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Vortrag / Ansprache

Redevortrag Organspende geht jeden etwas an

602 / ~1½ sternsternsternstern_0.2stern_0.3 Philipp L. . 2016
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Vortrag
Sonstiges

Pädagogische Hochschule Magdeburg

3, 2014

Philipp L. ©
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ID# 56055








Organspende geht jeden etwas an

Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, liebe Frau Demmel,

es steht fest, dass es zu spät ist, wenn der Tod kommt. Dann hast du keine Chance auf ein Leben. Du bist tot.

Doch man kann dies verhindern. Ihr fragt euch wie? Organspende. Das ist ein einfaches Wort, aber ein schwieriges Thema. Doch egal wie umfassend und kompliziert dies ist, es geht jeden etwas an.

Jörg Klaff, leitender Chirurgie-Professor am Uniklinikum Bonn, sagte einmal: „Organspende ist in unserer Gesellschaft ein Tabu“. Das muss geändert werden. Ich kann verstehen, dass man diesem Thema aus dem Weg geht, denn man beschäftigt sich nicht alltäglich mit dem Tod.

Oder denkt ihr bei jedem Schritt nach, den ihr wieder und wieder vor euren letzten setzt, dass genau jetzt der Zeitpunkt kommen könnte? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Das Thema „Organspende“ ist schwierig. Der Tod ist schwierig. Nein, ich irre mich, denn der Tod ist nicht schwierig.

Es ist nur schwer, darüber nachzudenken. Doch es liegt in unserer Pflicht genau das zu tun. Und wir alle müssen Verantwortung für unsere Taten tragen.

Julia Klöckner, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz, sagt: „Mit einer Organspende wird Leben geschenkt.“ Stimmt das? Ja, das stimmt. Doch man sollte sich bewusst sein, wie schwer dieses Thema zu beurteilen ist. Dabei geht es nicht um Waren oder Gegenstände.

Jedoch kann man Organe trotzdem mit Geschenken vergleichen. Geschenke, die Leben retten. Allgemein gibt es dafür zwei Gründe

Erstens: Du machst Geschenke, weil du jemandem vertraust. Entweder du vertraust der Person, die dich über Organspende informiert hat und deren Meinung du dann auch als deine Meinung ansiehst, oder du vertraust dir selbst. Natürlich darfst du kurz an deiner Meinung zweifeln, aber dann solltest du wieder mit beiden Beinen auf dem Boden stehen.

Wenn der zweite Grund eher auf dich zutrifft, du so denkst, du so empfindest, dann solltest du noch einmal in dich gehen. Denk darüber nach und stelle dir die Fragen: „Wie ist meine eigene Meinung? Gehören meine Organe nur zu mir? Oder möchte ich sie einmal verschenken, wenn ich sie nicht mehr brauche?“

Es ist egal, welche Entscheidung du triffst, denn jeder ist ein Individuum und jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung.

Auch die Politik befasst sich mit der Organspende. Julia Klöckner äußerte sich im Oktober 2014 zu diesem Thema und sagte: „Alle geeigneten gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen müssen einbezogen werden.“ Sie hat Recht, denn heute werden sehr viel weniger Nieren, Herzen, Lungen oder Lebern gespendet, als es verzweifelt wartende Abnehmer dafür gibt.

Die Politik darf aber keinesfalls selbstständig Debatten führen und mit Gesetzen durchgreifen. Sie muss das Thema ohne jegliche Voreinstellung in die Öffentlichkeit tragen.

Doch um die Öffentlichkeit zu informieren, benötigt sie Medien. Die Medien sind wahrscheinlich die größte Hürde, die unvoreingenommene Informationen zu überwinden haben. Warum ich die Medien als „Hürde“ bezeichne? Da das einzige Ziel der Medien, z.B. Zeitungen oder private Fernsehsender, möglichst hohe Verkaufszahlen bzw. möglichst hohe Einschaltquoten sind, versuchen sie die Meinungsbildung der Leser/Zuschauer zu beeinflussen.

Und wenn du alle Aspekte zur Organspende betrachtet und dich genug informiert hast, dann darfst du darüber urteilen. Und dann ist jede Entscheidung, die du triffst, akzeptabel.

Und das einzige, wogegen ICH argumentiere, ist die Gleichgültigkeit.



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