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Seminararbeit
Informatik

Fachhochschule St. Pölten - FH

1, Bauer, 2015

Konrad L. ©
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ID# 67571







Reflexion zu “Bit Literacy - Productivity in the Age of Information and E-mail Overload.” von Mark Hurst (2007)


Inhaltsverzeichnis


1.Benutzer 1

2.E-Mails managen 2

3.Aufgabenverwaltung 3

4.Medienkonsum/Mediendiät 4

5.Fotos managen 4

6.Conclusio 6

  1. Benutzer

Das erste Aha-Erlebnis ließ nicht lange auf sich warten. Auch ich kenne diesen Typ Mensch, welcher meint: „Ich kenn mich halt nicht aus mit dem Computer-Zeug.“ Wahrscheinlich geht es so einem Großteil jener Menschen, welcher nicht mit digitalen Technologien, wie einen hauseigenen PC aufgewachsen ist. Viele der Generation 50+ argumentieren beispielsweise so.

Schon eher identifizieren kann ich mich mit dem Typ ‚busy man‘ [1], welcher versierten Umgang mit Computer hat, auch weiß, dass er einiges an seinem Verhalten ändern sollte um produktiver zu sein, es dann aber unterlässt. Grund: das dauert doch viel zu lange und Zeit habe ich auch keine dafür!


Was mir auch weniger bewusst war – die Verantwortung über meine Inhalte liegen ganz allein bei mir. Bis dato habe ich das etwas anders gesehen. Dazu muss erwähnt werden, dass mich bisher noch kein System/Software/Hardware wirklich im Stich gelassen hat. Man konnte sich immer gut darauf verlassen, dass alle Bits noch da sind, wo man sie gelassen hat. Natürlich bin ich auch nicht leichtsinnig mit meinen Daten umgegangen, Backups mache ich schon seit über 10 Jahren und sensible Daten habe ich stets geschützt.

Volle Kontrolle zu übernehmen, macht aus heutiger Sicht aber trotzdem enorm viel Sinn.

Konzernen zu viel Einblick und Vertrauen zu schenken ist dann doch etwas, dass ich nicht haben muss. Ohne zu weit abschweifen zu wollen, denke ich da an einige Gegebenheiten mit Google Maps. Diese Applikation, welche natürlich zahlreiche Daten aus meinem Google-Account hat, treibt es für mich dann manchmal doch zu weit. Als ich dieses Jahr mit Kollegen ein Symposium besuchte und wir im Anschluss zusammen aßen, stellte ich auf dem Heimweg fest, dass nicht nur exakt die zurückgelegten Kilometer an diesem Tag mit genauem Straßenverlauf aufgezeichnet wurden.

Die Situation hat mich veranlasst, mich zumindest einmal genauer mit den Smartphone-Einstellungen zu beschäftigen. Was sich als schwierig herausstellt: man kann einige Einstellungen zwar ändern, nach Updates (und diese erfolgen automatisch alle paar Tage) werden die Änderungen aber wieder verworfen. Kein leichtes Unterfangen!


Ironischerweise führe ich gröbere Änderungen in der Organisation, Planung beziehungsweise allgemeines Verhalten mit digitalen Daten immer dann durch, wenn eigentlich am wenigsten Zeit dafür ist. Der Grund dafür ist einfach der, das an diesem Punkt das bisherige System so ineffizient geworden ist, dass eine (kleine) Änderung unausweichlich ist.

Natürlich sind das Lernprozesse, die auch viel Gutes bringen. Aber: Im Nachhinein betrachtet muss man es doch nicht so weit kommen lassen. Immer reaktiv statt proaktiv zu arbeiten verursacht nämlich auch gehörigen Stress.

Allerdings stellt sich mir bei diesem Kapitel die Frage, ob die Art und Weise, wie jemand mit seinen Bits umgeht und allgemein die digitale Organisation durchführt, nicht vom persönlichen Typ abhängt. Einige Menschen lieben die Ordnung in deren Wohnung und Arbeitsplatz. Dementsprechend sieht auch der PC-Desktop aus – leer, ordentlich. Für mich stellt ein „leeres“, ordentliches Zimmer oder Schreibtisch ein Problem dar.

