Und
in allem was Recht ist, zu gehorchen
Der Prophet sagte: „ Wenn ihr diesen
Eid erfüllt, dann gehört das Paradies euch. Doch wenn ihr einer
der genannten Sünden begeht, liegt es bei Gott, euch zu strafen oder
euch zu verzeihen.“
Der erste muslimischer Botschafter in
Medina:
Nach der ersten Aqabah machten sich alle
auf den Heimweg nach Yathrib. Der Prophet schickte Mus´ab ibn Umair
mit ihnen mit, weil er den Islam weiter verbreiten sollte. Er sollte
für sie den Koran rezitieren und sie in religiösen Fragen
unterrichten. Somit wurde der Islam in Medina durch Mu´sab
verbreitet. Er wurde in Medina als „Mukri“, der „Leser“
genannt. Er wohnte dort bei As´ad ibn Zurarah . Beide verbreiteten
den Islam in Yathrib.
Ein großer Erfolg:
Als eines Tages Sa´d seinen Verwandten
As´ad mit Mu´sab und ein paar neukonvetierte Muslime in einem
Garten sitzen sah, war er sehr verärgert. Sa´d bin Muaz war der
Oberhaupt eines Stammes der Aws. Sad sagte zu Usayd: „Geh zu diesen
beiden Männern, die in unser Gebiet gekommen sind, um aus unseren
schwächeren Brüdern Narren zu machen. Wirf sie hinaus und verbiete
ihnen, noch einmal in unsere Gegend zu kommen. Sad war der
Verwandte(Cousin) As´ads. Usayd nahm seine Lanze und sagte: „ Was
bringt euch dazu aus unseren schwächeren Brüdern Narren zu machen?
Verschwindet, wenn ihr euer Leben liebt! Mus´ab antwortete: „
Warum setzt du dich nicht und hörst dir an, was ich zu sagen habe?
Wenn es dir gefällt nimmst du es an, wenn nicht brauchst du nicht
dich darum zu kümmern.“ Musab erzählte über den Islam und
rezitierte für ihn aus dem Quran. Schließlich nahm Useyd den Islam
an und folgte den Anweisungen von Musab. Sie erklärten ihm, wie er
sich reinigen und das Gebet vollziehen soll. Zuerst reinigte er sich
in dem Brunnen und bezeugte, dass es keinen Gott außer Allah gibt
und dass Muhammed sein Prophet ist und dann vollzog er schließlich
das Gebet. Useyd wies die beiden auf Sad hin und sagte, wenn euch Sad
folgen wird, so wird sein ganzes Volk ihm nachfolgen. Danach kehrte
Useyd wieder zurück zu Sad. Er war sehr verärgert, dass Useyd
nichts erreichen konnte und nahm die Sache selber in die Hand. Als er
bei den Männern ankam, kritisierte er seinen Cousin, dass er ihre
Verwandtschaftsbeziehungen missbrauche. Musab sprach zu ihm auf
derselben Weise, wie er Useyd angesprochen hat. Letztendlich nahm Sad
den Islam an und kehrte zu seinem Volk zurück, welches auch mit Sads
rede den Islam gleich angenommen haben.
Musab blieb etwa elf Monate bei Asad und
verbreitete in diesem Zeitraum den Islam weiter. Dann zur Zeit der
Pilgerfahrt kehrte er nach Mekka zurück, um den Propheten die
Ereignisse über Aws und Khazraj zu berichten.
Die zweite Huldigung von Aqabah:
Im Jahre 622 kamen 73 Männer und zwei
Frauen zur Pilgerfahrt nach Mekka, mit der Hoffnung den Propheten
zu treffen. Sie vereinbarten, den Propheten wie im letzten Jahr
heimlich in Aqabah, in der zweiten Nacht unmittelbar nach dem Ende
der Pilgerfahrt, zu treffen. Einer von ihnen berichtete, nachdem ein
Drittel der Nacht vergangen war, schlichen wir uns leise zu unserem
Treffen mit dem Propheten. Wir trafen uns in dem Graben bei Aqabah
und warteten bis der Prophet zusammen mit seinem Onkel Abbas zu uns
kam. Obwohl Abbas Islam nicht anerkannte, begleitete er seinen Neffen
um für seine Sicherheit zu sorgen.
