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Referat
Sportwissenschaft

Friedrich-Schiller

05.05.2009

Manuel M. ©
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ID# 1772







Prävention und Gesundheitsförderung

1.Prävention

- Prävention à „Vorbeugen ist besser als Heilen“

- Prävention und verbesserte Behandlungsmethoden führen m zum Anstieg:

- Lebenserwartungen und

- des Morbiditätsspektrum à psychische u. psychosomatische Erkrankungen


Präventionsstufen nach Caplan (1904) à Primordiale, Primär, Sekundär und Tertiär Prävention


Primordiale Prävention

- frühzeitige Bekämpfung von Krankheiten bei gesunden Menschen

Primär Prävention:

- Senkung der Inzidenzsrate psychischer Störungen à physische Krankheit

Ziel: Verringerung der Zahl von Neuerkrankungen à Erkrankungsalter so spät wie möglich

- sportliche Maßnahmen, die bei Gesunden àgesundheitserhaltend od. krankheitsvorbeugend wirken

Sekundär Prävention

- Senkung der Prävalenzraten von Krankheiten durch Behandlungen und Früherkennungen

Ziel: Unheilbarkeit der Krankheit verhindern

- Maßnahmen: Screeingverfahren sowie die Verhinderung der Entstehung von Krankheiten bei

bestehenden Risikofaktor

Tertiär Prävention = Rehabilitation

Ziel: Beseitigung /Verringerung der Folgeschäden von Erkrankungen ,

Eingliederung in das soziale Umfeld

- Maßnahmen: sportliches Handeln bei krankheits- oder verletzungsbedingten Dauerschäden à

Verhinderung von Verschlechterung (Rückfallprophylaxe)


Augenblicklicher Gesundheitszustand

Verhütet werden soll(en)

Präventionsformen


Gesundheit (keine Risikofaktoren)


Risikofaktoren

Primordiale Prävention

Gesundheit

(Vorliegen von Risikofaktoren)

Akute Risikofaktoren

Primäre Prävention

Akute Erkrankungen

(Frühstadium)

schwere/chronische Erkrankungen

Sekundäre Prävention

Schwere/chronische

Erkrankungen

vermeidbare Folgeschäden

Tertiäre Prävention

2. Gesundheitsförderung

- WHO, 1986 in Ottawa Charta verfasst

- Ziel der Gesundheitsförderung:

- Ermöglichung eines höheren Maß an Selbstbestimmung über die Gesundheit

- Stärkung der Gesundheit zu befähigen

à Handlungsstrategien zur Erlangung des körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens

1) Entwicklung gesundheitsfördernder Gesamtpolitik

2) Schaffung einer gesundheitsförderlichen Lebenswelt

3) Unterstützung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen

4) Entwicklung von persönlichen Kompetenzen

5) neue Orientierung der Gesundheitsdienste


3. Gesundheitsmodelle

- Erklärung von Krankheit und Gesundheit

- Ursachen von Krankheit und Gesundheit

- Interventionsmöglichkeiten


Ziele der Gesundheitsförderung und Prävention

- betrachtet man das G/K- Kontinuum nach Antonovsky kann Prävention und Gesundheitsförderung wie folgt abgegrenzt werden


Position des Individuums

Gesundheitsförderung Prävention

Gesundheit Krankheit


- Prävention à Position verläuft nicht in Richtung Krankheit

- Gesundheitsförderung ausgerichtet à Position verläuft zum „Pol der hohen Gesundheit“

- Gesundheitsförderung (Oberbegriff) à um Krankheiten zu verhindern bzw.

