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Zusammenfassung

Phonetik / Phonologie

3.022 Wörter / ~11 Seiten sternsternsternsternstern_0.75 Autor Daniel L. im Nov. 2010
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Zusammenfassung
Deutsch

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

Erika Windberger-Heidenkumm­er

Autor / Copyright
Daniel L. ©
Metadaten
Preis 9.50
Format: pdf
Größe: 0.23 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 2582







Überblick: Diese Zusammen­fassung bietet einen detailli­erten Überblick über die Phonetik­, die Lehre von den Sprachla­uten. Sie untertei­lt sich in artikula­torische­, akustisc­he und auditive Phonetik und konzentr­iert sich auf die materiel­len Aspekte der gesproch­enen Sprache. Es werden Mechanis­men der Lauterze­ugung, Artikula­tionsste­llen und -modi sowie das deutsche Phonemsy­stem erläutert.
#Phonetik#Sprachlaute#Artikulationsstellen

PHONETIK (Lehre von Sprachlauten)

traditionelle Dreiteilung:

·         artikulatorische Phonetik (Produktion von Sprachlauten)

·         akustische Phonetik (Übertragung, Schall)

·         auditive Phonetik (Aufnahme und Verarbeitung)

im Zentrum immer Ausdrucksseite im Sinne Saussures → materielle Aspekte

Gegenstand der Phonetik ist nur die gesprochene Sprache

→ griech. phone ~ Laut, Stimme, Klang

Erzeugung von Sprachlauten

drei Bereiche unterteilt

·         Luftströmungsmechanismen (welcher Luftstrom für Laute? Etc. → Deutsch: pulmonal egressiv)

·         Phonationsmechanismen (Mechanismen im Kehlkopf, Stellung der Glottis)

     sanft geschlossene Glottis, regelmäßige Schwingung d. Stimmlippen → stimmhafte Laute

     Stimmlippen inaktiv, Glottis geöffnet → stimmlose Laute

·         Artikulationsmechanismen (Stellung und Bewegung der „Sprechorgane“ im Ansatzrohr)

Glottis-Stellungen

·         Hauchstellung → Hauchlaut, glottaler Frikativ

·         Stellung bei Tiefenatmung → für Sprachlaute nicht relevant

·         Stellung bei Ruheatmung → wichtig bei Produktion von stimmlosen Lauten [s], [f], [p]

·         Phonationsstellung → stimmhafte Laute [z], [v], [b], [a], [o] etc.

·         Verschlussstellung → Knacklaut, fester/harter Vokaleinsatz [Ɂ]

Wichtige Artikulationsstellen (passive Artikulatoren)

·         bilabial → Unterlippe zu Oberlippe [b], [p], [m]

·         labiodental → Unterlippe zu oberen Zähnen [f], [v]

·         dental → Zungenspitze (Apex) / vordere Zungenteil (Lamina) an obere Zahnreihe [t], [d], [n]

·         alveolar → Lamina an Alveolen geführt [t], [d], [n]

·         retroflex → Apex zurückgebogen & gegen Palatum gehoben; nicht im Standarddeutsch

·         palato-alveolar → Lamina bewegt sich auf bereich zw. Alveolen und Palatum zu [ ʃ ], [ʒ]

·         palatal → Lamina oder Dorsum (mittlerer) Richtung Palatum gehoben [ich-Laut] [j], [ɲ]

·         velar → hinterer Zungenrücken Richtung Velum gehoben [x], [g],

·         uvular → hinterer Zungenrücken Richtung Uvula od. umgekehrt [ʁ], [ʀ]

·         glottal → Verschluss oder Enge zw. Stimmlippen [h], [Ɂ]

Artikulationsmodi oder -arten

·         Vokale (Öffnungslaute) → Öffnung so groß, dass kein Reibegeräusch, lediglich modifiziert

·         Konsonanten → alle Laute, die nicht zu Vokalen gehören; Enge gebildet, Luft behindert

·         Orale Laute → Luftstrom durch Mund, da Velum gehoben (Nasenraum abgetrennt)

·         Nasale Laute → Zugang zu Nasenraum offen, Verschluss im Mundraum

·         Nasalierte Laute → Velum gesenkt, Luft durch Mund- und Nasenraum (Untergruppe d. Vokale)

Untergliederung der Vokale

·         Monophthonge → Vokale mit gleich bleibender Stellung d. Artikulationsorgane [a], [a:], [u] …

·         Diphthonge → Stellung d. Artikulationsorgane ändert sich während Laut [aɪ], [aʊ], [ɔɪ]

Untergliederung der Konsonanten

·         Plosive (totaler Verschluss im Ansatzrohr, Velum gehoben, dann Sprengung)

     bilabial [p], [b]

     dental/alveolar [t], [d]

     velar [k], [g]

     glottal [Ɂ]

·         Nasale (totaler oraler Verschluss, Velum gesenkt, Luft durch Nasenraum)

     bilabial [m]

     alv.....[Volltext lesen]

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·         phonetisch – phonologisch → Gemeinsamkeit: Darstellung von Elementen der gespr. Sprache Unterschied: konkret vs. Abstrakt; materiell vs. funktionell; nicht klassifiziert vs. klassifiert

PHONOLOGIE

Phonetik → materielle Aspekte der Sprache (konkrete Realisierungen etc.)

