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Aufsatz
Deutsch

Gymnasium Kirschgarten Basel

Jahr 2013, Note 5

Viktor P. ©
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ID# 47514







Organspende


Bei Organspenden werden menschlichen Organe transplantiert in einem anderen Mensch. Im engeren Sinne betrifft eine Organspende solide menschliche Organe. Es ist anders bei der Gewebespende, in deren Rahmen Blutbestandteile, Augenhornhaut, Herzklappen, Knochengewebe, Knorpelgewebe, Gehörknöchelchen, Haut oder Sehnen entnommen werden.

Leberlebendspenden werden seit 1995 ausgeführt.Bis 2012 sind weltweit über eine halbe Million Nieren transplantiert worden. Lebendspenden sind neben dem Einverständnis des Spenders oft noch an weiterreichende Bedingungen gebunden.

In der Regel können Herz, Lunge, Bauchspeicherdrüse und Dünndarm ausschliesslich nach dem Tod entnommen werden. Gesetzliche Voraussetzung ist meist die eindeutige Feststellung des Hirntodes. In einigen Ländern ist auch das Herztodkriterium genügend. Aus rechtlicher Sicht konkurrieren grundsätzlich Widerspruchs- und Zustimmungsregelungen.

Einige Faktoren bestimmen die Qualität eines Organs. Die beiden wichtigsten sind das Organalter und bestimmte Komorbiditäten des Spenders.

Das Alter der Spender ist dabei weniger wichtig als der Zustand der Organe. Im Einzelfall sollte die Eignung von Organen zur Transplantation medizinisch geprüft werden.

Generell kann zwischen Spendeorganen, welche nur einem Toten entnommen werden dürfen und solchen, die auch durch eine Lebendspende übertragen werden können, unterschieden werden. In der Regel erzielen dabei Organe aus Lebendspenden einen höheren Transplantationserfolg.

Gemäss Studien würden über 70% der deutschen Bürger einer Organspende nach ihrem Tod zustimmen. Vielen Menschen fällt es nicht einfach über dieses Thema zu sprechen. Es geht immerhin darum, ob man nach dem Tod ein Organ einem anderen Menschen weitergibt. Manche denken an die Tatsache, dass der Körper dann nicht vollständig begraben wird, sondern Organe fehlen.

Durch die Organspende wird Menschen geholfen, die selbst vielleicht schon Jahre auf das Organ warten, welches in ihrem Körper nicht mehr funktioniert und im Krankenhaus liegen. Die Organspende ist für viele Menschen ein Beweis dafür, dass sie auch nach ihrem Tod noch anderen hilfsbedürftigen Menschen helfen und ihnen das Leben verlängern können.

Heutzutage kann jede Person spenden. Das Alter spielt keine Rolle. Kinder können auch spenden, brauchen jedoch bis zu ihrem 16. Lebensjahr die Bewilligung der Eltern. Das wichtigste ist, dass das Organ noch funktionstüchtig ist. Es gibt Ausnahmen, denn eine Person, die mit Krebs oder HIV infiziert ist, kann sie nicht spenden, da die Gefahr von Übertragung sehr hoch ist.

Die Lebendspende kann nur bei Personen durchgeführt werden, die sich sehr nahe stehen: zum Beispiel zwischen Eltern und Kindern, zwischen Ehepartnern, sehr engen Freunden, Geschwistern. Die Person, welche spendet, befindet sich oftmals noch mitten im Leben. Dabei werden auch Organe aus dem Körper einer Person genommen und bei einer anderen transplantiert.

Meistens sind es Leber und Niere, die transplantiert werden. Für den Spender steht vor und nach der Operation eine psychiatrische Hilfe zur Verfügung. Folgende Organe können heute verpflanzt werden: Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüsen, Darm, Hornhaut der Augen, Teile der Haut, Gehörknöchelchen, Herzklappen, Teile der Blutgefässe, Hirnhaut, Knochengewebe, Knorpelgewebe, Sehnen.

Der Hirntod wird von zwei Ärzten anhand eines Protokolls festgestellt.

Die Transplantation läuft folgendermassen ab: Mit dem Hirntod stirb die Person, jedoch wird noch weiter künstlich versorgt, damit das Herz-Kreislauf-System weiterhin funktioniert. Eine Vermittlung erfolgt, indem das Krankenhaus eine zuständige Stelle für Transplantationen anruft und anfragt, wo ein Organ benötigt wird.

