<
>
Download

Mitschrift
Philosophie

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

2011, Dr. Götschl

Elena A. ©
5.00

0.60 Mb
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 4874







8020 GRAZ, ****

********

Lehrgangsleitung:Prof. Dr.

University of Graz

Research Field: Philosophy of Science

Hon. Professor: Graz University of Technology

Visiting Professor: Danube University Krems


Lehrveranstaltung: Einführung in die Philosophie der Gegenwart:

Mensch-Natur-Beziehungen im Zeitalter des Klimawandels

Zusammengefasste Mitschrift vom 13.10. bis 27.10.2010


Die VO ist in dieser Form in den letzten Jahren nicht angeboten worden. Nachdem in der Zwischenzeit einige Veränderungen in der Welt eingetreten sind, erscheint es nicht zielführend, irgendwelche alte Skripten oder Mitschriften „auszugraben!“

Die VO wird in der bekannten - Manier geführt. G. wirft Themen auf und diskutiert sie durch. Wenn passende Fragen auftauchen, werden diese Fragen analysiert und eingebunden.

beleuchtet zunächst die Grundlagen

System der Natur

System Mensch

Der Mensch ist in der Evolution aus der Natur hervorgegangen –daher ist der Mensch auch in Beziehung zur Natur.

Einwand eines Studierenden: Der Mensch ist ein Teil der Natur und gehört zum System der Natur. G. erwidert, dass der Mensch natürlich ein Teil der Natur ist, ihr dennoch gegenüber steht und sie deutlich beeinflusst!

G. zitiert Goethe → Im Menschen wird die Natur sich selbst bewusst!

Genetisch hat sich der Mensch seit ca. 50.000 Jahren nicht weiter entwickelt.

G. zitiert K. Lorenz: „Wir sind aus der Natur hervorgegangen und jetzt versuchen wir sie zu verstehen.

Wenn wir die Welt besser erforschen und dadurch mehr Wissen, können wir besser darauf reagieren. Um die Welt zu verstehen ist nicht nur das Wissen um empirische Erfahrungen von Bedeutung sondern auch eine Abstraktionsleistung erforderlich. Das gilt für direkt nicht erfassbare Phänomene (Elektromagnetische Wellen → nur über Auswirkung erfahrbar) ebenso.

Alles ist Natur → alles in verdichteten Kulturgebieten aber auch alles außerhalb solcher Gebiete (Stadt – Wald), sofern wir semantisch nicht nur den Wald als Natur betrachten.

Natur und Stadt: Sind nicht die Menschen, die Pflanzen, das Wasser usw. auch Natur??

Wissenszuwachs verändert auch die Gesellschaft. (wird noch analysiert)

Meine Erkenntnis kann sich dadurch verändern, dass ich in sie etwas hineininterpretiere, aber Naturphänomene sind nicht abhängig vom Subjekt.

Bsp. Versuche die Evolution zu leugnen – zu Gunsten der Schöpfungsgeschichte – verändern nicht die Tatsache, dass die Welt durch die Evolution entstanden ist. Wir müssen damit leben, denn wir haben keine andere Möglichkeit.

Kulturalisierung der Natur → Naturalisierung der Kultur:

Eigendynamik der Natur → Dynamik der Beeinflussung durch die Kultur.

Durch die Eingriffe des Menschen in die Natur, entstehen immer neue Räume der Kulturalisierung. Diese Veränderungen haben Rückwirkungen auf die Gesellschaft (der Mensch wird verändert und das wirkt auf die Gesellschaft zurück.)

Naturalisierung der Kultur: Wir werden uns immer mehr bewusst, dass wir von der Natur (immer noch) abhängig sind. Die ökologische Klimaveränderung ist kein Thema der Zukunft, sie geschieht hier und jetzt.

Zentrale Aspekte der Mensch → Naturbeziehung

1.    Generationsverantwortung

2.    Erkennen des Mensch →Natur Systems (M→N S)

3.    Beherrschung/ Kontrolle/ Ausnutzung des M→N S

4.    Bewahrung des M→N S

5.    Natursystem als:

5.1. Fremdes Gegenüber

5.2. Umwelt

5.3. Mitwelt

Zu 1. Die ältere Generation ist bereit auch an die Zukunft zu denken. Das ist ein nicht unwesentliches Problem, denn der Anteil der Pensionisten nimmt immer mehr zu. Wenn eine höhere Menge an alten Menschen bspw. Im Parlament zu bestimmen hat kann es zu Interessenskonflikten kommen.

