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Exkursionsbericht
Erdwissenschaften

Antoniuskolleg Neunkirchen-Seelscheid - AK

1-2, 18.05.2016

Jürgen Z. ©
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ID# 63107







Protokoll

Tagesexkursion ins „Rheinische Braunkohlerevier“


Am 18.05.2016


Einleitung

Am 18.05.2016 haben wir eine Exkursion in das rheinische Braunkohlerevier gemacht, um die gelernte Thematik aus dem Unterricht näher kennenzulernen und die Problematik des Braunkohleabbaus in Deutschland besser zu verstehen.

Damit wir den gesamten Ablauf, sowie tiefere Einblicke bekommen, haben sich die Lehrpersonen dazu entschieden mehrere verschiedene Standorte zu besichtigen.

Zuerst haben wir den Aussichtspunkt des Tagebaus Garzweiler 1 besucht. Dort haben wir einen ersten groben Gesamtüberblick bekommen, wie groß ein Tagebau ist und wie viel Fläche wirklich benötigt wird um Braunkohle abzubauen.

Danach sind wir in zwei Dörfer gefahren die die Bewohner verlassen müssen, da RWE ihr Braunkohlegebiet erweitert und unter diesen Dörfern ( ImmerathundBorchemich) Braunkohleressourcen entdeckt wurden und gefördert werden sollen.

Um einen Vergleich zu den zwei verlassenen Dörfern zu bekommen, haben wir uns in das Dorf Otzenrath begeben, um ein umgesiedeltes Dorf / eine umgesiedelte Stadt zu sehen.

Nach dem Besuch in Otzenrath sind wir zu dem KohlekraftwerkNeurath gefahren, an dem uns unsere Lehrer einen Vortrag über das Kraftwerk gehalten haben.

Unsere Mittagspause haben wir dann in der Stadt Kaster gemacht, die einst die kleinste Stadt Deutschlands war.

Zum Abschluss haben wir den TagebauHambach besichtigt um einen Vergleich zu dem Tagebau Garzweiler 1 herzustellen.


Beschreibung der Standorte

Der Tagebau Garzweiler ist einer von drei großen Braunkohlentagebauen im rheinischen Revier. Die Braunkohle liegt zwischen 40 und 210 Meter tief unter der Erdoberfläche. Im Schnitt fördert RWE in diesem Tagebau jährlich 40 Millionen Tonnen, die ausschließlich zur Stromerzeugung benutzt wird.

Bis 2045 sollen in Garzweiler 1,3 Milliarden Tonnen Braunkohle abgebaut werden.

Der größte Schaufelradbagger im Tagebau Garzweiler ist fast 100 Meter hoch und wiegt rund 13.000 Tonnen. Pro Tag kann er bis zu 240.000 Tonnen Kohle oder Kubikmeter Abraum baggern.

Zu den Dörfern Immerath und Borchemich lässt sich sagen, dass es dort sehr ungewöhnlich ist, weil die Häuser leer stehen und kaum noch Menschen dort leben. Die wenigen, die die Dörfer noch nicht verlassen haben, stellen sich gegen RWE und ihre Pläne, indem sie in ihren Häusern bleiben und somit versuchen, die Ausbreitung des Kohleabbaus bis in ihr Dorf zu stoppen.

An der Kirchenmauer in Immerath. Verdeutlicht die Unzufriedenheit der Bewohner gegenüber RWE.

In der umgesiedelten Stadt Otzenrath ist es im Vergleich zu den anderen Dörfern sehr sauber und strukturiert. Zudem fallen die teuren, modernen Häuser direkt ins Auge, und die Frage aufkommt, ob sich alle Menschen des ehemaligen Dorfes ein solches leisten konnten.

Viele verschulden sich dabei mit Krediten und haben ihr Leben lang schulden. Auch die Dorfgemeinschaft leidet unter der Umsiedlung, da man zum Beispiel am Dorfplatz kaum Menschen sieht und Traditionen des Dorfes nur sehr schwer „mitgenommen“ werden können. Otzenrath ist jedoch eines der wenigen Dörfer die es größtenteils geschafft haben, in ihrer Gemeinschaft umzusiedeln und Teile der Tradition weiterzuführen.

