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Seminararbeit
Biowissenschaften

Kaufmännische Schulen Offenburg

13 NP 2016

Peter L. ©
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ID# 69796







Untersuchung der Verhaltensentwicklung bei Menschen und Tieren im Rahmen einer Facharbeit

1.Vorwort


Lernen ist ein lebenslanger Prozess, er fängt weder mit der Einschulung an, noch hört er auf sobald man seinen Abschluss in der Tasche hat. Nicht anders ist dies bei Tieren. Wir versuchen zu lernen um unser Verhalten bestmöglich an unsere Umwelt anzupassen. Das Fernziel: Zu überleben, die eigene Art zu erhalten.

Das ist es worauf Mensch und Tier letztendlich hinarbeiten. Ein Wolf lernt nur zu jagen um sich und seine Nachkommen zu ernähren. Aus dem selben Grund gehen Menschen zur Schule. Das ist Biologisch gesehen die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. In dieser Ausarbeitung werde ich aufzeigen auf welch für faszinierenden Weisen die Natur uns diese Anpassungen möglich gemacht hat.

Stellt sich die Frage: Ist dieses „Verhalten“ das lebensnotwendig ist, angeboren oder erlernt? Beim beschäftigen mit diesem Thema stellt man sich plötzlich Fragen die man sich vorher noch nie gestellt hat. Woher wissen Tiere nach der Geburt wer ihre Mutter ist? Woher wissen Babys wie man an der Brust der Mutter saugt? Auf all diese Fragen gibt es eine Antwort. Ich werde im folgenden nicht nur rein bei der Prägung von Individuen bleiben sondern auch auf andere Verhaltensweisen und Auslöser eingehen.

Dabei kommt immer wieder die Frage auf ob es sich um angeborenes oder erlerntes Verhalten handelt. Ich bringe möglichst Beispiele und Experimente ein um die Sachverhalte zu veranschaulichen.


Ich habe zum Zweck dieses Referats das Buch „Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen“ von Konrad Lorenz gelesen. Lorenz war ein österreichischer Verhaltensforscher und berichtet in seinem Buch über seine Erlebnisse und Forschungen.
Ich habe das Buch allerdings nur zum Zweck gelesen mich in das Thema einzufinden und benutze es kaum als Quelle.


2.Konrad Lorenz


Der österreichische Verhaltensforscher Konrad Lorenz (1903-1989) entdeckte als erster das Phänomen der Prägung und führte dies in die Verhaltensforschung ein.

Ihm wurde 1973 gemeinsam mit Karl von Frisch und Nikolaas Tinbergen der Nobelpreis für Physiologie und Medizin für ihre Entdeckungen von dem Aufbau von individuellen und sozialen Verhaltensmustern verliehen.

Angeblich soll es die Geschichte von Niels Holgersson gewesen sein, die ihn fasziniert hat und später zu seinen Forschungen verleitet hat. Gänse haben einen großen Anteil seiner Arbeit in Anspruch genommen. Da er sehr von allem fasziniert war das lebt hat er das Haus seiner Familie mit der Zeit in deinen Zoo verwandelt. Schon damals beobachtet er gerne und stellt verschiedenes fest.

Etwa folgen ihm frisch geschlüpfte Küken ständig überall hin. Er sucht Erklärungen und kommt zu dem Schluss: Das Küken ist durch ihn geprägt worden, als er das erste war das das Kücken in seinem Leben gesehen hat.

Rückblickend gilt er als einer der Mitbegründer der Ethologie (=Verhaltensforschung), und hat die nachfolgende Forschung auf diesem Gebiet erheblich beeinflusst.

Viele seiner Theorien gelten heute allerdings bereits als veraltet und überholt. Lorenz hat zudem mehrere nationalsozialistische Schriften verfasst und hat einmal beantragt in die NSDAP. Konrad Lorenz starb am 27. Februar 1989 aufgrund eines Nierenversagens, er wurde 86 Jahre alt.


3.Prägung

Lernen im allgemeinen bedeutet, dass die Verhaltensweisen erweitert werden durch neue Elemente. Somit können sich Tiere und Menschen individuell an neue Situationen anpassen. Die Überlebenschance wird dabei erhöht. Unter dem Begriff der „Prägung“ versteht man einen genetisch vorgegebenen Lernprozess, der nur innerhalb der sensiblen Phase stattfindet. Die sensible Phase bezeichnet einen bestimmten Zeitraum, in dem eine Prägung möglich ist.

