FAU ERLANGEN -Nürnberg
Philosophische Fakultät
WS 2008/2009
Seminar: Praxis des Musikunterrichts in HS und RS
Prof. Dr. Wolfgang Pfeiffer
Thema: Popmusik hören
Referenten: Daniela Auer, Cornelia Treml, Nina Schneider
Popmusik Hören
Themenbereiche
Kommunikation über Musik
- Unterrichtsskizze 1 (Meine Meinung und Begründung)
- Methode: „Ja oder Nein“
- Herangehensweise von der Methode „Ja oder Nein“
- Unterrichtsskizze 2
- Methode: „Moderationskarte“
- weitere Ideen
- Musikapotheke
- Wirkungen von Musik und Empfindungen
Hörgewohnheiten
- Methode „Speed-Dating“
Stilrichtungen / Geschichte der Popmusik
- Lehrplan
- Referat: „Stilrichtungen und Stilkunde“
- Ideen aus dem Musikbuch Musikland 8 und 9
Popmusik in Bezugssystemen (Film, Internet, Medien)
- Lehrplan
- Film
- Internet
- Fernseher
- Radio
- Musikvideo
Soundqualität
- Toni Hinterholzinger – EWF Sound-Workshop 2008
Kommunikation über Musik / Geschmack
Unterrichtsskizze 1:
Meine Meinung und Begründung
Diese Unterrichtsskizze eignet sich über Musik zu sprechen, auch wenn dabei zwei unterschiedliche Welten, die der Schüler und der Lehrer, aufeinander treffen. Jugendliche erfahren Musik eher emotional, körperlich, nicht- rational und symbolhaft. Da dieses Musikerleben für die Jugendlichen eine große Rolle spielt, ist es unsere Aufgabe diese Art mit Musik umzugehen in den Unterricht mit einfließen zu lassen.
In dieser Skizze werden Aussagen wie „Diese Musik ist ‚hammer’ / ‚stark’ / ‚cool’ / …“, zum Unterrichtsthema gemacht.
Die subjektiv empfundenen Erfahrungen sollen zum Ausdruck gebracht werden (Sich – Darstellen, Sich – Inszenieren). Schüler in diesem Alter sind auf der Suche nach einer eigenen Identität, die sich auch zum Teil durch die Musik entwickelt.
Durch das Teilhaben an unterschiedlichen Jugendkulturen, eingebettet in den Unterricht, werden den Kindern verschiedene Handlungs- und Erfahrungsräume geschaffen, damit sie die Möglichkeiten erhalten, ihre musikalische Identität zu erproben.
Schüler müssen das Gefühl erhalten, offen über Musik sprechen zu dürfen – auch darüber diskutieren zu können. Nicht zu vergessen ist, dass Mitschüler und wir Lehrer die Meinungen / Vorlieben tolerieren zu haben. Ohne diese Akzeptanz kann niemals eine Kommunikation über Musik stattfinden.
‚Kommunikation über Musik’ meint, dass das Verbalisieren (z.B. von musikalischen Eindrücken) im Zentrum steht. Unsere Aufgabe ist es, den Schülern zu helfen, ihre Musikerlebnisse in Worte zu fassen, ihr Urteile, Ansichten, subjektive Meinungen weiter auszudifferenzieren und damit eine Basis für einen intensiveren sprachlichen Umgang zu schaffen.
Um die Schüler nach und nach an die ‚neuere’ Art von Musikunterricht heranzuführen, kann das Sprechen über Musik in kleinen Schritten stattfinden, z.B. durch Aussagen des Lehrers („Ich mag die Musik von Robbie Williams/…/…“) oder Hören von Songs und anschließende Entscheidung für „Ja oder Nein“.
Die Lehrkraft stellt eine Frage, zum Beispiel
- Welche Bedeutung hat Musik in deinem Leben?
- Welche Rolle spielt das Musikhören in deinem Tagesablauf?
