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Seminararbeit
Geschichte / Historik

Julius-Maximilians-Universität Würzburg

1,3, Fr. Müller, 2010

Monika B. ©
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ID# 41584







Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Institut für Geschichte


Preußische Reformen

Hardenberg


Inhaltsverzeichnis

1.         Einleitung

2.         Hauptteil

2.1     Biographie

2.2     Die Reformen

2.2.1             Oktoberedikt

2.2.2             Stein, kurzer Überblick

2.2.3             Gewerbesteueredikt

2.2.4             Gendarmerieedikt

2.2.5             Emanzipationsedikt

3.         Schluss

4.         Literatur- und Quellenverzeichnis

5.         Einverständniserklärung


  1. Einleitung

In dieser Hausarbeit möchte ich näher auf Karl August Freiherr von Hardenberg eingehen, mit besonderem Fokus auf die Zeit, in der er als Reformkanzler tätig war.

Zunächst einmal wird seine Biographie dargestellt. Danach möchte ich untersuchen, inwieweit Hardenberg schon früh sich seiner Aufgaben im politischen Sinne bewusst war und wie er letztendlich die berufliche Laufbahn zum Politiker absolvierte. Zum Ende hin werde ich näher auf sein politischen Handeln eingehen und mit welchen Schwierigkeiten er in diesem Kontext zu kämpfen hatte.

Jedoch ist zu erwähnen, dass der Fokus nicht auf der Person selbst liegt, sondern auf den Erfolgen und Misserfolgen bei der Durchsetzung der Reformen.

Der Hauptteil der Hausarbeit umfasst die Preußischen Reformen. Hierbei wird näher geschildert, welche Ideen des Freiherrn von Stein durch Hardenberg durchgesetzt wurden, wodurch er den Ruf eines Reorganisators erlangte. Hauptsächlich stehen die von ihm geforderten Reformen im Mittelpunkt.  Nach einer kurzen Erläuterung der jeweiligen Reform komme ich zu der zentralen Frage, welche Vor- und Nachteile, bzw.

Auswirkungen die jeweilige Reform mit sich brachte.

Der Schluss der Hausarbeit bildet ein Fazit, ob die Reformen in ihrer Art und Weise der ganzen damaligen Bevölkerung von Nutzen waren oder ob sie eher die Entwicklung des Staates Preußen behinderten.

In einem angehängten Literatur- und Quellenverzeichnis können die verwendeten Primär- und Sekundärtexte nachgelesen und zu Forschungszwecken herangenommen werden.


  1. Hauptteil

2.1      Biographie

Karl August von Hardenberg wurde am 31. Mai 1750 in Essenrode bei Gifhorn (Niedersachsen) geboren. Er war der Sohn des hannoverschen Generals Christian Ludwig von Hardenberg und seiner Frau Anna Sophia Ehrengart (geb. Bülow)[1]. Da er der Älteste von acht Kindern war, wurde er hauptsächlich von Erzieherinnen und seinem Onkel Friedrich Karl von Hardenberg erzogen. Schon in seiner frühen Kindheit musste er Französisch und Latein lernen.

Durch eine gute Auffassungsgabe erlangte er eine schnelle Aneignung von Allgemeinwissen. So konnte von Hardenberg schon mit 16 Jahren an der Universität Göttingen sein Jurastudium beginnen[2]. Nach circa vier Semestern wechselte er, in Begleitung seines neuen Hofmeisters Johann Friedrich Gervinius, an die Universität Leipzig (1768). Schon zwei Jahre später trat er in den hannoverschen Justizdienst ein.

Darauf folgte eine lange Reiseperiode in der Hardenberg seinen geistigen Horizont durch Besuche auf einigen Fürstenhöfen, dem Reichskammergerichts Wetzlar und dem Reichstag in Regensburg erweiterte.

Am 08. Juli 1774 heiratete er seine erste Frau Christiane von Reventlow.[3]

Das Jahr 1781 war ein inhaltsreiches und turbulentes zugleich. Zum einen zog Hardenberg nach London, um die Kurfürsten von seiner Reformidee zu überzeugen. Zum anderen, hatte seine Frau eine Affäre mit dem Prinz von Wales, während der Anfangszeit in London.