Es wirkt einfach kalt und ungemütlich. Produktives Arbeiten geht bei mir los, wenn es dezent „ausschaut“. Das organisierte, geplante Chaos sozusagen. Gleiches Bild gibt sich am digitalen Arbeitsplatz. Leicht unordentlicher Desktop, viele Homepages, Ordner und Dokumente geöffnet, vorher werde ich nicht viel Produktives auf die Strecke bringen. Auch in diesem Moment, da ich diese Zeilen schreibe, ist es so.

Jetzt herzugehen und diese (Grund-)Eigenschaft grundsätzlich als schlecht darzustellen, geht mir eine Spur zu weit. Man kann nicht alle Ausprägungen von Personen über einen Kamm scheren und meinen: Ordnung ist gut, das Gegenteil schlecht. Nebenbei bemerkt verursacht dieser Zustand bei mir auch kein Stressgefühl, ich mag es ja so.


  1. E-Mails managen

Was mir an diesem Abschnitt besonders gut gefällt ist die Herangehensweise an das Thema. Denn es betrifft tatsächlich nahezu jeden und jede.

Schnell war klar, dass ich mich mit diesem Thema noch nie beschäftigt hatte. Im Gesamtordner, welcher noch ältere Mails von einem anderen Account enthielt, waren über 15.000 Nachrichten gespeichert – bis ins Jahr 2004 zurück. Das hat mich bisher einfach nicht gestört. Die Zahl schaut natürlich furchtbar groß aus, als ob man in seinem physischen Postkasten seit 2004 die Werbung nicht mehr rausgeräumt hat.

Die tägliche steady-state Methode ist auf jeden Fall eine Technik, welche ich in Zukunft anwenden möchte. Zuerst steht aber noch die erste Reinigung (Induction) an. Besonders gut daran gefällt mir die Unterteilung in persönliche Nachrichten, Spam und der Übergruppe FYI, Todo´s und Newsletter [1]. Diese Unterteilung habe ich auch bereits vorgenommen und verwende sie auch schon erfolgreich.


Ich verwende nun auch schon die ‚2-Minuten-Regel‘ [1] – das funktioniert gut! Gut daran: die Entscheidung wird mir dabei abgenommen, denn die Regel bestimmt das Szenario.

Gerade sinnvoll angelegte und gepflegte To-Do-Listen stellen für einen dürftig organisierten Menschen wie mich einen echten Mehrwert dar. Hier habe ich noch nicht die richtige (Software-) Lösung gefunden. Meine Gedanken dazu im nächsten Kapitel.


  1. Aufgabenverwaltung

Meine eigene To-do-Liste habe ich immer im Kopf. Es gelang mir nie, schriftlich alles aufzulisten, da ich mir die wichtigsten Dinge immer ganz gut merken kann. Die Betonung liegt dabei auf die „wichtigsten Dinge“. Ab etwa Priorität 5 abwärts – ich mache mir dabei allerdings kein numerisches Ranking – wird es finster. Das heißt: Hier rutscht auch einmal was durch, zum späteren Ärgernis für mich und Umgebung.

Schon früher habe ich aus diesem und anderen Gründen versucht mich mit scheinbar hilfreichen Applikationen wie Evernotes, Wunderlist oder handschriftlichen Notizen in teurer gekauften Notizbüchern zu verbessern. Leider sehr erfolglos – die Handhabung war einfach zu aufwendig. Seit einiger Zeit schreibe ich regelmäßig Kalendereinträge, welche automatisch synchronisiert werden und rechtzeitige Erinnerungs-Pop-ups erzeugen.

Das funktioniert teilweise recht gut, allerdings trage ich lange nicht alle To-do´s ein.

Daher setze ich viel Hoffnung in einer Kombination meiner bisherigen Vorgehensweise und der im Kapitel E-Mail vorgestellten Strategie mit einem To-do-Ordner für eingehende Mails.



  1. Medienkonsum/Mediendiät

Dieses Thema ist für mich, aber noch mehr für die „Generation what“ ein essentielles. Ich nehme an, dass heutzutage mehr denn je Zeit für großteils Schrottmedien vergeudet wird. Allen voran mobile Applikationen wie Facebook, Spiele (meist nicht einmal gute), Youtube uvm. Youtube stellt für mich allerdings eine Ausnahme dar. Denn es gibt wohl genauso viele schlechte wie gute, sinnbefreite also auch sinnhafte Beiträge.

