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Paris im Film, alles nur Klischee?: Die Darstellung einer Stadt im Film zwischen Klischee und Realität
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Seminararbeit
Film

Universität, Schule

Richard-von-Weizäcker-Schule Öhringen

Note, Lehrer, Jahr

2012, 1-

Autor / Copyright
Amadea Guttenbrunner ©
Metadaten
Preis 8.80
Format: pdf
Größe: 0.34 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 23856







Seminararbeit


Paris im Film, alles nur Klischee?

Die Darstellung einer Stadt im Film zwischen Klischee und Realität.


Vorwort


Als ich anfing über ein Thema für meine Seminararbeit mit dem Oberthema Paris nachzudenken, kamen mir sehr schnell Bilder und Gedanken über diese Stadt in den Sinn, wie wohl den meisten von uns: der Eiffelturm, Paris - die Stadt der Liebe, der Mode, Kreisverkehr, Kunst, usw. Dabei stellte sich mir die Frage, wie es sich wohl lebt in solch einer Metropole und ob die ganzen Klischees die mir zuerst in den Sinn kamen wirklich zutreffend sind?

Da ich Paris bisher hauptsächlich nur aus Filmen kenne, in denen die Metropole als die wunderbarste, schönste und romantischste Stadt der Welt gepriesen wird, stellte sich mir die Frage, ob diese Parisklischees, wie sie im Film dargestellt werden, auch tatsächlich in irgendeiner Form der Pariser Realität entsprechen.


Wenn wir alle Nächte von dem gleichen Ereignis träumten, so würde es uns ebensosehr beeinflussen, wie die Dinge, die wir alle Tage sehen.“1

Blaise Pascal


Nach kurzer Recherche musste ich überrascht feststellen, dass es eine unglaubliche Anzahl von Paris-Filmen gibt. Klischees in ihnen zu finden war nicht das Problem, eine Auswahl zu treffen schon eher. Letztendlich entschied ich mich für folgender Filme: »Zazie dans le métro«, »Die fabelhafte Welt der Amélie« und »Midnight in Paris«. Auf diese Filme werde ich in meiner Arbeit näher eingehen und sie im Spiegel meiner Frage betrachten.

Ein weiterer Aspekt meiner Arbeit wird die Pariser Realität sein. Wie gestaltet sich der Alltag in Paris, jenseits der bekannten Klischees. Welche historische Hintergründe gibt es? - Wo treffen Klischee und Realität aufeinander? Bei der Beantwortung dieser Frage war mir eine Bekannte, die als Au-Pair ein Jahr in einer Pariser Familie verbracht hat, außerordentlich hilfreich.


1. Klischee


1.1 Definition Klischee


Wer kennt sie nicht, die allgemein bekannten Klischees:

»Frauen können nicht einparken«, »Kranke Männer sind wehleidig«, »Franzosen sind Feinschmecker«, »New York ist die Stadt die niemals schläft«, »Alle Schweden sind blond« und »Paris ist die Stadt der Liebe«, . .


Doch was sind Klischees, woher kommen sie?

Im Sachwörterbuch der Literatur sind Klischees folgendermaßen definiert:

"[Klischees sind] vorgeprägte Wendungen, abgegriffene und durch allzu häufigen Gebrauch verschlissene Bilder, Ausdrucksweisen, Rede- und Denkschemata, die ohne individuelle Überzeugung einfach unbedacht übernommen werden."2


Daraus lässt sich also schließen, dass Klischees feststehende, vorgefasste Meinungen gegenüber Bevölkerungsgruppen, Ländern, Personen, oder Sachverhalten sind, welche in der Regel nicht auf eigenen Erfahrungen beruhen und oftmals nur aus Verallgemeinerungen bestehen. Es gibt einige Klischees, die sogar in Form von Redensarten in die Umgangssprache aufgenommen wurden, wie z.B. »Leben wie Gott in Frankreich« oder »Pünktlich wie die Maurer«.


Laut Duden stammt das Wort Klischee vom französischen Wort cliché ab und hat folgende Bedeutungen:

1. a) mittels Stereotypie oder Galvanoplastik hergestellte Vervielfältigung eines Druckstocks.

b) Druckstock. "

Damit ist eine fototechnisch oder maschinell hergestellte Druckform für das Hochdruckverfahren in der Zeitungs- bzw. Buchdrucktechnik gemeint.

