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Referat
Biowissenschaften

Gymnasium Rostock

2, Herr Jetter, 2014

Heike U. ©
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ID# 58922







Alzheimer


  1. Definition

    Alzheimer ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der Nervenzellen zerstört werden und sich das Gehirn zurück entwickelt. Sie tritt am Häufigsten bei Menschen ab dem 65. Lebensjahr auf und beeinträchtigt die Leistungen der Betroffenen, vor allem das Gedächtnis-, Orientierungs-, Sprach-, und Erinnerungsvermögen.

    1.1 Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz

    Der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz liegt darin, dass nicht jede Demenz eine Alzheimer-Erkrankung ist, umgekehrt aber schon, denn jede Alzheimer-Erkrankung ist eine Form der Demenz. Alzheimer ist nur ein Unterbegriff aller Demenzerkrankungen.


  1. Entdeckung

    Alzheimer wurde 1906 von dem deutschen Nervenarzt Alois Alzheimer entdeckt. Er beobachtete Patienten, die eine sich rasch entwickelnde Gedächtnisschwäche hatten.

Seine bekannteste Patientin war Auguste Deter, die Alois Alzheimer über einen langen Zeitraum hinweg beobachtete. Sie litt zu dieser Zeit bereits seit fünf Jahren unter Wahnvorstellungen, Eifersuchtsideen, sie war orientierungslos, konnte die einfachsten Handgriffe im Haushalt nicht mehr allein verrichten, fühlte sich verfolgt und versteckte Gegenstände. Außerdem hatte sie extreme Stimmungsschwankungen.

Ihre Gefühle wechselten blitzartig zwischen Angst, Misstrauen und Selbstmitleid. Wenn man ihr Fragen stellte, verstand sie diese nicht und gab Antworten, die keinen Sinn ergaben. Zum Beispiel antwortete sie auf die Frage nach dem Namen ihres Mannes mit ihrem eigenem Namen. Sie hatte ihr Erinnerungsvermögen fast vollständig verloren.

Nach ihrem Tod untersuchte Alois Alzheimer, Auguste Deters Gehirn. Er fand Eiweißablagerungen in der gesamten Hirnrinde und viele abgestorbene Nervenzellen. Alois Alzheimer entdeckte, dass die Eiweißablagerungen zum Absterben der Nervenzellen führten und so entdeckte er die Krankheit Alzheimer.


  1. Ursachen

    Die Ursachen für Alzheimer sind bis heute noch nicht endgültig klar, dennoch gibt es Vermutungen.


    1. Eiweißablagerungen

Wissenschaftler vermuten, dass zum einen krankhafte Eiweißablagerungen, sogenannte Plaques, an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sind. Mit den Jahren verklumpen diese Eiweiße das Gehirn, wobei die Klumpen immer größer werden. Bei manchen Menschen beginnen sie im Alter, Nervenzellen abzudrücken und zu zerstören. Die meisten Erkrankten sind daher auch über 65 Jahre alt.

Da die Menschen immer älter werden, nimmt auch die Zahl der Alzheimer-Fälle zu.


    1. Vererbung

Alzheimer ist keine klassische Erbkrankheit, bei der ein bestimmtes Gen von den Eltern auf die Kinder übertragen wird. Aber wer in der Familie mehrere demente Angehörige hat, hat statistisch gesehen auf jeden Fall ein höheres Krankheitsrisiko.

Anders sieht es bei der sehr viel selteneren, sogenannten "familiären Alzheimer-Erkrankung" aus. Diese Art der Alzheimer-Erkrankung liegt nur bei 5% aller Alzheimer-Fälle vor. Außerdem sind bei dieser Variante eindeutig und hauptsächlich genetische Faktoren die Ursache. Zudem liegt der Erkrankungsbeginn beim familiären Alzheimer sehr viel früher als beim klassischen Morbus Alzheimer.

Die Erkrankung beginnt bei den Betroffenen mit familiärem Alzheimer oft schon zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr


    1. Risikofaktoren

  • Alter: Fortschreitendes Alter ist der größte Risikofaktor für Alzheimer. Die Mehrheit der Menschen, bei denen Alzheimer diagnostiziert wurde, ist 65 Jahre alt oder älter.
    Früher auftretendes Alzheimer (Präseniles Alzheimer) ist weit seltener und betrifft Menschen, die jünger als 65 Jahre sind. Es wird angenommen, dass bis zu 5 Prozent der Menschen mit Alzheimer an präsenilem Alzheimer erkrankt sind.