Abbas ergriff als erster das Wort und
meinte, dass Muhammed in Ansehen bei seinem Volk und in Sicherheit in
seiner Heimat lebt. Doch er will sich euch anschließen und wenn ihr
glaubt ihr könnt ihm gegenüber eure Versprechen einhalten und ihn
vor seinen Feinden schützen, dann übernehmt die Verantwortung. Wenn
ihr aber glaubt, ihr werdet ihn fallenlassen und verraten, dann lasst
ihn lieber gleich in Ruhe.
Der Prophet sagte, ich nehme eure
Huldigung unter der Bedingung an, dass ihr mich schützt wie eure
Frauen und Kinder. Darauf sagte Bara, der Führer und der Älteste
unter ihnen, wir werden dich ebenso schützen wie unsere Frauen und
Kinder, nimm unsere Huldigung an. Ein Mann unterbrach ihn und sagte:
„ Gesandte Gottes, zwischen uns und den Juden gibt es Bindungen.
Wir werden diese Bindungen zwischen uns trennen, aber wenn du den
Sieg erlangst, wirst du uns verlassen und zu deinem Volk
zurückkehren? Der Prophet lächelte und erwiderte: „ Ich gehöre
zu euch, und ihr gehört zu mir. Ich bekämpfe den, den ihr bekämpft,
und bin in Frieden mit dem, mit dem ihr in Frieden seid.
Später wählten sie zwölf Führer unter
ihnen , neun davon waren aus den Khazrajiten und drei von den Awsiten
. Aus den Khazrajiten waren es Asad und Bara und aus den Awsiten Sad
ibn Muadh.
Zu diesen sprach der Prophet:
Ihr seid die Bürger für euer Volk, wie
es die Jünger Isa waren. Und ich bin der Bürge für mein Volk,
womit er die Muslime meinte. Die Verantwortlichen ihrer Stämme
stimmten dem zu. Bevor die Huldigung begann erhob sich einer und
sagte:
Männer von Khazraj! Seid ihr euch
bewusst, was es für euch bedeutet, diesem Mann zu huldigen? Ihr
huldigt ihm auf den Krieg gegen alle Menschen. Wenn ihr meint, ihr
werdet ihn aufgeben, so tut es lieber gleich, denn bei Allah, es wird
euch sonst zur Schande im Diesseits und im Jenseits gereicht. Wenn
ihr aber glaubt, ihr könnt eurer Versprechen ihm gegenüber halten,
dann nehmt ihn, denn bei Allah, es wird euch im Diesseits und im
Jenseits zum Wohle gereichen. Schließlich wurde die Huldigung
angenommen.
Die Offenbarung des Befehls zum Kampf:
Vor der Huldigung von Aqabah war es dem
Propheten nicht erlaubt Krieg zu führen. Doch nach der Huldigung
wurde es dem Propheten erlaubt Krieg zu führen. Dies wird in den
Suren 22/39-41 und 2/193 ausgedrückt.
“Erlaubnis (zum Kampf) ist
denjenigen gegeben, die bekämpft werden, weil ihnen ja Unrecht
zugefügt wurde - und Allah hat wahrlich die Macht, ihnen zu helfen
(ihnen), die zu Unrecht aus ihren Wohnstätten vertrieben wurden, nur
weil sie sagen: Unser Herr ist Allah. Und wenn Allah nicht die einen
Menschen durch die anderen abgewehrt hätte, so wären fürwahr
Klausen, Kirchen und Gebetsstätten zerstört worden, in denen Allahs
Name häufig genannt wird. Und Allah wird ganz gewiß denjenigen
helfen, die Ihm helfen. Allah ist wahrlich Stark und Allmächtig. -
(Ihnen), die, wenn Wir ihnen eine feste Stellung auf der Erde
verleihen, das Gebet verrichten und die Abgabe entrichten, das Rechte
gebieten und das Verwerfliche verbieten. Und Allah gehört das Ende
der Angelegenheiten.” (22/39-41)
TAFSIR:
22:39-40 - Im
obigen Vers 22:38 verteidigt Allah (t) jene, die gläubig sind. In
diesem Versblock
aber lässt Er sie
nicht tatenlos mit gebundenen Händen gegenüber ihrem Feind stehen,
sondern
erteilt ihnen die
Erlaubnis, sich selbst zu verteidigen, und erklärt dazu, dass Er
ihnen mit Seiner
Hilfe beistehen
würde. Damit hier den Muslimen kein Vorwurf gemacht wird, sie
seien ein
agressives Volk,
erklärt der Qur’an ergänzend den Grund der göttlichen
Unterstützung und der
Erlaubnis zur
Verteidigung. Die hier erwähnte Vertreibung aus der Heimat ist ein
Hinweis darauf,
dass dieser Teil
der Sura in Al-Madina offenbart wurde. Hiernach folgt das göttliche
Gesetz über
den ewigen Kampf
der Menschen gegeneinander, um Werte und Normen des
menschlichen
Lebens zu
verteidigen. Dazu wird nur ein Beispiel erwähnt, nämlich, dass -
"wenn Allah nicht die
einen Menschen
durch die anderen zurückgehalten hätte, so wären gewiss
Klausen, Kirchen,
Synagogen und
Moscheen, in denen der Name Allahs desöfteren genannt wird,
niedergerissen
worden."