à Gesundheitszustand zu verbessern


- der Begriff Gesundheitsförderung, aber auch die Bedeutung der Gesundheit ist um schritten

1) aktuellen und habituellen Gesundheitszustand

2) Gesundheits- / Krankheits- Kontinuum

3) Gesundheit: Oberbegriff für körperliche u. seelische Gesundheit = soziale Gesundheit


Mehrebenen – Modelle

à„bio-öko-psychosoziale Modelle“ zur Stressbewältigung eingesetzt

- Unterscheidung verschiedener Ressourcen

- ökologische, gesellschaftliche, berufliche und private Ressourcen in der Umwelt

- psychische und physische Ressourcen (Individuum)

- psychische Ressourcen = Persönlichkeitseigenschaften

à seelische Gesundheit = Fähigkeit zur Bewältigung von internen u. externen

Anforderungen

à emotionale Kompetenz,

à Autonomie/ Selbstregulation,

à Selbstwirksamkeit


Antonovsky – Salutogenesemodell

- Mittelpunkt à Stressbewältigung

Grundfrage: Warum bleiben Menschen trotz einer Vielzahl potentieller Umwelteinflüsse gesund und andere hingegen nicht?

- sind bestimmte Verhaltensweisen, Umwelteinflüsse und Körpermerkmale, die auf den menschlichen Organismus wirken und diesen krank machen (können)

- Risikofaktoren

- primäre Risikofaktoren à jeder Faktor kann schwere Schäden bewirken

-sekundäre Risikofaktoren à durch mehreren Faktoren entstehen Schäden


Becker, Bös und Woll entwickelten Anforderungs-Ressourcen-Modell der Gesundheit und Krankheit

- Grundlage ist die nicht klare Abgrenzung von Schutzfaktoren und Risikofaktoren

Kerngedanke: um Gesundheit zu bewahren o. zu fördern, muss es dem Individuum mit Hilfe externer und interner Ressourcen gelingen, externe und interne Anforderungen zu bewältigen


Hornung und Gutscher vertreten ein reines Ressourcen – Modell

à Wechselbeziehung zwischen Umwelt und Individuum, d.h.

- die vom Individuum ausgehenden Anforderungen an die Umwelt,

- an sich selbst gestellte Anforderungen

- Bewältigung der Anforderungen à erfordert Rückgriff auf bestehende Ressourcen


Zusammenfassend:

- Gesundheitsbeeinträchtigungen sind die Folge von angemessenen Anforderungen oder fehlenden

Ressourcen

- ein hoher Gesundheitsgrad entsteht durch angemessene Anforderungen u. vorhandene Ressourcen

- Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen bzw. Berufsgruppen ist auf dem Gebiet der Prävention

und Gesundheitsförderung unabdingbar


4. Methoden der Prävention

Leitideen der Prävention

- Breitenwirksamkeit

- Gemeindenähe

- Zielpersonen aktiv am Prozess beteiligen (Planung/Durchführung)

- vorhandene Ressourcen optimal nutzen

à Einrichtungen des Gesundheitswesens, Selbsthilfegruppen, Vereine, politische Entscheidungsträger

kleinere Systeme (Familie),

Institutionen (Schulen),

Gemeinden,

größere Regionen, Staaten u. Menschheit


Strategie zur Verhaltensänderungen

- Identifikation von Risikofaktoren (Screeing) à Vorsorgeuntersuchungen

- Aufklärung: à Informationsveranstaltungen

- Beratung: à Individuum zum gesundheitsbewussten Verhalten zu motivieren

- Trainingsmaßnahmen zur Erreichung stabiler Verhaltenseffekte

à Zielpersonen (Schüler, Erwachsene) oder

à Mediatoren (Lehrer, Eltern)


Risikoverhalten

Interventionsziele

Strategie


leicht zu verändern


schwer zu verändern

Problembewusstsein

Informationen, Aufklärung

Wissen

Informationen, Aufklärung

Motivation

Beratung, Gruppendiskussionen, überzeugende Kommunikation

Fähigkeiten

Verhaltenstraining, soziale Verstärkung, Verhaltens- kontrolle, Selbst–beobachtung/-überwachung

