Q11- Portfolio: Die Romantik als literarische Epoche
Epochenüberblick
Jenaer Romantik (Frühromantik) Zeit: Ende 18.Jhd – 19.Jhd Heidelberger Romantik (Hochromantik) >> Literarische Romantik: 1795- 1848 Berliner Romantik (Spätromantik)
Zentren der Romantik Schwarze Romantik Mittelalter als ideales Zeitalter, Faszination am Bösen, Dunklen da viele Mythen noch nicht natur- der menschlichen Psyche (>> wissenschaftlich erklärt waren Schauerliteratur)
Romantik
Bekannteste Vertreter: Kunst - Novalis Musik -Die Gebrüder Grimm Lyrik - Clemens Brentano …. - Ludwig Tieck ………………………. - Joseph von Eichendorff …. - E.T.A. Hoffmann
Zentrale Motive
Universalpoesie (nach Schlegel)
Das Mystische, Unerklärliche galt bei den Romantikern als unerschöpflich Wirklichkeit: begrenzt. => Dieses Unerschöpfliche benannten sie mit dem Begriff Poesie.
Die sog. progressive Universalpoesie zielt auf die radikale Abkehr von jeglicher Regelpoetik ab. Das Ideal war also die Aufhebung der Gattungsgrenzen um Philosophie, Prosa, Genialität, Poesie, Rhetorik und Kritik miteinander zu verbinden. >> Roman als beliebtes Mittel dies zu realisieren
Weitere Bestimmung: „Poetisierung der Welt“ => in dem sich die Universalpoesie möglichst vielen Bereichen des Lebens aneignet, wird das Leben selbst zur Dichtung; ein Leben, dessen Vollkommenheit sich wiederum nur in der Poesie wiederfindet. Nur in ihr kann der Mensch alles überblicken.
Der Dichter wird zu einem in Freiheit von traditionellen poetologischen Konventionen schaffendem Genie. Nur er selber ist für die Gestalt seines Werks verantwortlich.
Volkslieder
Definition des Begriffs
Ein Volkslied ist ein Lied, das die weitestmögliche Verbreitung in einer und durch eine soziale Gruppe findet. Volkslieder lassen sich nach musikalischen, sprachlichen, gesellschaftlichen und historischen Merkmalen unterscheiden. Gemeinsame Sprache, Kultur und Traditionen kennzeichnen sie. Die textliche und musikalische Erscheinung weist dabei regional verschiedene Eigenheiten auf, ist aber nicht immer räumlich zuzuordnen
Kinderlieder aus „Des Knaben Wunderhorn“
August Heinrich Hoffman von Fallersleben
* 1789 in Fallersleben; †1874 in Corvey > Deutscher Dichter und Hochschullehrer für Germanistik > Setzte sich für ein einheitliches, liberales Deutschland ein, weshalb er von der preußischen Regierung 7 Jahre ins Exil geschickt wurde > Verfasser der deutschen Nationalhymne, sowie mehrerer bekannter Kinderlieder wie „Summ Summ Summ“, „Alle Vögel sind schon da“ und „Kuckuck, Kuckuck, ruft‘s aus dem Wald“
Künstlerische Darstellungsweise: Rückenfigur => Der Betrachter wird suggestiv ins Geschehen miteibezogen; seine Aufmerksamkeit wird auf die unendlich scheinende Ferne des Hintergrunds gelenkt
Gezeigter Mensch: Wanderer, getrieben von Fern- oder Heimweh (wirkt melancholisch) / mit der Intention sich selbst zu finden
Figur steht auf einem Gipfel und blickt auf ein Meer aus Nebel, das etwas verbirgt => Natur erscheint geheimnisvoll, mysteriös
Schwellenmotiv(markiert die Grenze zwischen der Wirklichkeit und dem Traumhaften)
