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Hausübung

Prüfungsvorbereitung Sportpädagogik

1.782 / ~9 sternsternsternsternstern_0.75 Frank B. . 2012
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Hausübung
Sportwissenschaft

Hochschule für Gesundheit und Sport Berlin - HG

2011, Prof. Mensing

Frank B. ©

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sternsternsternsternstern_0.75
ID# 17943







Prüfungsfach: Sportpädagogik

Mögliche Punkte: 120

Hilfsmittel: keine

Prüfer: Mensing

CP: 4

 

 

1.      Aufgabe (6 Punkte)

 

Vergleichen Sie traditionelle und moderne Sportpädagogik!

 

Antwort:

 

tSP:   - Institutionen: Schule, Verein

-   Adressaten: Kinder, Jugendliche

          - Ambibitionen: erziehen, unterrichten

 

mSP: - Institutionen: alle Personalbereiche und Altersklassen

-   Adressaten: alle Personalbereiche und Altersklassen

          - Ambibitionen: alle Personalbereiche und Altersklassen

 

2.      Aufgabe (6 Punkte)

 

Erklären Sie, weshalb das hohe Ziel der Sportpädagogik die Erziehung zur Persönlichkeit, nicht nur durch Körperbildung, ist!

 

            Antwort:

 

            Sport nur dann wertvoll, wenn er eine ganzheitliche Entwicklung zum                   Ziel hat, und Menschen in ihrer ganzen Fülle fordert und fördert. Sinn                  kann es nicht sein, unmündige Weltmeister hervorzubringen.

 

            Einem starken Körper muss/soll ein starker Geist gegenüberstehen.

 

            Die Sportpädagogik versucht, einen nachhaltigen Nutzen für den

            einzel   nen und die Gesellschaft zu erreichen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.      Aufgabe (6 Punkte)

 

Nehmen Sie zum Begriff des "Sportpädagogen" aus historischer Sicht Stellung!

 

            Antwort:

 

            1. Altertum:                - Olympische Spiele, zu Ehren der Götter und ihrer                                                            Stadt, hohe Preise

            2. Mittelalter:  - Ritterakademien mit Schwert, Lanze, zur Ehre der                                                            „frouwe“     

            3. Klöster:                   - Ballspiele, wie „Jeu de paume“ etc.

            4. Bürgertum:  - Spiele, wie Balgen, Stechen etc.

            5. Philanthropen:        - erste „wahre“ Pädagogen

 

4.      Aufgabe (8 Punkte)

 

Definieren Sie den Begriff "Trend"! Welche Synonyme werden dafür gebraucht? Wer forscht in diesem Bereich?

 

            Antwort:

 

Definition:      Grundrichtung (Tendenz) einer Entwicklung zur Zukunft                        (Duden, 1991)

 

Synonyme:      Mode, In-/Cool-Sein

 

Forschung:      interdiszipliär (historisch, soziologisch, pädagogisch,          

                        psychisch, semiot., futur.) durch Scanning und Monitoring

 

5.      Aufgabe (4 Punkte)

 

Wie verläuft die Genese eines Trends?

 

            Antwort:

 

1.    Phase:        Erfindung, Experiment, Anpassung, Umwandlung,

                        Verbesserung

 

2.    Phase:        wird öffentlich oder in der „Szene“ präsentiert, Akzeptanz                             (in-out

 

 

 

3.    Phase:        Medien, Sponsoren, Style, Kompatibilität (jung/alt)

 

4.    Phase:        Etablierung (chic), Status

 

   6.      Aufgabe  (6 Punkte)

           

            Beschreiben Sie die soziologischen und pädagogischen Folgen

            eines Trends!

 

            Antwort:

 

            soziologisch:

            - eigenes Segment, neue Dimension durch Werbung

            - Kontrast durch Branchen-Fremde

            - Szene, Kult, In-Sein, Image, Habitus, neues Lebensgefühl, u.a. durch                 Musik

            - Protagonisten mit neuen Werten, Codes, Messages

 

            pädagogisch

 

           

   7.      Aufgabe  (6 Punkte)

 

            Auf welchen Feldern begegnen sich Sportpädagogik und

            kommerzieller Sport?

