à seelische Gesundheit = Fähigkeit zur Bewältigung von internen u. externen
Anforderungen
à emotionale Kompetenz,
à Autonomie/ Selbstregulation,
à Selbstwirksamkeit
Antonovsky – Salutogenesemodell
- Mittelpunkt à Stressbewältigung
Grundfrage: Warum bleiben Menschen trotz einer Vielzahl potentieller Umwelteinflüsse gesund und andere hingegen nicht?
- sind bestimmte Verhaltensweisen, Umwelteinflüsse und Körpermerkmale, die auf den menschlichen Organismus wirken und diesen krank machen (können)
- Risikofaktoren
- primäre Risikofaktoren à jeder Faktor kann schwere Schäden bewirken
-sekundäre Risikofaktoren à durch mehreren Faktoren entstehen Schäden
Becker, Bös und Woll entwickelten Anforderungs-Ressourcen-Modell der Gesundheit und Krankheit
- Grundlage ist die nicht klare Abgrenzung von Schutzfaktoren und Risikofaktoren
Kerngedanke: um Gesundheit zu bewahren o. zu fördern, muss es dem Individuum mit Hilfe externer und interner Ressourcen gelingen, externe und interne Anforderungen zu bewältigen
Hornung und Gutscher vertreten ein reines Ressourcen – Modell
à Wechselbeziehung zwischen Umwelt und Individuum, d.h.
- die vom Individuum ausgehenden Anforderungen an die Umwelt,
- an sich selbst gestellte Anforderungen
- Bewältigung der Anforderungen à erfordert Rückgriff auf bestehende Ressourcen
Zusammenfassend:
- Gesundheitsbeeinträchtigungen sind die Folge von angemessenen Anforderungen oder fehlenden
Ressourcen
- ein hoher Gesundheitsgrad entsteht durch angemessene Anforderungen u. vorhandene Ressourcen
- Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen bzw. Berufsgruppen ist auf dem Gebiet der Prävention
und Gesundheitsförderung unabdingbar
4. Methoden der Prävention
Leitideen der Prävention
- Breitenwirksamkeit
- Gemeindenähe
- Zielpersonen aktiv am Prozess beteiligen (Planung/Durchführung)
- vorhandene Ressourcen optimal nutzen
à Einrichtungen des Gesundheitswesens, Selbsthilfegruppen, Vereine, politische Entscheidungsträger
kleinere Systeme (Familie),
Institutionen (Schulen),
Gemeinden,
größere Regionen, Staaten u. Menschheit
Strategie zur Verhaltensänderungen
- Identifikation von Risikofaktoren (Screeing) à Vorsorgeuntersuchungen
- Aufklärung: à Informationsveranstaltungen
- Beratung: à Individuum zum gesundheitsbewussten Verhalten zu motivieren
- Trainingsmaßnahmen zur Erreichung stabiler Verhaltenseffekte
à Zielpersonen (Schüler, Erwachsene) oder
à Mediatoren (Lehrer, Eltern)
Variationen von Präventionsprogrammen
spezifisch
unspezifisch
Risikogruppenbezogen
Safer-Sex-Programme bei
Homosexuellen
Gesundheitstraining für HIV-Positive
Populationsbezogen
AIDS-Aufklärung in der Schule
Ernährungsberatung in der Schule
5. Ergebnisse der Präventionsstudie
Studie à Deutsche Herz-Kreislauf-Präventionsstudie (DHP)
- fast 1 Million Menschen untersucht
- Vergleich aller alten Bundesländern vs. 5 Regionen Westdeutschlands
- Altersbereich: 25 bis 69 Jahre
- Untersuchungsdurchführung 1984/1985, 1988 und 1991/1992
- DHP orientiert sich am organmedizinischen Risikofaktorenmodell
à gesundheitsrelevante Variablen wurden ausgeblendet
- Zusammenarbeit mit Ärzten, medizinischen u. Pflegepersonal, Apotheker, Krankenkassen,
Sozialversicherungsanstalten u. Wohlfahrtorganisationen, Lehrer in Schulen u. Volkshochschulen
Ziel: Senkung um 8% der:
- kardiovaskulären Risikofaktoren
à Hypertonie, Hypercholesterinämie, Übergewicht und Rauchen
- ischämischen Herzkrankheiten
- zerebrovaskuläre Krankheiten
à Schlaganfall, Verschluss von hirnversorgenden Arterien, Hirntod
Veränderungen sollten auf folgenden Wegen angestrebt werden:
1. Verbesserung des Gesundheitswissen und -verhalten
2. Verbesserung von präventiven Einrichtungen und Angeboten
3. Durchführung eines Präventionsprogramms, das nach Abschluss der Interventionsperiode weitergeführt wird
kardiovaskuläre Risikofaktoren
- Senkung der Hypertonie um 18,1%,
Hypercholesterinämie um 12 % gegenüber der Referenzstichprobe
- das relative Körpergewicht veränderte sich nicht signifikant
Nationale Referenz
Interventionsregionen
Risikofaktoren
1984/1985
1991/1992
1984/1985
1991/1992
Systole
131,07
132,68
131,73
130,54
Diastole
81,72
81,75
81,89
80,28
Gesamtcholesterin
232,38
236,08
231,96
231,19
- nach Beendigung der Interventionsmaßnahmen à keine Senkung der Risikofaktoren
- nach Abklingen der Interventionsnachwirkungen à ursprüngliches Risikoniveau
6. Probleme
- Vernachlässigung der Prävention psychischer Störungen (PPS)
à besitzt hohe gesellschaftliche Relevanz
à psychische Störungen weit verbreitet und führen zu
- Leidensdruck und
- beträchtlichen Kosten
- nachweislich erhöhen psychische Störungen das Risiko körperlicher Erkrankungen
à Ansatzpunkt der PPS
Studie von Eysenck und Grossmarth-Maticek stellte fest, dass
à Maßnahmen zur Förderung seelischer Gesundheit (Autonomie, Selbstregulation) zur Prävention von Krebs beitragen
- der mangelnde Einsatz der PPS lag nach Ansicht von Röhrle (1992) an gesellschafts-, versorgungs- und berufspolitischen Widerständen
- in den 90er Jahren verlangten die Amerikaner mehr PPS-Maßnahmen
Ansatzpunkte zur Förderung
- Orientierung am Lebensalter
- im Kindes- und Jugendalter à Prävention besondere Aufgabe im
- sexuellen Missbrauch
- Gewalt
- Selbstmord
- Verhaltens- und psychische Störungen
- Beziehungsstörungen
- verbunden mit Betreuung von Geschiedenen und deren Kindern
- Gesundheitsförderung älterer Menschen
àNicht Krankheit verhindern, sondern Gesundheiterzeugen!
Literatur: Schwarzer, R. (Hrsg.). 1997. Gesundheitspsychologie. Göttingen: Hogrefe
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagem­ent Hermann Neuberger Sportschule 3 66123 Saarbrücken Einsendeaufgabe Fachmodul: Gesundheitsförderu­ng und Prävention in Lebenswelten Studiengang: Bachelor of Arts Gesundheitsmanagem­ent Datum Präsenzphase: 28.04.2020…
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