Das während dieser Zeit erlernte ist oft lebenswichtig und kann auch nicht vergessen werden. Es handelt sich auch um eine Form des Lernens wo keine Bestrafung oder Belohnung eine Rolle spielt und sich daher grundsätzlich von Lernprozessen unterscheidet wie sie im späteren leben auftreten.Die obligatorische Prägung kann auch nicht nach der sensiblen Phase in irgendeiner Weise nachgeholt werden, allerdings werden durchaus Verhaltensweisen erlernt die erst in späteren Lebensphasen benötigt werden.

Beispielsweise findet die sexuelle Prägung, also die Erlernung einer evolutionsbedingten guten Sexualpartnerwahl, schon statt bevor überhaupt die Geschlechtsreife erlangt wird . In welchem Alter die sensible Phase stattfindet und wie lange sie geht ist bei jeder Tierart unterschiedlich. (1/3)

Ein Beispiel wäre die Prägung der Gänse von Konrad Lorenz. Dieser hat in der sensiblen Phase(unmittelbar nach der Geburt) der Tiere dafür gesorgt, dass sie auf ihn geprägt werden, somit haben die Tiere ihn als Bezugsperson bzw. als Mutter identifiziert und sind ihm auf Schritt und Tritt gefolgt.(1)

Beim Menschen sind die Prägungsvorgänge nicht so konsequent und starr, so ist beim Menschen auch keine sensible Phase genau bestimmbar.

Bei z.B. wie den Graugänsen, die Lorenz untersuchte, dauerte die sensible Phase nur einen Tag nach dem Schlüpfen an. Kommt es nicht zu dieser Prägung oder findet eine Fehlprägung statt, dann kann es zu Verhaltensstörungen kommen. Die Fehlprägung ist der Beweis für die Existenz der sensiblen Phasen und der Prägung denn gäbe es keine Prägung wäre eine Fehlprägung ebenfalls nicht möglich. (3/4)

Im folgenden werde ich auf verschiedene Arten der Prägung näher eingehen:

3.1 Nachfolgeprägung

Bei der Nachfolgeprägung handelt es sich um die bekannteste Art der Prägung. Hierbei wird der Nachwuchs auf das Muttertier geprägt. Dies ist notwendig, da sie über kein angeborenes Erscheinungsbild der Mutter verfügen.(6) Diese Prägung findet unmittelbar nach der Geburt bzw. nach dem Schlüpfen statt und dauert je nah Tierart unterschiedlich lange. In diesem Stadium haben die Tiere noch keinerlei Kenntnisse über ihre Umwelt, deshalb ist es auch möglich z.B ein Küken auf einen Gegenstand zu prägen und es glauben zu lassen dieser sei seine Mutter, dafür bedarf es nur regelmäßiger Bewegung und Geräuschen.

3.2 sexuelle Prägung

Eine weitere wichtige Form von Prägung ist die sexuelle Prägung. Diese ist wichtig für die Artenerhaltung, da eine Fehlprägung in diesem Bereich die Fortpflanzung erschwert. Bei der sexuellen Prägung werden die Jungtiere darauf geprägt was einen guten Sexualpartner ausmacht, dies spielt auch eine große Rolle in der natürlichen Selektion. Wie schon erwähnt findet die sexuelle Prägung viel früher statt als die daraus resultierenden Verhaltensweisen, da das Tier erst später geschlechtsreif wird. Zebrafinken beispielsweise werden bereits gegen Ende des ersten Lebensmonats sexuell geprägt, aber erst Wochen später geschlechtsreif. (6) Auch dies ist wieder an einer Fehlprägung zu Beweisen.

Werden Zebrafinken zum Beispiel durch Japanische Mövchen aufgezogen, so zeigen sie später bei der Paarung eine eindeutige Vorliebe für Tiere der Art, die sie „adoptiert“ hatte. Aus weiteren Experimenten gingen sexuell auf Haushühner geprägte Enten hervor.(6)

3.3 Heimatprägung

Bei der Orts- oder Heimatprägung werden die Tiere auf ihre Heimat und ihre Umgebung geprägt. Sie werden auf Merkmale von einer Region geprägt um sich zum einen in der Heimat zurecht zu finden und außerdem von Wandertieren die ihren früheren Lebensraum aufsuchen wie z.B Zugvögel. Beispielsweise wird beim Lachs der Geschmack des Wassers erlernt um so ihre Heimat wiederzuerkennen.