 

            Antwort:

 

            Sportpädagogik und kommerzieller Sport begegnen sich in gewisser                      Weise in fast allen Bereichen, da die Ausübung eines Sports in der

            heutigen Zeit als ganzheitlicher Prozess angesehen wird, und nicht nur                  als körperliche Betätigung.

 

            In vielen Bereichen des Breitensport spielt die pädagogische

            Komponente jedoch eine noch bedeutendere Rolle, da hier die

            Erziehung zum und durch Sport hervorgehoben wird.

 

            Auch im Bereich der Ernährung und Ernährungsberatung lassen sich                     verstärkt pädagogische Einflüsse betrachten.

 

 

 

 

 

   8.      Aufgabe  (6  Punkte)

 

            Nehmen Sie anhand eines praktischen Beispiels zur Doping-Prob-                   lematik unter dem Leistungsaspekt Stellung!       

 

            Wettkampfverzerrung

            Gesundheitsrisiken

            langfristige Folgen nicht absehbar

            Imageverlust des Sports

 

 

 

   9.      Aufgabe  (7 Punkte)

 

            Nennen Sie die Grundsätze einer Gesundheitserziehung!

 

            1. ganzheitliche Zielsetzung

            2. spezifizierte Maßnahmenplanung

            3. qualifiziertes Lehrpersonal

            4. einheitliche Organisationsstruktur

            5. Gesundheitsvorsorge

            6. Information und Rückmeldung

            7. Qualitätssicherung und Evaluation

 

10.  Aufgabe   (4  Punkte)

 

            Definieren Sie  die Begriffe "Gesundheit" und "Wohlbefinden/Well-              ness")!

 

            Gesundheit -   ...ist Zustand des vollständigen körperlichen,

                                               geistigen und sozialen Wohlergehens, und nicht nur                                                        die bloße Abwesenheit von Krankheit (objektiv)

 

            Wohlbefinden

            /Wellness -      ...ist ein subjektiver Zustand, bei dem sich

                                               Körpererleben, Sozialverhalten und Psyche in

                                               Einklang befinden

   

    11.  Aufgabe   (5 Punkte)

           

            Betrachten Sie die Historie des Spiellbegriffes  von Schiller bis                          Huizinga!  

 

           

            Entwicklung von idealistisch bis analytisch genetisch

 

 

            „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“ (Schiller)

           

            Guthsmuths:

            - Sport fuer koerperliche Ausbildung der Jugendlichen

            - Turnen und Gymnastik in Schulen als Wehrertuechtigung

 

            Fröbel:

            - Familie und Staat sollen sportlich Erziehen

 

            „Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb                   gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig an                    genommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr                      Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Span                     nung und Freude und einem Bewusstsein des ‚Andersseins‘ als das                       ‚gewöhnliche Leben‘.“ (Huizinga)

 

12.  Aufgabe  (8  Punkte)

 

      Nehmen Sie zur sportpädagogischen Bedeutung des Balles

      Stellung!        

 

      ... hat einen hohen Aufforderungscharakter

-     explorativ, symbolisch, kommunikativ, agonal,

                           strategisch, regulativ, affirmativ

-     Erfahrung/Umgang, „Besitz“, Mannschaft, Kampf um den  Ball, Trefferfolg, Handlungsrahmen, Erwartungshaltung

     

 

13.  Aufgabe  (6  Punkte)

 

      Erläutern Sie den Satz: "Der Lehrer hat sich im Sportunter-                richt       immer nach dem Leistungsschwachen zu orientieren"!

 

      - Lehrer muss individuelle Stärken und Schwächen jedes

         einzelnen berücksichtigen

      - optimale Übungsauswahl, um alle zu fordern und zu fördern

      - Übungen vereinfachen oder erschweren

      - ...

     

14.  Aufgabe   (6  Punkte)

 

      Nehmen Sie zur Problematik des Sports im Kindergarten         

      Stellung!

 

Problematik: Bewegungsmangel im Kindergarten.

 

Ansätze:

- Motivation Kinder - Vorprägung

-     Motivation und Ausbildung Pädagogen

-     Anforderungsprofil an die Betreuer ist nicht mehr auf Bewegung abgestimmt

-     Gruppengröße/Zusammenstellung nicht optimal

- Geldliche und sachliche Mittel

     

 

15.  Aufgabe   (6 Punkte)

 

      Welche Grundsätze haben Sie als Leiter einer

      Seniorensportgruppe zu beachten?