Diejenige siegreiche Schar unter den Kampfparteien ist nur die,
die sich für Allahs
Sache eingesetzt
hatte. Hier dann wird Allah gewiss demjenigen zum Sieg verhelfen,
der für
Allahs Sieg
eintritt. Dies bedeutet, dass die Verteidigung der
Religionsfreiheit der wichtigste
Grund zum
bewaffneten Widerstand ist (vgl. 2:193). Der historische Hintergrund
war wie Folgt:
Als einige der
Gläubigen, nachdem sie zahlreicher in Makka geworden waren, an Rache
für die
ihnen zugefügten
Schäden dachten, erwiderte der Prophet (a.s.s.): ”Ubt euch in
Geduld; denn mir
ist nicht erlaubt,
zurückzuschlagen.“ Dann aber wurde dieser Vers offenbart, der die
Gegenwehr
erlaubt, nachdem
sie ihnen in siebzig Versen im Qur’an untersagt worden war.
‘Abdullah Ibn
‘Abbas
berichtete, dass diese Worte unmittelbar nach dem Aufbruch des
Propheten (a.s.s.) nach
Al-Madina, das
heißt zu Beginn des 1. Jahres der Higra, offenbart wurden. Ibn
‘Abbas berichtete
ferner: ”Als
der Prophet aus Makka vertrieben wurde, sagte Abu Bakr: »Sie
haben ihren
Propheten
vertrieben, sie werden sicherlich zugrundegehen«. Und als dieser
Vers offenbart wurde,
sagte Abu Bakr
weiter: »Ich wusste, dass es zum Kampf kommen würde.«“
(Na, Ti) Der
Grundsatz des
Kampfes zur Selbstverteidigung wurde weiter in 2:190-193 ausgeführt,
die etwa ein Jahr später offenbart wurde.
“Und kämpft gegen sie, bis es keine
Verfolgung mehr gibt und die Religion (allein) Allahs ist. Wenn sie
jedoch aufhören, dann darf es kein feindseliges Vorgehen geben außer
gegen die Ungerechten. “(2/193)
TAFSIR:
Die Muslime sollten
sich nach dem göttlichen Maßstab verhalten: Wenn sie einen Krieg
führen müssen, so
sollte er nicht als Racheakt geführt werden. Solange der Feind sich
gegen Allāhs Sache auflehnt, so sollten ihm die Muslime Widerstand
leisten. Hört der Feind jedoch mit
dem Kampf auf, so
sollten auch die Muslime den Kampf sogleich beenden.
Die Hidjra des Propheten
Nachdem Gott die Erlaubnis zum Krieg
erteilt hatte, befahl der Prophet den Gefährten aus seinem Stamm und
auch anderen Muslimen, die bei ihm in Mekka lebten, nach Medina zu
ziehen, die Hidjra dorthin zu unternehmen und sich ihren Brüdern
untern den Helfern anzuschließen.
Es zog eine Gruppe nach der anderen weg.
Der Prophet blieb in Mekka bis sein Herr ihm erlaubte nach Medina
auszuwandern.
Nur Eingesperrte und gewaltsam vom
Glauben abgebrachte, sowie sein Vetter Ali und Abu Bakr, waren noch
bei ihm in der Stadt.