Wichtig für seinen späteren Werdegang ist, dass er zum herzoglich-braunschweigischen Geheimen Rat ernannt wurde und diente dadurch dem Herzog Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfsbüttel[4] diente.

2.2.1     Oktoberedikt


Im Oktober des Jahres 1807 trat das sogenannte Edikt über die Bauernbefreiung in Kraft. Dadurch wurde die Erbuntertänigkeit aufgehoben. Die Kluft zwischen Bauer- und Bürgerstand wurde minimiert verschwand mit der Zeit vollständig. Dieses Edikt war ein Entwurf Steins und wurde auch durch ihn durchgesetzt. Hardenberg befand sich zu dieser Zeit im Exil (Riga[12]).


Durch dieses Edikt erhielten die Bauern und ihre Familien die Freiheit. Sie waren keine Leibeigenen mehr und konnten von da an auch heiraten, wen immer sie wollten. Sie waren von da an nicht mehr dazu verpflichtet auf dem Lande zu bleiben.

Das zu bearbeitende Land konnten sie aber erst nach der Regulierungsreform 1811 von Hardenberg frei verwalten[13]. Jedoch mussten sie gut ein Drittel oder auch die Hälfte ihrer Ernte an die Gutsbesitzer abgeben. Die Gutsherren besaßen trotz der Reformen weiterhin viele Rechte (Polizeihoheit, Jagdrecht auf den Feldern der Bauern, etc.) und genossen eine weitestgehende Steuerfreiheit.


Jedoch wurde durch diese Erneuerung die Vorrechte der Zünfte aufgehoben und auch der Landadel musste einige Privilegien aufgeben.


2.2.2     Eine kurze Ãœbersicht über die Reformen Steins und sein Ende als Reformer


Stein erreichte im November 1808 die Beseitigung des bestehenden Systems und schuf durch das Organisationsedikt eine modernisierte Regierung bestehend aus fünf Fachministerien: Inneres, Äußeres, Krieg, Finanzen und Justiz. Dies ist deshalb wichtig zu erwähnen, da von da an die Minister das Recht hatten, dem König Vorschläge zu unterbreiten.


Ein Jahr später 1808 trat die von Stein durchgesetzte Städteordnung in Kraft, die das Wahlrecht aller erlaubte, die ein Jahreseinkommen von 150 bis 200 Taler hatten. Das passive Wahlrecht war an den Grundbesitz gebunden[14]. Auch die Autonomie der Stä.....

2.2.3     Das Gewerbesteueredikt


Mit Hilfe des Gewerbesteueredikts (28. Oktober 1810) und dem Gesetz über die polizeilichen Verhältnisse der Gewerbe (7. September 1811) erlangte Hardenberg die vollständige Gewerbefreiheit in Preußen. Auch die Zunftordnung wurde durch seine Reformen abgeschafft[17].

Von da an war es jedem Bürger rechtlich möglich, ein Geschäft zu eröffnen. Um sich dies zu ermöglichen, war ein Gewerbeschein nötig. Im Edikt selbst wurde festgehalten, dass keinem dieser Gewerbeschein verwehrt werden dürfe. Durch den Schein war dessen Besitzer dazu verpflichtet, Steuern an den Staat zu zahlen. Somit hatte sowohl der Staat als auch der einzelne Bürger einen Nutzen.


Die Zahl der Handwerker (Einmannbetriebe) stieg stetig an. Jedoch konnten sich viele kleinere Betriebe nicht gegen die großen Marktbegleiter durchsetzten. Dieser Aspekt zeigt die enorme Labilität der ersten Ansätze einer freien Marktwirtschaft. Dadurch drohte eine naturgemäße Wirtschaftskrise.


Durch die jährliche Erneuerung des Gewerbescheins, entfielen die älteren Handwerkssteuern. Eine Vereinheitlichung und Systematisierung der Besteuerung war das Resultat .....

2.2.5     Emanzipationsedikt


Die Überschrift des Ediktes lautet: „Edikt betreffend die bürgerlichen Verhältnisse der Juden im preußischen Staate.“[20] Durch Friedrich Wilhelm II. erlassen, hatten nun alle in Preußen lebenden Juden ein Recht auf Gleichberechtigung. Somit waren alle Juden Vollbürger. Auch die neuen Edikte wie das Gewerbeedikt, waren nun auch für sie gültig.


Ab dem 11. März 1812 standen den Juden Naturalisations-Patente, Schutzbriefe und Konzessionen[21] zu und waren von der anderen Bevölkerung zu beachten.


Es gab aber auch Einschränkungen. Denn von diesem Zeitpunkt an, mussten Juden einen Familiennamen tragen und wenn es keinen gab, wurde von dem zugehörigen Amt ein eher diskriminierender Nachname vergeben (Bsp.: Grünspan).


Wenn man als Jude jedoch die Vorschriften missachtete, galt man als fremder Jude und hatte von da an nicht mehr das Recht auf die durch die Reform eingeführten Generealprivilegien.


Ein weiteres Problem, welches sich auch bei den anderen Reformen herauskristallisierte war, dass die ganzen Reformprozesse von oben diktatorisch eingeführt wurden und nicht von einer durch die Bürgerschaft initiierten politischen Bewegung getragen wurden.


Trotz alledem war es ein großer Fortschritt für die Emanzipation der Juden in der damaligen Gesellschaft. Leider war das Edikt einer der vorläufigen Höhepunkte in der Integration der Juden in andere Völker. Denn im zweiten Weltkrieg erlebt dieser schon frühe Fortschritt .....

Die Städtereform verwirklichte einige demokratische Prinzipien, welche sich auch in der Paulskirchener Verfassung wieder finden.


Das Emanzipationsedikt wurde nicht vollständig durchgesetzt und beinhaltete auch einige Hindernisse, über die unwissende Juden leicht stolpern konnten. Denn die höheren Ämter waren für Juden ausgeschlossen und die Integration wurde erschwert durch das Festhalten an Traditionen.


Aus der Sicht des Staates waren die Reformen erfolgreich. Der Befreiungskrieg wurde durchgeführt und brachte den Sieg. Auch die Grundlagen für weitere politische Erfolge n Reformen in Preußen wurden geschaffen.


Aus der Sicht des Adels sah dies wiederrum ganz anders aus. Er war unzufrieden, da ihm viele Privilegien aberkannt wurden, oder es zumindest versucht worden war. Zum ersten Mal waren sie in Preußen in ihren Rechten eingeschränkt. Ausgleichend gab es aber auch Begünstigunge durch den Regulierungsedikt.


Für die damalige Bevölkerung waren die Reformen nur ein Teilerfolg. Durch die Agrarreform und den freien Wettbewerb, waren die „niedrigen“ Bevölkerungsschichten eher benachteiligt. Nach der Befreiung Preußens gab es auch einige Zurücknahmen der zugesprochenen Privilegien, welche wiederum Nachteile für die unteren Schichten der Bevölkerung darstellten.


Die heutige Forschung sieht in dem Reformwerk der preußischen Reformer die wesentliche Grundlage für die Ind.....

Literatur:


·         Beisbart, Helmut: Hardenbergs fränkische Jahre oder der steinige Weg der Reformen. Ein fast vergessenes Kapitel fränkischer Geschichte. Archiv für Geschichte von Oberfranken.2008. S.119-143.

·         Elze, Reinhard und Repgen, Konrad: Studienbuch Geschichte. Band 2. Stuttgart 1999.

·         Goerlitz, E.: Taschenhandbuch zur Geschichte. Paderborn/Hannover 1970.

·         Haller, Elfi M.: Karl August Freiherr von Hardenberg. München 1987.

·         Haussherr, Hans: Stein und Hardenberg. In: Historische Zeitschrift H.2. 1969.

·         Haussherr, Hans: Hardenberg, eine politische Biographie. I. Teil: 1750-1800. Hrsg. Von Born, Karl Erich. Köln-Deutz, 1963.

·         Haussherr, Hans: Hardenberg, eine politische Biographie. III. Teil, die Stunde Hardenbergs. Würzburg 1965.

·         Hermann, Ingo: Hardenberg. Der Reformenkanzler. Berlin 2003.

·         Holtz, Bärbel und Spenkuch, Hartwin: Preußens Weg in die politische Moderne. Berlin 2001.

·         Hubatsch, Walther: Die Stein-Hardenbergschen Reformen. In: Erträge der Forschung, .....


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