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Deutsch

Gymnasium Bad Säckingen

2+ 2016

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Panther von Josef Maria Rilke. Biografie, Literarische Einordnung, Gedichtinterpretation

1.Biografie

  • Am 4 Dezember 1875: wird in Prag als Rene Karl Wilhelm Johann Josef Maria

Rilke geboren

Eltern: Josef Rilke und Sophie

→ Bis zum 6 Lebensjahr als Mädchen erzogen, bedingt durch den Tod

seiner Schwester

→ Zeichnerisch und literarisch begabt

  • 1885: Besuch einer Militärschule

→ Trauma durch harte Drills und Erfahrungen

  • 1891: Abbruch der Militärschule aufgrund von Krankheit

  • 1895: Abitur und dann Studium der Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie

in Prag

  • 1896: Studium der Rechtwissenschaft in München, wo er Lou Andreas- Salome

kennenlernt

→verliebt sich in sie

→ändert Namen in Rainer

→durch ihren Einfluss entdeckt er Russland für sich


  • 1899/1900: 2 Russlandreisen mit Lou Andreas- Salome

→ Land, Menschen und vor allem die russische Seele beeindrucken ihn

→Begegnung mit Leo Tolstoi

  • 1901: am 28 April Heirat mit Bildhauerin Clara Westhoff

Am 12 Dezember: kommt ihre Tochter Ruth zur Welt

  • 1902: „Der Panther“ das erste der „Neuen Gedichte“ entsteht

  • 1903-1905: Privatsekretär von August Rodin, dieser stellt für Rilke die idealisierte

Vaterfigur dar→ verfasst Monographie für ihn

  • Rilke macht viele Auslandsreisen z.B nach Frankreich, Deutschland, Russland

und schreibt dann noch viele weitere Werke

  • 1925: Häufige Krankenhausaufenthalte wegen einer Erkrankung an Leukämie

  • Am 29 Dezember: stirbt er im Alter von 51 Jahren an Leukämie in franz. Schweiz


2. Literarische Einordnung


  • Symbolismus

  • Dauer: 1896- 1920

  • Aus dem griechischen symbolon = Zeichen

  • Symbol= Sinnbild z.B Ring= Treue, Taube= Frieden, Wasser= Leben

  • Erstmals 1886 in Frankreich von Jean Moreas hauptsächlich in der Lyrik verwendet

  • Im Gegensatz zum Realismus oder Naturalismus wollte diese literarische Richtung nicht Realität wiedergeben, sondern eine eigene Kunstwelt schaffen


  • Merkmale:

-Verwendung von Metaphern und Symbolen

-verwendung von Synästhesie (verschiedene Sinneseindrücke werden miteinander vermischt), Onamatopoesie (Dabei werden Wörter verwendet, deren Aussprache dem Geräusch, welches sie erzeugen sehr ähnlich sind)

-Gegenstände aus der realen Welt werden mit Wörtern und Gefühlen verbunden

-Parallele zum Barock: viel mit Gegensätzen und Kontrasten gearbeitet


3. Zeitgenossen

  • 1. Hermann Hesse (Steppenwolf) → Romane

  • 2.Arthur Schnitzler (Österreicher) → Romane, Kurzgeschichten und Erzählungen

  • 3.Christian Morgenstern → Gedichte


4. Der Panther

  • Das erste und wohl auch bekannteste Dinggedicht welches zu dem Zyklus

˶ Neue Gedichte“ gehört

Was ist ein Dinggedicht?

-Gegenstand oder Lebewesen werden objektiv beschrieben

-lyrische Ich tritt dabei in den Hintergrund → Deswegen spricht man von der

˶ Ichlosigkeit“ bei einem Dinggedicht

  • Entstand 1903 unter Einfluss der intensiven Beschäftigung mit Werken

des Bildhauers Rodin

  • Rilke saß zuvor zehn Stunden vor dem Käfig eines Panthers


Gedichtinterpretation


W-Fragen: Was? Wer? Wann? Wo?

Das Gedicht ˶Der Panther“ von Rainer Maria Rilke trägt den Untertitel ˶Im Jardin des Plantes in Paris“ (Gartenpflanzen)

-Rilke macht somit schon im Titel klar, dass es kein freilebender Panther, sondern ein im Zoo (dem Jardin des Plantes in Paris) lebendes Tier ist

- gibt andere Gedichte mit demselben Untertitel z:B die Flamingos

→gehören ebenfalls zu dem Zyklus der ˶Neue Gedichte” und sin d auch sehr bekannt

-nennt oft im Untertitel Ortsangaben z.B Capri, Neapel u.s.w →oft gereist

Worum geht es in dem Gedicht?

