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Seminararbeit / Hausarbeit

Philo­so­phi­sches Essay: Willens­frei­heit und Verant­wor­tung

2.438 Wörter / ~12 Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autorin Sylvia I. im Mrz. 2013
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Seminararbeit
Philosophie

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

Gut, Richard Hofmann, 2012

Autor / Copyright
Sylvia I. ©
Metadaten
Preis 5.30
Format: pdf
Größe: 0.09 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 28766







Willensfreiheit und Verantwortung

Philosophisches Essay im Proseminar „Einführung in die Philosophie mit einer Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ im Wintersemester 2011/12


Willensfreiheit und Verantwortung

Inhalt

Einleitung 1 Verschiedene Positionen zur Freiheit 2 Die Fähigkeit anders handeln zu können 3 Willensfreiheit 5 Freiheit und Verantwortung 6 Schlusswort 8 Quellen und weiterführende Literatur 9

Willensfreiheit und Verantwortung 1

Einleitung

Willensfreiheit und Verantwortung

Eine Person hat sich frei entschieden, wenn sie sich, richtig verstanden, auch anders hätte entscheiden können. Das heißt, sie hätte anders gehandelt, wenn sie sich so hätte entscheiden können und unter dem Einfluss anderer wahrer und verfügbarer Gedanken und Überlegungen auch tatsächlich anders entschieden hätte.

Wahre und verfügbare Gedanken und Überlegungen sind solche, die die Situation dieser Person zutreffend wiedergeben und von denen man vernünftigerweise erwarten kann, dass sie sie in Betracht gezogen hat.“1

Ausgehend von diesem Zitat, möchte ich mich in diesem Essay näher mit dem Thema der Willensfreiheit und der damit verbundenen Frage nach Verantwortung beschäftigen. Beginnen werde ich mit einem kurzen Abriss darüber, welche Positionen grundsätzlich zu diesem Thema eingenommen wurden, um im Anschluss auf folgende Fragen einzugehen: Was soll man unter der im einführenden Zitat erwähnten „Fähigkeit anders handeln zu können“ verstehen?; und bedeutet eine gewisse Handlungsfreiheit auch automatisch die Freiheit meines Willens? Abschließend möchte ich mich der Frage des Verhältnisses von Freiheit und Verantwortung widmen, und unter anderem diskutieren, ob ich nur dann für meine Handlungen verantwortlich gemacht werden kann, wenn ich sowohl in meinem Handeln, als auch in meinem Willen frei bin.

1 Simon Blackburn: Denken. Primus Verlag:Darmstadt. 2001 S. 94

vgl : Simon Blackburn: Denken. Primus Verlag:Darmstadt. 2001 S. 77 ff.
Kurt Salamun (Hrsg): Was ist Philosophie? 5.Auflage. Mohr Siebeck:Tübingen. 2009 S. 39 ff.
(Stand: 5. Dezember 2011)
Eugen Muchowski:
Die Einheit der Person Zur Frage der Begründbarkeit von Verantwortung im Determinismus In: Widerspruch, Münchner Zeitschrift für Philosophie Nr. 47/ 2008

Verschiedene Positionen zur Freiheit

In der philosophischen Debatte um Freiheit ganz allgemein und Willensfreiheit im Speziellen, gibt es seit jeher viele verschiedene Positionen und Meinungen. Die Gruppe der Deterministen ist der Auffassung, dass zukünftige Ereignisse durch Vorbedingungen eindeutig festgelegt sind, zum Beispiel durch Naturgesetze. Der Mensch besitzt demnach keine wirkliche Freiheit, sondern ist durch und durch determiniert.

Die Gegenthese, der Indeterminismus vertritt, dass es überhaupt oder in einem bestimmten Bereich der Realität Ereignisse gibt, die auch hätten anders eintreten können. Laut ihnen sind also unsere Handlungen und Entscheidungen entweder gar nicht, oder zumindest teilweise nicht, determiniert.

Der Kompatibilismus, auch "weicher Determinismus" genannt, ist eine Theorie, nach der freier Wille und Determinismus miteinander vereinbar sind. Einer der bekanntesten Vertreter ist David Hume. Nach Hume bedeutet "freier Wille" nicht die Fähigkeit, unter exakt gleichen inneren und äußeren Bedingungen jeweils eine andere Entscheid.....[Volltext lesen]

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Ich möchte aber hier davon ausgehen, dass meine Entscheidung nicht von vornherein determiniert ist, sondern dass ICH es bin, die aus verschiedenen Möglichkeiten frei wählen kann.