Heimatprägung macht es auch Schildkröten möglich zum Ort iher Geburt zurück zu kommen um Eier zu legen.(6/7)Bei der Heimatprägung gibt es jedoch Unterschiede verursacht vom Klimawandel, so bleiben manche Zugvögel in den Regionen die früher zu kalt für sie waren.(9)

3.4 motorische Prägung

Bei der motorischen Prägung handelt es sich nicht um eine Prägung auf Objekte wie bei der Objektprägung sondern es werden die bestimmten Verhaltensweisen oder Reflexe erlernt die auf die Reize (Objektprägung) folgen.

Bei der Nahrungsprägung lässt sich erkennen, dass Tiere Nahrung bevorzugen, die sie in der frühkindlichen Phase gegessen haben. Außerdem referieren Individuen ihren Nachwuchs auch mit der Nahrung zu ernähren mit der sie selbst „groß wurden“. Beispielsweise wurde bei Experimenten festgestellt, dass Tiere selbst wenn sie über einen langen Zeitraum mit anderem gefüttert werden lässt sich immer noch die Präferenz zur eingeprägten Nahrung in der sensiblen Phase erkennen.

Dies ist auch ein Beweis für die Irreversibilität des erlernten während der sensiblen Phase.



Hier eine absichtlich von Konrad Lorenz herbeigeführte Fehlprägung. Er hat die Gänse auf sich, statt die Mütter geprägt.

4.Reflexe


Was sind eigentlich Reflexe und werden Reflexe auch in der sensiblen Phase erlernt ?

Man unterscheidet bei Reflexen zwischen unbedingten und bedingten Reflexen. Reflexe können nicht unterdrückt werden,da sie überlebensnotwendig sind.

4.1 unbedingte Reflexe

Ein unbedingter Reflex ist ein Verhalten, dass nicht von der Umwelt verändert wurde.

Er ist eine Reaktion eines Lebewesens auf Reize.Die unbedingten Reflexe sind von der Geburt eines Individuums an vollständig ausgebildet. Diese Art von Reflex läuft immer gleich ab und wird von sogenannten Schlüsselreizen ausgelöst z.B Kniesehnenreflex oder Lidschlussreflex. Meißt erfüllt dieser Reflex eine Schutzfunktion wie z.B beim Hustenreflex die Entfernung von Schleim oder Fremdkörpern um die Atmung zu ermöglichen.(11)

Bedingte Reflexesind Reaktionen, die nicht von Geburt an da sind. Sie werden erst mit der Lebenserfahrung erlernt.Um einem Individuum einen bedingten Reflex beizubringen , muss man einen unbedingten Reflex mit einem neuen Reiz kombinieren. Am einfachsten lässt sich dies mit dem Versuch von Iwan Petrowitsch Pawlow erklären.

4.2.1 Pawlowscher Hund

Bei diesem Versuch wurde ein Klingelgeräusch abgespielt während Hunde Fleisch zu Fressen bekamen. Der neue Reiz ist in diesem Fall dieses Klingeln. Die Hunde haben einen unbedingten Reflex der Speichelbildung beim Geruch/Fressen von Fleisch. Dieser Reflex wird mit dem Klingelreiz nun verknüpft( bei genügend Wiederholungen). Am Ende des Experiments konnte man erhöhte Speichelbildung bei den Hunden Feststellen wobei als Reiz nur das Klingeln diente und kein Fleisch involviert war.(11/12)

Ein weiteres Versuchsbeispiel ist der bedingte Augenlidreflex. Hierbei wird Luft mit einer Pipette auf das Auge geströmt wobei der unbedingte Schutzreflex darauf reagiert und das Auge schließt. Bei jedem mal bei dem dieser Reflex mit der Pipette hervorgerufen wird ertönt gleichzeitig ein Pfeifen oder auch ein anderes akustisches Signal. So wird der neutrale Reiz(=Pfeifen) mit dem natürlichen von Geburt an existierenden unbedingten Lidreflex verknüpft und somit entsteht ein neuer bedingter Reflex bei dem sich das Auge schließt wenn das Pfeifen ertönt ohne dass der natürliche Reiz(= Luftstrom auf der Augenhornhaut) auftritt

Weiterhin wird im allgemeinen unter Eigenreflex und Fremdreflex unterschieden.