Einwand eines Studierenden: „Die Lösung ist ein Krieg!“

: Krieg ist kein Naturgesetz → es gibt dafür keine zwingende Notwendigkeit.
Eine biosphärenadäquate Produktion ist wirtschaftlich besser.
Anmerkung: Na hoffentlich bereift das das Großkapital auch irgendwann!

Zu 2. Wir stoßen an die Grenzen des Wachstums – Club of Rom – durch diese Erkenntnis verändert sich die Kulturalisierung. Man wird sich der überkulturellen Verantwortung bewusster. Aber genau das ist schwer zu implementieren.

Das Raucher Syndrom → wir wissen, dass es uns schadet, aber wir tun es trotzdem!

Bsp. China will vorwärts, Bedenken werden beiseitegeschoben → es wird schon irgendwie gehen. Einsicht ist kein Problem, die Probleme entstehen bei der Implementierung.

Der Spruch des alten Häuptlings: Erst wenn ihr den letzen Baum gefällt und den letzen Fisch gegessen habt, werdet ihr erkennen, dass man Geld nicht essen kann!

Die Frage ist wie lange werden wir (die Menschheit) das aushalten? Wann wird die Intelligenz des Menschen aufwachen? Wann werden wir erkennen, dass der Mensch an seinen Planeten gebunden ist?

Irrsinn:Wir haben eine Überproduktion von Geflügel und Rindern – Wir haben zu wenig Futter um diese Überproduktion zu versorgen. Ergo importieren wir Futter aus Südamerika. – wir haben zu viele Tiere um sie aufzuessen. Ergo exportieren wir ihr Fleisch nach Afrika (u.dgl.). Und machen so ganz nebenbei die dortige Fleischproduktion kaputt. Es entsteht mehr Abhängigkeit der Bevölkerung vom Import → Kolonialisierung durch Globalisierung??????

Offenbar ist das Wissen noch zu gering. Man nimmt Natur erst in den letzen 20 Jahren (wieder bewusster) war.

Man befasst sich verstärkt und bewusster mit Anthropologie → Natur
und M→N S Natur → Anthropologie.

Zu 3. Natur ist für uns notwendig – wir beziehen unsere Rohstoffe und Nahrung aus ihr. Kontrolle ist daher notwendig.

Dafür ist systemisches Wissen nötig. Überforderung der Natur ist gefährlich. Die Natur kann sich nicht wehren, wenngleich sie sich immer wieder meldet – Zunami, Stürme, Überschwemmungen u. dgl. Nehmen zu!

Kohle und Öl (auch Uran) gehen zu Ende. Wir brauchen neue Wege. Es geht um die Bewahrung des M→N S.

Zu 4. s Prämisse: → Mehr Wissen führt zu richtigem Verhalten!

Wir sind auf dem Weg → eigene Studienrichtung, Hereinnahme des M→N S in andere Wissensgebiete. Wir ringen darum zu erkennen, was nötig und richtig ist.

Zu 5. Natursysteme:

Der Urmensch war der Natur viel mehr ausgesetzt, als wir es sind. Für ihn war die Natur ein „fremdes Gegenüber“. Vieles war unerklärlich und wurde mythischen Kräften (Göttern) zugeschrieben. Mit fortschreitender Kenntnis der Natur und der Abläufe wurde aus der befremdlichen Natur die Umwelt.

Umwelt wird begriffen, als alles was uns umgibt. Das ist nicht nur die Natur, sondern auch die Kultur. Der Mensch trieb die Kulturalisierung voran, oft ohne die Umwelt zu beachten. Die Natur ist da und sie soll ausgenutzt werden.


Kulturalisierung der Natur

Naturalisierung der Kultur

EXKURS:

Der Mensch kann nicht ohne Natur, da er doch selbst Natur ist. Wie sollte er auch ohne Natur. Es sei denn, er wäre ohne sich selbst und dann wäre er nicht. So führt Marx den Menschen auf eine symbiotische Einheit mit der Natur zurück. „Der Mensch lebt von der Natur, heißt: Die Natur ist sein Leib, mit dem er in beständigem Prozess bleiben muss, um nicht zu sterben.

Dass das physische und geistige Leben des Menschen mit der Natur zusammenhängt, hat keinen andren Sinn, als dass die Natur mit sich selbst zusammenhängt, denn der Mensch ist ein Teil der Natur.“ Marx erkennt aber, dass dieses Verhältnis nicht statisch ist, sondern in der permanenten Bewegung und damit der Veränderung unterworfen ist. So wie er den Menschen in der Einheit mit der Natur sieht, sieht er auch die Veränderungen, die der Mensch in der Bearbeitung der Natur der Natur zufügt und als veränderte Natur wieder auf den Menschen zurückwirkt.

Der Mensch ist Natur aber auch durch sein Wirken deren Erkenntnis auch Mensch. Etwas überspitz gesagt, ich wirke und erkenne dies, also bin ich. Damit ist aber noch nicht die naturwüchsige Natur des Menschen aufgehoben.


Die Bedrohung des gesamten Lebens auf unserem Planeten wird heute durch die vielfältigen Medien den Menschen immer bewusster. Immer mehr Menschen machen unser marktwirtschaftliches Wirtschaftssystem mit der immer größeren Technisierung, um die natürlichen Ressourcen auszubeuten und Abfall der Natur zu überlassen, für die Zerstörung der Erde verantwortlich.

Diese Krisenbedrohung ist heute in unseren Ökosystemen zu beobachten. Es entsteht aber auch ein Bewusstsein, dass Technik und Wachstum nicht nur Nutzen stiftet, sondern auch das gesamte Leben in der Biosphäre bedroht. Unser Klima verändert sich durch unsere gegenwärtige Energieherstellung. Unsere Produktionsweise verseucht die Böden und das Trinkwasser. Unser Massenkonsum entzieht den nachfolgenden Generationen jegliche Lebensgrundlage.

Längst sind die Auswirkungen unserer Wirtschaftsweise spürbar: Veränderung des Klimas, Anstieg des Meeresspiegels, Wüstenbildung und Artensterben sowie „Zivilisationskrankheiten“, wie die Zunahme von Allergien, Krebs, Neurodermitis und Depressionen. Unsere aus dem „Wohlstand“ abgeleitete Lebensweise schlägt sich in Zunahme an Übergewichtigen, an Herz- und Kreislaufbeschwerden und der Zunahme von Egozentrikern nieder.

Längst ist ein Ausmaß erreicht, bei dem wir nicht mehr abschätzen können, welche weiteren Konsequenzen für uns zu erwarten sind. Der Versuch einer Technikfolgeabschätzung (TA) für die Kernenergie oder die Gentechnologie erweist sich als ein hoffnungsloses Unterfangen. Die möglichen Konsequenzen des Artensterbens, der Überfischung der Meere, der Abholzung der Wälder und der Klimaveränderung haben längst die räumliche und zeitliche Überschaubarkeit überschritten.

Ein Krisenzustand, der äußerlich wie auch innerlich zu beobachten ist. Die dringlichen Fragen unserer hochkomplexen-technischen-ökonominierten Zeit sind, was der einzelne glauben soll, was er tun soll und woran er sich orientieren soll. Eine heftige Suche nach Lösungen für unser Ökologieproblem ist im Gange.

Unsere Umwelt wird dadurch, dass wir die Gefahren erkennen zur Mitwelt. Wir lernen.

Der Mensch lebt in der Natur, da er von Natur aus mit nur wenigen und unzulänglicher Fähigkeiten ausgestattet ist (Mängelwesen), war er genötigt, um zu überleben die Natur zu kulturalisieren – also an seine Bedürfnisse anzupassen.

Dabei ist zu bedenken, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Zusammenhänge M→N S wesentlich weiter fortgeschritten sind, als die gesellschaftliche Organisation.

Die Evolutionstheorie, die Theorie der Selbstorganisation (Autopoiese → Selbststeuerung und Aufrechterhaltung lebender Systeme aus sich selbst heraus), die Ökosystemwissenschaften zeigen u.a. klassisch – kategoriale Unterscheidungen:

               i.        Anorganische Prozesse

              ii.        Organische Prozesse

            iii.        Geistig-, kulturelle Prozesse

Komplexität und Dynamik von Materie und Geist (Natur und Geist) im Bezug auf die Klimaveränderung.

