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Portfolio zu Sunrise von Michael Köhlmeier

1.968 Wörter / ~11 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autor Reinhard W. im Mrz. 2016
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Portfolio
Deutsch

Universität, Schule

HTL Jenbach

Note, Lehrer, Jahr

2, 2015

Autor / Copyright
Reinhard W. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.59 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 54460







    

Sunrise

geschrieben von Michael Köhlmeier

 

Inhalt

1. Autor, Werktitel, Erscheinungsjahr und Verlag. 3

2. Inhaltsangabe. 3

3. Hauptfiguren. 4

4. Handlungsort und Handlungszeit 5

5. Beobachtungen zur Erzählform, zu Erzählperspektiven und stilistische   Merkmalen. 6

6. Weitere Informationen zum Autor 7

7. Persönliche Stellungnahme zum Werk. 8

Zwei Freunde warten am Hollywood Boulevard auf eine Mitfahrgelegenheit, ein Obdachloser kommt vorbei und beginnt ein Gespräch.
Zwei Freunde warten am Hollywood Boulevard auf eine Mitfahrgelegenheit, ein Obdachloser kommt vorbei und beginnt ein Gespräch.

8. Andere Meinungen anderer Leser/innen. 9

9. Sätze, die ich mir merken will (Zitate) 11

 

 

1. Autor, Werktitel, Erscheinungsjahr und Verlag

Autor: Michael Köhlmeier

Werktitel: Sunrise

Erscheinungsjahr: 1994

Verlag: Haymon Verlag

 

2. Inhaltsangabe

Zwei Freunde stehen am Straßenrand und versuchen eine Mitfahrgelegenheit zu ergattern. Um die Zeit schneller vergehen zu lassen, fängt einer der beiden an eine Geschichte zu erzählen: Beim Überqueren des Hollywood-Boulevards sieht Leo Pomerantz einen fremden Mann in der Mitte der Straße. Als der Obdachlose auf diesen zugeht, da der Fremde ihm mit einem glänzenden Gegenstand zuwinkt, holt dieser plötzlich mit diesem Gegenstand, einer Sichel aus, und wirft diese nach ihm. Doch der Tod verfehlt und trifft eine junge Frau namens Rita Luna. Rita findet es aber nicht gerecht zu sterben, da sie ja eigentlich nicht bestimmt gewesen wäre und so gibt der Tod beiden 27 Minuten Zeit, um zu beweisen, warum man am Leben bleiben dürfe.

Leo erzählt vom Tod seiner Mutter, von seinem Vater, der immer bei Familiensendungen im Fernsehen das Programm wechselte, von seinem Onkel Leonhard, den er sehr gern mochte und von dessen Freundin Rosa-Linda, in die er sich damals zu Weihnachten verliebte. Er schildert auch, wie er ihr ein großes Geschenk machen wollte, und deswegen Geld von seinen Eltern gestohlen hatte und auch, wie diese Frau von seinen Eltern ertappt wurde, als sie Dinge von seiner Mutter gestohlen hatte.  Leo kommt schließlich zur Schlussfolgerung, dass er nicht sterben dürfe, weil er noch weitere solche Momente erleben wolle und sich das Ziel, mit dem Trinken aufzuhören, gesetzt hatte.

Rita beschreibt wie sie in der Klinik auf das Ergebnis ihres Aids-Tests wartet und dabei ihren späteren Freund, den Mexikaner Schoscho kennenlernt.  In ihrer Beziehung läuft aber leider nicht alles perfekt. Bei Kleinigkeiten droht ihr Freund schon mit Selbstmord. Irgendwann hält Rita das nicht mehr aus und schneidet sich selbst die Pulsadern auf, überlebt jedoch zum Glück. Sie liefert dem Tod das Argument, dass sie damals nicht vom ihm geholt wurde und warum sie jetzt geholt werden sollte. An dieser Stelle hört Richard mit dem Erzählen auf, doch der Zuhörer möchte unbedingt wissen, wer nun sterben müsse und findet die Lösung, dass der Tod beiden ein Jahr lang Zeit geben sollte, um eine Entscheidung zu finden. Sollte man keine Entscheidung gefunden haben, so müsse derjenige „Schlaukopf“ sterben, der eine Lösung gefunden hätte. Richard holt eine Sichel aus seinem Rucksack und trifft den Zuhörer.