Phonologie → funktionelle Aspekte der Sprache (Bedeutung der Laute)

Grundzüge der strukturalistischen Phonologie

Phoneme → kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit der Sprache (langue)

→ abstrakte Einheiten (Muster) → realisiert immer phon. Varianten / Allophone

Allophon → Realisierung eines Phonems einer bestimmten Sprache

in Sprachsystem 2 Arten von Zusammenhängen

·         paradigmatische Relation

     durch Austausch von Segmenten nach Oppositionen gesucht

     Kommutations- / Substitutionstest an Minimalpaaren durchgeführt (nur 1 Phon unterschiedl)

     führt nicht immer sofort zu Phonemen (manchmal nur scheinbar; R-Realisationen)

     Phone [r],[ɾ], [ʀ], [ʁ] sind freie Allophone des Phonems /r/

     wenn sich kein Bedeutungsunterschied ergibt → freie Allophone/fakultative Varianten e. Ph.

     Aber nicht in allen Sprachen gleich → span. [r] und [ɾ] → Bedeutungsunterschied

     Endgültige Klassifizierung als Phonem erst nach Zuordnung der freien Allophone

     vor Klassifizierung weiterer Schritt

·         syntagmatische Relation

     untersucht, an welcher Stelle d. Syntagm. (Silbe-Morph.-Wort) Allophon/Phonem vorkommt

     =Distribution

     Distributionsanalyse → weder ich- noch ach-Laut schafft es allein Phonem zu sein

     Auftritt der beiden von Lautumgebung abhängig (einschließl. Diphthonge)

     ich-Laut nur nach Vokalen „vorne“/ Konsonanten /l,r,n/ & Morphem- / Wortanlaut

     ach-Laut [x] nur nach Vokalen „hinten“/“tief“

     diese Laute können nicht in Opposition stehen → kombinatorische Varianten / Allophone

     komplementär distribuiert

·         erst nach vollständiger Distributionsanalyse → Erstellung eines Phoneminventars e. Sprache

Merkmalsanalyse oder Merkmalsphonologie

Phoneme können nicht weiter in kleiner Einheiten zerlegt werden, aber in ihre Merkmale

→ Bündel distiktiver Merkmale (phonologisch relevante Eigenschaften)

Grundannahme: nicht Phoneme, sondern nur bestimmte Merkmale distinktiv

[fɪʃ] vs. [tɪʃ] → Ersatz von [frikativ, labiodental] durch [plosiv, alveolar]

→ Merkmale [konsonantisch, stimmlos, fortis] hier nicht distinktiv

→ gleiche Vorgehensweise bei Vokalen!!!

·         distinktive Merkmale entsprechen phonetischen Eigenschaften, in denen sich Phoneme systematisch voneinander unterscheiden

·         in Merkmalsphonologie ist das Ziel nicht eine Erstellung eines Phoneminventars, sondern eines Inventars .....

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Silbe ohne Kopf → nackt (<ab>)

Silbe ohne Koda → offen (<da>)

Silbe mit Kopf → bedeckt (<da>) → kombiniert!

Silbe mit Koda → geschlossen (<Tat>)

Silbengrenzen:

wenn Konsonanten nicht eindeutig Silbe zugeordnet (gehören zu erster und zweiter)

→ ambisyllabisch / bilden Silbengelenk ([pf] in <Apfel>)

Silbengrenze geht durch Konsonanten hindurch (aber nur bei monophonematischer Wertung)

→ [t] in [mɪtə] <Mitte> → Silbengrenze liegt im [t] (nur ein Laut / Phonem) → ambisyllabisch

Gegensatz → [mi:tə] <Miete>

Grenze im IPA durch Punkt auf der Zeile (normalerweise nur wenn 2 Vokale aufeinanderfolgen)

[te.a:tɐ]

→ synchron dazu: $ [te$a:$tɐ]

Quantität

·         gehört zu Suprasegmentalia, weil es kein selbstständiges Segment sein kann

     <Staat> [ʃta:t] → [:] haftet [a] an, ist also kein eigenes Segment

     IPA → kurz unbezeichnet, lang mit [:] bezeichnet, halblang mit ['] nach Grundzeichen

·         in dt. Standardsprache gibt es Quantitätsunterschied nur bei Vokalen (Monophthongen) → meist distinktiv gewertet, aber nicht in allen Beschreibungen der dt. Sprache

Ahd. und Mhd. auch Quantitätsunte.....