In der Natur laufen Prozesse ab, die ohne Zutun des Menschen wirken (Selbstorganisation). Diese Erkenntnis fordert, dass der Mensch (im common sense) systematisch denken lernen muss. Die Frage ist, was haben wir durch unsere Eingriffe in die Natur schon verändert, sodass wir die Entwicklung immer schwieriger in den Griff bekommen?

Angestiegen ist die Eingriffsfähigkeit des Menschen, aber

Ständige Eingriffe in die Natur

Ständige Eingriffe in die Kultur

Wir kennen ihn schon den circulus vitiosus (lat.: „schädlicher Kreis“),
In der Autopoiese versucht der einzelne Mensch herauszufinden wie er zu sich und zur Umwelt steht. Er versucht herauszufinden was sein inneres Gleichgewicht verbessert. Und auch hier wirkt wieder ein Kreislauf:

Der Druck der Umwelt

Psychomentales Gleichgewicht

Diese Erkenntnis führt zu einem ständigen Dialog mit der Natur. Das wirft Fragen auf, die die zu einer Lösung streben: Bsp.:

Klimawandel → Die Gesellschaft (und damit jeder Einzelne) sind aufgefordert etwas zu tun. Wir sind uns bewusst, dass die Implementierung von Maßnahmen schwer ist, aber…
Atomkraft → Abwägung, momentan ist es die umweltfreundlichste, technische Energiegewinnung. Aber das Uran geht auch zu Ende und dann wird uns der Atommüll Jahrhunderte beschäftigen!

Zusammengefasst wird unsere Aufgabe darin bestehen, das System besser zu erkennen und die Rückkoppelung zum positiven zu drängen.

Natursystem

Menschensystem





Rückkoppelung
negativ positiv


Mitschrift vom November 2010

Anschluss:

Es geht immer noch um das Problem der Mensch- Naturbeziehung. Nachdem G. die Themen gerne Diskutiert und dabei von Thema zu Thema springt ziehe ich es vor, eine Themenzusammenfassung zu erstellen. Da mir das bei Prüfungen immer ein sehr gut oder gut bringt, behalte ich diesen Weg weiterhin bei.


Natursystem

Menschensystem





Rückkoppelung
negativ positiv


hat bisher die Mensch- Natur- Beziehung anhand verschiedener Darstellungen von Fakten behandelt. Dabei stößt man immer wieder auf einen Kernsatz.

Über je mehr Wissen wir verfügen, desto besser wird unser Verständnis für die Natur aber auch für die Beziehungen zu den Menschen. Oft sind Fehlentwicklungen auf die mangelnde Kenntnis der Materie zurückzuführen. So verneint auch immer die Schuldfrage für Fehlentwicklungen damit, dass die betreffenden Entscheidungsträger noch nicht über das notwendige Wissen verfügen oder verfügt haben.

Daraus resultiert auch seine optimistische Sicht der zukünftigen Entwicklung.

In der Zukunft ist nur machbar was aus dem Wissen über die Vergangenheit herausgearbeitet werden kann. Das betrifft das Vorhersagepotential der Wissenschaft.

Mehr Wissen ist notwendig,

mehr Wissen hat positive Auswirkungen!


Exkurs: 06.12.2010 11:53

Da die Einheit der Wissenschaften nicht realisierbar zu sein scheint, erfolgt die Suche nach dem Humangehalt von wissenschaftlichem Wissen über die heuristische (Heuristik bezeichnet die Kunst, mit begrenztem Wissen und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen.)These der „Einheit von Erkenntnis“.

In dieser Einheit kann sich das Verständnis für die untrennbare Zusammengehörigkeit von Mensch und Natur entfalten. Wissenschaftliche Kreativität und wissenschaftliches Wissen — im Netzwerk von Theorie und Erfahrung gesehen — scheinen für die Evolution zu einer gerechteren Gesellschaft das größte Potential zu enthalten. Wissenschaftliches Wissen ist nicht separierbar von interdisziplinärem, transdisziplinärem Wissen und von Philosophie, sondern es ist davon auszugehen, dass zwischen Wissenschaft und Philosophie ein Kontinuum existiert, in dem und aus dem heraus sich die unterschiedlichen Weltbilder und Lebensformen bilden und realisieren.


Nachhaltigkeit:

1.    Selbstregulierungspotentiale in Natur und Kultur

2.    Spezifische Bedeutung von Wissenschaft und Technologie

3.    Spezifische Bedeutung von Naturgeschichte und Kulturgeschichte

4.    Wandel von Vertikaler- (Kommando)- Kompetenz zu horizontaler Funktionskompetenz

5.    Remodellierung vom Wertesystem und Institutionen.

Zu 1.Die Selbstregulierung der Natur wird durch den ständigen Eingriff des Menschen immer weiter eingeschränkt, trotzdem geht die natürliche evolutionäre Entwicklung weiter.

Neueste Wissenschaftliche Forschungen zeigen, dass sich evolutionäre Entwicklungen durch Umwelteinflüsse auch beschleunigt auswirken können. Umweltveränderungen (Nahrung, Temperatur etc.) oder genetische Mutationen können bleibende Veränderungen der genetisch/epigenetischen Entwicklungsprozesse anstoßen. Umweltstressoren können dabei im Vergleich zu Mutationen auf die Population breiter und anhaltender wirken.

Sie mobilisieren die Selbstorganisationsfähigkeit des gesamten Entwicklungssystems. Die evolutionäre Entwicklungsbiologie untersucht, wie Umwelteinflüsse und genetische Mutationen phänotypische Variation initiieren. Es wurden zahlreiche Beispiele gefunden, die belegen, dass die Umwelt direkte Wirkung auf die Entwicklungsprozesse und auf diesem Weg auch auf die Evolution haben kann. (Anmerk: Die Untersuchungen betrafen die Entwicklung von Menschen, in Holland, die in der extremen Hungerzeit gegen Ende des 2. Weltkriegs geboren wurden. (Für interessierte:

Zu 3.Je mehr an Wissen über die ökologischen Zusammenhänge zu Tage gefördert werden, desto besser kann die Umwelt geschont werden. Das geht natürlich nur wenn die ökonomischen Interessen irgendwie einbezogen werden können. Der Mensch hat auch früher schon in die Natur eingegriffen, meist ohne die Folgen zu erkennen.
Bsp.: Durch exzessive Abholzung küstennaher Wälder für den Schiffsbau, sowohl im Altertum als auch im Mittelalter, entstanden die Karstgebiete.

Inzwischen darf man zumindest in Europa keine Schlägerungen mehr vornehmen, ohne dass die Nachfolgende Wiederaufforstung gewährleistet ist. (Sieh hierzu eine Abhandlung im Anhang)

Zu 4.Der Wandel von der Vertikalen Kommandokompetenz zur Horizontalen Funktionskompetenz lässt sich am leichtesten folgendermaßen erklären:

Der Wissensstand der Menschen in der Antike und bis ins späte Mittelalter ja sogar in der frühen Neuzeit war sehr beschränkt. Über Wissen verfügten bevorzugt nur Adelige die auch den überwiegenden Grundbesitz hatten. Sie verfügten über das Land nach ihrem Belieben. Sie hatten auch keine Gründe, sich über die Ressourcen Gedanken zu machen, da die technische Entwicklung für die Natur noch nicht die Folgen hatte wie dies heute der Fall ist. (Unschuldstheorie ).

Es ist zu einer horizontalen ökologischen Umweltkompetenz gekommen → Alltagsbewusstsein des Einzelnen. D.h. im eigenen Umfeld ist jeder notwendig selbst für seine Umwelt verantwortlich → Sprich, sparsamer Umgang mit den Ressourcen, Mülltrennung etc.

Natürlich ist die horizontale (hierarchische) ‚Kommandostruktur‛ auch notwendig, denn ohne diese könnten keine Änderungen eingeführt und durchgesetzt werden.

Gemeint sind die Politischen Gremien und Vereinigungen, die sich um diese Probleme annehmen.

Zu 5. Damit ist auch das Wertesystem zu überdenken. Man muss heute wegkommen vom marxschen System der Naturausbeutung. Die Natur ist heute nicht mehr dazu da, dass wir nach unserem Belieben entnehmen können, was wir für nötig halten. Wir müssen die Begrenztheit natürlicher Ressourcen berücksichtigen.

Hierzu fehlt jedoch die Motivationsstruktur – es muss erst eine neue Ethik entstehen.

Sozusagen das Gebot: Du sollst nachhaltig wirtschaften!

Wir wissen es → befinden uns aber in der Situation des „Rauchers“ und der Abschiebung auf „Andere“ (wer immer das auch sein mag).

Schöne Illusion: Wir brauchen eine Weltregierung mit der notwendigen Macht, gebildet von verständigen Menschen… (ich hör schon auf zu träumen!)

Indianisches Sprichwort: Die Erde ist unsere Mutter und seine Mutter tötet man nicht!

Wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, dann werdet ihr vielleicht einsehen, dass man Geld nicht essen kann

Wir gehen mit dieser Welt um als hätten wir noch eine Zweite auf Reserve. Aber genug davon!


Humanisierungs- und Gefahrenpotentiale verschränken sich exponentiell!



1)

Kategorienmatrix
Klimawandel

Wasser (Trinkwasser → Meer)

Luft (Stratosphäre)

Boden (Verbrauch an Boden)

Industrielle Tierhaltung

Strahlung (Treibhaus, Ozonschicht)

Regenwälder (!)

Biodiversität (Biodiversität oder biologische Vielfalt.)

2) Interdependenzzuwachs vom quantitativen zu qualitativen Kategorisierungen des Menschen.

3) Idee der Orientierung am Ganzheitlichen


Problematik: Es muss die Umweltgefahr richtig eingeschätzt werden. Wir glauben, dass das Verhältnis jetzt irgendwie stimmt!

Wasser: Die Erde hat viel (viel) Wasser, aber …

Nur 2,78% davon ist Trinkwasser, und davon steht nicht alles zur sofortigen Verwendung zur Verfügung.

Wasser ist die häufigste Verbindung auf der Erdoberfläche. Wasser existiert auf der Erde in der Erdkruste (als Kristallwasser und frei beweglich), an der Erdoberfläche und in der Atmosphäre. Zudem ist Wasser maßgeblich am Aufbau organischer Substanzen beteiligt. Pflanzen, Menschen und Tiere bestehen zu 50 – 80 % aus Wasser.

Der Wasseranteil im menschlichen Körper beträgt ungefähr 70 % seines Gesamtgewichts. Wasser ist aber auch Bestandteil unserer Nahrungsmittel (Lozan et al. 2005, S. 5).

Obwohl Wasser nur 1 % der Gesamtmasse der Erdoberfläche ausmacht (Frimmel 1999, S. 178), bedeckt es fast 71 % der Fläche der Erde (Christopherson 1004, S. 178). Der größte Anteil davon befindet sich in den Ozeanen (vergleiche Graphik).

Luft:

Die Atmosphäre umspannt die Erde als sehr dünnen Schutzfilm gegen den kalten und leeren Weltraum. Die Atmosphäre wird entsprechend ihres positiven oder negativen Temperaturgradientens in die vier Schichten Troposphäre – Stratosphäre – Mesosphäre – Thermosphäre unterteilt. Die Luftschichten schützen uns vor schädlichen Strahlungen aus dem Weltraum. („Wir experimentieren gerade damit wie das ohne solche Schutzschichten aussieht!“– Ironische aber treffende Nebenbemerkung von Prof.

Die Luftverschmutzung ist der auf die Luft bezogene Teilaspekt der Umweltverschmutzung. Luftverunreinigung ist eine Veränderung der natürlichen Zusammensetzung der Luft, insbesondere durch Rauch, Ruß, Staub, Aerosole, Dämpfe oder Geruchsstoffe. Von Bedeutung sind erhöhte Ozonwerte für den Smog und Schwefeldioxidkonzentrationen für den sauren Regen.

Weiteres hat der Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid weiter zugenommen. Man tagt ja wieder einmal → (Ich sage: „Wahrscheinlich wieder erfolglos!“)

Boden:

Ein paar Eckdaten:

Die Oberfläche der Erde misst 510 Millionen km². Der Anteil der Landfläche beträgt etwa 148,9 Mio. km² (29 %); das Land verteilt sich auf Kontinente und Inseln.

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nimmt pro Tag bei Hochkonjunktur um gut 129 ha zu; bei schwacher Konjunktur immer noch um mehr als 100 ha pro Tag, meist zulasten landwirtschaftlich genutzter Flächen. Mehr als 80 Prozent dieses Zuwachses dient der Erweiterung von Siedlungsflächen und weniger als 20 Prozent der Erweiterung von Verkehrsflächen. Man sieht daraus wie sehr unsere Expansion der Siedlungsräume Boden verschlingt.


| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten