word image
Bericht

Puls und seine Auswirkungen

877 / ~6 sternsternstern_0.75stern_0.3stern_0.3 Carolin . . 2011
<
>
Upload File

Bericht
Medizin

Krankenpflegeschule

2009

Carolin . ©

0.08 Mb
sternsternstern_0.75stern_0.3stern_0.3
ID# 6353







 PULS

 

 

Das Kreislaufzentrum im Bereich des Hirnstammes – FORMATIO RETICULARIS – steuert die Frequenz des Herzschlages und die Kontraktionskraft des Herzens.

Beeinflusst wird es durch den CO²-Partialdruck und den ph-Wert des Blutes, sowie durch Dehnungsrezeptoren im Karotis Sinus und im Aortenbogen, die auf den Blutdruck ansprechen.

 

 

 

 

Definition

 

 

Pulsus = Stoß

(Arterien-) Puls: der fühlbare Anstoß der Blut- und Druckwelle an die Arterienwand. Wichtigstes Kriterium zur Beurteilung der Herz- und Kreislauffunktion.

Durch die Veränderungen im Anfangsteil der Aorta (Strömung der Flüssigkeit, Druckerhöhung und Gefäßquerschnittsänderung) breitet sich die Pulswelle kontinuierlich aus.

Die daraus entstandene Druckwelle kann an allen Arterien getastet werden, die oberflächlich oder auf einer harten (knöchernen oder muskulären) Unterlage verlaufen oder dagegen gedrückt werden können.

 

Beim gesunden Erwachsenen schlägt das Herz ca 70mal /Minute (Schlag- oder Herzfrequenz)

Im Normalfall stimmen Herzfrequenz  (= Zahl der z.B. im EKG sichtbaren Herzaktionen) und Pulsfrequenz genau überein, andernfalls besteht ein PULSDEFIZIT

 

 

Mit jedem Herzschlag werden ca 70,l Blut ausgeworfen (Schlagvolumen).

Innerhalb deiner Minute pumpt das Herz etwa 5 Liter Blut in den Körper und die Lungen. Diese Größe wird auch als Herzminutenvolumen oder allgemeiner als Herzzeitvolumen bezeichnet

 

Herzfrequenz/min x Schlagvolumen = Herzminutenvolumen

 

Beispiel:  70Schläge/min x 70ml = 4900ml/min

 

Die Pumpleistung des Herzen passt sich dem jeweiligen Sauerstoffbedarf an. Unter körperlicher Belastung wird die Herzleistung dadurch enorm gesteigert, dass die Herzfrequenz und das Schlagvolumen zunehmen. Im Extremfall wird eine Pumpmenge von 25l in der Minute erreicht.


Beobachtungen am Puls

 

 

Frequenz

 

Pulsfrequenz: Zahl der Pulsschläge pro Minute

Die Pulswelle entsteht dadurch, dass bei jedem Herzschlag Blut in die Aorta ausgestoßen wird.

Der Druckstoß breitet sich im arteriellen Gefäßsystem aus. Die daraus entstandene Druckwelle kann in allen Arterien getastet werden, die oberflächlich oder auf einer harten (knöchernen oder muskulären) Unterlage verlaufen.

Beim gesunden Erwachsenen schlägt das Herz ca 70 mal in der Minute (Schlag-,od. Herzfrequenz).

Im Normalfall stimmen Herzfrequenz und Pulsfrequenz überein, andernfalls liegt ein Pulsdefizit vor.

 

 

 

Physiologische Pulsfrequenz beim:

 

Neugeborenen ca 140 Schläge/Minute

Kindergartenkind ca 100 Schläge/Minute

Jugendlichen ca 85 Schläge/Minute

Erwachsenen ca 60-80 Schläge/Minute

 

 

 

 

 

TACHYKARDIE: Herzfrequenz > 100 Schläge/min

 

Hauptursachen:

 

ðerhöhter Sauerstoffbedarf bei körperlicher Arbeit

ðAnpassungsreaktion des Körpers auf Aufregung, Freude, Trauer

ðAnpassung an O2 ärmere Hochgebirgsluft

 

ðErhöhter Sauerstoffbedarf bei gesteigertem Stoffwechsel

ðAusgleich verminderter Transportmittel für O2

ðStörungen des Herzreizleitungssystems

 

 

 

Physiologisch:

ð bei Erregung aller Art

ð bei körperlicher Anstrengung

ð nach dem Essen

ð nach Genuss von Nikotin, Alkohol, Kaffee

 

 

Pathologisch:

ð bei Fieber (pro °C erhöht sich der Puls um 8-12 Schläge/min)

ðHyperthyreose

ðHerzerkrankungen

ðBlutungen, Schock

ðmassive Durchfälle

ðVergiftungen

ðstarke Schmerzen

 

 

 

BRADYKARDIE: Herzfrequenz < 60 Schläge/min

 

 

 

Physiologisch:

ðIm Schlaf/Entspannung

ðBei Leistungssportlern

 

 

Pathologisch:

ðBewusstlosigkeit/Koma

ðSchädigungen des ZNS, Hirndrucksteigerung

ðStörungen des Herzreizleitungssystems, AV-Block

ðArzneimittelüberdosierung (Digitalis, ß-Blocker)

ðStoffwechselerkrankungen (Hypothyreose)

 

Beim Absaugen von Atemwegssekret – Reizung des Nervus vagus möglich - Bradykardie - Pulskontrolle

 

 

 

ASYSTOLIE

Fehlende Kontraktion des Herzens, erkennbar an der Pulslosigkeit, d.h. es ist weder peripher noch zentral ein Puls zu tasten

 

 

Notfall

Airway           = Freimachen der Atemwege

Breathing      = Atemspende

Circulation    = Herzdruckmassage

 

 

Pulsdefizit

 

Differenz zwischen der durch Auskultation oder EKG ermittelten Herzfrequenz und der peripheren Pulsfrequenz.