„ 2. a) unschöpferische Nachbildung; Abklatsch

[Der sogenannte Abklatsch ist ein Probeabzug im Druckwesen]

b) eingefahrene, überkommene Vorstellung

c) abgedroschene Redewendungen." 3


Geht man nun davon aus, dass das Wort Klischee ursprünglich aus der Drucktechnik kommt und im eigentlichen Sinn „Abklatsch“, bzw. „unschöpferische Nachbildung“ bedeutet, wird einem klar, dass ein Klischee niemals eine erfundene, der Phantasie entsprungene Begebenheit sein kann. Das Klischee hat immer einen wahren Ursprung, es gib immer eine tatsächliche Begebenheit die durch Weiterverbreitung, in jeglicher Form, irgendwann zu einem Klischee wurde.


Gerd Mietzel weist im Buch „Wege in die Psychologie“ darauf hin, dass Klischees auch der Bild- und Symbolsprache dienen. Jeder hat durch gewisse Erfahrungen eine Vorstellung von bestimmten Sachverhalten, die in unserem Gehirn in 'Schubladen' abgespeichert sind, um ähnliche oder gleichbleibende Gegebenheiten und Erfahrungen nicht immer wieder von neuem überprüfen zu müssen. Somit dienen Klischees, der Vereinfachung von Denkprozessen.4

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In Film „Zazie dans le mètro" von Louis Malle dreht sich alles um erotische Anziehung und Sexualität. Er zeigt die schlüpfrige Welt der Erwachsenen aus der Sicht „einer unverschämt frechen Provinzgöre". Pigalle, das Moulin Rouge, der Cancan und das Lido sind weltbekannt, oft besungen und vielfach verfilmt. In „Irma la Douce", von Billy Wilder oder im Film „Moulin Rouge", von Baz Luhrmann geht es um Prostitution und Begierde.

Im französischen Film sind Nachtclubs, Cabarets und Prostitution kein seltenes Thema. Es gehört anscheinend wie selbstverständlich zu ihrer Kultur und wurde nie so tabuisiert, wie lange Zeit in Deutschland und Amerika. Ein geschichtlicher Rückblick gibt Auskunft über die Wurzeln dieses Klischees. Paris gilt schon seit sehr langer Zeit als „Stadt der Liebe“ - jedoch nicht nur der romantischen, sondern vor allem, der käuflichen Liebe.

Mätressen, frivole, lasterhafte Feste, bis hin zu Orgien prägten schon das Leben am Hof des Sonnenkönigs Ludwig des XIV in Versailles. Offen zur Schau gestellte Sexualität, zur Befriedigung der Lust oder als Mittel zum Zweck im Spiel um Macht und Intrigen, waren hier an der Tagesordnung, also nichts Außergewöhnliches.6

Im 19.Jahrhundert entwickelten sich aus öffentlichen Tanzsälen die ersten Varietees. Hauptattraktion dieser Etablissements war der Cancan. Ursprünglich war der Cancan der Tanz der Pariser Wäscherinnen7, jedoch entwickelte er sich in jener Zeit, durch die Aufnahme in die Varietees zur erotischen Attraktion. Ein Tanz bei dem die Frauen die Röcke hoben, Bein, Strumpfhalter und Unterwäsche zeigten, war eine Sensation.

Die Eröffnung des Moulin Rouge machte 1889 Paris zur Erotik-Hauptstadt Europas. Durch die Weltausstellung 1899 stieg die Zahl der Bordelle in die Höhe, viele Besucher strömten in die Stadt, die den Ruf des legendären Nachtlebens von Paris in der Welt verbreiteten.8 Pigalle, das berühmte Pariser Vergnügungsviertel, ist auch heute noch ein Touristenmagnet.


Paris die Stadt der Mode“ – es ist allgemein bekannt, dass die bekanntesten Modelabels in Paris ihre Ateliers und Geschäfte haben und mit ihren großen Haute Couture Modeschauen weltweite Trends setzen. Für Modeschöpfer, die Schönen und Reichen, für junge aufstrebende Designer, Modells und alle Modeinteressierten ist Paris die Sonne im Modeuniversum.

Die Vorstellung, dass junge Pariserinnen aussehen als kämen sie direkt vom Laufsteg und auch, dass Frauen in reiferem Alter stets modisch und elegant gekleidet sind ist Teil dieses Klischees.