Dennoch glaube ich, dass diese Freiheit doch wieder nur theoretisch besteht, denn gerade beim Wandern werde ich mich nun nicht gänzlich frei entscheiden.

vgl : Simon Blackburn: Denken. Primus Verlag:Darmstadt. 2001 S. 77 ff.
Kurt Salamun (Hrsg): Was ist Philosophie? 5.Auflage. Mohr Siebeck:Tübingen. 2009 S. 39 ff.
(Stand: 5. Dezember 2011)
Eugen Muchowski:
Die Einheit der Person Zur Frage der Begründbarkeit von Verantwortung im Determinismus In: Widerspruch, Münchner Zeitschrift für Philosophie Nr. 47/ 2008

Vorausgesetzt ich habe eine Karte bei mir, werde ich meine Entscheidung von verschiedenen Überlegungen abhängig machen.
Ich könnte zum Beispiel aus Gewohnheit den mir schon bekannten Weg gehen.
Ich könnte natürlich auch den kürzesten Weg wählen weil meine Füße schmerzen. Aber habe ich mich dann wirklich frei entschieden oder nur dem Instinkt in mir gehorcht, der schmerzende Füße vermeiden will? Ich könnte zum Beispiel auch den Weg durch den dichten Wald mit dem Argument meiden, dass er möglicherweise beschwerlich sein könnte, aber habe ich mich dann wirklich dazu entschieden, oder ist es das Überbleibsel eines Instinkts, der mir sagt, dass Wälder Gefahren bergen? Natürlich könnte ich jeden der Wege einschlagen, aber ich werde diese Entscheidung immer von verschiedenen Aspekten abhängig machen, sei es meine Erfahrung, ein körperliches Bedürfnis, oder ein Urinstinkt.

Und doch ist es, wenn auch abhängig von verschiedenen Faktoren, zu hundert Prozent meine eigene Entscheidung, die ich treffe, da ich von niemandem gezwungen wurde. Möglicherweise höre ich zwar auf meine schmerzenden Füße und entscheide mich für den kürzesten Weg, aber würde ich den längsten wählen, so müssten meine Füße wohl trotzdem mit mir gehen.

Andererseits muss ich mir in dieser Situation aber gar nicht darüber bewusst sein, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ich diesen oder jenen Weg einschlage - genauso wenig, wie das von Blackburn erwähnte Wasser weiß, ab welcher Temperatur es zu kochen beginnt – dennoch handle ich frei, ich wurde ja .....

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Laut Jean Paul Sartre wird uns besonders in Grenzsituationen diese radikale Freiheit deutlich. Er bringt das Beispiel eines am Abgrund Stehenden, dem in diesem Moment bewusst wird, dass es nichts gäbe, was ihn jetzt davon abhalten könnte zu fallen. Meiner Meinung nach verdeutlicht dieses Beispiel von Sartre sehr gut, dass der Mensch sehr wohl einen freien Willen besitzt, bzw. sogar „radikal frei“ ist, also nicht von winzig kleinen Marsmenschen kontrolliert wird, oder strengen Naturgesetzen unterworfen ist.

Durch sein Denken befreit sich der Mensch von diesen äußeren Zwängen und ist sowohl in seinem Handeln als auch in seinem Willen absolut frei.

Im kompletten Gegensatz zu diesem doch sehr radikalen Freiheitsbegriff stehen die Fatalisten, die davon ausgehen, dass alles von vornherein vorherbestimmt ist. Bei dieser Betrachtungsweise fehlt jegliche Form von Handlungs und/oder Willensfreiheit völlig. Aus dieser Sichtweise betrachtet, wäre somit jegliche Handlung sinnlos, ich könnte mich genauso gut auf einen Baum setzen und auf mein Schicksal warten. Ähnlich verhält es sich mit der islamischen Parabel über den Tod: Der Schüler will vor dem Tod fliehen, doch seinem Schicksal kann er nicht entkommen, da es schon längst

vgl : Simon Blackburn: Denken. Primus Verlag:Darmstadt. 2001 S. 77 ff.
Kurt Salamun (Hrsg): Was ist Philosophie? 5.Auflage. Mohr Siebeck:Tübingen. 2009 S. 39 ff.
(Stand: 5. Dezember 2011)
Eugen Muchowski:
Die Einheit der Person Zur Frage der Begründbarkeit von Verantwortung im Determinismus In: Widerspruch, Münchner Zeitschrift für Philosophie Nr. 47/ 2008

vorherbestimmt ist. Für viele Menschen mag diese Betrachtungsweise etwas tröstliches haben; die Vorstellung, dass es im Grunde egal ist, was ich tue, da es vorherbestimmt ist. Jedoch würden bei dieser Betrachtungsweise alle Menschen zu bloßen Marionetten werden, mit denen eine höhere Macht gleichsam spielt. Natürlich hat diese Betrachtungsweise auch ihre Vorzüge, denn sie vereinfacht doch vieles.

