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Aufsatz
Latein

Universität, Schule

Gabriel-von-Seidl Gymnasium Bad Tölz

Note, Lehrer, Jahr

14 Punkte, Herr Zimmermann, Q11 (2012/2013)

Autor / Copyright
Friedrich B. ©
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
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ID# 27661







Petronius Arbiter: „arbiter elegantiae“


Inhaltsverzeichnis

1.      Der Schriftsteller Petronius Arbiter. 2

1.1.       Das Leben des Petronius Arbiter:2

1.2.       Namensgebung:3

1.3.       Namensherkunft:4

2.      Vergleich des Todes von Seneca mit dem von Petron in Tacitus‘ Annalen. 5

2.1.       Wichtige Informationen zum Leben des Senecas:5

2.2.       Wiederholtes Aufgreifen des Ursprungs für den Tod des Petrons:6

2.3.       Darstellung der jeweiligen Todesinszenierungen:7

2.3.1.         Tod des Senecas:7

2.3.2.         Tod des Petrons:8

2.3.3.         Resultat des Vergleichs:9


1.   Der Schriftsteller Petronius Arbiter

1.1.             Das Leben des Petronius Arbiter:

Am Anfang meines Referats werde  ich euch erst einmal einen Szeneausschnitt aus der Neufassung des Films Quo Vadis? zeigen. Achtet dabei besonders auf den Herrn, der Kaiser Neros neu verfasstes Gedicht stark kritisiert, und interpretiert mir dann aus Neros Reaktion heraus, welche Stellung dieser Mann wohl im Leben des Kaisers einnahm. Nachdem ihr nun den Kurzfilm gesehen habt, kann ich einerseits schon mal den Namen des Mannes, der  neben Nero steht, vorwegnehmen.

Natürlich handelt es sich hierbei um Gaius (oder Titus) Petronius Arbiter, aber auf die Herkunft seines Namens werde ich später nochmal genauer eingehen. Andererseits frage ich euch jetzt, welche Position dieser Petronius wohl in Bezug auf Nero einnahm? Dabei ist vielleicht euch die Bezeichnung arbiter  in seinem Namen eine Hilfe. Ja, genau, Petron nahm also die Stellung des arbiter elegantiae, zu deutsch: „Schiedsrichter des guten Geschmacks“, am Hof des Neros ein.

Doch er war nicht nur Berater in Sachen Geschmack, sondern ebenfalls engster Vertrauter in allen Intimitäten des Kaisers. Ein weiteres Merkmal, dass ihn sehr prägte, war seine Leichtigkeit und Gelassenheit, die es ihm ermöglichten, als kultivierter Genießer zu leben. Außerdem erkennt man in ihm oft ein Gegenteil zum Rest der Mitglieder der Oberschicht, was sich besonders in den Annalen 16,18. zeigt. wo es heißt: Er [Petronius] verbrachte ja den Tag mit Schlafen, die Nacht mit Geschäften und Vergnügungen, die das Leben bietet; wie anderen der Fleiß, so hatte ihm das Nichtstun zu Ansehen verholfen, und galt er nicht als Schlemmer und Verschwender wie die meisten, die ihr Vermögen vertun, sondern als Mann des verfeinerten Lebensgenusses.

Zu nennen ist sicher auch, dass Gaius Petronius, der ca. 14 n. Chr. geboren wurde und 66 n. Chr. starb,  nach Informationen in den Annalen Tacitus‘, neben der wichtigsten Rolle seines Lebens als arbiter elegantiae am Hof Neros, ein hoher  Beamter war, der dem römischen Staat sehr erfolgreich als Prokonsul und Konsul von Bithynien diente. Nachdem er aber sich und der Welt seine Fähigkeiten bewiesen hatte, nahm er natürlich wieder sein wohlhabendes Genießerleben auf, bis er durch die wohl aus Neid hervorgerufene Anschuldigung seines Rivalen Ofonius Tigellinus der Teilnahme an der so genannten Pisonischen Verschwörung gegen Kaiser Nero in Ungnade fiel und darauf zum Selbstmord getrieben wurde.

Seinen Freitod in Cumae inszenierte er auf betont lockere, natürliche Art, was von Tacitus als Gegenstück zum Philosophentode Senecas beschrieben wird. Aber darauf werde ich im letzten Teil meines Referats nochmal ge.....[Volltext lesen]

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Zudem gab es im antiken Rom wesentlich mehr Geschlechternamen als Vornamen.