In dem Gedicht geht es um einen Panther, der im Zoo in einem Käfig eingesperrt ist und der die Hoffnung aufgegeben hat jeweils wieder frei zu sein













1.Strophe: Hilf und Hoffnungslosigkeit und Eintönigkeit eines eingesperrten Tieres, dessen Welt nur noch aus einem Käfig besteht und der nichts mehr wahrnehmen kann

2.Strophe: Ursprüngliche Kraft und Natürlichkeit eines Panthers, aber mit dem folgenden Vers werden diese sofort wieder eingeschränkt

3.Strophe: Wesen, dessen Existenz kein Einfluss auf die Umgebung hat

Äußere Form des Gedichts

Ein Dinggedicht aus drei Strophen zu je vier Versen im Kreuzreim →unterstreicht Gefangenschaft und die ständige ausweglose Wiederholung des Tieres

Versmaß: fünfhebiger Jambus mit Ausnahme des letzten Verses→ vierhebiger Jambus

Die Form, nämlich des vierhebigen Jambus, also eines kürzer werdenden Jambus verstärkt den Inhalt, nämlich die erlöschende Wahrnehmung des Panthers

Auffälligkeiten

-Die Metapher der Panther, welches für ein äußerlich starkes und unantastbares Wesen steht nur in der Überschrift vorkommt, sonst nur noch Pronomen verwendet werden

-Das Gedicht ist von dem Pronomen ˶Sein“ umschlossen


Stilmittel/ Deutung


1.Strophe

-Personifikation ˶Vorübergehen der Stäbe“

(V.1) → Abhängigkeit des Panthers von der Umwelt und dass diese beweglicher und lebendiger sind als der Panther selbst

-Personifikation ˶Er ist so müd geworden, dass er nichts mehr hält“ (V.2) →Adverb müde zeigt erzwungene Eintönigkeit die dem Tier den Sinn für die Welt nimmt

- ˶ … dass er nichts mehr hält“ (V.2) → Panther schon so geschwächt und durch sein ständiges Auf – und Ab- Laufen sehr unkonzentriert geworden ist

- dreimalige Wdh. Von Stäbe (V. 1,4,5) →Prignanz des Käfigs sehr stark beschrieben

-Panther weiß gar nicht mehr wo der Anfang und wo das Ende seines Käfigs sind, denn ein Käfig hat vielleicht einhundert oder zweihundert Stäbe aber nicht wie beschrieben ˶tausend Stäbe“ (V.3)

- ä-Assonanz: hält (V.2) und gäbe (V.3) → Durch Repetito und lange Vokale entsteht ein schleppender Rhythmus, wodurch das Gedicht sprachlich gleichmäßig erscheint und dies einen verstärkten Eindruck der Monotonie der Gefangenschaft bewirkt

- zahlrechen Enjambements, also zahlreichen Zeilenumbrüche →verdeutlicht das Hin und Her, das Nichtvorankommen des Panthers

- zwei Perspektiven: zunächst die eines außenstehenden Betrachters, der den Blick des Tieres registriert ˶ Sein Blick“ (V.1), dann die Innenperspektive des Tieres ˶Ihm ist“ (V.3)

2. Strophe

-Antithese ˶ Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte (V.5) →verzweifelte Lage der Raubkatze

-Alliteration: ˶Gang“, ˶geschmeidig“ (V.5) → verschafft dem Leser ein besseres Bild des gefangenen Tieres

- Hyperbel ˶im allerkleinsten Kreise“ (V.6) → das Tier ist in seinem Käfig derart eingeschränkt, dass seine ursprünglich kraftvolle Fortbewegung zu einem matten und langsamen Gehen im Kreis verkrümmt

- Vergleich ˶Wie ein Tanz von Kraft“ (V.7) →verdeutlicht die potentielle Kraft eines mächtigen Panthers

- Das Paradoxen ˶betäubt ein großer Wille“ (V.8) →zeigt Kontrast zwischen dem Panther, der in der Freiheit und dem in einem Käfig eingesperrten auf


3.Strophe

Metapher ˶Der Vorhang der Pupille“ (V.9) → fehlende Ellan des Tieres

→Seele des Tieres, die durch Vorhang versperrt ist, sodass das Innere des Panthers für die Außenwelt verborgen bleibt, er aber diese ebenso wenig wahrnehmen kann

-Personifikation ˶ Dann geht ein Bild hinein“ (V.10) →die Existenz des Panthers beeinflusst die Umgebung nicht mehr

-Metapher ˶Herz“ (V.12) → ganze Lebewesen, in dem das Bild ˶zu sein“ aufhört

→Der Panther hat seinen natürlichen Lebenssinn verloren und existiert nicht mehr in seiner wirklichen Funktion



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