Bei diesem enormen Stellenwert den die Mode für Paris hat könnte man nun davon ausgehen, dass sich dieses modische Interesse der Welt an Paris auch in der Filmbranche bemerkbar macht. Doch konnte ich bei meinen Recherchen nur einen einzigen Film finden, dessen Handlung sich um Paris als Stadt der Mode, der Kollektionen und Modeschauen dreht: „Barbie - Modezauber in Paris“, ein Animationsfilm aus dem Jahr 2010, von William Lau.

Ansonsten ist es wieder Louis Malle der in seiner Komödie „Zazie, dans le mètro“ das Thema Mode aufnimmt, indem er es leicht überzeichnet. Zazies Onkel ist immer vom feinsten gekleidet, er parfümiert sich, beleidigt und beschimpft seine stinkenden Mitmenschen, seine Frau näht seine Bühnenkostüme, der Schuster um die Ecke fabriziert extravagante Stiefel und Zazie ergattert und trägt eine der ersten Blue Jeans für Kinder.

Malle versucht in seinem Film auf „witzig – ironische Weise“9 das Pariser Modeklischee zu karikieren.

Paris als Stadt der Mode wird in Filmen eher unbewusst dargestellt, indem die Darsteller/innen, mit ihrer Kleidung die Eleganz und den Chic der Pariser Mode zeigen. Jean Seberg spielt in „Außer Atem“, von Jean-Luc Godard eine Studentin, ist jedoch gekleidet wie ein Modell. Auch ihr Filmpartner Jean-Paul Belmondo, der im Film einen Autodieb und Mörder darstellt, macht modisch eine gute Figur.

Auch beim Klischee „Stadt der Mode“ sind die Wurzeln zurück zu verfolgen. Der Erfinder der Haute Couture war ein in Paris lebender Engländer, der nach vielen Jahren als Angestellter sein eigenes Geschäft eröffnete. Der innovative Schneider verwendete nur erlesene Stoffe und hatte die Idee, seine Mode dem jahreszeitlichen Rhythmus anzupassen und seine Kollektion von lebenden Modellen aus Modeschauen präsentieren zu lassen.10

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Auf das Wochenendprogramm ihres Onkels Gabriel, der als Transvestit in einem Nachtclub arbeitet, hat Zazie überhaupt keine Lust und macht sich einfach selbstständig auf den Weg durch die Stadt. Auf ihren Streifzügen findet sie sich in grotesken Situationen mit skurrilen Gestalten wieder. Nach einer wild durchfeierten Nacht wird eine übermüdete Zazie am nächsten Morgen ihrer Mutter am Bahnhof übergeben.



2.1.2 Klischees


Die Außenaufnahmen im Film Zazie sind an Originalschauplätzen gedreht und vermitteln beim Betrachter das Gefühl bei einer Stadtrundfahrt mitzufahren: in schneller Abfolge rennt oder fährt Zazie über Flohmärkte und überdachte Passagen, kommt an Bistros, der Kirche Saint-Vincent-de-Paul, dem Place-Franz-Liszt, dem Gare de l`Est, dem Eiffelturm und einem Cabaret im Pigalle vorbei, um nur einige gezeigte Orte und Sehenswürdigkeiten zu nennen.

Die Liebe ist das zentrale Thema des Films. Jedoch nicht so wie man sich das im ersten Moment vorstellt, als romantische, gefühlvolle Inszenierung. Die Dialoge sind frivol, voller offener und verdeckter sexueller Anspielungen, und teilweise sogar ordinär. Jeder begehrt jeden, selbst vor einem Sittenstrolch, der sich im Nachhinein doch in eine erwachsene Frau verliebt, macht der Regisseur nicht halt.

Auch das Nachtleben von Paris kommt nicht zu kurz und ist Teil der Handlung, Onkel „Gabi“ arbeitet als Transvestit und Zazie begleitet ihn in sein Etablissement, wo sie den Tänzerinnen bei ihren Proben zusieht.

Zazie ist viel unterwegs und gerät mit ihren Verfolgern und Verbündeten ständig in verstopfte Straßen, Kreisverkehre und Staus. Ein Schiff, Autos, Busse, Roller, Menschen, alles vorhanden. Hektisch, pulsierend, aber nie gefährlich.


Malle versucht mit filmischen Mitteln, wie Slapstickeinlagen und Verfolgungsjagden, auf witzig-ironische Weise die üblichen Klischee-Bilder von Paris zu brechen.“13

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Man könnte meinen, Jeunet drehte einen Werbefilm für den Stadtteil rund um Montmartre. Wer auf eine Szene beim Louvre, Eiffelturm oder dem Arc de Triomphe hofft, wartet vergebens. Man bekommt fast den Eindruck, Amélie lebe in ihrem ganz privaten, kleinen Dorf.