  • Familienmitglieder mit Alzheimer: Falls ein Eltern- oder Geschwisterteil an Alzheimer erkrankt ist, ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung höher als bei einem Menschen ohne Verwandte ersten Grades mit Alzheimer.

  • Genetik: Forscher haben einige Gen-Varianten identifiziert, die das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung erhöhen. Das APOE-e4-Gen wird als Risiko-Gen am häufigsten mit Alzheimer in Verbindung gebracht. Es wird davon ausgegangen, dass es bei mindestens einem Viertel aller Alzheimer-Erkrankungen eine Rolle spielt.

  • Herz-/Kreislauf-Erkrankungen: Die Gesundheit des Gehirns ist eng mit der Gesundheit von Herz und Blutgefäßen verknüpft. Der zur normalen Funktion des Gehirns benötigte Sauerstoff und die Nährstoffe werden über das Blut zugeführt und das Herz ist dafür zuständig, dass das Blut zum Gehirn gepumpt wird. Aus diesem Grund können Faktoren, die Herz-/Kreislauf-Krankheiten auslösen, auch ein höheres Risiko für Alzheimer und andere Demenzen zur Folge haben.

    Dazu gehören Rauchen, Fettsucht, Diabetes, sowie überhöhte Cholesterin-Werte und hoher Blutdruck im mittleren Alter.

  • Traumatische Gehirnverletzung: Das Risiko einer Alzheimer- oder anderen Demenzerkrankung erhöht sich als Folge einer mittelschweren oder schwerwiegenden traumatischen Gehirnverletzung, die durch einen Schlag auf den Kopf, durch Verletzungen des Schädels mit nachfolgender Amnesie oder durch eine mehr als 30-minütige Bewusstlosigkeit entstehen kann. Auch bestimmte Personengruppen, wie Sportler oder Soldaten, die wiederholt Gehirnverletzungen erleiden, tragen ein erhöhtes Risiko, an Alzheimer zu erkranken.



Bei der Vorbeugung von Alzheimer geht es vor allem darum, das Gehirn vor Dingen zu schützen, die Alzheimer verursachen können – z.B. Herzkreislauferkrankungen (Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall) oder übermäßiger Alkoholkonsum.

Medikamente, die Alzheimer verhindern können gibt es nicht, deshalb gilt zur Vorbeugung in erster Linie:

  • Körperlich aktiv sein

Ausgiebige Bewegung bei älteren Menschen verringert das Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit um etwa die Hälfte.

  • Geistig aktiv sein

    Je mehr das Gehirn zu tun hat, desto lebendiger bleibt das Gehirn auch im Alter.

  • Gesund essen

    Die Aufnahme von reichlich Vitamin C und E (Obst und Gemüse) in der Nahrung senkt das Risiko an Alzheimer zu erkranken, ähnliches gilt für Fisch.

  • Bluthochdruck behandeln

    Die konsequente Behandlung von Bluthochdruck kann Durchblutungsstörungen im Gehirn verringern, dadurch kann das Alzheimerrisiko deutlich gesenkt werden


  1. Symptome

  • Die Betroffenen sind nicht zerstreut, denn bei Alzheimer-Kranken kehrt die Erinnerung selbst bei bester Konzentration nicht zurück.

  • Störung der räumlichen Orientierung: Alzheimer-Patienten haben manchmal selbst in vertrauter Umgebung Mühe sich zurechtzufinden. Zum Beispiel finden sie aus dem Keller nicht zurück in ihre Wohnung oder innerhalb der Wohnung nicht in ihr Zimmer.

  • Störungen des Zeiterlebens: Alzheimer Betroffene verlieren zeitliche Ordnung von Ereignissen. Sie sehen sich selbst wieder als 30-Jährige(r) oder halten die eigenen Kinder plötzlich für ihre Geschwister.

  • Einschränkung praktischer Fertigkeiten: Alltagstätigkeiten bereiten zunehmend Probleme oder können gar nicht mehr ausgeführt werden. Erkrankte sind z. B. nicht mehr in der Lage, ihre Jacke richtig zuzuknöpfen, und sogar Handlungen wie das Einschalten der Waschmaschine fällt ihnen schwer.

