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Referat
Biowissenschaften

Alpen Adria Gymnasium Völkermarkt

2, Gaber, 2017

Sabine P. ©
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ID# 78968







Verhaltensbiologie


Die Verhaltensbiologie (oder auch Ethologie) hat die Erforschung vom menschlichen und tierischen Verhalten zur Grundlage. Das Interesse am Verhalten von Mensch und Tier ist so alt, wie die Gesellschaft selbst. Erste Belege reichen bis in die Antike zu Platon und Aristoteles zurück.

In der Neuzeit bekam die Erforschung des Verhaltens durch den Bahaviorismus einen wahren Schub. Experimente von Iwan Pawlow (Pawlowsche Hunde), John B. Watson (Little-Albert-Experiment) und B.F. Skinner (Operante Konditionierung) legten den Grundstein für eine völlig neue Sichtweise auf das Verhalten.

Erstmals rückte die Frage in den Vordergrund: Welches Verhalten ist angeboren, welches nur gelernt?Die Untersuchung des Verhaltens von Mensch und Tier bildet die Grundlage für die Verhaltensbiologie (Ethologie). Doch was genau ist Verhalten? Das Wort selbst lässt sich mit einigen Synonymen wie Handeln, Tun, Auftreten oder Vorgehensweise sehr gut umschreiben.


Allgemein ist Verhalten abhängig von Umfeld, Genen und Lernerfahrungen. Im Gegensatz zu Tieren kann der Mensch jedoch in höchst komplexer Weise über sein eigenes Verhalten reflektieren und ggf. unterschiedlichen Situationen anpassen. Das Verhalten von Tieren ist gewissermaßen unflexibler, weil es an einem Bewusstsein fehlt.

Nur Menschenaffen, Elefanten, Delfine und Rabenvögel bestehen den sogenannten Spiegeltest, bei dem die Stirn der Tiere eine rote Markierung erhält. Erkennen die Tiere vor einem Spiegel den roten Punkt und versuchen etwa, ihn wieder wegzuwischen, wird das als Hinweis interpretiert, dass diese Tierarten über ein Bewusstsein, also eine Vorstellung über die eigene Existenz, verfügen.

Zunächst möchte ich wichtige Begriffe erklären.

Tierisches Sozialverhalten

Damit sich die meisten Tiere fortpflanzen können leben sie zeitweise oder lebenslänglich paarweise zusammen.

Das Sozialverhalten wird vom Nahrungsangebot, der Reviergröße, der Fortpflanzungspartner und der Konkurrenz der Ressourcen beeinflusst und umfasst sowohl friedliche als auch aggressive Verhaltensweisen.

Formen des Zusammenlebens

Treffen sich Tiere unterschiedlicher Art an einem Ort zum selben Zweck spricht man von Tieransammlung.
Unter Tierverband versteht man das zusammenhalten und zusammenarbeiten von Individuen einer Art.
Bei einem anonymen Tierverband kennen sich die Tiere nicht.

Man unterscheidet:
Offener anonym Verband: Artgenossen können sich jederzeit der Gruppe anschließen oder diese verlassen und eine eigene bilden. Z.B. Heuschreckenschwärme

Geschlossener anonym Verband: In diesem Verband haben die Tiere ein gemeinsames Erkennungsmerkmal. Beispielsweise durch einen bestimmten Duft erkenne sie zugehörige Tiere. Z.B. Ameisen, Bienen

Bei einem individualisierten Tierverband kennen sich die Mitglieder untereinander, daher kommt es oft zu einer Rangordnung.

Ein Tierstaat ist ein hoch entwickelter Tierverband und zeichnet sich durch eine komplexe Arbeitsteilung zwischen den Individuen aus.

Vor- und Nachteile des Zusammenlebens

Zu den positiven Aspekten zählen:

Besserer Schutz vor Räuber

Effizienter Nahrungserwerb

Informationsaustausch


Zu den negativen Aspekten zählen:


  • Erhöhte Konkurrenz

  • Erhöhte Infektionsrisiko

Beschwichtigungs- und Rangordnungsgefühl

Unter Beschwichtigungs- und Rangordnungsverhalten versteht man Konkurrenz innerhalb einer Gruppe, die die innerartliche Aggression fördert und minimiert wird.

Wenn ein Tier durch Gebärden zeigt das es auf Aggression verzichten möchte spricht man von Beschwichtigungsverhalten (Demutsverhalten).
Innerhalb einer Rangordnung, welche Stabilität und Dynamik zeigt, verfügt das Alpha-Tier über freien Zugang zu Futter, Geschlechtspartnern und den besten Ruhe- und Brutplatz sowie spielt er eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der Gruppe oder bei Kämpfen unter Gruppenmitgliedern.

Dies ist eine Verhaltensweise bei sozial lebenden Tieren, die die eigene Ãœberlebenswahrscheinlichkeit verringert, aber dem Artgenossen helfen.

Der englische Naturforscher William D. Hamilton erklärte 1964 in der Theorie der Verhaltenselektion, dass altruistische Verhaltensweise vor allem zwischen naher Verwandtschaft besteht.
Altruistisches Verhalten unter Verwandten heißt nepotistischer Altruismus. Die Verhaltensweise unter nichtverwandten Artgenossen wird reziproker Altruismus genannt.

