Installiere die Dokumente-Online App

word image
Seminararbeit / Hausarbeit

Pyrrhus in und auf Sizilien (Verlauf des Feldzuge­s auf Sizilien gegen die Karthage­r)

3.175 Wörter / ~15 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autor Michael R. im Jul. 2018
<
>
Download
Dokumenttyp

Seminararbeit
Geschichte / Historik

Universität, Schule

Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Note, Lehrer, Jahr

Prof.Dr.Wintjes, 2017

Autor / Copyright
Michael R. ©
Metadaten
Preis 5.80
Format: pdf
Größe: 0.70 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 75801








Pyrrhus in und auf Sizilien (Verlauf des Feldzuges auf Sizilien gegen die Karthager)


Inhaltsverzeichnis


1.Einleitung 1

2.Feldzug auf Sizilien oder in Makedonien 1

2.1.Hilfegesuch der sizilianischen Griechen 2

2.2.Sizilien strategisch und militärisch wichtige Insel für das Mittelmeer 3

3.Pyrrhus Weg durch das antike Sizilien 3

3.1.Schlachtverlauf bis zur Belagerung Lilybaeums 3

3.2.Lilybaeum (griech. Lilybaion) – Pyrrhus Reputationsverlust 7

4.Fazit/Zusammenfassung 10

5.Abbildungen und Abbildungsverzeichnis 11

6.Literaturverzeichnis 12

7.Eigenständigkeitserklärung 13


  1. Einleitung

Sizilien, eine kleine Insel mitten im Meer am Fuße des italischen Festlandes und auch noch heute ein beliebtes Reiseziel für Touristen. Was macht diese kleine Insel als vielseitiges Reiseziel so interessant? Sind es womöglich die schönen Buchten direkt am Meer oder einfach das mediterran-warme Klima, das sich beinahe über das ganze Jahr hinweg erstreckt, das die Begeisterung für dieses Reiseziel weckt? Es könnte natürlich auch der Reiz sein, die Gebirgslandschaft zu erkunden und als Höhepunkt des Inselbesuchs einen aktiven Vulkan mal aus nächster Nähe zu sehen oder sogar zu besteigen.

"Dass ich Sizilien gesehen habe,

ist mir ein unzerstörlicher Schatz auf mein ganzes Leben." 1

Selbst Goethe wusste die Insel Sizilien schon als Reiseziel mit den vielen unvergesslichen und beachtlichen Eindrücken zu schätzen. Doch was Sizilien über Jahrhunderte hinweg geprägt und interessant gemacht hat, ist seine Stellung und Lage im Mittelmeer: zum einen als Umschlagplatz des Handels von Afrika nach Unteritalien, zum anderen die Prägungen der verschiedenen Kulturen und natürlich die militärisch vorteilhafte Lage. Hierzu wird später nochmal etwas genauer auf die Topographie der Insel auch unter zu Hilfenahme eines Atlas eingegangen. Dieses Wissen war schon in der Antike den Griechen während der Kolonisation bekannt, ebenfalls den Römern und wohl einer historischen Persönlichkeit, deren Sizilienfeldzug sich in den Geschichtsbüchern und Überlieferungen gehalten hat: Pyrrhus.

Im Folgenden wird König Pyrrhus von Epirus und sein Feldzug auf Sizilien genauer betrachtet, anhand der überlieferten Quellen, auch kritisch analysiert und beurteilt.

  1. Feldzug auf Sizilien oder in Makedonien

Was trieb Pyrrhus von Epirus dazu, seine Feldzüge in Unteritalien und die Hilfszusage an die Tarentiner einzustellen und sich in Richtung Sizilien aufzumachen? Prinzipiell ist der Gedanke des militärischen Erfolges und Ruhmes immer ein Argument, sich auf eine Unternehmung zu begeben. Zum anderen wollte jeder Feldherr oder Herrscher in der antiken Welt der militärisch schillerndsten Persönlichkeit nacheifern, die bis dato gelebt hat.

Es ist niemand anderes als Alexander der Große, das Sinnbild für militärischen Erfolg und Inbegriff eines fähigen Feldherrn.