- Welche Art von Musik hörst du am liebsten?
- Wo hörst du Musik?
- Welches ist deine Lieblingsmusikgruppe?
- Welches ist deine liebste CD, dein liebster Song?
- Über welches Medium hörst du Musik (Internet, Radio, Fernsehen…)?
Die eine Person antwortet auf die Fragen, indem er seinem Gegenüber von seinen Gewohnheiten erzählt. Die zweite Person hört nur zu und stellt gegebenenfalls Rückfragen. Sie erzählt nichts zu den eigenen Hörgewohnheiten.
Literatur:
Pfeiffer, Wolfgang: Sprechen über Musik. Die tägliche Herausforderung im Musikunterricht, MIP Journal, 18/2007, Seite 6-11
Stilrichtungen / Geschichte der Popmusik
Einordnung in den Lehrplan:
8.1.2 „Ein Musiker unserer Zeit“
8.2.3 „Provokation in der Rock/Pop-Musik
9.1.3 „Rhythmus in der Rock/Pop-Musik“
Referat
Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie
Hauptseminar Didaktik der populären Musik
Max Zippelius, Nina Schneider, Cornelia Treml
10.06.2008
Stilrichtungen und Stilkunde
Was kann analysiert werden?
„Makroanalyse“
Kultur Ausdruck
„Mikroanalyse“
Instrumente Rhythmus
Leitmotiv(e) Melodie
Harmonik Form
Stimme
Themen Text Sprache
Show/Performance Videos
1. Metal
Children of Bodom: “Bed of Razors”
Themen:
Extreme Themen: Konflikte, Gefühle, Gesellschaftskritik, Wut, Hass, Melancholie, Gewalt, Tod, Religion
Gewaltvoller Gegensatz zu typischen Popmusik-Themen (Liebe, Fröhlichkeit)
positive Gefühle pathetisch stilisiert
Kultur:
Starke Identifikation mit Musik Lange Haare, dunkle Kleidung (Leder, Jeans), Band-Shirts, anti-kommerziell!
Performance:
- aggressiv, aktionsreich
- „Böse-Image“
- Head-banging
Instrumente:
- 3 Gitarren (u.a. 1-2 Lead-Gitarren, 1 Rhythmus-Gitarre)
- Bass (Rhythmus, Grundton)
- Schlagzeug (double-bass)
- Gesang (geschrien, ggf. im Wechsel mit melodischem Gesang)
Definition „Metal“
(von engl. metal „Metall“) ist eine variantenreiche Musikrichtung und Subkultur. Ihre Ursprünge liegen im Hard Rock Anfang der 1970er, mit vielen Elementen des Blues, des Jazz und der Klassik. Eine gitarren- und schlagzeugzentrierte Klangfarbe, wie auch virtuose Spielweise sind häufige Merkmale.
Die Unterscheidung verschiedener Substile stellt heute einen wichtigen Aspekt des Szenelebens dar. Während einerseits viele Fans sich ein komplexes Schema von Genre ausarbeiten, kritisieren andere Fans derartige Kategorisierungsversuche als s.....
Melodie:
Sehr große Intervallsprünge, oftmals synkopisch, sehr hohe Spitzentöne
3. Hip Hop
Too Short: “The Ghetto” (1990)
Instrumente:
Ein DJ „mischt“ unterschiedliche Motive von Instrumenten zusammen:
- Bassmotiv
- Schlagzeugmuster
- Akkordinstrumente für Harmonien (Keyboard, Gitarre)
- „Effekte“ durch Akkordinstrumente, Geräusche, Sologitarre, Gesangsmotive
Auf dieser Grundlage entsteht der Sprechgesang.