Die Quraish sahen, dass der Prophet
außerhalb Mekkas Anhänger und Freunde gesammelt hatte, sie wussten
dass der Prophet zu jenen gehen würde und auch dass er beschlossen
hatte, gegen sie Krieg zu führen. Abu Djahl versammelte die
Stammesführer in Daaru n-Nadwah, Haus der Begegnung, Haus von Qusayy
ibn Kilab. Nach einer langen Diskussion und verschiedenen Vorschlägen
einigten sich viele für den Plan, den Abu Djahl vorschlug: Jede
Sippe sollte einen kräftigen Jungen Mann wählen, wobei alle
Muhammad gemeinsam überfallen und töten. Dadurch würde sich die
Blutschuld auf alle Stämme verteilen und die Bani Hashim könnten
nicht gegen alle Krieg führen und müssten sich mit dem Blutgeld
zufriedengeben.
Gabriel kam zum Propheten und riet ihm,
in der Nacht nicht in seinem Bett zu schlafen. Die Quraish
versammelten sich an seiner Tür und warteten bis der Prophet
einschlief, damit sie über ihn herfallen. Dann übergab der Prophet
seinen grünen Mantel an Ali und bat ihn in seinem Bett zu schlafen.
Dann trat der Prophet hinaus und streute
eine Handvoll Staub auf ihnen, während er aus der Sure Ya-sin die
folgenden Verse rezitierte:
„Und
Wir haben ihnen eine Trennwand von vorn und eine von hinten
errichtet, die ihnen die Sicht so verdeckt, dass sie nicht sehen
können.“ (36:9)
Tafsir:
Dies
heißt: Und Wir legten vor sie eine Schranke und hinter sie eine
Schranke. Dies ist eine
Ergänzung
und Vervollständigung des Gleichnisses mit der folgenden Bedeutung:
Und Wir haben
vor
ihnen und hinter ihnen gewaltige Hindernisse, die ihre Blicke
versperren, so dass sie nichts
sehen
können, da sie zwischen den zwei gewaltigen Wallen eingeschlossen
sind. Dies zeigt das
ganze
schreckliche Ausmaß ihres Zustandes: Sie sind eingesperrt im
Gefängnis der Unwissenheit
und
des Irrtums, und sie sind unfähig, die Zeichen und Hinweise
wahrzunehmen.
Der
Prophet und Abu Bakr machten sich auf dem Weg ins Sevr Gebirge, wo
sie sich in eine Höhle drei Tage und drei Nächte lang versteckten.
Als
die Quraisch erfuhren, dass der Prophet Mekka schon verlassen hatte,
begannen sie sofort mit der Verfolgung. Sie kamen zur Höhle, wo sich
die beiden versteckten. Am Höhleneingang befand sich ein Spinnennetz
und ein Taubennest, darauf entfernten sie sich ohne in die Höhle zu
schauen.
Abdallah,
der Sohn von Abu Bakr, besorgte einen Karawanenführer und zwei
Kamele und sie begaben sich auf dem Weg.
Die
Ungläubigen setzten für denjenigen der den Propheten finge, eine
Belohnung von 100 Kamelen aus. Diesen Aufruf folgten viele
Ungläubige, wie auch Suraka, der beinahe den Propheten eingeholt
hatte, stolperte sein Pferd und er fiel zu Boden. Er gab nicht auf
und ritt weiter jedoch versankten die Beine des Pferdes in der Erde
und ihm wurde bewusst, dass er einen schweren Fehler beging. Er
entschuldigte sich von dem Propheten und kehrte wieder zurück.
Der
Begleiter und Führer Abdallah ibn Arqat führte sie unterhalb von
Mekka entlang der Küste, bis sie den Weg unterhalb von Usfan
kreuzten. Unterhalb von Amadj reisten sie weiter über Kudeyd und den
Engpass von Marra. Von dort aus reisen sie weiter bis Ardj. Und
schließlich führte sie der Führer weiter bis ins Dorf Quba, bei
Medina. Die Menschen dort erwarteten sie und sie verbrachten drei
Tage in dem Dorf. Im Dorf begannen sie mit dem Bau einer Moschee, der
ersten, die im Islam gebaut werden sollte. Ali war noch drei Tage in
Mekka geblieben, um die dem Propheten anvertraute Gegenstände ihren
Besitzern zurückzugeben. Dann gesellte er sich zum Propheten und
wohnte mit ihm bei Kulthum. Freitagmorgen verließ der Prophet mit
seinen Gefährten Quba und erreichte zur Mittagszeit den Tal von
Ranuna, bei den Banu Salim. Dort betete er das erste Freitagsgebet in
Medina.
