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Testbericht

Perfect World MMORPG: Kostenlo­ses Online-S­piel im Test

921 Wörter / ~2 Seiten sternsternstern_0.75stern_0.3stern_0.3 Autor Günter L. im Mai. 2012
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Testbericht
Freizeit

Universität, Schule

Friedrich-Schiller-Universität Jena - FSU

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Günter L. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.07 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternstern_0.75stern_0.3stern_0.3
ID# 19917







Inhalt: Der Testberi­cht zeigt, dass Perfect World ein kostenlo­ses MMORPG ist, das eine Vielzahl von Charakte­ranpassu­ngen ermöglic­ht und beeindru­ckende Grafiken bietet. Die Spielwel­t ist visuell ansprech­end und bietet eine entspann­ende Atmosphäre mit passende­r Musik. Trotz einiger Standard­quests und der Notwendi­gkeit einer besseren Lokalisa­tion könnte Perfect World eine interess­ante Alternat­ive zu anderen MMOs sein.
#Grafik#Charakterbau#Questvielfalt

Step into the Perfect World!”

 

Mit diesen Worten macht euch ein sehr fröhliches Lied darauf aufmerksam, dass ihr Perfect World gestartet habt. Doch bevor es soweit kommt, muss man das Spiel erstmal besitzen. Für Menschen mit Internet dürfte dies aber kein Problem sein, denn Perfect World ist ein kostenloses Spiel. Und für den Rest wird das Spiel nicht interessant sein, denn es ist ein MMORPG (Massive Multiplayer Online Role-Play Game), welches auch in der finalen Version kostenlos spielbar sein wird. Aber da Spiele nicht aus Luft und Liebe entstehen, muss der Entwickler Beijing Perfect World Ltd. Natürlich auch Geld einnehmen. Wie andere MMO’s aus dem fernen Osten wurde deshalb ein Shop in das Spiel integriert, in welchem man eine für echtes Geld erhältliche Spielwährung nach Lust und Laune ausgeben kann.

 

Zurück zum Spielstart: Nach dem Einloggen kann man nun für einen Server entscheiden und dort seinen ersten Charakter erstellen. Die Auswahl ist mit 3 Rassen à 2 Klassen (also insgesamt 6) ein wenig spärlich, deckt aber die wichtigsten Rollenspielklassen ab. So können die normalen Menschen Krieger und Magier ausbilden und die Flügelelfen Schützen und Priester ausbilden. Exotischer muten die Beastkins an, die als eine Mischung aus Menschen und diversen Tieren daherkommen. Die kriegerartigen Werbestien etwa haben das Aussehen eines Pandas oder Tigers und können nur männlichen Geschlechtes sein, während die ausschließlich weiblichen Werfüchse eine Art Naturzauberer mit Kampftier darstellen. Meine Wahl fiel aufgrund des interessanten Klassendesigns auf letztere, womit ich dann auch im Charaktererstellungsbildschirm gelandet bin. Hier bin ich höchst erstaunt über die nahezu unbegrenzte Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten. Haar- und Hautfarbe, Kopf-, Nasen- und Augenform und auch kleinste Dinge wie den Abstand der Augen zueinander. Davon können sich hiesige Vergleichsprodukte wie World of Warcraft mehrere Scheiben abschneiden. Nachdem man sich mehr oder weniger Zeit für die Erstellung gelassen hat, tritt man endlich in die perfekte Welt ein. So erwacht ein neuer Charakter mitten in der Pampa und wird von einem informativen, aber langweilig präsentierten Hilfetext begrüßt. Per genreüblicher WSAD-Steuerung erkunde ich die ersten Meter laufend und (sehr hoch!) springend, spreche mit dem ersten Questgeber und bekämpfe die ersten Monster. Dem Werfuchs steht zu Anfang ein giftähnlicher Schuss zur Verfügung, mit dem sich das Einüben sehr einfach gestaltet. Schon bald führt die Questreihe in die Hauptstadt der Beastkin, der City of Beast. Diese Stadt erinnert an mittelamerikanische Urvölker, die wunderschön anzusehen ist und anfangs riesig wirkt. Die friedliche Musik wirkt beruhigend und passt perfekt in diese schöne Welt, welche langsam immer mehr der Grafikpracht preisgibt. Die Quests führen nun weiter Richtung Süden, wo man nun auch einen Fluss entdeckt und sein erstes Tier zähmen kann. Die Wassereffekte sind atemberaubend, selbst, wenn man schon Grafikperlen wie Crysis gespielt hat. Und wenn man bereits lange genug spielt, merkt man auch, dass sich die Tageszeiten ändern und die Nacht bzw. der Tag hereinbricht. Das Spiel generiert unter anderem Lichtreflektionen und Lens Flare-Effekte. Dabei belastet das Spiel den PC bei Weitem weniger als vergleichbar schöne Spiele. Ein Trick von Perfect World ist unter anderem das Reduzieren der Animationen von Monstern und Spielern ab einer bestimmten Reichweite, die bei Näherkommen immer flüssiger berechnet werden. Dies tut der Atmosphäre des Spiels kaum einen Abbruch. Auch die Städte der anderen Rassen sind wunderschön und besitzen eine einzigartige Architektur. Viel zu tun hat man dort allerdings noch nicht, die Questreihen sind rassen- und klassenbedingt verfügbar und führen die Charaktere vorerst nur durch Gebiete nahe der Heimat.

