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Soziologie

Fachakademie für Sozialpädagogik

2,Frau Amon, 2013

Christiane M. ©

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ID# 40354







Klasse 3b 07.02.2013




Pränataldiagnostik

(PND)



  1. Begriffsklärung:

Der Begriff Präntaldiagnostik (lat. pränatal= vorgeburtlich) bezeichnet die Untersuchung von ungeborenen Kindern und schwangeren Frauen um mögliche Krankheiten oder Behinderungen auszuschließen. Es gibt verschiedene Methoden um diese festzustellen. Hierbei unterscheidet man, die nicht- invasiven also nur außerhalb des Körpers vorgenommene Untersuchungen und die invasiven Untersuchungen, welche innerhalb des Körpers vorgenommen werden.


  1. Methoden

    1. Nicht- Invasive Methoden

    Ultraschall:

    Im Rahmen einer Schwangerschaft sind regelmäßige Untersuchungen üblich.

    1. Untersuchung zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche

  • Mehrlingsschwangerschaft ?

  • Herzschlag des Kindes

  • Lage des Fötus

  • Zeitgerechte Entwicklung des Fötus

  • Auffälligkeiten

  • Vitalität des Kindes (Bewegung




    -1-

    1. Untersuchung zwischen der 19. und 23. Schwangerschaftswoche

      - körperliche Entwicklung und Umrisse des Körpers des Kindes

      - Menge des Fruchtwassers

      - Lage und Sturktur des Mutterkuchens (Plazenta)

    1. Untersuchung zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche

      - zeitgerechte Entwicklung des Fötus im Vergleich zu den Voruntersuchungen

      - Kindslage und Plazentasitz


    Blutflussmessung (Doppler- Untersuchung)

    Hier wird mit einem speziellen Schallkopf und stärker gepulstem Schall die

    Druchblutung der Gebärmutter und der Blutfluss zwischen Kind und Gebärmutter

    (Plazenta) untersucht. Der Blutfluss wird auf dem Monitor dargestellt: rot ist zum

    Schallkopf hin und blau ist ein Blutfluss vom Schallkopf weg. Dieses Verfahren wird

    genutzt wenn ein begründeter Verdacht besteht, dass das Kind eine

    Wachstumsverzögerung, einen Herzfehler, eine Fehlbildung oder eine

    schwangerschaftsbedingte Erkrankung hat. Es ist keine routinemäßige Untersuchung

    und sie wird risikolosen Schwangeren nicht empfohlen.


    Organscreening

    Das Organscreening auch Feinultraschall genannt kann in der Regel zwischen der 19.

    und 22./23. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden, sie gehört nicht zu den

    Routineuntersuchungen während einer Schwangerschaft. Das diese Methode

    Feinultraschall genannt wird hat seinen Grund, denn hier werden alle Teile des

    kindlichen Körpers genau untersucht. Hauptaugenmerk legt man hier auf die

    Entwicklung des Gehirn, des Gesichts, der Wirbelsäule, der inneren Organe und der

    Gliedmaßen. Diese Art der Untersuchung wird nur empfohlen wenn bestimmte

    Indikatoren, wie z.B. bei Paaren, die bereits ein krankes oder behindertes Kind geboren

    haben, vorliegen. Neben speziellen Geräten erfordert das Organscreening eine Menge

    Erfahrung.

    Triple- Test

    Dabei handelt es sich um eine Blutuntersuchung. Etwa in der 15.

    Schwangerschaftswoche werden drei Hormonwerte aus dem Blut der Schwangeren

    -2-

    untersucht. Aus den Ergebnissen wird ein Wahrscheinlichkeitswert für das Vorliegen

    einer Besonderheit, z.B. eines Down Syndroms errechnet. Der Schwangeren werden

    dann weitere Untersuchungen zur genauen Ermittlung empfohlen. Problem: Diese

    Methode gilt auf Grund ihrer vergleichsweise unsicheren Ergebnisse als umstritten. Er

    bringt nur dann sichere Ergebnisse wenn das genau Schwangerschaftsalter bekannt ist

    und das ist selten der Fall. Darüber hinaus liefert der Test keine Diagnose er macht nur

    dann Sinn wenn die Schwangere für weitere Untersuchungen bereit ist.