Lehren:
Warum
hatten die Medinenser den Islam gleich angenommen?
Die
Juden (Banu Quraisa, Banu Nadr, Banu Qainuka) in Medina haben die
Ungläubigen Araber (Khazradj, Aws) immer damit gedroht, dass sie sie
mit Hilfe eines Propheten umbringen werden. Deswegen wollten sie vor
den Juden den Islam annehmen. Somit hofften sie auf eine Vereinigung
mit den Juden.
Was
sind die Unterschiede zwischen der ersten und zweiten Aqabah?
Bei
der ersten Huldigung von Aqabah waren sie nur 12 Personen und bei
der zweiten Huldigung waren sie 73 Personen . Im ersten Jahr sind
die Medinenser mit Musab ibn Umair nach Medina zurückgekehrt um den
Islam zu verbreiten und Koran zu rezitieren. In einem Jahr hat sich
der Islam rasant verbreitet.
Bei
der ersten Huldigung wurde nach Art der Frauen gehuldigt, jedoch bei
der zweiten Huldigung war Djihad notwendig
Was
ist der Unterschied zwischen der Hidschrah des Propheten und von
Omar? Warum ist Omar so mutig und ohne Zurückhaltung ausgewandert
und der Prophet heimlich?
Wenn
der Prophet das gleiche wie Omar getan hätte, würden die Menschen
denken, dass man in so einer Situation keine Vorsichtsmaßnahmen
treffen müsste. Und würden denken, dass sich das Verstecken in Not
Situationen nicht erlaubt wäre.
Da
die Muslime den Propheten Muhammed (s.a.s.) als Vorbild nehmen und
ihre Lebensweise nach der Sunnah richten, musste er sich auch dem
gemäß verhalten.
Deswegen
hat er alle Maßnahmen und Methoden verwendet die in seiner Macht
stand. Allah anzuvertrauen, heißt nicht auf die Maßnahmen zu
verzichten.
Die
Vorsichtsmaßnahmen hat er nicht getroffen, weil er Angst darum
hatte, erwischt zu werden. Er hat Allah sehr vertraut und hatte
überhaupt keine Angst wie z.B. in der Höhle Thawr. Abu Bakr hat
sich gefürchtet, aber da sagte der Prophet „Trauere nicht, Gott
ist mit uns. Was denkst du von zweien, wenn Gott ihr dritter ist?“
Es
ist wichtig, dass man bei jeder Sache sich an Allah anvertraut.
Warum
blieb Ali in Medina zurück?
Die
Ungläubigen haben den Propheten ihre wertvollen Sachen anvertraut,
obwohl sie ihn als Zauberer, Lügner und Betrüger genannt haben. Er
war der einzige in ihrer Gegend den man in jeder Sicht anvertrauen
konnte.
Die
Situation zeigt, dass sie den Propheten nicht glauben wollen, weil
sie an seiner Aussage zweifeln, sondern nur wegen ihrer Arroganz,
Angeberei und die Führerposition in der sie sind nicht riskieren
wollen.
Warum
sie einen anderen Hidschrahweg genommen haben, als gewöhnlich?
Dies
war auch eine Vorsichtsmaßnahme des Propheten. Eine Strategie dafür,
dass man sein Verstand benutzen soll und nicht nur blind an Allah
vertrauen, also auf jeden Fall die Maßnahmen treffen.