Pyrrhus boten sich zwei Möglichkeiten, als er im 280 v. Chr. in Tarent überwinterte2: Einmal ins Herkunftsland seiner Vorfahren Makedonien zu reisen und seinen erblichen Herrschaftsanspruch, da er […]to reclaim his kingship of Macedonia […] mit Alexander dem Großen verwandt war3. Pyrrhus hätte sich mit den Galatern bekriegen können, da Ptolemäus Ceraunus4 in der Schlacht gegen zuvor erwähnte, gefallen war, 5.

Download Pyrrhus in und auf Sizilien (Verlauf des Feldzuge­s auf Sizilien gegen die Karthage­r)
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text
• Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente
• Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos
• Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen

Zum anderen kontaktierten ihn die sizilianischen Griechen und baten um Hilfe gegen die Karthager. In dem Wissen, dass das Erringen des einen den Verlust des anderen bedeutete, wägte er lange ab6. Doch scheint es wenig erfolgsversprechend gen Osten zu ziehen und zu versuchen das makedonische Großreich wieder aufleben zu lassen. Wenn Alexander der Große, die damals bekannte Welt nach Osten hin erobert hat, würde einem Feldherrn kein ewiger Ruhm zuteilwerden, sofern er nicht mindestens das gleiche oder mehr erreicht.

Da wirkt die Lösung einen Feldzug in die andere Richtung zu planen doch vielversprechender und man kann behaupten, ich mache etwas, das Alexander nicht versucht oder durchgeführt hat. Dementsprechend entscheidet Pyrrhus sich zu Gunsten Siziliens, da die Insel militärisch und strategisch ein interessantes Ziel ist und durch ihre Lage im Mittelmeer als Sprungbrett gen Afrika nutzbar gemacht werden kann.

Es legt die Vermutung nahe, dass Pyrrhus sich ein Großreich in die andere Himmelsrichtung erhoffte.

    1. Hilfegesuch der sizilianischen Griechen

Die sizilianischen Griechen schickten Gesandte zu König Pyrrhus und hofften auf dessen Hilfe gegen die Karthager, der vorherrschenden Seemacht im Mittelmeer zu diesem Zeitpunkt, mit denen seit langer Zeit ein immer wieder aufkeimender kriegerischer Konflikt bestand7. Sie schickten aus den entsprechenden Stadtstaaten Gesandte, um Pyrrhus als Verbündeten zu gewinnen.

Die sizilianischen Griechen von Syracus, Leontini und Agrigentum boten Pyrrhus an, ihre Städte unter sein Kommando zu stellen, im Austausch für die Beseitigung der Karthager und Tyrannen. Allerdings könnte diese Formulierung bei Plutarch […] „to rid the island of its tyrants“ […]8eher als eine Art sprachliche Floskel oder bewusstes Stilmittel gesehen werden, da es die Tyrannen von Sizilien waren, die Pyrrhus schizophrenerweise um Hilfe baten9.

    1. Sizilien strategisch und militärisch wichtige Insel für das Mittelmeer

Zuerst einmal sollte man einen Blick auf die Topographie der Insel richten, wofür ein klassischer, geographischer Atlas mit physischen Karten schon genügen würde. Fruchtbares Land in Küstennähe, unter anderem verursacht durch den Ätna im Nordosten und die Flüsse aus den mittig gelegenen Gebirgen, die die Täler mit Wasser versorgen.

Die Gebirgslandschaft ist ebenfalls strategisch betrachtet eine natürliche Begrenzung und ein natürlicher Schutz der Städte, wenn man diese in den Anhöhen errichtet und befestigt. Für den Angreifer ist es zudem sehr ermüdend, wenn der Kampf oder die Belagerung laufend bergauf von statten geht, was den Verteidigern einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil im Kampf bietet.

Um Feldzüge mit einer gut versorgten Armee zu führen beziehungsweise auch den Nachschub und die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu sichern, stellt die Kontrolle über Sizilien und den Häfen der Küstenstädte eine militärisch-strategisch wichtige Bedingung dar.10


  1. Pyrrhus Weg durch das antike Sizilien

    1. Schlachtverlauf bis zur Belagerung Lilybaeums

Nach Pyrrhus erfolgreicher Umschiffung der karthagischen Seeblockade, setzte er in Taormina an der Westküste Siziliens an. Der ortsansässige Herrscher hatte bereits Treue geschworen. Nächster Stopp wurde Catana (Catania). Die Bevölkerung begegnete der pyrrhischen Armee enthusiastisch und hoffte auf die baldige Befreiung von der Besatzungsmacht Karthago.

Catana und Taormina stellten ca. 3000 Mann zu Verfügung als Verstärkung11. Weiter ging es nach Syracus, wobei die Soldaten zu Land marschierten. In Syracus wurde Pyrrhus seiner Schlacht beraubt, da die Karthager durch den Überraschungseffekt, den Pyrrhus auf seiner Seite hatte, ohne Kampf das Weite suchten, trotz der massiven Übermacht der karthagischen Armee, deren Kraft auf 50.000 Mann zu Land und 100 Schiffe überliefert ist12.

Ob der antike Schriftsteller und Historiograph Diodor bezüglich der karthagischen Übermacht, es war immerhin eine 4-fache Übermacht zu Land oder die Karthager von der Persönlichkeit und dem Kriegstalent Pyrrhus als überaus fähigen Feldherrn eingeschüchtert waren, übertrieben hat, um Pyrrhus noch strahlender darstellen zu können, bleibt offen, aber wahrscheinlich.Mal abgesehen von dem triumphalen Einzug in den Hafen und die Inkontrollnahme der Insel Ortygia, bessert Pyrrhus sich die Kriegsflotte mit ca. 140 Schiffen, die zwar durch ihr Alter nicht mehr auf dem neuesten Stand sind, dennoch funktionstüchtig, auf über 200 Schiffe auf.

Gleichzeitig bekam er die Belagerungswaffen der Karthager in die Finger13. Das Wissen über karthagische Kriegsführung und die Ausrüstung bewährte sich im Verlauf des Krieges und verschaffte Pyrrhus womöglich einen Vorteil. Auf jeden Fall muss es eine neue Erfahrung für Pyrrhus gewesen sein, einmal andere Kriegsmethodik und -taktik zu lesen und Wissen darüber zu erlangen.

Nachdem Pyrrhus in Syracus die Ordnung wiederhergestellt hatte, kurz gesagt die Beilegung der Streitigkeiten und die Versöhnung der beiden Oberhäupter der Stadt, brachte er Leontini unter seine Kontrolle und marschierte weiter nach Agrigentum. Der dortige Tyrann Sosistratus und dessen 30 untergeordnete Städte waren bereits Kriegspartner und übergaben Pyrrhus das Kommando der dortigen Einheiten.

Die Menge an Soldaten, also 8000 Infanterie- und 800 Kavallerieeinheiten, konnten der ursprünglichen epirotischen Armee qualitativ das Wasser reichen. Die Stadt Enna warf im wahrsten Sinne des Wortes die karthagische Besatzung aus der Stadt, schloss sich Pyrrhus an und versorgte ihn mit weiteren 2000 Soldaten. Unterm Strich besaß Pyrrhus nun eine Armee mit 30000 Einheiten zu Land, 2500 Einheiten zu Pferd, die Flotte von 200 Schiffen, die man nicht außen vorlassen sollte17 und seine Kriegselefanten.

Diodor beschreibt allerdings nur 1500 Kavallerieeinheiten und Elefanten, die bei Plutarch im angeführten Kapitel nicht zu finden sind, anzunehmen ist, dass geschönt, nachgebessert wurde oder etwas verloren ging18. Bis hierher wirkt das eher wie ein Spaziergang durch die Landschaft als ein Krieg. Gleichzeitig könnte das Verhalten der überlaufenden Städte, eher als eine Art Schutzreaktion zu sehen sein, um nicht ausgelöscht zu werden oder die Hoffnung Pyrrhus würde sich als neuer Timeleon erweisen, also helfen und dann das Amt oder die Herrschaft einfach niederlegen19.

