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Bericht
Theaterwissenschaft

Goehte Gymnasium - Hamburg

2011

Nils K. ©
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Reflektion, Kritik und Bericht zu der Inszenierung „Das Ding“ von Philipp Löhle


Ich möchte betonen, dass ich mich nicht so sehr mit der Inszenierung beschäftigt hatte, dem zufolge wusste ich auch nicht worum es in dieser Inszenierung ging.

Der Anfang der Inszenierung war für mich, grade weil ich mich nicht mit der Thematik beschäftigt hatte, am Anfang sehr verwirrend, doch nach und nach verstand ich worum es ging und was diese erste Szene zu bedeuten hatte. Genauso musste ich die ersten fünf Minuten rätseln was „Das Ding“ denn genau war.

Als ich dann aber verstand, dass mit dem Ding ein T-Shirt gemeint war, wurde mir mit zunehmendem Verlauf der Inszenierung klar, dass die Globalisierung mit dieser Inszenierung dargestellt werden sollte.

Das die Inszenierung nur von fünf Darstellern gespielt wurde fand ich bemerkenswert. Während die Frau Kathrin und ihr Mann Thomas sowie der Junge Tobias(?) immer in ihrer Rolle blieben, so gab es zwei Darsteller die verschiedene Rollen einnahm und das fand ich sehr angenehm, da die beiden Darsteller sich sehr gut in ihre Rolle hineinversetzt haben und dieser Rollentausch für mich eine gewisse Spannung hineingebracht hat, da man nie wusste mit welchen Charakteren es denn nun weiter geht.

Für mich lässt sich die Inszenierung in drei Teile aufteilen: Deutschland, China und Afrika. Dies sind die Handlungsorte an denen gespielt wird. In Afrika wird produziert, diese produzierten Waren gehen dann nach Deutschland und die Produktion allgemein wird von China aus geleitet.

Das allein zeigt schon die Skurrilität die da hinter steckt. Sehr gut gemacht finde ich, dass man den Werdegang des Dings mitverfolgt.

Das Ding wandert nun herum, in Afrika produziert wird es nach Deutschland verschifft, wo es einen Jungen glücklich macht, der mit dem Ding Glücks Momente erlebt und das Ding nie wieder abstreifen will, dann nach einer Verletzung wechselt das Ding den Besitzer und bekommt eine neue Besitzerin, die mit dem Ding strippt und sich für andere Männer auszieht, obwohl sie verheiratet ist.

Am besten und das macht diese Inszenierung für mich so besonders, dass er dieses ernste Thema zu einer Komödie macht, die nicht wie viele andere Komödien stumpf ist sondern intelligent. Was diese Inszenierung noch so besonders macht ist, dass die alle Szenen aufeinander aufbauen.

So strippt Kathrin nackt vor der Kamera, weil sie sehen will wie andere auf sie reagieren, der Chinese der das sieht lässt daraufhin seinen Partner alleine, der dann wiederrum das Geschäft alleine führen muss und so nicht das Schweinefutter nach Rumänien verschiffen kann.

Daraufhin kriegt Thomas dann kein Schweinefleisch bei seinem Schlachter. Die ganze Inszenierung ist wie ein Zahnrad und das macht dieses Stück für mich so besonders und zu einem der besten Theaterstücke die ich bis jetzt gesehen habe.

Eine weitere wichtige und doch nachdenkliche Szene ist die in der Bert nach Afrika fährt um dort den Menschen zu helfen. So will er unbedingt, dass der Bauer mit Bio die Pflanzen aufbaut und erntet, dass scheitert und die Familie ist am Boden, Bert kann sich nicht hineinversetzten in die Lage der Familie.

Ich finde, dass zeigt wieder, dass viele gar nicht schätzen, dass und was sie hier haben. Wir verstehen oft nicht warum man mit Pestiziden arbeitet oder sonstiges. Bert steht für mich für viele Menschen, die denken, dass es hier in Europa gleich ist wie in Afrika.

Die Schauspielerische Leistung war super und man konnte sich, so finde ich, in alle Charaktere hineinversetzen und das ist schwer so etwas bei dem Publikum zu erreichen.

Wenn man „Das Ding“ mit „Hauptsache Arbeit“ vergleicht finde ich sieht man schon parallelen beide sind, so finde ich eine Art Satire und zugleich doch sehr nah an der Realität. Während sich Berg mit der Arbeitswelt beschäftigt, so ist es bei Löhle die Globalisierung.

Beide kritisieren in ihrer Inszenierung und beide zeigen dies durch möglichst realitätsnahe Szenen. Verschiede Charaktere und aufeinander aufbauende Szenen sind Bestandteil der Inszenierungen. Bei Berg wird auf einem Schiff gemordet, die dann wiederrum andere umbringen, sodass am Ende alle tot sind, bei Löhle bauen die Szene auch aufeinander auf nur stirbt keiner.



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