Agressionsverhalten in sozial lebenden Gruppen

Kommentkampf

Konflikte werden unter bestimmten Regeln jedoch ohne den Einsatz von Waffen ausgetragen (Geweih, Hörner, Hufe, usw.).

Beschwichtigungskampf

Bei Beschwichtigungskämpfen werden die jeweiligen Waffen eingesetzt um den Gegner zu verletzten oder zu töten.

Das Droh- und Imponierverhalten wie zum Beispiel das fletschen der Zähne bei Wölfen oder Hunden soll den Gegner einschüchtern.


Revierverhalten

Droh-, Imponier- und Kampfverhalten spielen eine wichtige Rolle, um das eigene Revier zu verteidigen. Vögel kennzeichnen ihr Revier durch Gesang, dies wird akustische Revierkennzeichnung genannt. Häufiger wird das Revier durch Duftstoffe gekennzeichnet. Man spricht von olfaktorische Kennzeichnung.

Fortpflanzungsverhalten

Balzverhalten

Das Balzverhalten ist jenes Verhalten, wodurch in der Paarungszeit zusammenfinden. Das geschieht bei manchen durch optische, akustische oder olfaktorische Signale.

Paarungssysteme

Man unterscheidet zwischen Monogamie und Polygamie:

Von Monogamie spricht man, wenn Männchen und Weibchen für eine Fortpflanzungsperiode (=monogame Saisonehe) oder für immer (=monogame Dauerehe) zusammenleben.
Polygamie ist wenn der jeweilige Partner jeweils zu mehreren Artgenossen des anderen Geschlechts dauerhafte Beziehungen führt.



Anfangen möchte ich mit der Instinkt-Lernverschränkung. Hunde handeln oft nach Instinkt, aber auch nach gelerntem und nach ihren Erfahrungen. Die Instinkt-Lernverschränkung beschreibt die Verbindung angeborener Verhaltensweisen mit erlernten Verhalten.

Hunde lernen am schnellsten und sichersten durch positive Verstärkung sofort nach Ausführen einer gewünschten Handlung. Sehr wichtig ist, dass der Hund einen Zusammenhang mit seiner Handlung erkennen kann. (Dini Gib Laut) Grundsätzlich werden obligatorische und fakultative Lernvorgänge unterschieden.

Alle erlernten Verhaltensweisen um in der Umwelt überlebensfähig zu sein, werden als obligatorisches Lernen bezeichnet. Von fakultativem Lernen spricht man, wenn der Lernvorgang dem Tier zwar Vorteile verschafft, aber nicht unbedingt notwendig für das Überleben ist.

Am Beispiel der klassischen und operanten Konditionierung möchte ich zeigen, dass Tiere auch unterschiedliche Reize miteinander verknüpfen, also assoziieren, können und daraufhin ihr Verhalten ändern. Im Experiment des Pawlow´schen Hundes zur klassischen Konditionierung verband Iwan Pawlow die Futtergabe mit einem zweiten, neutralen Reiz, einem Glockenton.

Kurz vor jeder Futtergabe ertönte die Glocke, was nach einigen Wiederholungen dazu führte, dass der Glockenton alleine genügte, um die Speichelproduktion des Tieres anzuregen. Der Hund hat den Glockenton mit dem Futter assoziiert. Auch beim Clicker-Training wird anfangs jedes gute Verhalten des Hundes mit Clicker und Leckerli belohnt.

Der Hund lernt eine Verknüpfung zwischen Clicker und Leckerli herzustellen, das heißt er ist auf den Clicker positiv konditioniert. Schnell begreifen die Hunde den click selbst als Belohnung zu sehen.

Daraufhin wiederholt sie diese Verhaltensweise, da sie das Betätigen des Hebels mit der Futtergabe assoziiert.

Lebewesen lernen aber auch durch negative Erfahrungen und vermeiden somit bestimmte Verhaltensweisen. Ein weiterer Lernvorgang ist die Prägung, welcher in der sensiblen Phase, also nach der Geburt erfolgt, und nicht umkehrbar ist. Ein bekanntes Beispiel für die Nachfolgeprägung ist Konrad Lorenz, der den Mutterersatz für die Graugans Martina darstellte indem er sich nach dem Schlüpfen in ihrer Umgebung aufhielt und das Küken ihn als erstes bewegliches Objekt wahrnahm.

Weitere Prägungsarten sind die Sexual,-Nahrungs, und-Ortsprägung sowie die Prägung auf den eigenen Nachwuchs.

Lernen durch Nachahmung ist die Ãœbernahme des Verhaltens von anderen Tieren, das durch operante Konditionierung verbessert werden kann. Durch Nachahmung, auch Imitation genannt, werden auch Gewohnheiten oder Traditionen von Generation zu Generation weitergegeben. Dieses Verhalten kann besonders bei Schimpansen beobachtet werden.

Ein Beispiel dafür ist, dass Affen Kisten übereinanderstapeln und Stöcke benutzen um an Bananen zu gelangen oder ein Hund erst über einen Umweg die Futterquelle erreicht. Gelangt der Hund beim Ersten Versuch zum Futter spricht man vom einsichtigen Lernen ansonsten ist es ein Vorgang der operanten Konditionierung.



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