      1. Invasive Methoden

        Fruchtwasserpunktion (Amniozentese)

        In der Regel werden Amniozentesen ab der 13. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Sie sind auch nach der 10. Woche möglich hier besteht jedoch ein erhöhtes Risiko für das Ungeborene. Zur Vorbereitung ermittelt der Arzt mit dem Ultraschall die genau Lage des Kindes um eine geeignete Stelle für die Entnahmen zu finden. An der ausgewählten Stelle führt er dann unter Ultraschallkontrolle eine dünne Nadel in die Bauchdecke und weiter in die Fruchtblase ein, hier wird das Fruchtwasser entnommen. Nach etwa zwei bis drei Wochen liegt dann ein endgültiges Ergebnis vor. Ein Schnelltest

    kann bereits 24 Stunden nach der Entnahme Ergebnisse bringen, z.B. ob ein Down-

    Syndrom vorliegt. Diese Methode bringt das Risiko einer Fehlgeburt mit sich und ist

    daher nicht zu empfehlen wenn eine Unterbrechung der Schwangerschaft grundsätzlich

    nicht in Frage kommt.

        Chorionzottenbiopsie

        Eine Untersuchung der Plazentazellen wie es bei einer Chorionzottenbiospie der Fall ist, ist bereits in der 9. bis 12. Schwangerschaftswoche möglich und bietet daher sehr früh die Möglichkeit, z.B. Behinderungen des Kindes festzustellen. Die Chorionzotten sind Bestandteil der mütterlichen Plazenta und haben daher das gleiche Chromosomenmuster wie das Kind. Die Untersuchung kann mittels einer die Nadel durch die Bauchdecke eingeführt wird (= transabdominal) oder durch einen Schlauch der vaginal eingeführt wird (= transzervikal), durchgeführt werden. Heutzutage wird häufig die transabdominale Methode gewählt da das Risiko einer Fehlgeburt geringer ist. Der Vorteil gegenüber die Amniozentese ist der frühe Zeitpunkt der Untersuchung,

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        der Nachteil der erhöhte Fehlgeburtrisiko. Ein Eingriff dieser Art ist nicht sinnvoll wenn eine Abbruch der Schwangerschaft grundsätzlich nicht in Frage kommt.


    Nabelschnurpunktion

        Diese Untersuchung wird etwa ab der 18. Schwangerschaftswoche und nur in besonderen Fällen durchgeführt. Hierbei führt der/die Arzt/Ärztin eine feine Nadel durch die Bauchdecke der Mutter bis zur Nabelvene des Kindes ein, dort entnehmen sie eine Blutprobe. Dies geschieht unter ständiger Ultraschallkontrolle. Mit dieser speziellen Methode der PND kann festgestellt werden, ob z.B. eine Infektion oder eine Anämie (Blutarmut) bzw. Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind vorliegt. Es können Chromosomstörungen festgestellt oder ausgeschlossen werden. Und sie kann zur Therapie genutzt werden wie z.B. eine Bluttransfusion zum Baby.



    1. Unter welchen Gesichtspunkten ist eine pränatale Diagnose sinnvoll ?

      - Vorbereitung der Eltern auf die Geburt eines betroffenen Kindes

      - Festlegung des Zeitpunkt und des Ortes der Geburt

      - Einleitung therapeutischer Maßnahmen

      - Entscheidung über die Fortführung der Schwangerschaft

    2. Mögliche Konsequenzen der PND

      Einige der Krankheiten die durch eine pränatal Diagnostik festgestellt werden können sind nach der Geburt therapierbar oder erfordern eine besondere Geburtsvorbereitung. Die meisten Krankheiten die erkennbar sind, sind jedoch nicht therapierbar. Die Schwangere steht deshalb vor der Entscheidung die Schwangerschaft mit dem Wissen um das kranke Ungeborene vorzusetzen oder einen Abbruch durch eine medizinische Indikation vornehmen zu lassen. Doch in vielen

      Fällen steht nicht die Frage nach einer rechtzeitigen Behandlung im Raum, sondern viel mehr die Frage eines Schwangerschaftsabbruchs.




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    1. Risiken der PND

      Mit dem Einsatz von invasiven Techniken der Pränataldiagnostik ist ein gesundheitliches Risiko verbunden.

      - für die Schwangere (Infektion, Blutungen, wehenartige Schmerzen)

      - für das Ungeborene (Verletzungsrisiko)

      Insbesondere besteht die Gefahr der Auslösung von Fehlgeburten.


    1. Kritik


  • Verunsicherung bei ungenauen Befunden

  • Gefahr von einem „gesellschaftlich akzeptierten Instrumentarium zur Selektion“ (Kühn, D. Zitiert nach Richter- Kuhlmann, E.A. (2005): Pränataldiagnostik, Deutsches Ärzteblatt 102 (24), A1717)

  • Pränataldiagnostik wird häuftig als unausweichlicher Teil der Schwangerenvorsorge dargestellt.

  • Traumatisierung und Schwangerschaftskonflikte nach auffälligen Befunden

  • viele Eltern geraten in ein ethisches Dilemma











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