Form:
Intro – Strophe – Refrain – Strophe* – Refrain* – Strophe** – Refrain** – Strophe*** - Refrain
Refrain: 8 Takte
Intro: 4 Takte
Melodie:
- Intro: „Improvisierter“ Gesang
- Refrain: Durchgehende Bassmelodie (vgl Bassmotiv)
- Refrain: Gesangsmotiv („The Ghetto“, „Talking ´bout the Ghetto”) und “Improvisation”
Harmonik (grob)
h-Moll – E-Dur im Wechsel
L.....
Musikland 8:
- „Negermusik“, Rock’n’Roll in den 60er Jahren (S 84-87)
Methoden:
- Instrumente durch Hören erkennen
- Begriffe anhand von Hörbeispielen erarbeiten (Gospel, Boogie Woogie, Blues, Swing)
- Bill Haleys „Rock around the clock“ singen und „mit Rhythmen bearbeiten“ (Rhythmusbeispiele sind angegeben)
- Verschiedene Rock’n’Roll-Stücke vergleichen (Instrumente und Singweise)
- Beatles und Stones in den 60er Jahren (S 88)
Methoden:
- Aufnahmen der beiden Bands vergleichen (Gesang, Instrumentation, Effekte)
- Show und Bühnenauftritte ansehen (Frage: Wie wird dort provoziert?)
- Hardrock Ende der 60er Jahre (S 89)
Methoden:
1. Live-Aufnahme von Deep Purple: „Smoke on the water“ anhören und Atmosphäre beschreiben
2. Spielweise der Instrumente hören (Gitarre, Schlagzeug)
3. Verlaufsplan zum Stück erstellen
· Metal in den 80ern und 90ern (S 90 f, vgl Kopie)
Methoden:
1. Hörbeispiele den Stilrichtungen von Metal zuordnen
2. Frage: Warum fasziniert die Lautstärke?
· Rap und HipHop ab den 70er Jahren (S 92 f, vgl Kopie)
Methoden;
1. Rhythmuspattern zum Song von ICE-T spielen bzw. klatschen
2. Eigenen Text über dem .....
Internet:
- Internetradio kennenlernen
- Gestalten einer MySpace-Seite, um echten oder fiktiven Künstler vorzustellen
- Informationen über kleine Bands im Internet suchen
- Vgl. Referat „Popmusik im Internet“ (Kopie)
Fernsehen:
Schüler schlüpfen selbst in die Rolle von Dieter Bohlen und bewerten Künstlerinnen und Künstler oder erstellen selbst Beiträge, mit denen sie zum „Casting“ antreten. Dadurch kommunizieren sie über Qualität von Gesang und Auftritt von einem Künstler. Man sollte den Schülern nicht erzählen, dass solche Fernsehsendungen blöd sind, sondern ihre Wirkung diskutieren.
Radio
- Schüler erstellen selbst Podcasts und „bauen“ eigene Radiosendungen
- Radiosender besuchen
Musikvideo
Vgl. Referat „Musikvi.....
Wo uns „Klang“ begegnet – Brainstorming:
- Akustische, elektronische und elektromechanische Musikinstrumente
- Naturgeräusche
- Akustische Umgebungen (Konzertsäle, Wohnzimmer, Bahnhof, Schule, Auto)
- Beschallung bei Live-Konzerte in Gemeindezentrum, Hallen & Openairs (auch Klassik)
- Beschallung in Supermarkt, U-Bahn, Wartezimmer, etc.
- Abspielgeräte („normale“ Stereoanlage, Küchenradio, Auto), Surroundanlage (TV-Sports/DVD-Movies/Games), Kopfhörer, LP, Walkman, Discman, Minidisc, MP3, Computer-Lautsprecher
- Handy (Klingeltöne, Sprachübertragung, integrierter MP3-Player, Aufnahme)
- Mobile Recording (Flashrecorder, Handy)
- Homerecording & professionelle Tonstudios (Mikrofone, Bearbeitungsgeräte, Aufnahmegeräte, Abhörlautsprecher, Monitorsound für Musiker im Studio, Abmischung, Mastering)
Grundlegende Kriterien beim Arbei.....