 

3. Hauptfiguren

Leo Pomerantz „Squeezy“:

Leo Pomerantz ist ein 52jähriger Obdachloser, welcher in der Nähe des Hollywood-Boulevards hinter Gaskartuschen und Ölfässern schläft.
Leo möchte seinen Lebensstil verändern, da er findet, dass er viel älter aussieht, wie er wirklich ist. Sein Ziel ist es, in einem Jahr so auszusehen, als wäre er 53 Jahre alt und nicht 70. Weil seine Mutter starb als er 12 Jahre alt war, verlässt er die Highschool vorzeitig und wird Zimmermann am Strand von Malibu. Den wahren Grund ihres Todes hat er nie erfahren. Sein Vater war für ihn immer schon ein „Anti-Vorbild“. An seinen Onkel Leonhard und dessen Freundin Rosa Linda hat er stets ihre Großzügigkeit bewundert, die er bei seinen Eltern vermisst hatte. Beim Erzählen kommt Leo oft vom Thema ab oder gerät in Panik.

 

Rita Luna:

Rita Luna ist eine 20 Jahre alte Frau, die im Striplokal „Starship Trooper“ arbeitet und von den Generaldirektoren und Managern geliebt wird. Zu ihrem Freund Schoscho verhält sie sich stets gelassen, wie etwa mit dem Kommentar, sie bringe sich nicht um, sollte sie Aids haben.

Obwohl die Sichel bereits in ihrer Brust steckt, beginnt sie mit ihrer Erzählung viel gelassener als Leo, da sie sich sicher ist, dass sie noch nicht an der Reihe sei zu sterben. Trotz Ritas starkem Argument, der Tod habe einen Fehler gemacht, stellt sie sich nicht gegen Squeezy, sondern hilft ihm sogar, wenn er bei seiner Erzählung vom Thema abkommt.

 

4. Handlungsort und Handlungszeit

Hollywood-Boulevard:

Der Hollywood-Boulevard ist der Platz, wo der Tod die Sichel nach Leo Pomerantz wirft, auch wo die Erzählung durch den Tod des Zuhörers endet, und wo Leo und Rita ihre Erzählungen dem Tod vortragen.

 

Fame Cafe und Starship Trooper:

Rita arbeitet als Stripperin im Starship Trooper. Das Fame Cafe fungiert als Frühstückslokal. Diese Lokale sind die einzigen Gemeinsamkeiten, die die beiden haben, bevor sie die Straße überqueren.

 

Handlungszeit:

Im Buch werden zwei „Zeiten“ bzw. Ebenen unterschieden. Die Rahmenhandlung (Wirklichkeit) dauert etwa 1,5 Stunden, bei der Binnenhandlung (Erzählungen) handelt es sich um 5 – 50 Jahre.

 

 

 

 

5. Beobachtungen zur Erzählform, zu Erzählperspektiven und stilistische Merkmalen

Michael Köhlmeiers Buch „Sunrise“ ist in zwei Erzählebenen geteilt. Ausgangspunkt der Handlung, ist der Hollywood-Boulevard, wo der Erzähler und der Zuhörer abwechselnd versuchen Autos zu stoppen. Eine Ebene  bildet also das Gespräch zwischen Richard und dem Zuhörer, während sich der Inhalt dieser Geschichte von Leo Pomerantz, Rita Luna und dem Dünnen auf einer anderen Ebene abspielt. Richards Erzählung wird regelmäßig unterbrochen. Ein Wechsel der Ebenen findet nämlich immer genau dann statt, wenn ein Auto die beiden Freunde passiert. Diese Pausen nützt der Autor, um kurze Dialoge zwischen Richard und dem Zuhörer dazwischenzuschieben.

Ignoriert man diese Unterbrechungen, dann ergibt sich vom Aufbau der Erzählung folgendes Bild: Am Beginn steht eine kurze Einleitung, die nur dazu dient einen kurzen Einblick in die vermeintliche Situation zu geben um den Schauplatz zu verdeutlichen. Danach kommt der Hauptteil, der sich in zwei Hälften gliedern lässt. Ein Teil davon ist die Lebensgeschichte des Leo Pomerantz, der andere Teil, die der Rita Luna. Am Ende der Erzählung gibt es wieder einen Übergang zum Erzähler und dem Zuhörer.