Das KohlekraftwerkNeurath sollte 2009 in Betrieb gehen aber wegen eines Unfalls hat sich die Bauzeit um drei Jahre verzögert, sodass es erst im Juli 2012 in Betrieb ging und die Kosten somit 2,6 Milliarden Euro betrugen. Diese Kraftwerke sollen laut RWE die modernsten der Welt sein.

In einen der alten Kraftwerke war der CO² Ausstoß in 2011 19 Milliarden Kilogramm(drittgrößter CO² Produzent Europaweit).Mit Inbetriebnahme der neuen Kraftwerke hat sich der CO² Ausstoß auf 33 Milliarden Kilogramm pro Jahr erhöht, ist jedoch hinnehmbar, da an einem anderen Standort sechs Kraftwerke still gelegt wurden.

Die neuen Kraftwerke liefern somit mit der gleichen Menge Kohle doppelt so viel Energie wie die sechs Alten. Eine Neuheit ist zudem, dass ungefähr 2% von 45% der Abwärme von den Kraftwerken genutzt werden, um die danebenliegenden Gewächshäuser zu betreiben. Die Gewächshäuser haben ungefähr die Größe von 15 Fußballfeldern.

Gewächshäuser unmittelbar neben dem Kohlekraftwerk.

Die Mittagspause haben wir in dem Ort Kaster verbracht, zudem uns erzählt wurde, dass es einst auch von dem Braunkohleabbau gefährdet war, sich die Kleinstadt aber so gut gewehrt hat, dass es bestehen bleiben konnte. Am Stadtrand sieht man sehr deutlich, wie weit der Braunkohleabbau vorgerückt war.

Ca. 100m hinter den Toren Kasters treffen zwei verschiedene Wälder aufeinander: Der natürliche und der rekultivierte Wald. Auffällig ist, dass der rekultivierte Wald sehr strukturiert gewachsen ist und die großen Bäume gleich hoch sind, weil sie zur gleichen Zeit gepflanzt wurden und meist in Reihen nebeneinander.

Bevor wir dann unsere Pause starten durften, haben wir uns noch einen See angeschaut der in die restlichen, ehemaligen Braunkohleabbauflächen hineingegeben wurde, damit sich RWE von den möglichen, entstehenden Problemen befreit. Es gibt nämlich ein Gesetz, das festlegt, dass sobald diese Fläche mit Wasser zugeschüttet wurde, der Verursacher keine Verantwortung mehr hat und für nichts mehr bestraft werden kann.


Nach der Mittagspause haben wir uns noch den TagebauHambach angeschaut, an dem man sehr gut die Größe eines Tagebaus sehen konnte. Im Tagebau Hambach arbeiten acht Schaufelradbagger und sechs Absetzer. Die größten Bagger können täglich bis zu 240.000m³ Abraum oder eben so viel Tonnen Kohle fördern.

Sie sind bis zu 96 Meter hoch, 240 Meter lang und wiegen rund 13.000 Tonnen. Etwa 90 Kilometer Bandanlagen verbinden die Bagger mit dem Kohlebunker. Der größte Teil des Abraum wird auf der bereits ausgekohlten Seite des Tagebaus Hambach wieder verkippt, um die Rekultivierung zu starten.

Die geförderte Braunkohle gelangt auf der 22 Kilometer langen Hambachbahn zu den Kraftwerken von RWE

Tagebau Hambach vom Aussichtspunkt


Fazit

Insgesamt lässt sich sagen, dass wir nach diesem anstrengenden und erlebnisreichen Tag einen sehr guten Einblick in die Geschehnisse im Braunkohleabbau gewonnen haben. Außerdem haben wir sowohl positive, als auch überwiegend negative Seiten des Abbaus kennengelernt, und ein besseres Verständnis dafür bekommen, wie wichtig die Braunkohle für Deutschland ist, dass sogar Dörfer dafür umgesiedelt werden.

Wie man sieht ist dieses Thema sehr umstritten. Meiner Meinung war die Exkursion sehr Interessant und ein sehr guter Abschluss für unser Thema, weil dadurch das Thema Braunkohle nochmals praktisch vertieft wurde.

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