  • Einschränkung räumlich-konstruktiver Fähigkeiten: Alzheimer-Patienten entwickeln oft Schwierigkeiten, räumliche Objekte zu erfassen. Zum Beispiel fällt es ihnen schwer, ein Haus oder ein Fahrrad zu zeichnen.

  • Antriebslosigkeit, Depressionen: Viele Erkrankte neigen dazu, sich zurückzuziehen und Herausforderungen zu meiden. Sie beschäftigen sich

  • z. B. nicht mehr mit ihren Hobbys und vernachlässigen sich selbst ebenso wie die Beziehungen zu anderen Menschen.

  • Stimmungsschwankungen: Die Stimmung von Alzheimer-Patienten schlägt manchmal um, ohne dass dafür ein Grund ersichtlich wäre. Dabei sind alle Stimmungslagen zwischen gehoben-glücklich und traurig-depressiv möglich.

  • Sie sind verunsichert. Ihre Welt passt mit der realen Welt nicht mehr zusammen. Ein Beispiel: Wenn eine Patientin in einem Pflegeheim plötzlich aus der Küche den Geruch von Essen riecht, der sie an ihre glückliche Kindheit erinnert, will sie möglicherweise dorthin. Warum sollte sie also nicht hinlaufen? Ein Pfleger sieht auf dem Flur aber eine Patientin, die sich unbeaufsichtigt in Richtung Küche bewegt.

    Will er sie einfach wieder in ihr Zimmer zurückbringen, verwirrt das die Frau und sie wird vielleicht aggressiv.

  • Diagnose

      1. Früherkennung

        Auch wenn man mal einen Termin vergisst, muss das nicht auf Alzheimer hindeuten. Ist aber zum Beispiel das Sprachtempo stark verlangsamt, werden Worte für bekannte Gegenstände nur schwer gefunden oder geht der „rote Faden“ in Gesprächen öfter mal verloren, können das tatsächlich Frühanzeichen von Alzheimer sein. Bei folgenden Anzeichen sollte man sofort zum Arzt gehen:

    • Probleme mit vertrauten Dingen, wie Kaffeekochen oder Kartenspielen

    • Sprachprobleme

    • Verlaufen in bekannter Umgebung

    • auffällige Veränderung von Stimmung und Verhalten


    Uhrentest:

    Der Betroffene bekommt ein Blatt Papier vorgelegt, auf dem ein leerer Kreis zu sehen ist. In diesen Kreis soll er nun die Zahlen 1-12 eintragen. Anschließend muss der Patient bestimmte Uhrzeiten, z.B. 10:30 Uhr oder 14:45 Uhr, eintragen.

    Während im Anfangsstadium die Abweichungen noch relativ gering sind, vergessen die Betroffen im fortgeschrittenen Stadium bereits Zahlen oder ordnen sie falsch an. Oftmals ist die Schrift kaum mehr lesbar oder die Uhr nicht mehr als solche zu erkennen. Auch befinden sich die Zahlen häufig nicht mehr innerhalb des Kreises, stehen auf dem Kopf oder sind ungleich verteilt.

      1. Warum ist eine Früherkennung von Alzheimer so wichtig?

    • Unmittelbar danach kann mit einer Behandlung begonnen werden, so bleiben Fähigkeiten für das Zurechtkommen im Alltag und damit die Lebensqualität länger erhalten

    • es bleibt mehr Zeit um die Zukunft selbst zu planen, bevor die Krankheit dies nicht mehr zulässt

      1. Welcher Arzt ist bei Alzheimer zuständig?

    Der erste Ansprechpartner bei Verdacht auf eine Demenz sollte der Hausarzt sein. Da er den Patienten schon seit mehreren Jahren kennt, kann er Veränderungen bei den geistigen Fähigkeiten und im Verhalten meist sehr gut einordnen.

    Eine Alternative sind Memory-Kliniken, dort arbeiten Neurologen, Psychiater, Internisten (Arzt für innere Krankheiten), Geriater (Fachärzte für Altersmedizin) und Psychologen eng zusammen. Viele Memory-Kliniken haben außerdem Selbsthilfegruppen für Angehörige.

    Stadium

    Symptome

    1./ Anfangsstadium

    • Vergesslichkeit

    • Erste örtliche und zeitliche Orientierungsschwierigkeiten

    • Wortfindungsstörungen

    • Nachlassen des Denkvermögens

    • Zunehmende Passivität

    Erste geistige Defizite, leichte Beeinträchtigung komplexer, täglicher Handlungen, vollständig selbstständiges Leben möglich

    2./
    Mittelschweres Stadium

    • Rechen- und Problemlösungsfähigkeit lässt nach

    • Störungen in der Handfertigkeit, Schwierigkeiten beim Kleiden, bei den Mahlzeiten, bei der Körperpflege, etc.

    • Erkennungsstörungen

    • Steigende Vergesslichkeit

    • örtliche Desorientierung, auch innerhalb der eigenen Wohnung

    • zeitliche Desorientierung, verlorenes Zeitgefühl

    • Sprachstörungen

    • Nachlassen der Hygiene

    • Sinnestäuschungen/Wahnvorstellungen

    • Unruhe, ziellosen Umherwandern, Umtriebigkeit oder auch völlige Untätigkeit

    Zunehmender Verlust der geistigen Fähigkeiten, erheblich eingeschränkte Selbstständigkeit, in der Regel Unterstützung durch Andere erforderlich

    3./
    Schweres Stadium

    • Gedächtniszerfall, auch Langzeitgedächtnis

    • Verlust der persönlichen Orientierung

    • Erkennungsstörungen, selbst Familie wird nicht mehr erkannt

    • Sprachzerfall bis auf wenige Worte, kaum noch Satzbildung möglich

    • Verändertes Gangbild (kleinschrittig, schleppend, gebeugte Haltung), erhöhte Sturzgefahr

    • Verfall der körperlichen Kräfte

    • Inkontinenz

    Verlust der selbstständigen Lebensführung, völlige Pflegeabhängigkeit



    1. Stadien

    Im ersten Schritt kommt es bei Alzheimer zu Störungen der Kommunikation zwischen Nervenzellen. Die Kontakte zwischen den Nervenzellen enden nicht direkt an der anderen Zelle, sondern sie enden an kleinen Ausstülpungen, die man als dendritische Dornen bezeichnet.

    Im zweiten Schritt sterben bei Alzheimer Nervenzellen ab. Ein normalerweise lösliches Protein, bildet im Krankheitsverlauf Verklumpungen. Die Proteine verändern sich so, dass sie für die Nerven giftig werden. Es kommt zum Auftreten von Löchern im Gehirn, es geht massiv Nervengewebe verloren.

    1. Alzheimer - heilbar?

    Durch den medizinischen Fortschritt können zwar immer mehr Krankheiten geheilt werden, aber nicht Alzheimer. Alzheimer ist unheilbar. Dennoch macht eine medikamentöse Behandlung Sinn, da sie den Gesamtzustand eines erkrankten Menschen stabilisieren und die Krankheit zum Teil hinauszögern kann. Vorübergehend lässt sich damit auch die geistige Leistungsfähigkeit des Patienten verbessern.


    1. Wie lange dauert Alzheimer?

    Wird die Diagnose schon sehr früh gestellt, können Alzheimer-Erkrankte noch fünf oder sogar zehn Jahre leben. In einzelnen Fällen haben Alzheimer-Kranke 20 Jahre gelebt, der Durchschnitt liegt bei sieben Jahren.


    1. Woran sterben Menschen mit Alzheimer?

    Verkürzt Alzheimer die Lebenserwartung?

    Alzheimer selbst, also der Verlust an Nervenzellen im Gehirn bedroht das Leben nicht direkt. Man kann also nicht an Alzheimer sterben. Allerdings ist ist die Lebenserwartung bei Alzheimer letztlich doch oft verkürzt.

    Das hängt vor allem mit der irgendwann entstehenden Bettlägerigkeit zusammen. Auch der Verlust von Körperfunktionen spielt eine wichtige Rolle. Im Spätstadium kann es zum Beispiel vorkommen, dass die Betroffenen nicht mehr kauen können oder

    Erkrankte sind daher anfälliger für schwere Infektionen. Oft sterben Alzheimer-Erkrankte an einer Lungenentzündung oder Bronchitis.



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