 


 

6. Weitere Informationen zum Autor

Biographie:

Michael Johannes Maria Köhlmeier wurde am 15.10.1949 in Hohenems/Vorarlberg geboren. Von 1970 bis 1978 studierte er Politikwissenschaft und Germanistik in Magdeburg sowie Mathematik und Philosophie in Gießen und Frankfurt am Main. In Österreich wurde er ab 1970 mit Hörspielen im Österreichischen Rundfunk bekannt. 1972 gründete er zusammen mit dem Musiker Reinhold Bilgeri das Duo Bilgeri & Köhlmeier mit dem er mit dem Lied „Oho Vorarlberg“ einen beachtlichen Erfolg verbuchen konnte. Anfang der 1980er Jahre fing er an Romane zu schreiben. Sehr erfolgreich waren auch seine Nacherzählungen antiker Sagen, welche ins Französische, Griechische, Koreanische, Rumänische, Slowenische, Spanische und Türkische übersetzt wurden. Seit 2004 schreibt er Liedtexte für die Gruppe Schellinski in Vorarlberger Mundart. Zwischen 2007 und 2012 moderierte er regelmäßig die Diskussionssendung Club 2 im ORF 2.

1981 heiratete er die Schriftstellerin Monika Helfer, deren Tochter 2003 im Alter von 21 tödlich verunglückte.

Wichtigste Auszeichnungen:

Johann-Peter-Hebel-Preis, 1988

Manes-Sperber-Preis, 1994

Werke:

Moderne Zeiten, 1984

Der Peverl Toni und seine Reise durch meinen Kopf, 1984

Die Figur, 1986

Spielplatz der Helden, 1988

Sunrise, 1994

Telemach, 1996

Quellen: öhlmeier

7. Persönliche Stellungnahme zum Werk

Eigentlich bin ich kein großer Fan von solchen Kurzgeschichten. Bei diesem Buch allerdings fiel es mir schwer eine Lesepause einzulegen. Auf den ersten Blick scheint es so, als ob es sich nur um zwei armselige Menschen handelt, die außer ihrem Leben nichts zu verlieren haben. Während des Lesens regten mich aber manche Stellen zum Nachdenken an und ich stellte mir einige Fragen über mein eigenes Leben: Könnte ich tatsächlich damit leben, mein Leben auf Kosten eines anderen weiter zu führen? Welches Argument würde ich bringen, dass mein Leben noch nicht zu Ende gehen darf? Was ist für mich „lebenswert“?

Bis zum Schluss war ich der Meinung, dass einer der beiden sterben müsse, aber

auf den letzten drei Seiten macht es dann plötzlich klick und ich wusste worauf es hinausläuft und ich musste erst mal lachen. Die Idee, die dahintersteckt, fand ich einfach genial. Hinzu kommt ein super Schreibstil, ich war auf Anhieb in der Geschichte drin.

Ich empfehle das Buch auch für Leser, die ungern dicke Schmöker wälzen, aber auch für Vielleser, da es eine gelungene Abwechslung ist, die doch berührt und nicht einfach weggestellt wird!


 

8. Andere Meinungen anderer Leser/innen

Göll Petra:

„Meiner Meinung nach, ist dieses Buch eines der schlechtesten, die ich seit langem gelesen habe. Der Stil des Autors ist sehr gewöhnungsbedürftig und man kann an einigen Stellen schwer folgen - dadurch bleibt die Spannung auf der Strecke. Für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren ist dieses Buch nicht geeignet, da ich das selbst bestätigen kann. Wir lesen dieses Buch gerade in der Schule und ca. 85 % der Klasse sind nicht zufrieden. Ich finde das Buch hat keine wirklich erzählenswerte Handlung und Spannung ist wenig bis gar nicht vorhanden - die Geschichte fesselt einfach nicht. Ich kann das Buch nicht weiterempfehlen und hoffe für die Schüler nach uns, dass sie dieses Buch nicht lesen müssen.“

Quelle: ählung-Michael-Köhlmeier

 

LaMargarita:

„Wer gerne witzige Bücher liest wird dieses Buch lieben und auch für die, die sich vor vielen Seiten fürchten ist dieses Buch perfekt. Ich könnte es wieder und wieder lesen - und ich habe noch nie ein Buch zweimal oder gar öfter gelesen (mit Ausnahme von Kinderbüchern).“

Quelle:

 

Solifera:

„Die zwei Geschichten, die erzählt werden, sind rein inhalttechnisch für den Ausgang der Geschichte nicht unbedingt wichtig, werfen jedoch ein interessantes Bild auf die beiden Charaktere. Was das Ende betrifft so sei gesagt, dass es in den letzten Seite eine überraschende Wendung gibt und ganze anders endet, als der Leser anfangs vermuten würde. Sprachlich gesehen ist die Erzählung rein in Prosa, einfach und gut verständlich geschrieben. Durch die vielen direkten Reden wirkt es in der Tat so, dass man einer Unterhaltung zwischen dem Ich-Erzähler und Richard lauschen würde. Die Spannung beim Leser bleibt bis zum Schluss, weil man ja nicht ahnen kann, wie alles ausgeht. Um es mit den Worten der Süddeutschen Zeitung auf dem Buchrücken zu sagen: „Ein novellistisches Glanzstück“. Es regt zum Nachdenken und Nachgrübeln an, über das Leben und den Tod und vieles mehr! Ich empfehle es jedem, der intelligente, kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch sucht.“

Quelle:

Nemaningiensa:

„Während eines Nachts der Ich-Erzähler und sein Begleiter Richard versuchen, ein Auto anzuhalten, das sie mitnimmt, beginnt Richard eine Geschichte zu erzählen: Von Leo Pommerantz, dem heruntergekommenen Vagabunden, der sein Leben umkrempeln will und von der Tänzerin Rita Luna. Der Tod, der hier immer nur "der Dünne" genannt wird, hat es auf Leo abgesehen, allerdings trifft seine Sichel ungeschickterweise Rita. Die fühlt sich ungerecht behandelt. Der Tod gibt beiden die Chance, ihre Geschichte vorzutragen, um überzeugend darzustellen, warum gerade er/sie das Weiterleben verdient hat. Um das kosmische Gleichgewicht zu wahren, muss ja schließlich jemand sterben.

Die zwei Geschichten, die erzählt werden, sind rein inhalttechnisch für den Ausgang der Geschichte nicht unbedingt wichtig, werfen jedoch ein interessantes Bild auf die beiden Charaktere. Was das Ende betrifft so sei gesagt, dass es in den letzten Seiten eine überraschende Wendung gibt und ganze anders endet, als der Leser anfangs vermuten würde. Sprachlich gesehen ist die Erzählung rein in Prosa, einfach und gut verständlich geschrieben. Durch die vielen direkten Reden wirkt es in der Tat so, dass man einer Unterhaltung zwischen dem Ich-Erzähler und Richard lauschen würde. Die Spannung beim Leser bleibt bis zum Schluss, weil man ja nicht ahnen kann, wie alles ausgeht. Um es mit den Worten der Süddeutschen Zeitung auf dem Buchrücken zu sagen: "Ein novellistisches Glanzstück". Es regt zum Nachdenken und Nachgrübeln an, über das Leben und den Tod und vieles mehr! Ich empfehle es jedem, der intelligente, kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch sucht.“

Quelle: ählung-Michael-Köhlmeier

 

9. Sätze, die ich mir merken will (Zitate)

„Der Zufall ist das Höchste, denk an die Griechen“ S.19

Er meint damit, dass es Schicksal sei, dass sie Sichel ihn verfehlt und Rita getroffen habe.

 

„Der Tod kann doch alle Sprachen. Der kennt dir alle Wörter. Wenn der Tod redet, ist das, wie wenn du das größte Lexikon der Welt aufschlägst“ S.23

 

„Ich stecke mit jedem unter einer Decke, auch mit dir“ S.46

 

Spätstück – letzte Mahlzeit am Tag

 

„Nicht mich zu hassen, mich zu lieben bin ich da.“

Mit solchen Sprüchen schafft es Leo oft den Tod zu verblüffen.

 

 

Quellen & Links

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