Justin, als römischer Geschichtsschreiber der späten Kaiserzeit, wiederum beschreibt viele erfolgreiche Schlachten des Pyrrhus gegen die Karthager, ob er damit eine bessere Darstellung der römischen Armee und Kriegsführungsfähigkeiten bezwecken möchte, um die römische Gesellschaft positiver darzustellen, ist nur eine Vermutung21. Allerdings würde es die euphemisierende Darstellung begünstigen und erklären.

Auf der anderen Seite ist nach Goldsworthy das unwegsame Gelände und die Berge Siziliens für große Armeen eher ungünstig. In Anbetracht dieser Annahme macht die Kontrolle über die Städte, anstelle des Gebietes, die Belagerung und Eroberung wichtiger als eine Schlacht im offenen Gelände gegen die Karthager. Wie schon vorher bei der topographischen Lage Siziliens angemerkt und vorangegangener Frage, ob die Karthager schlicht keine Lust hatten mit Pyrrhus zu kämpfen22, erhärtet sich der Verdacht eines Belagerungskrieges.

Im folgenden Jahr ging es gen Westen nach Heraclea, wo die Karthager ihre Grenze erfolglos verteidigten. Selinus, als Pyrrhus nächstes Ziel, übergab sich ohne Widerstand in die epirotische Besatzung. Bis hierhin waren die Städte hauptsächlich von griechischer Bevölkerung und karthagischer Besatzung geprägt. Da lässt sich die Annahme machen, dass und vor allem wie die vielen Überläufer und widerstandlosen Übernahmen der Städte zu, möglich waren.

Der Aufstieg gestaltete sich durch die steilen Aufgänge schwierig und für eine angreifende Armee war es wohl kräftezehrend eine Belagerung durchzuführen. Diodor behauptet Pyrrhus wäre als erster in der Sturmtruppe gewesen und wollte diese anführen, in der Hoffnung großen Ruhm zu erlangen23, allerdings beschreibt der antike Historiker, Plutarch, dass Pyrrhus auf Herkules nur einen Schwur leistete, sollte er gewinnen, Ehrenspiele und Opfergaben in dessen Namen auszuüben24.

Aus logischer Sicht ist Plutarchs Aussage und Beschreibung der Dinge eher wahrscheinlich, da der Oberbefehlshaber einer Armee sich nicht so grob fahrlässig in eine Ansturmtruppe integrieren sollte. Die nächste Stadt, die Pyrrhus Feldzug zum Opfer fiel, war Iaetia. Die Stadt gab ohne großen Widerstand auf und sollte als Basis für den Angriff auf den größten Hafen in Panormus, heute Palermo, dienen.

In ihrem Siegesglück nahm die pyrrhische Armee gleich noch die Festung Herctae, die auf einem Plateau zwischen Panormus und Iaetica liegt, ein25. Nun hatte Pyrrhus sich alle Städte zu Eigen gemacht und Sizilien bis auf eine Stadt vollständig unter seiner Kontrolle gebracht. Nach diesen beachtlichen militärischen Erfolgen wurde ihm der Titel König von Sizilien gegeben.

In einem Punkt sind sich die Geschichtsschreiber aber offensichtlich einig, dass Pyrrhus die Herrschaft über Sizilien erlangt hatte und auf irgendeine Art den Titel eines Herrschers oder Eroberers über Sizilien zu tragen bemächtigt war.Doch bekanntermaßen heißt es, nur wer hochsteigt, kann auch tief fallen und für Pyrrhus begann dieser „Fall“ mit der Belagerung der karthagischen Festung und Stadt Lilybaeum, das heutige Marsala.

    1. Lilybaeum (griech. Lilybaion) – Pyrrhus Reputationsverlust?

Die letzte Bastion der karthagischen Besatzung auf der Insel Sizilien, die Küstenfestung und Stadt Lilybaeum. Vor Beginn der Belagerung boten karthagische Gesandte Pyrrhus eine Friedensunterredung, ein Bündnis und eine große Summe Geld an, falls er sich entschließen sollte den Karthagern die Kontrolle über Lilybaeum zu lassen.