Die Liebe ist auch hier das zentrale Thema des Films, dieses Mal jedoch in der romantischen Version. Neben der Liebe spielt das Café, in dem Amélie arbeitet, eine wichtige Rolle. Hier trifft sie auf die Menschen, die sie glücklich machen will. Das Café als Ort der Begegnung, als wichtiger Teil ihres Lebens.

Alles spielt sich rund um Montmartre ab. Und hier werden auch alle Sehenswürdigkeiten gezeigt. Das Karussell, die Kirche Sacre Coeur, mit allen Stufen, wie überhaupt alle Stufen und Treppen im Montmartre. Es gibt mehrere Einstellungen in denen der Betrachter über die Dächer von ganz Paris schauen kann, eine sehr beliebte Kameraeinstellung.

Ein Künstlerviertel, ein Café und die Liebe, in warmen angenehmen Farben aufgenommen, viele sonnendurchflutete, wunderschöne alte Treppenhäuser, Gassen, Treppen, Hinterhöfe, Märkte, Gemüsestände. Skurrile, aber dennoch sympathische Charaktere, gewürzt mit einer kräftigen Priese Humor und fertig ist ein Film, der viele Paris Klischees bedient und es sich dennoch leisten kann die weltbekannten Wahrzeichen einfach zu ignorieren.


2.3 Midnight in Paris, Woody Allen (2011)


„Paris ist der geilste Ort im Universum“15

Owen Wilson als Gil in Midnight in Paris


2.3.1 Inhaltsangabe


Wer hat nicht schon einmal mit dem Gedanken gespielt, wie schön es wäre, zu einer anderen Zeit zu leben?

In Woody Allens „Midnight in Paris“ geht dieser Traum für den amerikanischen Touristen und Schriftsteller Gil in Erfüllung. Mit seiner zukünftigen Frau und seinen Schwiegereltern macht Gil Urlaub in Paris, er möchte keine unbedeutenden Hollywooddrehbücher mehr schreiben und arbeitet deshalb intensiv an seinem ersten Roman.

Seine Frau Inez will die Zeit in Paris mit amerikanischen Freunden, Einkaufen und Sightseeing verbringen. Gil ist fasziniert von der Stadt und ihrer Geschichte, vor allem das goldene Zeitalter der Zwanziger Jahre, als Paris die „Welthauptstadt" der Künstler war, fasziniert ihn.

Eines Abends gelangt er durch eine Zeitreise in genau diese Epoche. Er erlebt, bzw. wird Teil der Künstlerclique um Gertrude Stein und lernt dabei u.a. Scott Fitzgerald, Ernest Hemingway und Salvadore Dali kennen. Er feiert und diskutiert mit seinen Idolen und muss immer mehr feststellen, dass er in seinem bisherigen L.....[Volltext lesen]

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Gil ist anders, er ist Künstler, er taucht ein in die Welt der Künstler, er fühlt das Paris im Regen, das schon Ernest Hemingway beschrieb und dem Gustave Caillebotte ein eigenes Kunstwerk widmete: das „Rue de Paris, temps de pluie“17. Und er erlebt das romantische Paris im Regen, indem er auf einer Seine-Brücke die seelenverwandte Flohmarktverkäuferin wieder trifft und mit ihr durch den Regen in ein neues Leben spaziert.


3. Paris im Film – Das Kino und die Stadt Paris


Um zu verstehen warum ausgerechnet Paris mit so vielen Filmklischees behaftet ist, muss man sich mit der filmischen Biografie dieser Stadt auseinandersetzen.


3.1 Biografie einer Filmstadt


„ Das Kino wurde anderswo erfunden, doch geboren wurde es in Paris.“18

Jean Douchet


Im Dezember 1895 wurde in Paris über einen von den Brüdern Lumière entwickelten Cinematograf die ersten bewegten Bilder auf ein gespanntes Leinentuch projiziert. Das anfängliche Desinteresse der Pariser ging sehr schnell in große Begeisterung über. Nach der Weltausstellung im Jahr 1900 fing ein gewisser Georges Méliès damit an, nicht nur Alltagssituationen zu filmen und vorzuführen, sondern er inszenierte die ersten erfundenen Geschichten und Abenteuer des Films.

