Installiere die Dokumente-Online App

word image
Interpretation

Rede vom Gedicht von Christoph Meckel - Gedicht­ana­lyse

817 Wörter / ~2½ Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Mona V. im Feb. 2012
<
>
Upload File
Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Fontane Gymnasium Rangsdorf

Note, Lehrer, Jahr

2012

Autor / Copyright
Mona V. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.21 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 15087







Inhalt: Die Inter­pre­ta­tion von Chris­toph Meckels "Rede vom Gedicht" bietet einen tiefen Einblick in die Bedeu­tung und Struktur des Gedichts. Sie erleich­tert das Verständnis der komplexen Thematik und der formalen Beson­der­hei­ten. Die Kurz­bio­gra­phie des Autors vermit­telt zudem Hinter­grund­wis­sen, das für die Einord­nung des Werks in seinen histo­ri­schen Kontext uner­läss­lich ist. Diese Analyse ermög­licht es Lesern, die Aussa­ge­kraft und Aktua­lität des Gedichts zu erfas­sen.
#Moderne_Epoche#lyrisches_Ich#Wahrheit_aussprechen

„Rede vom Gedicht“ von Christoph Meckel

Gedichtinterpretation & Kurzbiographie des Autors

 

Das Gedicht „Rede vom Gedicht“ wurde von Christoph Meckel verfasst und erschien im Jahre 1974, somit gehört es zu der Epoche der Moderne. Es handelt davon, dass in Gedichten die unverschleierte Wahrheit ausgesprochen wird. „Rede vom Gedicht“ ist in fünf Strophen gegliedert. Die erste Strophe besteht lediglich aus einer Zeile, die den Leser in die Thematik einleiten soll. Die zweite, dritte und  fünfte Strophe bestehen jeweils aus vier Zeilen und die vierte Strophe aus sechs. Daraus folgt, dass das Gedicht aus insgesamt 19 Zeilen besteht.

Formal gesehen fällt auf, dass die Zeilen der Strophen immer  relativ gleich lang sind, außer in der letzten Strophe, in der es eine deutliche Einkerbung gibt, dies lenkt den Blick des Betrachters sofort auf diese Strophe, ohne eine einzige Stelle des Gedichts gelesen zu haben. Darüber hinaus wird der Blick des Lesers auf die letzte Strophe gebündelt, da die zwei mittleren Zeilen kursiv gedruckt sind und von zwei nicht kursiv gedruckten Zeilen umrahmt werden.  

Das Gedicht sagt aus, dass es allgemein  in Gedichten keine Unwahrheit gibt, sondern das alles ausgesprochen wird, egal wie furchtbar es ist. In Gedichten soll nichts beschönigt, vertuscht oder „verziert“ (Z. 5) werden es soll die reine Wahrheit Aussagen. Ein Gedicht nimmt auch Stellung zu den schlechten Dingen im Leben wie „vom Blut, das fließt aus den Wunden.“ (Z. 6) über die man ungern mit anderen Menschen redet oder sie verharmlosen will. In dem Werk von Christoph Meckel wird gesagt, dass „[d]as Gedicht [...] der Ort der zu Tode verwundeten Wahrheit [ist].“ (Z. 16) und dies deutet darauf hin, dass es außerhalb der lyrischen Werke nicht mehr der Fall ist, weshalb die Gedichte den Menschen den rechten Weg weisen sollen.

Sehr auffällig an der „Rede vom Gedicht“ ist, dass das lyrische Ich oftmals Wiederholungen verwendet, wie „[d]as Gedicht ist nicht der Ort,…“ (Z. 1, 5, 9, 14, 19) oder „[h]ier ist die Rede vom/von…“(Z. 2, 3, 6, 10, 12,). Es verwendet immer wieder diese Redewendungen um Aufmerksamkeit, auf das nachgestellte  zu erregen, denn es sind zwar immer verschiedene Aussagen, die es trifft, allerdings laufen alle diese Aussagen auf dasselbe hinaus. Denn es wird immer berichtet, dass das Gedicht Wahrheit aussagt und nichts schöner schreibt als es in der Realität ist.

Das lyrische Ich erzeugt auch mit einer weiteren Textstelle Aufmerksamkeit und zwar dadurch, dass es aus dem Muster der  Wiederholung austritt. In Zeile 16 steht, dass „[d]as Gedicht [..] der Ort der zu Tode verwundeten Wahrheit  [ist]“ in der Aussage, das Gedichte keine Unwahrheit beschreiben, stimmt es mit dem restlichen Text überein. Allerdings mit der Umstellung „das Gedicht IST der Ort…“ und nichtmehr „das Gedicht ist NICHT der Ort...“ wird die Aufmerksamkeit des Lesers auf diese Textstelle gebündelt. Und dies geschieht vermutlich nicht ohne Grund, denn diese Aussage fasst das ganze Gedicht zusammen, es ist streng genommen die Hauptaussage des Werkes.

Auffällig ist außerdem die Reimlosigkeit des Werkes. Das lyrische Ich verzichtet  vermutlich auf die Verwendung von Reimen, um die Aufmerksamkeit des Lesers auf die oben genannten Textstellen zu lenken und damit sich der Leser  nicht von Reimen ablenken lässt, die die wichtigsten Aussagen vielleicht verschleiern würden.

Meiner Meinung nach behandelt die  „Rede vom Gedicht“ von Christoph Meckel auch heute noch eine sehr aktuelle Thematik. Denn heutzutage wird auch so vieles beschönigt und mit Worten verziert, damit es sich nicht mehr dermaßen schrecklich anhört, doch die reine Wahrheit spricht kaum  einer direkt aus. Ob nun Politiker, Ärzte oder auch jeder einzelne  in seinem Privatleben, kaum jemand möchte schlechte Neuigkeiten direkt aussprechen. Oft ist es so, dass man mit etwas positivem anfängt und es mit einem „aber…“ wieder zu Nichte macht anstatt etwas einfach gerade heraus zu sagen.

Ich finde, dass Christoph Meckel mit seinem Gedicht ein Thema anspricht, das in früher, heutiger und zukünftiger Zeit  noch aktuell sein wird und in seiner Sprache so geschrieben wurde, dass jeder den Sinn hinter den Worten verstehen kann.

 

DER AUTOR

Christopher Meckel wurde am 12. Juni 1935 in Berlin geboren und wuchs in Freiburg im Breisgau auf. Am Abend des 27.November 1944 erlebte er die Zerstörung der Stadt mit. Freiburg wurde Opfer eines Bombenangriffs durch die Royal Air Force. Obwohl sich viele Menschen in Bunker retten konnten vielen doch 2.800 Menschen den englischen Truppen zum Opfer.  Nach der Unterprima, vorletztes Jahr auf einem Gymnasium, brach er das Gymnasium ab. Danach folgten viele Reisen durch Afrika, Amerika und Europa.

1954 ging Christoph Meckel wieder nach Freiburg zurück um dort ein Graphikstudium an der Kunstakademie zu beginnen. 1956 setzte er sein Studium an der Kunstakademie in München fort und veröffentlichte bereits einige Gedichte. Sein erster Graphikband wurde 1959 veröffentlicht.

Bis 1997 war Meckel Mitglied des P.E.N- Zentrums der Bundesrepublik Deutschland und ist bis heute noch Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur darüber hinaus ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Christoph Meckel lebt  heutzutage als freier Schriftsteller und Zeichner in Deutschland und Südfrankreich.

 


Swop your Documents