Die getastete Pulsfrequenz entspricht nicht der Zahl der tatsächlichen Herzkontraktionen.

Ein Pulsdefizit wird mit zwei Pflegepersonen ermittelt.

 

 

 

 

 

Pulsrhythmus

 

Die Pulswelle ist in regelmäßigen Abständen zu spüren. Ursachen können Herzmuskelschäden, Koronarsklerose oder eine Überdosierung von digitalisglykosiden sein. Da durch Herzrhythmusstörungen häufig auch die Hirndurchblutung leidet können die Folge Schwindel, Gleichgewichtsstörungen sowie plötzliche Ohnmachtsanfälle (Synkope) sein.

Abweichungen vom Rhythmus als Arrhythmien bezeichnet, können sein:

 

Extrasystolie: ein außerhalb des Grundrhythmus auftretender Herzschlag(vereinzelt – meist ohne Krankheitswert, gehäuft – Zeichen einer organischen Schädigung)

 

Bigeminus Puls: Doppelschlag

 

Absolute Arrhythmie: Pulsschläge sind vollkommen unregelmäßig und von ungleicher Größe auch in Verbindung mit einer Tachy- oder Bradykardie

 

Pathologische Arhythmien treten auf bei:

ðHerzerkrankungen

ðElektrolytverschiebungen im Blut

ðHormonstörungen, insbesondere bei gestörter Schilddrüsenfunktion

 

Dokumentation: Verbindung der Messwerte mit Wellenlinie

 

 

 

 


Pulsqualität

 

Bei der Pulsqualität wird die Stärke des einzelnen Pulsschlages beurteilt.

Dies geschieht vor allem durch die Beurteilung von Spannung (Widerstand der Pulswelle beim Versuch sie zu unterdrücken) und Füllungszustand(Blutmenge im Gefäß).

 

Sie hängt ab:

ðVon der Füllung der Blutgefäße

ðVon der zirkulierenden Blutmenge

ðVom Schlagvolumen des Herzens

ðVon der Elastizität der Arterien

 

 

Weicher Puls: bei Fieber oder Herzinsuffizienz, Hypotonie

 

Fadenförmiger Puls schwach gefüllt, beschleunigt: Kollaps, im Schock

 

Harter Puls: bei Hypertonie, arteriosklerotisch veränderten Gefäßen

 

Bei Abweichungen von der normalen Pulsqualität – Kontrolle des Blutdruckes durchführen.

 

 

 


Technik des Pulsfühlens

 

 

Man unterscheidet den zentralen und den peripheren Puls.

 

Der zentrale Puls kann an allen großen (herznahen) Arterien getastet werden und gibt relativ genau die Herzfrequenz wieder.

 

Arteria carotis (seitliches Halsdreieck)

Arteria subclavia (Supraklavikulargrube)

Arteria femoralis (Leiste)

 

 

 

Bei der peripheren Messung können schwache Pulswellen an den kleinen Arterien nicht getastet werden.

Deshalb wird der Puls bei Unregelmäßigkeiten (Arhythmien, niedriger Blutdruck) oder im Schock immer an zentralen Stellen gemessen

 

Arteria radialis (Handgelenk unterhalb des Daumenballens)

Arteria temporalis (Schläfe)

Arteria poplitea (Kniekehle)

Arteria dorsalis pedis (vorderer Fußrücken)

Arteria tibialis posterior (dorsal des Innenknöchels)

 

 

 

Das Fühlen des Pulses erfolgt an einer oberflächlichen Arterie mit den Kuppen des Zeige-, Mittel- und Ringfingers (nicht mit dem Daumen – Eigenpuls).

Der Puls wird unter leichtem Druck an der ausgesuchten Arterie getastet.

 

Beim Tasten des Radialispulses sollte das Handgelenk des Patienten in entspannter leicht gebeugter Haltung und von einer Unterlage gestützt sein.

 

Der Radialispuls lässt sich leicht finden wenn man die Fingerkuppen an der Daumenseite der Unterarminnenfläche, dicht unterhalb des Handgelenks, auflegt.

Der Puls muss deutlich zu fühlen sein.

 

Das Zählen des Pulses erfolgt mindestens 15 Sekunden (Ergebnis mit 4 multiplizieren = Puls/Minute), eine volle Minute zählt man bei Neuzugängen, bei Patienten mit sehr langsamen und mit unregelmäßigem Puls

 - DOKUMENTATION

 


| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten