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Aufsatz
Deutsch

Regine-Hildebrandt-Schule Birkenwerder

1, Fr. Stühmeyer, 2011

Angelika H. ©
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ID# 33098







Popliteratur - Literarische Formen und Merkmale

Die deutschsprachige Literatur nach 1990 ist von großer stilistischer und thematischer Vielfalt geprägt. Die jüngste Autorengeneration wendet sich gegen die traditionelle Auffassung, Literatur müsse eine politische oder moralische Funktion übernehmen.

Von nun an stellen die Autoren ihr eigenes Lebensgefühl und ihre biografischen bzw. zeitgeschichtlichen Erfahrungen in den Mittelpunkt. Auch tendiert die neue Literatur zum Thema des Fortbestehens der neuen Subjektivität. Dies manifestiert sich vor allem in zahlreichen autobiografischen Werken dieser Zeit.

Wenn man über Popliteratur spricht, muss unterschieden werden zwischen erstens der populären, oft rein kommerziellen Unterhaltungs- und Zeitschriftenliteratur, diese ist meist inspiriert von der Lebensweise, welche meist stark mit der Popmusik verbunden ist.

Die zweite Form dieser Strömung ist die zeitgenössische Literaturform, die sich mit provokanten Mitteln kritisch gegen eine derartige Unterhaltungsliteratur, aber auch gegen die etablierte Literatur und die Gesellschaft wendet. Diese Formen der Literatur bringen die Autoren in Popromanen und in „Gedichten für die zweite Klasse“ zum Ausdruck.

Die Darstellungsformen dieser Art von Texten sind sehr vielseitig und modern. Das Nutzen von einfacher, verständlicher Sprache wie Umgangssprache oder Szenensprache und die Orientierung an der gesprochenen Sprache ist oft zu beobachten. Meist werden Musik-Titel, Band-Namen, Filme und TV-Sendungen aufgelistet.

Autoren beziehen oft Alltagstexte, moderne Medien, Reklame und Objekte des Massenkonsums mit in ihre Werke ein. Häufig werden die Pop-Elemente mit kulturkritischem Hintergrund verwendet. Die Erschließung eines großen Publikums ist das Ziel der Schriftsteller. All diese Eigenschaften sind auch in meinem Beispieltext (links) zu erkennen.

Die Pop-Literatur hat den Weg aufgezeigt, wie Literatur und Massenmedien ein produktives und zugleich widerständiges Verhältnis eingehen können.


Historischer Kontext

In der Gegenwart kann nicht mehr von einer einzigen Literaturepoche gesprochen werden, da sich mehrere Strömungen auf Grund von folgenden historischen Ereignissen zeitgleich entwickelt haben. Um das Jahr 1990 ergaben sich neue Themen in der Literatur, ausgelöst von dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des Ostblocks.

Auch die Vereinigung der beiden deutschen Staaten hatte einen großen Einfluss auf diese Veränderungen. Relevante Themenkreise waren dann zum Beispiel die Situation in Deutschland nach der Wende und die aus der Vereinigung resultierenden Konflikte zwischen Ost und West.

Die Ursprünge der Popliteratur gehen jedoch bis auf die gesellschaftlichen Entwicklungen der 1960-er Jahre zurück. Die Studentenunruhen und die 68-er Bewegung wurden zum Auslöser für Literaten sich der Popliteratur zuzuwenden, da es ihnen die Möglichkeit gab, sich auch kulturell deutlich von der scharf kritisierenden Elterngeneration abzugrenzen.

In Deutschland war es vor allem der junge, zornige und rebellische Schriftsteller Rolf Dieter Brinkmann (*1940, †1975), der in den 60-er Jahren die Popliteratur einführte. Damit platzt Brinkman in eine durch die restaurative Nachkriegszeit, sowie durch die „politische“ Literatur der Gruppe 47 geprägte Zeit.


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