Pyrrhus soll dem Angebot nicht abgeneigt gewesen sein, allerdings ließ er sich von den griechischen Beratern und Verbündeten umstimmen, inwieweit er sich „freiwillig“ gebeugt hat ist unklar29. Pyrrhus Vorbereitungen für die Belagerung waren abgeschlossen und die Übernahme hätte die vollständige Kontrolle über und die Vertreibung der Karthager von Sizilien bedeutet.

Später verlässt Pyrrhus Flotte mit nur etwas mehr als hundert Schiffen die sizilianische Küste31.

Betrachte man noch kurz die geographische Lage der Stadt: Eine quadratisch geschnittene Festung, die mit zwei Seiten zum Meer zeigt und den Hafen, der von zwei großen Wellenbrechern geschützt wird, einschließt32. Durch die navale Übermacht und den daraus entstehenden Vorteil konnten die Karthager große Mengen an Verpflegung, Waffen und eine beträchtliche Soldatenanzahl in die Stadt schaffen.

Gleichzeitig wurden Söldner aus Italien angeheuert, um die Stadt mit zu verteidigen. Es sollen mehr Männer gewesen sein, als auf die Verteidigungsanlagen Lilybaeums gepasst haben sollen. Zusätzlich wurden die Verteidigungslage verstärkt und zwar durch erneute Blockade mit Mauern der Landzugänge, dem Bau von weiteren Verteidigungstürmen und dem Ausheben eines Grabens, der 20 Meter Tiefe gemessen haben soll33.

Der epirotische Feldherr begann mit seiner Armee die Verteidigung zu testen, indem er in gleichmäßigen Abständen kleinere Mengen an Truppen schickte. Gleichzeitig ließ er größere Belagerungsmaschinen bauen, als die, die er bereits aus Syracus mitgebracht hatte und die Mauern untergraben, um sich einen Weg auf unterirdische Weise zu bahnen. Die karthagischen Vorbereitungen zahlten sich aus, denn die Belagerung der Stadt gestaltete sich für Pyrrhus als ein vergebliches Unterfangen.

Ab diesem Zeitpunkt macht sich Pyrrhus mehr Feinde als Freunde und verliert die Beliebtheit und Unterstützung, die er sich die letzten Monate erkämpft hat. Es spannt sich hier die Parallele zu der tarentinischen Expedition, die Pyrrhus zu Gunsten des Sizilienfeldzugs aufgab und sich dadurch schon in Tarent sehr unbeliebt machte. Pyrrhus verliert über die Kriegsdauer, das diplomatische Feingefühl, um mit seinen Bündnispartnern auf gleichberechtigter Ebene und Augenhöhe zu kommunizieren und diesen den nötigen Respekt entgegenzubringen34.

Plutarch formuliert Pyrrhus persönliche Veränderung von einem geschätzten Feldherrn hin zum verhassten Tyrann noch milde, wohingegen Dionysius Plutarch nicht nur zustimmt, sondern auch noch die Anschuldigungen äußert:

Pyrrhus hat die Ländereien der Bündnispartner gestohlen, seinen Freunden gegeben, die Vorsteher der Städte durch ihm wohlgesonnene ersetzt und sich in die Verwaltung und Gerichtsbarkeiten eingemischt.35 In seiner Unsicherheit die Griechen würden ihm in den Rücken fallen, beging er die letzte Freveltat und stationierte Teile seiner Truppen in den griechisch-sizilianischen Städten.

Mit den Karthagern in der Offensive und den sizilianischen Griechen, die sich gegen Pyrrhus wandten, war der Krieg in Sizilien verloren. Zu seinem Glück erhielt er von den Samniten und Tarentinern Nachricht, die gegen die Römer immer mehr Gebiete verloren und Pyrrhus um erneute Hilfe baten. Dadurch konnte er sein Gesicht bewahren und die Abreise aus Sizilien nicht als Niederlage, sondern als Antwort auf einen Hilferuf verkaufen37.

