David Hume war ein schottischer
Philosoph, Ökonom und Historiker. Er war einer der bedeutendsten Vertreter der
schottischen Aufklärung und wird je nach dem der philosophischen Strömung des
Empirismus bzw. des Sensualismus zugerechnet.
Leben:
David Hume wurde am 26. April
1711 in Edinburgh (Schottland) geboren und studierte dort zunächst Jura. Dieses
Studium brach er ab, weil er selbst glaubte, er verspüre eine unüberwindliche
Abneigung gegen alles außer gegen Philosophie und allgemeine Gelehrsamkeit. Finanzielle
Not treibt ihn 1734-1737 nach Frankreich, wo er „A Treatise of Human Nature“ (Abhandlung
über die menschliche Natur) schrieb. Zurück in England veröffentlicht er sein
Werk, stieß jedoch auf wenig Anfrage. 1741 gibt er den ersten Band seiner
„Essays moral and political“ heraus, die in Frankreich großes Aufsehen erregen.
1745 wurde er Gesellschafter des Lord Annandale und ging 1747 als Sekretär des
Generals Sinclair nach Wien und Turin. 1748 kehrt er nach Schottland zurück und
veröffentlicht eine Überarbeitung der „Treatise“ unter dem Titel „Enquiry
concerning human understanding“ (Eine Untersuchung bezüglich des menschlichen
Verstandes). 1751 erschien „An Enquiry Concerning the Principles of Morals “
(Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral), worin auch die Kirche stark
kritisiert wird. Auf Grund dieser Arbeit bleibt seine Bewerbung um eine
Professur in Glasgow erfolglos. 1752-1757 war Hume Bibliothekar in Edinburgh,
wo er 1763 seine „Geschichte Englands“ herausgab. Als Sekretär des Grafen von Hertford
kam Hume 1763 nach Paris und verkehrte dort mit Rousseau und den
Enzyklopädisten. Rousseau begleitete ihn nach England, doch nach einer kurzen
Freundschaft, entzweiten sie sich, infolge der Empfindlichkeit des Genfer
Philosophen. 1767 wurde Hume Unterstaatssekretär, aber schon nach zwei Jähren
zog er sich ins Privatleben zurück und starb am 25. August 1776 in Edinburgh. Kurz
vor seinem Tod verfasst Hume eine Autobiographie: „The life of David Hume“, die
1777 posthum herausgegeben wird von seinem literarischen Nachlassverwalter A.
Smith, wie auch die „Dialogues concerning natural religion“ (Dialoge über
natürliche Religion), da Freunde Hume von einer Veröffentlichung zu
Lebenszeiten, wegen eines öffentlichen Skandals, abrieten.
Philosophie:
Hume war einer der
Hauptvertreter des englischen Empirismus. Im Anschluss an John Locke
analysierte er das Zustandekommen von Erkenntnis aus der Erfahrung. Seine Ethik
gründete er auf das ursprüngliche Gefühl der Sympathie und er wurde
Wegbereiter des Utilitarismus. Religiös stand er dem Deismus nahe. Hume wirkte
auf die französische Aufklärung, beeinflusste Immanuel Kant in seiner Wendung
zum Kritizismus und war bestimmend in der Entstehung des kritischen
Rationalismus.
Erkenntnistheorie:
Die Erkenntnistheorie ist eine
philosophische Grunddisziplin, die sich mit der Frage nach den Ursprüngen und
Bedingungen, den Prinzipien und Methoden, den Zielen und Grenzen des Wissens
beschäftigt.
Sie wird auch als Herzstück der
Humeschen Philosophie bezeichnet. Hume hat seine Erkenntnistheorie im Laufe
seines Lebens modifiziert. Er nennt die Erfahrung als Fundament jeglichen Wissens.
Zu den Erfahrungen zählen jedoch nicht nur die Beobachtung von Einzeldingen,
sondern auch die Zusammenhänge von Ereignissen. Später zweifelt Hume an der
Gültigkeit der Induktionsschlüsse (vom Einzelnen zum Allgemeinen) und spricht
damit erstmals 1740 das Induktionsproblem an. Seines Erachtens könne man nicht
beweisen, dass aufgrund der Tatsache, dass in der Vergangenheit bestimmte Geschehen
andere einleiteten, das auch in Zukunft der Fall sein werde. Somit ist
Wissenserweiterung auf empirischem Wege nicht möglich. Da Hume aber andere
Erkenntniswege (z. B. Rationalismus) ausschloss, blieb als
erkenntnistheoretische Position nur der Skeptizismus, die Bezweifelbarkeit
allen Wissens. Letztlich entschied sich Hume jedoch, diesen Zweifel zu
akzeptieren und die theoretische Grundlage des Wissens als unsicher anzusehen. Dabei
betonte Hume, dass der Mensch nicht anders könne, als Vermutungen zu hegen oder
Dinge/Theorien für wahr zu erachten. Daher sei der Mensch erkenntnistheoretisch
irrational (unvernünftig).
Seine wichtigsten Werke:
·
A Treatise of Human Nature (Eine Abhandlung
über die menschliche Natur)
·
Essays moral and political
·
Enquiry concerning human understanding (Untersuchung
in Betreff des Menschlichen Verstandes)
·
An Enquiry Concerning the Principles of Morals (Eine
Untersuchung über die Prinzipien der Moral)
·
The History of Great Britain (Geschichte Englands, 6 Bände)
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Dialogues Concerning Natural Religion (Dialoge über
natürliche Religion)
·
The life of David Hume