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→ vgl. Kindersprache; aus /Elefant/ wird /fant/

phonetische Basis des Akzents:

·         größere Lautstärke (Intensität)

·         Tonhöhenveränderung (meist höhere, selten tiefere Grundfrequenz, auch steigend/fallend)

·         größere Lautdauer (vor allem des Kerns)

→ nicht in allen Sprachen gleich, daher unterschieden in:

·         Intensitätsakzent oder dynamischer Akzent (gr. Lautstärke/Intensität) → Vorstufe Deutsch

·         Melod./Musikal.r/Tonal. Akzent (Veränderung Tonhöhe) → Norweg., Schwed., Serb., Bosn.

·         Temporaler Akzent (längere Dauer des Silbenkerns)

Wortakzent → Silbe eines Wortes hervorgehoben

Phrasenakzent → Silbe einer Äußerung hervorgehoben

Satzakzent → Silbe eines Satzes hervorgehoben

→ Phrasen-/Satzakzent kann nur auf Silbe liegen, die potenziell auch Wortakzent hat!!!

Unterscheidung in Haupt- und Nebenakzent (Haupt ['] und Neben [,] am Beginn der bet. Silbe)

/'raizəgə,zɛlʃaft/ bzw. /'rai$zə$gə$,zɛl$ʃaft/ <Rei-se-ge-sell-schaft> (orth. bet. Silbe fett)

weiters unterschieden zwischen festem und freiem Akzent

·         fester ist auf bestimmte Silbe im Wort fixiert → vorhersagbar; im Deutschen ist Position des Wortakzent von morph. Gegebenheiten bestimmt

     meist auf ersten Silbe des Wortstamms → Stammsilbenakzent <Rei-se> <ver-rei-sen>

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<Hüte> vs. <Hütte> → ['hy:tə] ≠ ['hʏtə]

<spuken> vs. <spucken> → ['ʃpu:kən] vs. ['ʃpʊkən]

hohe Vokalphoneme /i:/, /y:/ und /u/ sind immer auch lang, entsprechende halbhohe immer kurz

→ unterscheiden sich immer durch selbe Kombination von 2 Merkmalen (daher wohl 1 redundant)

selbiges bei /o:/ und /oe/ und /o:/ vs. /ɔ/

aber andererseits auch Fälle, wo die beiden Merkmale nicht gekoppelt sind:

<Staat> vs. <Stadt> → /ʃta:t/ ≠ / ʃtat/

<äßen> vs. <essen> → /'ɛ:sən/ ≠ /'ɛsən/

phonologische Systeme sollen keine Redundanzen enthalten → Zahl von Merkmalen gering halten

→ verschiedene Lösungen

Lösung 1

·         distinktiv ist Zungenhöhe in Kombination mit Gespanntheit, Quantität nicht relevant

·         aber eigentlich nur Merkmal [lang] durch [gespannt/ungespannt] ersetzt

·         Unterdeterminiertheit bei e-Vokalen

·         nach wie vor Redundanz bei /o/, /o/ [obermittelhoch, gespannt] vs. /oe/, /ɔ/ [untermittelhoch, ungespannt] → Beseitigung durch Definition /o/, /o/ [mittelhoch, gespannt] und /oe/, /ɔ/ [mittelhoch, ungespannt]

·         e-Vokale, wo 3 Phoneme zu unterscheiden sind, können aber durch [mittelhoch] und [+- gespannt] nicht hinreichend differenziert werden → weiteres Merkmal notwendig

·         unbefriedigend → tiefen Vokale /a/, /a:/, in solchen Modellen oft als [vorne] vs. [hinten] klassifiziert; aber hinteren Vokale immer gerundet /a:/ .....

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·         zweiter Teil des Diphthong ist phonetisch nicht genau bestimmbar (z.B. zwischen [ɪ] und [e]

bei monophonematisch Wertung muss man allerdings durch entsprechende dist. Merkmale beschr.

→ lassen sich aber nicht in Matrix d. Monophonematischen Vokalphoneme einordnen!

Zielvokal ungerundet, Ausgangsvokal zentral → /aɪ/

Zielvokal gerundet, Ausgangsvokal zentral → /aʊ/

Zielvokal ungerundet, Ausgangsvokal hinten → /ɔɪ/ (eu)

→ nur zentrale Phoneme berücksichtigt, nicht periphere wie in <ui!> ect oder von Entlehnungen

Phonologische Prozesse

Konzept kommt aus der Generativen Phonologie (anderer Status als in strukturalistischen Theorie)

→ Beschreibung der phonetischen Realisierungen der Phoneme soweit regelhaft und Usus

→ korrekte Markierung // für Phoneme und [] für Allophone/phonetische Realisierungen

1.      /ə/-Elision oder -Tilgung/-Reduktion

unbetonter Vokal /ə/ in dt. Standardsprache normalerweise in Fällen wie folgenden elidiert/getilgt

/'apfəl/ → [apfl] /'re:dən/ → ['re:dn] /'laxən/ → ['laxn]

/'laʊfən/ → ['laʊfn] oder auch ['laʊfm]

nicht standardsprachlich gilt Elision von /ə/ in Fällen wie

<ich lache> /'laxə/ → ['lax] <ich laufe> /'laʊfə/ → /'laʊf/

2 Kürzung von Langvok.....

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