Das Blut des Verstorbenen wird untersucht. Es folgt die Organentnahme. Dann muss das Organ möglichst schnell zu dem Empfänger gebracht werden und dort wird es dann eingesetzt. Es ist fraglich, ob danach das Organ auch funktioniert, jedoch gelingt es meistens. Von Jahr zu Jahr nimmt die Funktion eines fremden Organs im eigenen Körper ab.

An die Niere kann man sehen, dass sie nach ein Jahr noch zu 88% funktioniert, nach fünf Jahren nur noch 74%. Die Funktion bei der Augenhornhaut ist nach einem Jahr bei 95%, nach fünf Jahren durchschnittlich bei 80%.

Wer jemand Organ spenden möchte, dann sollte man einen Organspendeausweis besitzen. Es ist wichtig, wenn den Organspendeausweis immer bei sich zu tragen! In diesem Ausweis kann man bestimmen, was man spenden möchte oder ob eine andere Person darüber entscheiden soll.

Derzeit warten 12 000 Menschen auf ein Spenderorgan.

Nicholas Green war ein amerikanischer Junge, welcher vom Jahr 1987 bis 1994 lebte. Er wurde bei einem Überfall in Italien angeschossen und für hirntot erklärt. Seine Eltern spendeten seine Organe. Die vorher geringe Organspendenrate in Italien stieg stark an, was der Nicholas Effekt genannt wird. Mit seinen Organen konnten andere Kinder leben.

Vor-und Nachteile

Vorteile für den Empfänger: Die psychische Belastung, ob ein Organ gefunden wird und wie gesund dieses ist, entfällt. Der Transplantationserfolg einer Lebendspende ist der Transplantation des Organs eines Verstorbenen meist überlegen. Transport- und Konservierungszeiten entfallen.

Nachteile für den Empfänger: In 10% der Lebendspenden kann es leider auch zu einem Verlust des Transplantats kommen. Ursache können eine medikamentös nicht beherrschbare Abstossung des Organs, eine schwere Infektion oder ein Gefässverschluss des Transplantats sein.

Eine Abstossungsreaktion ist ein biologischer Vorgang, der sich durch Tests im Vorfeld nicht erkennen lässt. Spender und Empfänger müssen das Risiko des Organverlustes kennen und in ihre Überlegungen mit einbeziehen.

Nachteile für Spender: Durch die Spende wird ein gesunder Mensch zum Patienten. Mit der Erklärung zur Organspende hat sich der Spender zu regelmässigen Untersuchungen beim Arzt verpflichtet. Für Nierenspender ist das Langzeitrisiko, durch die Spende selber dialysepflichtig zu werden, geringfügig erhöht.

Stellungnahmen der anderen Religionen:

Judentum: Es gibt kein einheitliches Meinungsbild zur Organ- und Gewebespende. Nach der jüdischen Gesetzesauslegung gilt ein Mensch erst als tot, wenn sein Herz nicht mehr schlägt. Entsprechend der Gesetzesauslegung ist der Hirntod, nicht dem Tod des Menschen gleichzusetzen.

Diese Auffassung lässt für orthodoxe Juden eine Organentnahme bei Hirntoten entsprechend dem Transplantationsgesetz nicht zu. Der menschliche Körper gehört eigentlich Gott und darf nur als Leihgabe angesehen werden. Der Körper kann nach einer Organentnahme nicht mehr unversehrt beerdigt werden.

Ein menschliches Leben zu retten ist für viele liberale Juden wichtiger, als die Unversehrtheit des Körpers aufzubewahren. Sie stehen einer Organspende generell positiv gegenüber.


Ich denke, dass es besser sei, wenn gespendete Organe eher junge Menschen bekommen sollten. Jeder Mensch will leben und würde auf jeden Fall ein Organ annehmen, deswegen müsste man auch bereit sein, zu spenden. Unser Leben liegt nicht nur in unserer Hand. Viele Leute wollen sich gar nicht Gedanken über ihren Tod machen.

Vielleicht haben deswegen so wenig Leute einen Organspendeausweis. Jedoch gibt es Leute, die wenig informiert sind über den Organspendeausweis. Es gibt doch Menschen, die das Lebens als Geschenk sehen und ihn möglichst lange bewahren möchten.

Jeder sollte eigene Entscheidung treffen. Ich möchte das Leben anderer Menschen retten. Bis dahin will ich lange und gesund weiter leben. Leider besitze ich keinen Organspendeausweis.

Jeder Mensch sollte sich überlegen, ob er einem anderen Menschen nach dem eigenen Tod helfen würde.


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