Eigenreflexe: Reflexe bei denen der Reiz im selben Organ, meist Muskeln; wahrgenommen und in einen Reflex umgesetzt wird. Ein Beispiel wäre der Kniereflex (Patellarsehnenreflex) bei dem der Reiz(= Schlag auf die Sehne eines Muskels) eine Reaktion in genau diesem Muskel auslöst. Bei solchen Eigenreflexen findet keine Habituation(=Abschwächung/Gewöhnung) bei wiederholter Reizung statt.(13)

Fremdreflexe: Im Gegensatz zu Eigenreflexen werden die Reize bei Fremdreflexen an anderen Organen empfangen als die Reflexe stattfinden. Hier ist jedoch eine Habituation möglich. Ein Beispiel auch hierfür ist der Lidreflex, da nicht direkt das Augenlid gereizt wird sondern die Augenhornhaut.(13)

Allgemeiner Ablauf eines Reflexes:

1. Der Reiz wird von einer Sinneszelle wahrgenommen.

2.Mithilfe von elektrischen Impulsen wird der Reiz an da Nervensystem geleitet.

3.Der Reiz wird verarbeitet und an das „Organ“ das zu reagieren hat geleitet.


Intstinkthandlungen sind genau wie unbedingte Reflexe, nicht erlernte, sondern angeborene Verhaltensweisen und laufen immer gleich ab. Der Hauptunterschied zu Reflexen liegt darin, dass bei Reflexen eine Motivation nötig ist. Außerdem sind Instinkthandlungen um einiges komplexer und dauern meist länger als ein Reflex. Instinkthandlungen haben den Zweck der Arterhaltung und nicht direkt eine Schutzfunktion vor z.B Umwelteinflüssen wie bei Reflexen.

Eine Instinkthandling läuft in folgenden Phasen ab:

1.Motivation

2.Appetenz

3.Schlüsselreiz

4.Taxis

5.Endhandlung


Diese Phasen werde ich Anhand eines Beispiels des Jagdverhaltens der Erdkröte näher erläutern.

Die Instinkthandlung beginnt mit einer Motivation. Im Beispiel der Erdkröte wäre dies Hunger. Darauf folgt die ungerichtete Appetenz das heißt eine Suche nach Futter die aber keine eindeutige Richtung hat. Im Beispiel würde sich dies durch herum hüpfen der Kröte äußern. Wenn dann ein Schlüsselreiz vorliegt beginnt die eigentliche Handlung. Dieser Reiz wäre z.B ein Mehlwurm oder andere Beute.

5.1 Das Prinzip der doppelten Quantifizierung

Dieses Prinzip ist ein von Konrad Lorenz aufgestelltes Modell welches das verhalten von Reiz und Reaktion im Rahmen eines Instinktes beschreibt. Hierbei spielen nur die Phasen Motivation und Schlüsselreiz eine Rolle. So ist beispielsweise die Menge der Nahrungsaufnahme abhängig von der inneren Handlungsbereitschaft (Motivation) und der Intensität der äußeren Reize also z.B die Qualität oder die Menge der verfügbaren Menge.

Diese beiden Faktoren würden laut Lorenz miteinander verrechnet werden um so zu entscheiden ob und wie stark die Reaktion (=Nahrungsaufnahme) ausfällt.Daraus lässt sich demnach schließen:

- Umso stärker ein Reiz, desto stärker fällt die Reaktion aus (= Umso besser einem das Essen schmeckt desto mehr isst man auch )

- Desto stärker der innere Antrieb, die Motivation, desto stärker fällt die Reaktion aus (Mehr Hunger führt zu größerer Nahrungsaufnahme)

    - Dennoch kann durch einen starken Reiz eine Reaktion ohne Motivation ausgelöst werden (Man isst obwohl man keinen Hunger hat, nur weil das Essen gut ist)

    (18)


Der Aggressions-Instinkt dient bei Menschen wie bei Tieren in erster Linie zur Verteidigung, aber auch zur Ressourcengewinnung und zu Angriffen. Außerdem spielt Aggression bei der Konkurrenz um die Sexualpartner und um die Revierverteidigung sowie bei der Herstellung oder Änderung einer Rangordnung eine Rolle. Beim Menschen wird Aggression häufig durch Emotionen und negative Gefühle ausgelöst also als Reaktion auf z.B Frustration, Hitze, Kälte, Schmerz, Hunger oder Angst.

Allerdings hängt beim Menschen das tatsächliche Erscheinungsbild der Aggression stark von Lebenserfahrung, Erziehung und sozialen Normen ab. Es braucht 3 Voraussetzungen um von einer Aggressiven Handlung zu sprechen. Zum einen muss ein Schaden vorliegen, diese Bedingung ist jedoch auch schon z.B bei einer Schreckreaktion erfüllt. Zum anderen muss besagter schaden auch mit Absicht zugefügt worden sein.

Außerdem muss das Verhalten von der sozialen Norm abweichen um als aggressiv zu gelten.