Der letzte Abschnitt zur Namensgebung befasst sich mit dem schon genannten dritten Element des Namens der Römer: Dem cognomen. Der individuellste Namensbestandteil war das cognomen, auch Beiname oder Übername genannt. Da das praenomen nicht mehr die Individualität des Einzelnen ausdrückte und auch das nomen gentile bald keine Eindeutigkeit mehr gewährleistete, trat ab etwa 200 v. Chr. der individuellste Namensbestandteil hinzu, der im Lateinischen als cognomen angeführt wird und im Deutschen wie schon erwähnt Beiname oder auch Übername genannt wird.

Immer mehr Römer trugen also ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. noch einen weiteren Namen,  so dass sich die tria nomina als die "typische" Namensform etablierte. Könnt ihr mir eine Person nennen, die die tria nomina inne hatte, wenn es geht, ein römischer Schriftsteller mit dem ihr euch schon mal im Lateinunterricht befasst habt (z. B.: Marcus (praenomen) Tullius (nomen gentile) Cicero (cognomen).

Die cognomen spielten außerdem ursprünglich auf körperliche oder persönliche Merkmale an. Die Namensvielfalt war bei den Beinamen am größten. Hinzukommen konnten bei besonderen Verdiensten Ehrennamen (z. B. Africanus). Aber mehr will ich dazu auch gar nicht nennen, denn die Namensgebung im alten Rom ist ein sehr komplexes und weitgreifendes Thema, das in einem weiteren Referat für sich umso genauer behandelt werden müsste.


1.3.     Namensherkunft:

Nun bin ich bei der Namensherkunft des Petronius Arbiter angelant. Ihr habt wahrscheinlich schon mitbekommen, dass ich während des Referats verschiedene Namen für ein und dieselbe Person verwendet habe. Das liegt besonders daran, dass auch heute noch die letzte Sicherheit fehlt, dass es sich bei dem Autor des Romans Satyrica um den in Tacitus‘ Annalen beschriebenen Gaius Petronius Arbiter handelt.

So besitzt der daneben auch die Namen Titus Petronius Arbiter, Gaius Petronius, Publius Petronius Niger oder nur Petronius Arbiter, deutsch mitunter auch Petron. Doch mit großer Wahrscheinlichkeit lässt sich anhand zeitgenössischer und interessanter früher Quellen behaupten, dass Petronius Arbiter der Vornamen Titus zu Eigen war. Argumente und sind hierfür einerseits der  früheste Zeuge, der Zeitgenosse Plinius der Ältere, der 79 n. Chr. verstarb, andererseits Plutarch, ein griechischer Schriftsteller und Verfasser zahlreicher biographischer und philosophischer Schriften der ihn ausschließlich „Titos“ nennt und 125 n. Chr. sein Ende fand.

Zweites Argument stammte vom Übersetzer und Historiker Harry C. Schnur  (* 24. Februar 1907 in Berlin; † 21. Februar 1979 in Hongkong), der sein Fachgebiet in der lateinischen und altgriechischen Literatur fand. Hier heißt es, dass die Erwähnung als „Gaius“ als sekundär anzusehen ist, da „Gaius“ lediglich eine fehlerhafte Ergänzung von Scaliger sei und doch findet sich die Abkürzung  „C.“ i.....

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Er war fortan der Erzieher Neros  und sollte ihn in Rhetorik ausbilden und als politischer Berater auf das zukünftige Kaiseramt vorbereiten. 54 n. Chr. wird der siebzehnjährige Nero zum Kaiser berufen, da Claudius durch seine eigene Frau vergiftet wurde. Die folgenden fünf Jahre, in denen Seneca und der befreundete Prätorianerpräfekt Burrus die Politik bestimmten, waren die goldene Zeit der Entspannung und des äußeren Erfolges für das römische Reich.

Jedoch wurde im Laufe der Zeit die Situation für Seneca immer schwieriger, da er der Herrschsucht Agrippinas entgegentreten musste und dadurch ihren Hass auf sich zog. Er musste mit dem Ausschweifungen Neros leben und oft Kompromisse eingehen, die seiner philosophischen Haltung wiedersprachen. Mit dem Tod von Burrus 62 n. Chr. wurde Senecas Einfluss auf Nero immer geringer.

Für viel Geld erwarb Seneca die Asche seines getöteten Freundes. Er erahnte am Schicksal des Burrus sein eigenes. Seneca entschloss sich daher Nero um einen Rücktritt seinerseits zu bitten, jedoch lehnte Nero ab. Seneca zog sich dennoch auf seine Besitztümer unteranderem in Rom und Campanien zurück, um sich dort der Philosophie und schriftstellerischen Tätigkeiten zu widmen.