 

 

- Gebrechen der Senioren müssen beachtet werden.

- dementsprechende Übungsauswahl.

- Prävention > Leistung.

- Motorik und Bewegung fördern durch Spiele mit/ohne Zusatzgerät                  schaften.

-     Beweglichkeits- und Leistungserhaltung

-     positives Lebensgefühl/ Wohlbefinden

-     Gemeinschaftsgefühl

 

 

     

 

 

 

 

 

 

 

 

 

16.  Aufgabe  (4  Punkte)

 

      Wo liegen Ihrer Meinung nach die Ursachen für die

      Mitgliederflucht in den Vereinen und Verbänden?

 

-     demografischer Wandel

-     Streben nach Individualität

-     zeitliche Unabhängigkeit außerhalb der Vereine

-     Fitnessstudios bieten diese Unabhängigkeit (Konkurrenz zu Vereinen)

-     neue Trends zu Beginn nicht in Vereinen und Verbänden organisiert

-     Image der Vereine und Verbände (Regelungen, Satzungen, Beiträge)

 

17.   Aufgabe  (4  Punkte)

 

      Was versteht man unter Sportethik?

 

      ... Ideale und sittliche Ziele des Sports, diese müssen zu einem             Komplex/System gehören

 

18.   Aufgabe   (8  Punkte)

 

      Nennen Sie die ethischen Ziele der Erziehung zum Sport und          durch den Sport!

 

      Sport ist mit positiven Eigenschaften verknüpft:

-     Persönlichkeitsbildung

-     Spieltrieb ausleben

-     Wille zur Leistung

-     Belastungswiderstände erhöhen

-     Sinn für Schönheit und Form

      warum zum Sport:

-     Vorbildfunktion, Leitbilder

 

19.   Aufgabe   (4  Punkte)

 

    "Mens sana in corpore sano". Interpretieren Sie diesen Satz!

 

Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper!

 

Nicht nur, dass der Geist gesund ist bei einem im gleichen Stand befindlichen Körper, auch der Leib, wenn schon etwas angekränkelt, kann durch ein frohes Gemüt, durch einen festen Willen, durch einen klaren Kopf, kurzgesagt: durch die nötige Einsicht verbessert, gepflegt und geheilt werden

 

20.   Aufgabe   (8  Punkte)

 

Die Olympischen Ideale und der Profisport: Welche Lösungsmöglichkeiten sehen Sie?              

 

                               

 

Die moderne Olympische Idee war für ihren Begründer Coubertin in erster Linie eine pädagogische Idee. Das Wichtigste an ihr waren für ihn weniger sportliche Rekorde als erzieherische Ziele. Nach seiner Auffassung muss der Olympismus pädagogisch orientiert sein, weil ohne eine solche Orientierung auch die modernen Olympischen Spiele auf das Niveau der Gladiatoren-Wettkämpfe in den Zirkusarenen Roms zurückfallen.

Dieser erzieherischen Ausrichtung des olympischen Leitbilds liegen nach Coubertins Auffassung fünf Prinzipien zugrunde:

Erstens das Prinzip einer harmonischen Ausbildung des Menschen: Sporttreiben soll dem Ideal einer ganzheitlichen Erziehung folgen. "Muskeltraining" reicht nicht zur Menschenbildung.

Zweitens das Ziel der Selbstvollendung, Selbstgestaltung würden wir heute sagen: Sportliches Können ist als Ergebnis der „Arbeit“ an sich selbst anzusehen.

Drittens das Ideal der Amateurgesinnung: Dabei geht es zum einen um den Schutz des Sports insgesamt vor dem Geist der "Gewinnsucht", und zum anderen geht es darum, den "Athleten von Olympia" nicht in einen "Zirkusgladiator" zu verwandeln.

Viertens die Bindung an sportliche Grundsätze: Das Gebot der Fairness und die Einhaltung sportlicher Regeln bedeuten zum einen, ein nach Regeln geordnetes Sporttreiben überhaupt zu ermöglichen, und zum anderen ungestüme Kräfte und Leidenschaften im Sport so zu kontrollieren, daß sie nicht in „Barbarei“ enden.