Mascidi
Quba im Quran Sura At-Tauba:
Und (es gibt)
jene, die eine Moschee erbaut haben, um Unheil, Unglauben und
Spaltung
unter den
Gläubigen zu stiften, und um einen Hinterhalt für den (zu
schaffen), der zuvor
gegen Allah und
Seinen Gesandten Krieg führte. Und sie werden sicherlich schwören:
”Wir
bezwecken nur
Gutes.“ Doch Allah ist Zeuge, dass sie bloß Lügner sind. (9:107)
Stehe nie
(zum Gebet)
darin (in dieser Moschee). Eine Moschee, die vom allerersten Tag
an auf
Frömmigkeit
gegründet wurde, ist wahrlich würdiger, um darin zu stehen. In
ihr sind
Männer, die
sich gerne reinigen; und Allah liebt diejenigen, die sich reinigen.
(9:108)
Bevor der Prophet
(a.s.s.) nach seiner Auswanderung aus Makka in Al-Madina ankam,
rastete er vier Tage lang in einem Vorort von Al-Madina namens
Quba’.
Dort hat er die
erste Moschee gebaut, die "Moschee der Gottesfurcht"
(arab.: Masgid At-Taqwa).
Einige Heuchler
versuchten ebenfalls dort, eine "Moschee des Schadens"
(arab.: Masgid Ḍirar) zu
bauen, um die
Muslime vom Besuch der Propheten-Moschee abzuhalten. Der Anlaß
dieser
Offenbarung war
folgende Überlieferung: Abu ‘Amir Ar-Rahib (der Mönch)
übertrat in AlMadina
Zum Christum bevor
der Islam dort verkündet wurde; er genoss dadurch hohes Ansehen
unter der Bevölkerung. Als der Prophet (a.s.s.) sich dort
niederließ, und die Menschen sich um ihn
scharten,
offenbarte Abu ‘Amir dem Gesandten Allahs seine Feindschaft,
insbesondere nach der
siegreichen
Rückkehr aus der Schlacht von Badr. Er floh mit den makkanischen
Götzendienern
und hetzte sie
gegen den Propheten auf. Als es zu der Schlacht von Uḥud kam, war
er derjenige,
der die Grube
aushob, in die der Prophet hineinfiel und sich dabei schwer
verletzte. Die Schlacht
ging zu Ende und
der Ruhm des Propheten (a.s.s.) nahm weiter zu. So ging er im Jahr 9
d.H. zum
römischen Kaiser
Heraklius und nahm ihm das Versprechen ab, ihn vor dem
Propheten zu
schützen. Er
schrieb einigen Heuchlern in Al-Madina, dass er zu ihnen mit einem
Heer kommen
würde, um den
Propheten zu bekämpfen und zu besiegen. Er befahl ihnen, eine
Festung zu
errichten, in der
sich seine Gesandten niederlassen könnten und er später auch, wenn
die Zeit dazu
gekommen sei.
Daraufhin bauten die Heuchler eine Moschee neben der des Propheten,
bevor er
mit den Muslimen
nach Tabuk ausrückte. Der Prophet wurde eingeladen, darin zu beten
als eine
Bestätigung für
diese Moschee; er entschuldigte sich aber damit, dass er verreisen
werde, und dass
er es nach seiner
Rückkehr versuchen werde. Doch auf dem Weg zurück nach Al-Madina,
kurz
bevor er Quba’
erreichte, kam der Engel Gabriel (a.s.) zu ihm mit der Offenbarung
dieses Verses,
und sie wurden
bloßgestellt. Abu ‘Amir starb kurz darauf in Syrien. (ÜB)
Allah (t) verbietet
Seinem Gesandten
das Gebet in jener "Moschee des Schadens". Dieses
Verbot gilt für jeden
Gläubigen zu allen
Orten und Zeiten, wenn Heuchler und Feinde des Islam durch den Bau
von
"Moscheen des
Schadens" versuchen, die Reihen der Muslime zu spalten. Wir
Muslime haben
bereits die
Erfahrung gemacht, wie manche "Luxus-Moscheen", die von
verhassten Machthabern
zur Legitimierung
ihrer "Islam-Treue" mit gigantischen Geldsummen gebaut
wurden, das ganze
Jahr leer stehen.
Dagegen erleben wir oft, wie die bescheidenen Moschee-Bauten durch
die große
Zahl von Betenden
bald aus allen Nähten platzen (vgl. 6:159 und die Anmerkung dazu)
Parallelen
der 12 Nuqaba im Quran Sura Baqarah:
Und
als Moses für sein Volk um Wasser bat, da sagten Wir: ”Schlag mit
deinem Stock auf
den
Felsen.“ Da sprudelten aus ihm zwölf Quellen heraus. So kannte
jeder Stamm seine
Trinkstelle.
”Esst und trinkt von dem, was Allāh euch gegeben hat, und richtet
auf Erden
kein
Unheil an.“ (2:60)
Tafsir:
Hier
handelt es sich wieder um ein weiteres Wunder, eine Gnade und
Barherzigkeit Allāhs
für
das Volk. Ein Schlag mit dem Stock genügt, um großzügig
reichliches Wasser aus den Felsen
hervorsprudeln
zu lassen. Genau zwölf Quellen für genau zwölf Stämme der Kinder
Israels, damit kein Streit und kein Unfriede wegen Wasserverteilung
und Trinkpriorität entsteht; dies ist typisch
für
eine gnadenvolle göttliche Verfahrensweise (vgl. 17:90-93 und die
Anmerkung dazu)
Verse
im Quran über die Hidjra
Sura
Hacc 58-60:
Und
denjenigen, die um Allāhs willen auswandern und dann
erschlagen werden oder
sterben,
wird Allāh eine stattliche Versorgung bereiten. Wahrlich, Allāh -
Er ist der beste
Versorger.
(22:58) Er wird sie gewiss in einen Ort eingehen lassen,
mit dem sie wohl
zufrieden
sind. Und Allāh ist wahrlich Allwissend, Nachsichtig. (22:59) Das
(soll so sein).
Und
dem, der Vergeltung in dem Maße übt, in dem ihm Unrecht zugefügt
worden ist, und
dann
(wiederum) Unrecht erleidet, dem wird Allāh sicherlich zum Sieg
verhelfen. Wahrlich,
Allāh
ist Allvergebend, Allverzeihend. (22:60)
Tafsir:
22:58-60
- Auswanderung um Allāhs Willen bedeutet Trennung von allem, woran
die Seele
hängt,
allem, was ihr wertvoll scheint und wonach sie strebt:
Familie, Heim, Vaterland,
Erinnerung,
Eigentum, und all den bekannten Annehmlichkeiten des Lebens. Es
bedeutet, den
Glauben
allem anderen voranzustellen, um Allāhs Wohlwollen zu erlangen. Da
die Gläubigen ihr Leben für Allāhs Sache eingesetzt haben,
erlangen sie
Vergebung
für alle Fehler, die sie zuvor begangen haben mögen. Das Paradies
ist ohne Zweifel
der
Ort ihrer Wünsche. Die damit verbundene Selbstaufopferung wird an
verschiedenen Stellen
im
Qur’ān gelobt. Allāhs Hilfe erhält man nur im Falle
einer
Wiedervergeltung
für eine erlittene Ungerechtigkeit, aber niemals, wenn
Aggression oder
Hochmut
einen dazu getrieben hat.
Sura
Enfal 72:
Wahrlich,
diejenigen, die geglaubt haben und ausgewandert sind und mit ihrem
Gut und
ihrem
Blut für Allāhs Sache gekämpft haben, und jene, die (ihnen)
Herberge und Hilfe
gaben
- diese sind einander Freund. Für den Schutz derjenigen aber, die
glaubten, jedoch
nicht
ausgewandert sind, seid ihr keineswegs verantwortlich, sofern sie
(nicht doch noch)
auswandern.
Suchen sie aber eure Hilfe für den Glauben, dann ist das Helfen eure
Pflicht,
(es
sei denn, sie bitten euch) gegen ein Volk (um Hilfe), zwischen dem
und euch ein Bündnis
besteht.
Und Allāh sieht euer Tun. (8:72)
Tafsir:
Historisch
gesehen bezieht es sich hier auf die Muslime aus Makka, die mit dem
Propheten
(a.s.s.)
nach Al-Madīna auswanderten. Mit ihrer Auswanderung lösten sie sich
von der Loyalität
gegenüber
ihrer Familie, ihrer Sippe und ihrem Stamm. Der Prophet (a.s.s.)
machte aus ihnen und
den
Helfern von Al-Madīna eine neue Gemeinschaft und erklärte lt.
Qur’ān die Bindung durch
den
Glauben für eine echte Verwandtschaft und als eine höhere Bindung
als die des Blutes und
der
Familienzugehörigkeit.