Das vom Autor beschriebene Gefühl „etwas zu verpassen“ hatte auch ich lange bei Facebook und abonnierten Youtube-Channels. Befreien konnte ich mich dadurch, dass in stressigen Zeiten einfach gar keine Zeit mehr für Medienkonsum war und ich erst danach merkte, wie wenig Verlust ich durch den Nichtkonsum gehabt habe. Lediglich das Nichtsehen und Lesen von „wertvollen“ Nachrichten (zB Tages-/Weltpolitik) musste nachgeholt werden.

Zur Bewältigung dieses Problems werde ich die Technik ‚Lineup‘ von Hurst anwenden. Die Unterteilung in Stars, Scans und Targets [1]. Ich möchte die tägliche Informationsbeschaffung zusätzlich auch zeitlich begrenzen. Bsp: 30 min. für Stars, 20 min. für Scans, beliebig aber max 30 min. für Targets (außer wenn fürs Arbeiten benötigt).

Zusätzlich möchte ich mir wie empfohlen vor jedem Konsum die Frage stellen: Ist es mir die Zeit wert? Habe ich die Zeit dafür?


  1. Fotos managen

Für mich ein eher nebensächliches Thema, beim Lesen des Kapitels fiel mir aber auf, dass hier unnötige Fehler passieren, welche nicht sein müssten.

Ich kenne die analogen Kameras nur noch aus der Kindheit, dass die Filme und Produktion aber sehr teuer waren (wie vom Autor erwähnt), dieses Gefühl hatte ich nicht. Denn meine Mutter hatte alle paar Monate einen riesen Stapel entwickelter Fotos zu ordnen und anschließend in Alben einzukleben. Irgendwie erinnert mich das an die Situation heute.

Auch ich leide darunter, zu viele Fotos zu schießen und im Anschluss dann zu faul bin, um alles zu sortieren und auszumustern.

Hier bin ich auch nicht ganz der Meinung des Autors, welcher dafür ist, einen Großteil der Bilder zu löschen und nur die Besten aufzuheben. Meine Meinung: Wenn ich an einen besonderen Ort (zB. Urlaub auf einer Südseeinsel) Fotos mache, möchte ich auch alle davon behalten. Erinnerungen sind vergänglich, Fotos nicht. Demnach ist es mir auch wurscht, ob ein Selfie vor wunderschönen Hintergrund 5 Mal existiert – ich möchte jedes davon haben.

Das hat aber zum Nachteil, dass ich selbst die Fotos nur sehr selten anschaue, da ich keine Übersicht habe.


Das im Buch erklärte Ordnersystem für Fotos nach Jahren und Monaten[1] halte ich für sinnvoll und werde das auch übernehmen, weil es mir eine gute Übersicht bringen könnte.

In früheren Jahren hatte ich kein Ordnersystem, dafür wurde aber jedes Bild über die Software „irfanview“ systematisch und automatisch betitelt. Das hatte den Vorteil, dass Bilder, egal wo sie elektronisch aufbewahrt wurden, immer zuzuordnen waren. Mit entsprechendem Ordnersystem und etwas Disziplin in der Umsetzung halte ich diesen Schritt heute aber für überflüssig.


  1. Conclusio

Aller guten Ideen und Vorsätze zum Trotz, die Umsetzung vieler von mir als „genial“ oder „muss ich auch machen“ empfundener Werkzeuge erweist sich als schwierig. Der Haken an der Sache ist bei mir, wie auch bei vermutlich vielen anderen, dass für die Umstellung von Systemen nicht nur Willen sondern auch Zeit benötigt wird.

  • Ordner bei Mail (FYI, To-do, Newsletter)

  • das sofortige löschen und Abmelden von Spam

  • Desktop aufräumen

  • Software wie active words oder KeePassX


Größere Projekte wie das Aufräumen des Mail-Ordners mit 6000 bzw. 15000 Mails, Sicherheitslücken schließen, strukturierte Aufgabenverwaltung uvm. werde ich hingegen nicht im stressigsten Monat des Semesters umsetzen und mir hierfür den FH-freien Sommer vornehmen.


Bezüglich meiner Arbeit brachten mir die Erkenntnisse des Buches wenig Umsetzbares, da ich hier pro Woche weniger als etwa 2 Stunden am PC hauptsächlich zum Dokumentieren arbeite.

Umso mehr kann ich dafür für Privates und Studium mitnehmen. Da berufsbegleitendes Studieren hauptsächlich zuhause am Computer stattfindet sehe ich hier einiges an Produktivitätsgewinn für mich.




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