Somit hatten sich Pyrrhus Wünsche und der Traum eines sizilianischen und afrikanischen Königsreiches in Luft aufgelöst.


  1. Fazit/Zusammenfassung

Aus Fehlern historischer Persönlichkeiten soll man bekanntermaßen Lehren ziehen und lernen. Dieses Prinzip zieht sich durch die Menschheitsgeschichte hindurch wie ein roter Faden, leider ein sehr blutiger und opferreicher. Sei es nun Caesar, den seine Machtgier und der Wunsch nach einer Alleinherrschaft das Leben kostete, die Kreuzzüge und die Kriege um die heilige(n) Stätte(n) in Nah-Ost oder die gloriose Idee im Winter in Russland einzumarschieren.

Den exakt gleichen Fehler begeht er auf Sizilien nochmal als er sich nicht mehr an zugesagte Aktionen und Vereinbarungen hält, verliert somit ein zweites Mal die Unterstützung seiner Verbündeten und in letzter Folge die Errungenschaften auf Sizilien.

  1. Abbildungen und Abbildungsverzeichnis

Antike Karte Siziliens



  1. Literaturverzeichnis

Chaironäa, Plutarch v. Vitae parallelae - Pyrrhus und Gaius Marius. Herausgeber: The Loeb Classical Library. London: William Heinemann LTD, 1920.

Champion, Jeff. Pyrrhus - King of Epirus. London: Pen and Sword Books LTD, 2009.

Dreher, Martin. Das antike Sizilien. München: C.H.Beck Wissen, 2008.

Garoufalias, Petros. Pyrrhus - KIng of Epirus. London: Robert Beard Verlag, 1999.

Goldsworthy, Adrian. The Punic Wars. London: Weidenfeld Military, 2000.

Halicarnassus, Dionysius of. Herausgeber: The Loeb Classical Library. Bde. 20, Kap.8. London: William Heinemann LTD, 1947.

Hölbl, Günther. Geschichte des Ptolemäerreiches - Politik, Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1994.

Polybios. The Histories. Herausgeber: The Loeb Classical Library. Bde. 6, Kap.25. London: William Heinemann LTD, 1926.

Sicily, Diodorus of. Herausgeber: The Loeb Classical Library. Bde. 6, Kap.25. London: William Heinemann LTD, 1957.


1 Johann Wolfgang von Goethe, an Herzog Karl August, 27./29. Mai 1787

2  THE LOEB CLASSICAL LIBRARY, Plutarch´s Lives, Pyrrhus and Gaius Marius. William Heinemann LTD, London, 1920, Reprint 1959, Kap. 22, 1-2.

3  CHAMPION Jeff, Pyrrhus von Epirus, London, Pen and Swords Books LTD, 2009. S.97.

4  HÖLBL, Günther, Geschichte des Ptolemäerreiches – Politik, Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1994.

5  CHAMPION Jeff, Pyrrhus von Epirus, London, Pen and Swords Books LTD, 2009. S.97.

6  THE LOEB CLASSICAL LIBRARY, Plutarch´s Lives, Pyrrhus and Gaius Marius. William Heinemann LTD, London, 1920, Reprint 1959, Kap. 22, 1-2.

7  DREHER, Martin, Das antike Sizilien, C.H.BECK Wissen, München, 2008, S.58ff.


"Redaktion"2018-07-27

Dies ist die Bewertungsnote welche sich nach der ersten Prüfung des Dokuments aus den Teilnoten Inhalt, Vollständigkeit, Rechtschreibung und Benotung ergibt. Unser Team prüft alle Dokumente vor der Freigabe händisch und vergibt nach diesen Kriterien eine Gesamtnote:

1) Inhalt und Aktualität
2) Rechschreibung und Stil
3) Ergebnisse und Vollständigkeit
4) Aufbereitung und Präsentation
5) Quellen (falls vorhanden/nötig)
Bitte kontaktiert unse wenn ihr Fehler findet, damit wir möglicherweise falsch benotete Dokumente updaten oder entfernen können.


















































Swop your Documents