Nero gebärdete sich in der folgenden Zeit immer wahnsinniger, weswegen Lucan, der Neffe des Seneca, 64 n. Chr. den Kaiser als Verursacher für den sechstägigen Brand in Rom annahm. Er rief sofort seinen Onkel in das verwüstete Rom und Seneca wurden die Grausamkeiten dieses Brands unter anderem an den vielen frei liegenden Leichen bewusst. Daraufhin trafen sich Seneca, Lucan und Piso in Senecas villa rustica.

Dort berichtete Piso von seinen Verschwörungsgedanken gegen Nero. Seneca glaubte nicht an ein Gelingen der Verschwörungspläne und war nun bereit zu sterben. Paulina, seine Ehefrau, wollte mit ihm in den Tod gehen.


2.2.     Wiederholtes Aufgreifen des Ursprungs für den Tod des Petrons:

Nachdem ich euch ja schon über die wichtigsten Eckpunkte in Titus Petronius Abiters Leben informiert habe, will ich hier nur nochmal kurz aufgreifen, dass dieser, wie schon gesagt, durch seinen Rivalen Tigellinus zu Fall gebracht und daraufhin von Kaiser Nero zum Selbstmord gezwungen wurde.


2.3.     Darstellung der jeweiligen Todesinszenierungen:

Nach Beschreiben der Lebenswege der beiden Vergleichspersonen sind für uns nun die jeweiligen Einstellungen zum Tod und die unterschiedlich ausgeführten Todesinsz.....

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Als Seneca 65 n. Chr. letztendlich der voraussehbare Befehl der Selbsttötung von einem Boten Neros überbracht wurde, verlangte er Tafeln, auf diesen er sein Testament für die Nachwelt unmittelbar vor seinem Lebensende verfassen konnte. Nachdem ihm dies aber abgeschlagen worden war, hinterließ er seinen anwesenden Freunden, die zugleich auch seine Gelehrten darstellten, das in Tacitus‘ Annalen Buch 15, Kapitel 62, Absatz 1 beschriebene „imaginem vitae suae“.

Ich schätze Mal, dass jeder weiß, was diese Phrase bedeutet. Wie übersetzt man folglich dieses Zitat? Er hinterläßt seinen Mitstreitern demgemäß das Bild seines Lebens als letzten Willen. Bei der Selbstinszenierung des erzwungenen Todes, macht Tacitus‘ klar, dass sich Seneca als Vorbild der stoischen constantia, also der stoischen Beständigkeit bzw. Unerschütterlichkeit, sah, indem er seelenruhig seine verzweifelten, weinenden Freunde mit philosophischen Lehrsätzen, die diese angeblich gelernt hätten, ermahnte und somit beruhigen wollte, obwohl er gerade dabei war seine Pulsadern zu öffnen.

Die Gelassenheit und Überzeugtheit des Senecas werden im Laufe der Szene immer übertriebener und dramatischer durch die Schreibkunst des Tacitus‘, der hierbei viele indirekte und direkte Reden verwendet, dargestellt. Demnach soll er weitere Arterien an den Beinen geöffnet haben, bis er sogar wie der herausragende Philosoph Sokrates den Schierlingsbecher zu sich genommen hat.

Wisst ihr was der Schierlingsbecher ist? Ja, richtig, hierbei handelt es sich um einen vergifteten Trank, der aus dem Saft des gefleckten Schierlings gewonnen wird. Aber auch dieses Selbstmordmittel hatte nicht den erwünschten Zweck erfüllt, sodass er schlussendlich in einem Dampfbad ersticken musste. Folglich stab er eines langsamen und qualvollen Todes im Kreise seiner engsten Freunde.


2.3.2.              Tod des Petrons:

Während Seneca demnach in stoischer Ruhe dem Tod entgegentreten und somit ein Vorbild des Philosophentodes prägen wollte, wird Petrons Tod von Tacitus in seinen Annalen Buch 16, Kapitel 19 als klares Gegenstück zur Seneca-Szene beschrieben, da Petron den Tod leicht nahm und mit ihm spielte, wie er stets mit dem Leben spielte. Er unterhielt sich bei der Todesprozedur mit seinen Freunden nicht über die Unsterblichkeit der Seele und ermahnte sie auch nicht mit philosophischen Sprüchen.

Sein Ziel war nicht den Ruhm der constantia zu erlangen. Auch versuchte er nicht im Gegensatz zu Seneca den Tod zu beschleunigen, sondern zögerte ihn durch ständiges Verbinden der offenen Pulsadern absichtlich hinaus. So zeigt Tacitus in dieser Szene, dass es neben der vorherrschenden stoischen constantia differenzierte Einstellungen gab, die auf anderen Wegen zu einem ebenso eh.....

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