Lichtkontrast (dunkle Landschaft  Abendlicht=>Zwielicht) steht für die Spannung zwischen Erde und Himmel/ Tod und Transzendenz/ Verzweiflung und Hoffnung
Symbolisch gesehen: Gotische Kirchenruine allegorisiert die vergangene Institution Kirche im Mittelalter Eichen steht für den Untergang der heidnisch- germanischen Götterwelt => Sehnsucht nach dem Mittelalter
Mönch am Meer
Gegenstück zu „Abtei im Eichwald“
Künstlerische Darstellungsweise: Radikal abgemagerte Komposition=> nur vier Bildelemente (Strand, Meer, Himmel und Mönch); keine Übergänge wie damals üblich
Rückenfigur=> Aufmerksamkeit des Betrachters wird auf die unendliche Weite gelenkt
Der Mensch ist den Mächten der Natur ohnmächtig ausgeliefert (Begrenzung) => Mönch = Identifikationsfigur für Sinnsuchende, Melancholiker und Einsame
Farbkontrast (Meer Himmel): Schwelle zwischen Entgrenzung und Begrenzung/ Diesseits und Jenseits/ Vereinzelung des Menschen und der erhabenen Unendlichkeit des Kosmos‘
Künstlerische Darstellungsweise: Geometrische Struktur (Goldener Schnitt); Rückenfiguren => Irrationale, unendliche Ferne wird hervorgehoben
Motiv der Nacht, der „Tageszeit der Romantiker“ => Die zwei Männer in mediativer Haltung sind vom Anblick des Mondes fasziniert
Allegorie des Lebens: Lebensphasen spiegeln sich in den Personen und Schiffen wieder
Caspar D. Friederich (= alter Mann) ist dem Jenseits zugewandt (=> Rückenfigur). Das Schiff, das ihn repräsentiert steuert auf das Ufer = Das Ende des Lebens zu
Als junger Mann, ist er noch voller Tatenkraft, seine Frau und seine Kinder sind Ausdruck seiner Jugend. Deren Schiffe steuern von Ufer weg.
Märchen
Hänsel und Gretel
Fiktive Welt im Märchen beinhaltet Einfaches Gesellschaftsmuster Gut  Böse das Mystische, Unerklärliche (Hänsel, Gretel, Vater  Hexe, Mutter) (Sprechender Schwan, Hexe…) => Sehnsucht nach dem Mittelalter
Romantische Merkmale
Ziemlich grausames Märchen Eltern: Opfer von kapitalistischen Produktions- => Schwarze Romantik verhältnissen  Hexe mit ihrem luxuriösen . Haus = Symbol des Kapitalismus‘ Reifeprozess der Kinder spielt => Abneigung gegenüber dem Kapitalismus sich im Wald ab = in vielen Märchen ein Ort der Wandlung
Moral: 1) Vertraue niemandem; 2) Das Gute gewinnt immer
Rotkäppchen
(Fiktive Welt beinhaltet das Traumhafte, Einfaches Gesellschaftsmuster GutBöse Unerklärliche (Wolf spricht, Rotkäppchen (Rotkäppchen, Mutter, Oma  Wolf) und ihre Großmutter überleben) ) * => Sehnsucht nach dem Mittelalter
Verherrlichung der Natur => Rotkäppchen >> Gefühl, Spontanität siegt über Verstand wird auf eine schöne Blume aufmerksam, (Mutter: „Nicht vom Weg laufen) => Natur, beim Pflücken erfährt sie eine rauschhafte Abenteuer  Spießbürgerliche Werte Seligkeit , die sie von allem ablenkt => Romantik Aufklärung
Schwarze Romantik => Faszination am Gegenargument: Bei der Wahl zwischen Lust- Dunklen der menschlichen Psyche => und Realitätsprinzip ,entscheiden sich Wolf u. Wolf repräsentiert asoziale animalische Jäger für Ersteres, was sich als vorteilhaft er- Tendenzen in uns (Bei Betrachtung der weist ( Wolf erschießen  Bauch öffnen; RK frz. Urfassung: Wolf = „Verführer“ direkt fressen  Intrige). =>Spontan, nach Rotkäppchens) Gefühl handeln ist schlecht
Frau Holle
Religiöses Motiv: Frau Holle = germanische Weltflucht durch den Brunnen in Himmelsgöttin Hulda; Brunnen = Taufsymbol eine surreale Traumwelt
Romantische Merkmale
Denkweise der bürgerlichen Gesellschaft 1818: Kapitalismuskritik: Diskrepanz zw. => Fleiß als Schlüssel zu Reichtum und Erfolg ; Wer Gold- und Pechmarie =>herrschende Pech hat, war faul und dessen Anblick wird indigniert  arbeitende Klasse (GM muss alle . Arbeit machen; PM ist blind und Der Mensch ist Teil der Natur und sollte ihre zielversessen hinter dem Gold her) Wünsche respektieren (Baum, Ofen)
Moral: 1) Jeder ist für sein Schicksal selbst verantwortlich; 2) Ohne Fleiß kein Preis
Synästhesien
Frische Fahrt „Laue Luft kommt blau geflossen“ => Luft hat keine Farbe, blau suggeriert Wasser (geflossen). Durch den Vers wird der Frühlingsbeginn eingeleitet und durch die Symbolik eine starke Anschaulichkeit des Textes erreicht, die im weiteren Verlauf des Gedichts noch weiter aufgegriffen wird
„Hörnerklang geschossen“ => (akustische Wahrnehmung & sinnliche Wahrnehmung) Jagd als typische Frühlingsaktivität untermauert das Motiv des Frühlingsanfangs
„Tausend Stimmen lockend schlagen“ => (akustische Wahrnehmung & sinnliche Wahrnehmung) Stimmen = Menschen, die Eichendorff in die Natur locken möchte, damit sie sich mit ihr verbinden können
V.1: Visuelle Wahrnehmung: Lyrisches Ich betrachtet den Nachthimmel; schwärmt von der Schönheit der Sterne.
V.3: Akustische Wahrnehmung: Posthorn durchbricht die Stille und entfacht im lyrischen Ich den Wunsch mitzureisen. Die Antithetik zwischen dem stillen Land, der einsamen Person am Fenster und dem Posthorn, verstärkt den Eindruck der Sehnsucht/ des lyrischen Ichs.
V.5: Sinnliche Wahrnehmung: Starke Leidenschaft des lyrischen Ichs wird zum Ausdruck gebracht => Der seelische Schmerz macht sich nun auch körperlich bemerkbar; Fernweh verstärkt sich.
Abendständchen„Golden wehn die Töne nieder“ /… „Blickt zu mir der Töne Licht“ => Die Töne, Hauptthema des Gedichts, werden zum Ausdruck von Gefühlen und als Gefühlsanreger eingesetzt. Dadurch, dass die Klänge golden sind und sie nicht wie Gold niederwehen, was ein Vergleich wäre, sind sie kein gewöhnliches Geräusch, sondern etwas ganz Besonderes. Dies merkt man auch daran, dass sie Licht geben, was, rational gesehen, unrealistisch ist.
„Wie es süß zum Herzen spricht“ => (Süß >> nur oral wahrnehmbar; Gesprochenes kann man nur hören) => Der Mensch kann in der Stille der Nacht besser Geräusche aufnehmen, da er sich im Dunkeln nicht mit den Augen orientieren kann. Somit können auch die Töne direkt "zum Herzen" im Inneren des menschlichen Körpers sprechen.
Allgemein: Flötenspiel, Brunnenrauschen, Farben in der Nacht verwandeln und verklären sich zu einer neuen sensitiv empfundenen Erfahrung, die die Seele des Lesers friedlicher stimmen soll.
Der Einsiedler SynästhetischeStruktur: Abendlied des Schiffers = einzig wahrnehmbarer Ton in dem Gedicht  Alle anderen Eindrücke in dem Gedicht werden vom lyrischen Ich optisch erfasst und wiedergegeben => Einsamkeit und Melancholie des Schiffers wird hervorgehoben
Er fühlt also, wie ihn „leise Schauer“ durchschweifen, die aufgrund der Erinnerung an die „linde Trauer“ zustande kommen. „(Schweigt der Mensch) laute Lust“ => (Lust ist ein Gefühlszustand, man kann ihn nicht akustisch wahrnehmen) Mit lauter Lust ist die Gesellschaft gemeint, die in ihrem Drang nach Vergnügen alles Natürliche übertönt.
Novalis, „Heinrich von Ofterdingen“
Weg des Jünglings Anmerkung: Einteilung Heinrichs Traums in drei Momente/ Traumstufen zur besseren Übersicht
Erste Traumstufe: Heinrichs Wanderungen durch „unabsehliche Fernen“ und wilde unbekannte Gegenden".
Wanderung über Meere ïƒ (Sehen von außergewöhnlichen Tieren) ïƒ Abwechslungsreiches, buntes Leben mit geselligen Menschen (Krieg, wildes Getümmel, stille Hütten, Gefangenschaft, Elend, erfülltes Liebesleben) ïƒ Gefühlsüberschwang ïƒ Stille, klarere Gedanken bei Anbruch der Dämmerung
Heinrich läuft durch einen düsteren Waldïƒ Hindernis: Felsenschlucht ïƒ Klettern über bemooste Steine (je höher er klettert, desto heller wird der Wald) ïƒ Kleine Wiese am Hang des Berges , hinter der sich eine Klippe befindet, welche man durch eine Öffnung betreten kann ïƒ Laufen durch den in den Felsen gehauenen Gang, der ihn zu einer großen Weitung führt, aus der ihm helles Licht entgegen glänzt ïƒ Eintritt => Goldenes Licht sammelt sich in einem großen Becken ïƒ Reinigendes Bad in dem Becken, das ihn ihm himmlische Empfindung auslöst ïƒ Imaginieren von nie gesehenen Bildern und einem Mädchen, das sich zart an ihn schmiegt ïƒ Heinrich schwimmt dem leuchtendem Strom nach, der aus dem Berg hinausführt ïƒ Ortswechsel
Weicher Rasen am Rande einer Quelle, die mit der Luft zu verschmelzen scheint (In einiger Entfernung: Dunkelblaue Felsen mit bunten Adern); mildes Tageslicht, schwarzblauer Himmel ïƒ Faszination an einer lichtblauen Blume, die so anziehend ist, dass er alles andere ausblendet ïƒ Beschluss sich ihr zu nähernïƒ Verwandlung der Blume hin zu einem hübschen Mädchen (seiner zukünftigen Geliebten ïƒ Heinrich wird von seiner Mutter aus dem Traum gerissen
Bedeutung der „blauen Blume“
Die Blaue Blume, nach der Heinrich in Novalis‘ Romanfragment ein unaussprechliches Verlangen hat, ist ein prägendes Symbol der Romantik geworden, und steht für das metaphysische Streben nach dem Unendlichen, Mystischen und Traumhaften. Sie wird von vielen Dichtern und Malern, die sich von Novalis inspirieren ließen auch oft als Symbol der Liebe, der Sehnsucht, der Selbsterkenntnis oder der Verbundenheit von Mensch und Natur benutzt und soll die Realität mit dem Traumhaften verbinden.
Die Romantik – Literarische Epoche Inhaltsangabe 1. Was ist die Romantik? 1.1 Die Entstehung der Romantik 1.2 Die Merkmale der Romantik 2. Epochen der Romantik 2.1 Frühromantik 2.2 Hochromantik 2.3 Spätromantik 3. Weltanschauung der Romantik 4. Autoren und Werke in der Romantik 5. Gattungen…
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