Fünftens die Friedensidee des Sports: Ein zentraler Leitgedanke Coubertins handelt von der Notwendigkeit des Friedens zwischen den Menschen und den Völkern. Dieser Friedensgedanke steht nicht im Gegensatz zum sportlichen Leistungs- und Wettkampfprinzip; dieses Leistungs- und Wettkampfprinzip steht vielmehr in seinem Dienst. Coubertin war dabei nicht weltfremd. Damit sich die Menschen achten können, müssen sie sich zuerst kennenlernen, schreibt er. 

 

Der Sport von heute ist nicht mehr der, von dem Coubertin ausgehen konnte. Seiner Realität entsprechen die traditionellen olympischen Grundsätze nur noch zum Teil. Daß es Widersprüche gibt, ist nicht neu. Oft diente und dient die Darstellung von hohen Werten der Bemäntelung von Fehlentwicklungen oder auch der Durchsetzung handfester wirtschaftlicher und medialer Interessen. Manche der dem Sport zugeschriebenen Werte erscheinen angesichts seiner Wirklichkeit als Ausdruck von Doppelmoral.

Deshalb muss das olympische Leitbild, das Coubertin entwarf, aber nicht falsch sein. Es gilt jedoch, es immer wieder zu prüfen, dabei dem olympischen Sport eine neue Legitimation zu geben und Antworten auf die Frage zu finden, was seine Zukunft sichern kann, also zu fragen, ob in ihm alles gemacht werden darf, was gemacht werden kann: Der Körper geschädigt, die Leistung manipuliert, das Geschäft über die Moral gestellt, der Erfolg über die Fairneß.

Wenn aber die klassischen Werte und Grundsätze des olympischen Sports nicht vollständig und unverändert übernommen werden können, was heißt dann heute noch olympisch?

Olympisch sollte auch künftig als Erziehungsidee verstanden werden, die auf Athletik und Können in Verbindung mit Klarheit der Gedanken und Fairneß im Handeln zielt. Die sportlich-olympische Höchstleistung ist ihre schönste Ausdrucksform. Aber das Prinzip, dem sie folgt, muss für alle Leistungsstufen und Altersgruppen gelten.

Olympisch ist die Idee der Leistung und des Könnens. Aber diese Idee sollte für mehr als nur für das Messbare und Bewertbare stehen, nämlich für die Idee der Selbstgestaltung, für Sport als „Medium“ der Selbsterprobung.

Olympisch ist wichtiger Ausdruck der Idee der Fairneß. Fairneß ist das, was den Sport von bloßem Körpertraining und folgenlosem Zeitvertreib unterscheiden soll. Die Einhaltung sportlicher Regeln bedeutet, den Sport auf eine höhere Stufe zu stellen, und seine Zukunft hängt davon ab, ob er sich von dieser Idee leiten lässt.

Olympisch ist auch die Idee des Friedens. Diese Idee löst Konflikte nicht, aber sie ist ein Modell für den Umgang mit den Konflikten. Sie setzt die Akzeptanz des kulturellen Andersseins, die Toleranz von weltanschaulichen und religiösen Unterschieden voraus, und sie richtet sich gegen jede Diskriminierung von Rasse, Geschlecht und Weltanschauung. Olympischer Sport kann dafür ein Beispiel sein.

 

Vorausblickend nahm Coubertin mit seiner Auffassung ein zentrales Problem unserer heutigen Welt vorweg: Wie kann es gelingen, für das individuelle Leben und soziale Zusammenleben wichtige Werte im Erleben, Fühlen, Handeln und in den Erfahrungen der Menschen verankern und ein Modell dafür öffentlich und wenn möglich weltweit verbreiten. Für Coubertin hieß dieses Modell Sport treiben auf der Grundlage der olympischen Prinzipien. Ein solches Leitbild ist in unserer Welt offensichtlich notwendiger als je zuvor. Unter historischen, politischen und pädagogischen Aspekten ist es also noch viel zu früh, sich von den Olympischen Spielen und dem Leitbild, an dem sich der olympische Sport orientieren sollte, zu verabschieden.

 


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