 

Die Quests selber sind leider Standardkost und bieten kaum Abwechslung. Hier eine bestimmte Zahl von Monstern töten, da ein paar Items von Monster holen (=Monster töten), ab und zu redet man einfach mit den Bewohnern der Welt, welche durchaus interessante Geschichten auf Lager haben. Man erkennt aber auch, dass die Bewohner der Perfect World offenbar Probleme mit englisch haben, denn momentan stecken noch viele Fehler in den Texten. Die wichtigsten Quests beinhalten das Weiterentwickeln des „Cultivation“-Grades. Nur durch eine höhere Cultivation wird einem Zugang zu neuen Fähigkeiten gewehrt. Diese benötigen neben dem Cultivation-Grad auch Gold sowie Fähigkeitenpunkte, die man neben den obligatorischen Erfahrungspunkten für fast alle Handlungen wie Items produzieren, Quests erledigen oder Rohstoffe abbauen erhält. Dennoch steht beides nicht in Massen zur Verfügung und man muss schauen, welche Fähigkeiten erstmal wichtiger sind. Soll es eine Verbesserung des Giftschusses sein oder lieber ein besserer Schlag in der Fuchsform? Oder stuft man doch lieber einen der vier Berufe auf? Man kann mit ihnen Schmiedekunst (produziert Waffen), Schneiderei (Rüstungen), Juwelier (Accessoires) oder Pharmazie (Tränke) ausüben. Die Rohstoffe dafür erhält man überall in der Welt durch Ablagerungen wie Erze, Pflanzen und verwitterte Baumstümpfe, die man allesamt mit einer Schaufel abbauen kann. Dabei sollte man schon ökonomisch mit den wenigen Rohstoffen umgehen, damit die Berufe überhaupt lohnenswert bleiben.

 

Das Spiel erscheint bereits sehr fertig, aber das Interface bedarf dennoch ein wenig Überarbeitung. So lassen sich die frei verschiebbaren Fenster und Leisten nicht fixieren und wirken generell recht behelfsmäßig. Der Chat ist sehr unauffällig und wird schnell überlesen. Dabei bieten instanzierte (d.h. für jede Gruppe einzigartig erstellte) Höhlen und Bossmonster genug Gelegenheiten, um sich in Gruppen zusammen zu finden.

 

Perfect World sieht fantastisch aus und gibt einem eine einzigartige Atmosphäre. Spielerisch ist es nun mal ein „Asian Grinder“, in dem man fast nur Monster tötet, um im Level zu steigen, größtenteils verpackt in viele Quests, die rund um die chinesische Mythologie angelegt sind. Wenn der Hersteller noch das Interface auf einen ansprechenden Stand bringt und eine ordentliche Lokalisation durchführt, könnte das Spiel durchaus eine Alternative zu hiesigen MMO’s darstellen.  Wir dürfen gespannt sein. Aber: Perfekt ist diese Welt eben dann doch nicht.


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