Ausführung

Umgebungsveränderung

Aufrechterhaltung

Variationen von Präventionsprogrammen



spezifisch

unspezifisch

Risikogruppenbezogen

Safer-Sex-Programme bei

Homosexuellen

Gesundheitstraining für HIV-Positive

Populationsbezogen

AIDS-Aufklärung in der Schule

Ernährungsberatung in der Schule

5. Ergebnisse der Präventionsstudie

Studie à Deutsche Herz-Kreislauf-Präventionsstudie (DHP)

- fast 1 Million Menschen untersucht

- Vergleich aller alten Bundesländern vs. 5 Regionen Westdeutschlands

- Altersbereich: 25 bis 69 Jahre

- Untersuchungsdurchführung 1984/1985, 1988 und 1991/1992

- DHP orientiert sich am organmedizinischen Risikofaktorenmodell

à gesundheitsrelevante Variablen wurden ausgeblendet

- Zusammenarbeit mit Ärzten, medizinischen u. Pflegepersonal, Apotheker, Krankenkassen,

Sozialversicherungsanstalten u. Wohlfahrtorganisationen, Lehrer in Schulen u. Volkshochschulen


Ziel: Senkung um 8% der:

- kardiovaskulären Risikofaktoren

à Hypertonie, Hypercholesterinämie, Übergewicht und Rauchen

- ischämischen Herzkrankheiten

- zerebrovaskuläre Krankheiten

à Schlaganfall, Verschluss von hirnversorgenden Arterien, Hirntod


Veränderungen sollten auf folgenden Wegen angestrebt werden:

1. Verbesserung des Gesundheitswissen und -verhalten

2. Verbesserung von präventiven Einrichtungen und Angeboten

3. Durchführung eines Präventionsprogramms, das nach Abschluss der Interventionsperiode weitergeführt wird


kardiovaskuläre Risikofaktoren

- Senkung der Hypertonie um 18,1%,

Hypercholesterinämie um 12 % gegenüber der Referenzstichprobe

- das relative Körpergewicht veränderte sich nicht signifikant



Nationale Referenz

Interventionsregionen

Risikofaktoren

1984/1985

1991/1992

1984/1985

1991/1992

Systole

131,07

132,68

131,73

130,54

Diastole

81,72

81,75

81,89

80,28

Gesamtcholesterin

232,38

236,08

231,96

231,19

- nach Beendigung der Interventionsmaßnahmen à keine Senkung der Risikofaktoren

- nach Abklingen der Interventionsnachwirkungen à ursprüngliches Risikoniveau


6. Probleme

- Vernachlässigung der Prävention psychischer Störungen (PPS)

à besitzt hohe gesellschaftliche Relevanz

à psychische Störungen weit verbreitet und führen zu

- Leidensdruck und

- beträchtlichen Kosten

- nachweislich erhöhen psychische Störungen das Risiko körperlicher Erkrankungen

à Ansatzpunkt der PPS

Studie von Eysenck und Grossmarth-Maticek stellte fest, dass

à Maßnahmen zur Förderung seelischer Gesundheit (Autonomie, Selbstregulation) zur Prävention von Krebs beitragen

- der mangelnde Einsatz der PPS lag nach Ansicht von Röhrle (1992) an gesellschafts-, versorgungs- und berufspolitischen Widerständen

- in den 90er Jahren verlangten die Amerikaner mehr PPS-Maßnahmen

Ansatzpunkte zur Förderung

- Orientierung am Lebensalter

- im Kindes- und Jugendalter à Prävention besondere Aufgabe im

- sexuellen Missbrauch

- Gewalt

- Selbstmord

- Verhaltens- und psychische Störungen

- Beziehungsstörungen

- verbunden mit Betreuung von Geschiedenen und deren Kindern

- Gesundheitsförderung älterer Menschen


àNicht Krankheit verhindern, sondern Gesundheiterzeugen!


Literatur: Schwarzer, R. (Hrsg.). 1997. Gesundheitspsychologie. Göttingen: Hogrefe


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