Allgemein kann man unter emotionaler Aggression und instrumenteller Aggression unterscheiden. Im ersten Fall wird die das Aggressive Verhalten durch ein vorher erfahrenes psychisches oder physisches Leid. Ein Beispiel aus der Welt des Menschen wäre eine körperliche Auseinandersetzung nach einer Beleidigung einer Person. Bei der instrumentellen Art der Aggression gibt es keinen Auslöser oder Reiz.

Wie schon im Beispiel erwähnt muss Aggression sich nicht immer durch körperlichen Auseinandersetzungen und Verletzungen äußern sondern kann auch in Form von verbalen Angriffen auftreten. Beleidigungen und Vorwürfe sowie Ausgrenzung und Verleumdung sind somit auch Formen von Aggressivem Verhalten. Ebenso ist das Drohen, welches auch im Tierreich bedeutend ist, Aggressionsverhalten.

Im Tierreich kommt es oft zu sogenannten Kommentkämpfen, bei denen Tiere keine direkten Kämpfe führen aber drohende Haltungen einnehmen und z.B ihre Zähne zeigen, fauchen oder andere akustische Warnsignale abgeben oder ihren Körperumriss vergrößern. Letzteres zeigt sich oft in aufplustern oder auffächern von Gefieder oder anspannen von Muskeln und ist weit im Tierreich verbreitet.

Im Bereich der Menschlichen Aggression gibt es auch eine Aggressionsform, die geplant ist und absichtlich eine Rivalität aufgebaut wird. Das ist die sogenannte ritualisierte Aggression und zeigt sich z.B bei Fußballspielen oder anderen Sportarten.Aggression ist etwas, dass junge Tiere schon von Eltern sehen und mitbekommen. Auch der Mensch kommt früher oder später mit Aggression in Berührung.

Es gibt viele Anzeichen dafür, dass Aggressives Verhalten nicht erst erlernt werden muss sondern die Grundlagen dafür schon von Geburt an in Form von Genen und den daraus resultierenden Hormonen vorhanden sind. So wurde bei Ratten die ohne andere Ratten aufwuchsen aggressives Verhalten gegenüber Eindringlingen in das Revier der Ratte beobachtet. Außerdem zeigen Menschen die gerade in die Geschlechtsreife kamen erhöhte Aggressivität.

Konrad Lorenz beschreibt die Aggression in seinem Buch „ das sogenannte Böse“ sogar als Instinkt, da er, zumindest bei Tieren, dazu diene um die Art zu erhalten den Lebensraum zu schützen und prinzipiell um zu überleben. Das Problem bei den Menschen, so Lorenz, wäre die Zivilisation. Diese lasse keine Form der Entladung von Aggression mehr zu und das führe zu unkontrollierten Entladungen und zu übertrieben aggressiven Reaktionen.

Um dies einzudämmen schlägt Lorenz die schon genannte ritualisierte Aggression als Ventil vor.

Dennoch spielt vor allem beim Menschen aufgrund der vergleichsweise hohen Intelligenz die Lebenserfahrung die bedeutendste Rolle. Sehr wichtig hierbei sind unter anderem die Erziehung, das soziale Umfeld, Bestrafung und Belohnung und ob man in der Vergangenheit mit Aggression Erfolg hatte. Wenn man mit Aggressivem Verhalten immer Erfolg hat wird man diese Methode natürlich später wieder verwenden.

7.Forschungsmethoden der Verhaltensbiologie


Wie und in welcher Form treten bestimmte Verhaltensweisen auf?

Wo liegen die Ursachen für ein bestimmtes Verhalten?

Welche biologische Funktion hat das Verhalten?

Diese 3 Fragen beherrschen die Erforschung des Verhaltens. Diese Fragen stellen sich Forscher bei jeder Verhaltensweise die sie untersuchen. Um sie zu beantworten wird das Verhalten zunächst beobachtet und erfasst. Um Verhaltensweisen einer Tierart zu erforschen wird ein sogenanntes Ethogramm erstellt.Ein Ethogramm ist die Gesamtheit aller möglichen Verhaltensweisen, die bei einer Tierart im Laufe ihres Lebens auftreten und beobachtet werden können. (16)

Außerdem bedienen sich Forscher dem Prinzip des Kaspar-Hauser-Experiments bei dem ein Tier isoliert aufwächst, ohne andere Tiere weder von anderen Arten noch von der eigenen Tierart. Hierdurch lässt sich schließen welche der bei der Tierart beobachteten Verhaltensweisen angeboren und welche erst durch „nachmachen“ der Artgenossen oder durch andere Lebenserfahrung erlernt wurde.


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