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Abiturvorbereitung / Maturavorbereitung

Offener Brief zum Thema Bettelverbot

478 / ~1 sternsternsternsternstern_0.2 Nicole O. . 2016
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Abiturvorbereitung
Deutsch

Linz Ramsauergymnasium

1, Pehböck, 2015

Nicole O. ©
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ID# 61343







Offener Brief: Bettelverbot

Aufgabenstellung siehe Sprachräume S. 21; Textbeilage auf S. 13

26.04.15

Sehr geschätzte Redaktion der Ramsi Schülerzeitung!

Bettelverbot in Österreich, welch Schande für unser Land! Zweifellos teile ich die Meinung von Martin Amanshauser, dessen spitzfindig formuliertem Kommentar ¨Bettelverbot: Vom zutiefsten Schämen über diese Debatte¨ ihr aufmerksamerweise eine ganze Seite in unserer Schülerzeitung gewidmet habt. Zuverlässig wie immer räumt ihr brandaktuellen Themen einen Platz in unserem schulinternen Magazin ein.

Dafür möchte ich mit diesem Schreiben meine Hochachtung und meinen Dank kundtun. Leider aber wurde in der letzten Ausgabe euren fleißigen Lesern die Möglichkeit zur selbstständigen Meinungsbildung, wie es von einer seriösen Zeitung zu erwarten wäre, unterschlagen. Wo blieb der Beitrag für das Bettelverbot, wessen Überzeugung ja leider auch einige Österreicher teilen?

Mittels vorliegendem Text informierte Martin Amanshauser Anhänger wie Gegner umfassend über die Nachteile und Gegenargumente, die für das heiß umstrittene Verbot sprechen. Er führt vor Augen, dass Betteln genauso wie jeder andere Job zum ehrlichen Gelderwerb zählt, der zudem sehr harte Lebensbedingungen mit sich bringt.

Besonders sein Vergleich des finanziellen Aufwandes und des Ausmaßes an Belästigung von Bettlern mit Abfangjägerlobbyisten, Jet-Set-Bankiers und steuerhinterziehenden Ich-AGs erscheint wohl für alle Leser, egal ob Befürworter oder Gegenspieler, einleuchtend und hoffentlich zugleich äußerst bedenklich.

Wenn auch die Statistik eindeutig gegen dieses Vorurteil spricht, für eine lächerliche Rechtfertigung vor sich selbst genügt diese Ausrede allemal. ¨Welch Ungerechtigkeit, wenn Bettler nur durch Herumsitzen mein Geld erschnorren, das ich mir so hart erarbeiten musste!¨ Diese verbreitete Überzeugung hört man leider viel öfter als die Tatsache, dass das Bettelverbot diese in Elend geborenen Leute für ihr Schicksal bestrafen und ihnen zugleich die letzte Lebensgrundlage entziehen würde.

Eines steht fest: Betteln zu erlauben löst das Problem der Armut nicht, doch die Augen vor den Schattenseiten des an sich reichen Österreichs zu verschließen, tötet jede Hoffnung auf Verbesserungsversuche ab.

Aus diesem Grund und weil ich mit voller Überzeugung hinter der Aussage von Martin Amenshausers Kommentar stehe, möchte ich noch einmal mein ausdrückliches Lob zu eurer Wahl des Artikels unterstreichen. Gleichermaßen liegt mir allerdings am Herzen, dass auch den Bettelgegnern eine Stimme gegeben wird.

Damit ermöglicht ihr als seriöse Zeitung jedem Leser, sich selbst eine Meinung zu bilden und das, davon bin ich überzeugt, entspricht auch dem Anliegen der Redaktion.

Respektvoll

Max Mustermann


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