George Méliès gilt heute noch als der Begründer des Spielfilms.

Zeitgleich inszenierten die Geschäftspartner Charles Pathé und Léon Gaumont die ersten Slapstick – Serien der Filmgeschichte. Sie verlegten ihre Filmaufnahmen auf die Straße und ließen ihre Protagonisten in wilden Verfolgungsjagden durch Paris stolpern.

Nach dem ersten Weltkrieg war Paris weiterhin Schauplatz und Kulisse für die Filmschaffenden. In den neuen Großstadtfilmen diente Paris als Schauplatz menschlicher Dramen, Tragödien und Komödien. Zwischen den Weltkriegen vollzog sich die Entwicklung vom Stummfilm zum Tonfilm. Amerikanische Filmemacher wie Lubitsch und Chaplin waren bereits in Paris um ihre Screwba.....

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„Paris und das Kino sind untrennbar miteinander verbunden. Paris hat alle Epochen des filmischen Schaffens begleitet oder gar inspiriert: vom Stummfilm bis zur Nouvelle Vague, vom poetischen Realismus bis zur Postmoderne ( .).“20 Prof. Dr. Jacques-Pierre Gougeon Durch die amerikanische Filmindustrie vor, während und nach dem Weltkrieg, wurde Paris mit all seinem Charme und seinen Sehenswürdigkeiten weltberühmt.

Paris, welches man bisher nur aus Reiseberichten, Büchern und Fotografien kannte, wurde nun für jeden Kinogänger visuell erlebbar. Paris wurde zum Lieblingskind der amerikanischen Filmbranche, es wurde idealisiert und bewusst mit all den romantischen Klischees ausgestattet. Das „alte“ Paris mit seiner Kultur, seiner Kunst, seinen wunderschönen alten Gebäuden, Brücken und Gassen und gleichzeitig das „neue“ Paris, mit seiner Mode, seinen Cafés, seiner offenen Freizügigkeit und Toleranz faszinierten die eher prüden und konservativen Amerikaner zutiefst.21


Der Amerikaner Ernest Hemingway beschreibt in seinem Buch „Paris, ein Fest fürs Leben“ auf den ersten Seiten wie sehr er Paris im Regen liebt. Gene Kelly tanzt singend im Filmmusical „Ein Amerikaner in Paris“ im Regen durch die Straßen von Paris und Owen Wilson schreitet im Film „Midnight in Paris“ mit seiner neuen französischen Liebe durch den Regen in eine bessere Zukunft! Paris im Film, alles nur Klischee.


4. Paris - Klischees im Spiegel der Realität


Mode, Verkehr, Restaurants, Bistros und die Liebe. Klischees oder Realität? Oder etwa Klischee und Realität? Ich denke die Übergänge sind fließend.


Jenseits aller Klischees ist Paris in erster Linie eine europäische Großstadt mit 2,1 Millionen Einwohnern, einem Ausländeranteil von 17% und mit einer Bevölkerungsdichte von 20. 426 Einwohnern pro km² - eine der am dichtesten besiedelten Stadträume Europas. Nimmt man die Vorstädte dazu, die mit Paris die Ile-de-France bilden, hat man ein Ballungszentrum von 11,5 Mio.

Einwohnern. Das sind 20% der französischen Gesamtbevölkerung, auf 4% der Gesamtfläche des Landes. Zusätzlich zu den 11,5 Mio. Bewohnern des Ballungsraums gesellen sich noch 27 Mio. Touristen pro Jahr.22 Wenn man diese Zahlen kennt ist es beachtlich, dass in Paris ein nicht noch größeres Verkehrschaos herrscht. Das öffentliche Hauptverkehrsmittel der Stadt ist die Métro.

Es ist das bestausgebaute U-Bahnnetz der Welt.23 Kein Haus ist mehr als 500Meter von einer Haltestelle entfernt. Mit dem Auto durch die Stadt trauen sich hauptsächlich Pariser. Der Pariser Straßenverkehr wirkt auf Nicht-Pariser chaotisch. Als gäbe es keine Verkehrsregeln. Drängeln, hupen, überholen, jeder fährt wie es ihm passt. Scheint es. Rein in den Kreisverkehr, raus aus dem Kreisverkehr, Fahrbahnmarkierungen unnötig, Vorfahrt beachten – keine Zeit, wer wartet kann lange warten. Genau dieses Bild der französischen Straßenanarchie wird in französ.....

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Quellen & Links

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