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Vortrag / Ansprache

Rede zum Thema Zivil­cou­rage: Würden Sie helfen?

1.765 Wörter / ~7 Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autorin Olga H. im Feb. 2015
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Dokumenttyp

Vortrag
Deutsch

Meinungsrede Zivilcourage Erörterung

Universität, Schule

Samuel-von-Pufendorf Gymnasium

Note, Lehrer, Jahr

1, Süß, 2014

Autor / Copyright
Olga H. ©
Metadaten
Preis 2.00
Format: pdf
Größe: 0.30 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 45557







LK Deutsch

Redethema: Zivilcourage


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Zuhörer,

mein Name ist Horváth und ich begrüße Sie herzlich hier in Dresden im Rahmen der Sonderausstellung Das neue Deutschland. Von Migration und Vielfalt. Ich bin Vertreterin der Aktion Zivilcourageund zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.

Die Aktion Zivilcourage versteht sich als überparteiliches Bündnis welches sich aktiv  für die Stärkung von Demokratie, Offenheit, Zivilcourage, Toleranz und Vielfalt einsetzt. Ich spreche heute zu Ihnen über Zivilcourage: über den sozialen Mut, für Menschenrechte einzutreten.

Doch zunächst möchte Ihnen eine kurze Episode erzählen und Sie bitten, sich in die Situation hinein zu versetzten. Es ist 1 Uhr Nachts. Sie hatten einen anstrengenden Arbeitstag und machen sich nach einem Abend bei ihren Freunden mit der U-Bahn auf den Heimweg. In der Bahn sitzt eine ältere Frau, zwei Plätze vor ihr eine attraktive Zwanzigjährige, sonst keiner.

Sie setzten sich entgegen der Fahrtrichtung, so, dass sie Überblick über den kompletten Waggon haben. Wenige Minuten später steigen drei junge Männer dazu, um die 25 Jahre alt. Lautstark unterhalten diese sich über primitive Dinge und scheinen angetrunken von einem Diskobesuch zu kommen.

Ziemlich schnell werden sie auf die Zwanzigjährige aufmerksam. Die Männer fordern das Mädchen auf mit ihnen mitzukommen. Sie reagiert zunächst nicht auf die abwertenden Beschimpfungen der Männer. Sie werden unruhig denn Sie sehen die Angst im Blick des Mädchens. Sie überlegen etwas zu sagen, doch im nächsten Moment erscheint es Ihnen sinnvoller sich aus der Sache herauszuhalten.

Plötzlich werden die Männer handgreiflich. Sie fordern das Mädchen auf sich hier auszuziehen wenn sie schon nicht mitkommen will. Der eine wirft ihre Handtasche in die Ecke während die anderen beiden beginnen sie herumzuschubsen und ihre Jacke dabei auszuziehen. Jemand schreit laut sie sollen sofort das Mädchen in Ruhe lassen.

Es war die ältere Frau. Einer der Männer stellt sich vor die Frau und zieht ein Messer aus seiner Jackentasche mit dem er ihr droht. Sie solle lieber die Fresse halten sonst blüht ihr etwas schmerzhaftes. Die ältere Frau ist eingeschüchtert und schaut Sie vorwurfsvoll an.

Das Mädchen wird weiter belästigt. Nun tuen Sie doch auch mal etwas!, fordert Sie die ältere Frau auf. Helfen Sie ihr doch!. Die Bahn hält, es ist die Haltestelle an der Sie aussteigen müssten.

Nun meine Fragen an Sie:

Wie würden Sie reagieren? Was würden Sie tun? Würden Sie dem Mädchen helfen und sich gegen die drei Männer stellen? Immerhin sind Sie allein, und die zu dritt. Oder würden Sie einfach aussteigen? Sie haben mit der Sache ja im Grunde genommen nichts zu tun. Bevor Sie sich selbst unnötig in Schwierigkeiten bringen.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Ich möchte nicht wissen wie viele in diesem Raum sich dafür entschieden hätten, einfach auszusteigen. Doch ich bin sicher, unter uns sind auch einige die helfen würden. Die Zivilcourage leisten würden. Doch was ist überhaupt Zivi.....[Volltext lesen]

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Wenn jeder wartet, bis der andere anfängt, wird keiner anfangen!.Den Mantel der Gleichgültigkeit zerreißen: das ist ein zwingender Beweggrund für sozialen Mut. Man darf nicht nur dagegen sein, sondern muss etwas tun und selbst wenn es nur eine kleine Möglichkeit ist, die man heraus schlägt, man muss sie nutzen.

Sie müssen sie nutzen! Seid Täter des Wortes - nicht Hörer alleinheißt es schon in der Bibel.

Sophie wurde mit nur 22 Jahren als Strafe für die Verteilung von Flugblättern hingerichtet. Bis zuletzt ging sie erhobenen Hauptes, letztendlich wurde sie selbst zum Opfer, hat allerdings einen einschneidenden Teil zum Kampf gegen Hitler beigetragen.

Unvoreingenommen und ohne Rücksicht auf persönliche Verluste ging die stets schüchterne, doch dennoch auf eigene Meinung getrimmte Sophie vor. Sicherlich hatte auch sie Angst. Angst um ihre Familie, Angst um ihr eigenes Leben. Doch Angst gehört zur Zivilcourage dazu.

Mutig zu handeln bedeutet nicht, furchtlos zu sein. Nur wer seine Ängste zulässt, kann Mut entwickeln, sich mit der Angst einmischen und für gesellschaftliche Änderungen eintreten.

Doch was ist es, was uns Angst macht? Es ist doch durchaus angenehm stets in einem Strom aus Schweigenden, Mitläufern und Desinteressierten mit zu schwimmen. Es ist die Angst den Schutz und die Geborgenheit dieser Gruppe zu verlieren. Die Angst davor, mutig zu sein und gegen den Strom zu schwimmen.

Um couragiert zu handeln, müssen wir uns mit diesen Ängsten auseinandersetzen, denn Zivilcourage ist ein Ausdruck von persönlicher Freiheit. Diese Freiheit kann man nur erlangen, wenn man sich von anderen ablöst, sich selbst vertraut, aus der Reihe tanzt, seinen Vorgesetzten widerspricht und sich dem Mächtigen widersetzt.

Damit will ich Sie nicht dazu auffordern, sich Ihrem Vorgesetzten in jeglicher Hinsicht zu widersetzten, sondern Ihre Kritik und Meinung offen anzubringen, wenn Sie mit einer Sache n.....

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Historisch betrachtet bildet die Zeit in der DDR ein gutes Beispiel dafür. Über Jahre hinweg waren die Menschen immer mehr unter dem SED-Regime gefangen, ein Einparteienstaat der Wahlen manipuliert und seiner Bevölkerung die Freiheit nimmt, Mauern errichtet.

Auch hier bildeten sich Widerstandsgruppen. Erst gingen hunderte auf die Straße, danach tausende und später zehntausende - mit Erfolg! Auch hier mussten viele unschuldige Gerechtigkeitskämpfer ihr Leben lassen,doch ihre Kinder und Enkel dürfen nun in Freiheit leben.

Die wenigsten von uns werden in ihrem Leben in eine wirklich entscheidende Situation, welche dringende Zivilcourage erfordert, kommen. Damit meine ich, dass die wenigsten Helfer vielleicht sogar über Leben und Tod entscheiden werden. Doch eine Situation in der wir jemandem helfen müssen, muss ja nicht immer die Welt revolutionieren.

Es sind größtenteils die kleinen Dinge, in denen wir unseren zivilen Mut beweisen müssen. Seien es Kinder die am Straßenrand stehen und eines ihrer Mitschüler beleidigen, oder die alte Frau welche Probleme hat aus dem Bus auszusteigen, denen wir helfen müssen. Fakt ist, unter solchen Umständen dürfen wir nicht wegsehen sondern müssen eingreifen, Hilfe leisten und Zivilcourage beweisen.

Abschließend möchte ich Ihnen gern ein paar Tipps geben, die helfen im entscheidenden Moment bereit zu sein einzugreifen.

Wenn Sie sich für jemanden einsetzen, welcher möglicherweise in einer bedrohlichen Lage ist, sollten Sie in jedem Fall Ruhe bewahren. Achten Sie darauf schnelle Bewegungen zu vermeiden und entspannend zu wirken.

Seien Sie authentisch. Sie sollten stets zu Ihrer Meinung stehen, selbst, wenn Ihnen diese Nachteile bringen könnte. Denn nur wer von innen heraus von sich überzeugt ist, wirkt sicher und kontrollier.....

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Ich bedanke mich recht herzlich für Ihre Aufmerksam und wünsche Ihnen noch einen angenehmen Aufenthalt in unserer Ausstellung.




Meyer, Gerd (2004): Was heißt mit Zivilcourage handeln?, in: Meyer, Gerd/ Dovermann, Ulrich/ Frech, Siegfried/ Gugel, Günther (Hg.): Zivilcourage lernen. Analysen – Modelle – Arbeitshilfen.....

Quellen & Links

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