So muss man sich keine Gedanken mehr über die Konsequenzen einer Handlung mehr machen, da auch diese ja schon vorbestimmt sind, und streng genommen, könnte dann auch kein Verbrecher mehr zur Rechenschaft gezogen werden, denn seine Tat war vorherbestimmt, also hat er sich nicht frei dazu entschieden, was wiederum bedeutet, es wäre unfair ihn für etwas zu bestrafen, was er vielleicht gar nie getan hätte, w.....

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2 Albert Camus, zitiert nach

vgl : Simon Blackburn: Denken. Primus Verlag:Darmstadt. 2001 S. 77 ff.
Kurt Salamun (Hrsg): Was ist Philosophie? 5.Auflage. Mohr Siebeck:Tübingen. 2009 S. 39 ff.
(Stand: 5. Dezember 2011)
Eugen Muchowski:
Die Einheit der Person Zur Frage der Begründbarkeit von Verantwortung im Determinismus In: Widerspruch, Münchner Zeitschrift für Philosophie Nr. 47/ 2008

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Willensfreiheit und Verantwortung 7

und wirft die Frage auf, ob sie wirklich frei handelt, oder sich nur dem gesellschaftlichen Druck beugt.
Meiner Meinung nach ist es ganz egal, ob eine Entscheidung von gesellschaftlichem Druck beeinflusst wurde, denn letztlich entscheidet immer der Mensch als denkendes Wesen selbst – manche Menschen entscheiden sich eben sich dem Druck zu beugen, andere nicht.

Das Beispiel des Mannes, der zu viele Twinkies gegessen habe und deswegen zum Mörder wurde, ist ein gutes Beispiel dafür, wie man äußere Faktoren in der Debatte um Willensfreiheit ad absurdum führen kann. Kein Mensch der Welt würde wohl von Twinkies gezwungen werden einen Mord zu begehen – diese Entscheidung hat er selbst getroffen.

Anders verhält es sich in diesem Zusammenhang natürlich mit psychischen Krankheiten wie Schizophrenie oder Zwangsvorstellungen, aber mit diesen Themen müssen sich andere Wissenschaften als .....

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Daraus ergibt sich wiederum eine Freiheit des Willens, denn solange keine Marsmenschen im Hirn Unfug treiben, kann ein Mensch durch seine Fähigkeit zu denken, eine freie Entscheidung treffen, die nicht den Naturgesetzen unterliegt.
Mit dieser Freiheit geht jedoch auch eine große Verantwortung einher, denn wenn ich es bin, die entscheidet, dann bin ich auch ganz allein für meine Handlungen verantwortlich.

Abschließend sei noch die gewisse Ironie des Zitates von Sartre erwähnt, demnach der Mensch sich zwar nicht selbst erschaffen hat – und sich somit nicht frei zur Freiheit entschieden hat - aber trotzdem frei und verantwortlich ist.

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vgl : Simon Blackburn: Denken. Primus Verlag:Darmstadt. 2001 S. 77 ff.
Kurt Salamun (Hrsg): Was ist Philosophie? 5.Auflage. Mohr Siebeck:Tübingen. 2009 S. 39 ff.
(Stand: 5. Dezember 2011)
Eugen Muchowski:
Die Einheit der Person Zur Frage der Begründbarkeit von Verantwortung im Determinismus In: Widerspruch, Münchner Zeitschrift für Philosophie Nr. 47/ 2008

Willensfreiheit und Verantwortung 9

Quellenverzeichnis

Eugen Muchowski: Die Einheit der Person Zur Frage der Begründbarkeit von Verantwortung im Determinismus In: Widerspruch, Münchner Zeitschrift für Philosophie Nr. 47/ 2008

Simon Blackburn: Denken. Primus Verlag:Darmstadt. 2001 S. 77 ff.

Kurt Salamun (Hrsg): Was ist Philosophie? 5.Auflage. Mohr Siebeck:Tübingen. 2009 S. 39 ff.

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Quellen & Links

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