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Aufsatz
Ausbildung

Hak Bregenz

2017, 2, Huber

Harald M. ©
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ID# 77457







Offener Brief: Leistungsdruck in der Schule

Sehr geehrte Frau Unterrichtsministerin Hammerschmid,

im 21 Jahrhundert ist alles schneller. Die Bevölkerung wächst explosionsartig, die Städte wachsen, die Technologie läuft auf Hochleistung und alle Menschen sind im Dauerstress. Doch nicht nur die arbeitenden Menschen sind davon betroffen, sondern auch Schüler und Studenten.

Der Arzt, Psychotherapeut und Bestseller-Autor Rüdiger Dahlke, erklärt in seinem Interview mit „Der Furche“, was der zunehmende Arbeits- und Leistungsdruck mit den jungen Leuten macht.

Burn-out und Depression sind oft Diagnosen für schon länger arbeitende Menschen, glaubt man jedenfalls. Woran aber kaum jemand denkt ist, dass diese seelischen Probleme immer häufiger bei den jungen Menschen vorkommen. Diese Ursachen kommen nicht nur aus den Schulen, oder aus der Arbeit, sondern schon bei der Arbeitssuche vor.

Oft finden Studierte, oder sehr gut ausgebildete Menschen keinen adäquaten Job und nehmen einen beliebigen Job an, nur um Geld zu verdienen. Da diese Leute sich sehr lang und hart dafür gelernt und gearbeitet haben entsteht dabei laut Dahlke, eine große Enttäuschung und kann langfristige seelische Folgen haben.

Ein anderer Aspekt für den großen Druck ist, dass die Arbeit und die Leistung immer mehr und schneller sein müssen. Die Wurzeln dieser Folge sind natürlich die Technologie, die immer leistungsstärker, besser und schneller wird, aber auch der Kapitalismus bzw. das Wirtschaftswachstum.

Wie Rüdiger Dahlke bestätigt, war es früher mit einer Matura und einem Studium um einiges leichter und überschaubarer als heute. Der Druck steigt zwar heutzutage, aber die Chancen bleiben gering.

Ich selbst kenne in meinem Umkreis einige Personen, die von Stress und Druck stark betroffen sind. Aber auch ich selbst muss mit relativ viel Leistungsdruck von der Schule umgehen, jedoch im eher kleineren Ausmaß. Trotzdem hat der Stress eine enorme Auswirkung auf den Menschen selbst.

Oft hat man nicht mehr viel Zeit für die Familie und ist gereizt. Abgesehen davon, dass das auch den Körper und den seelischen Anliegen sehr schadet.

Jedoch sind sehr viele Menschen in Österreich und auf der ganzen Welt davon betroffen. Natürlich ist es sehr schwer Druck und Stress ganz zu verhindern, aber einschränken und verringern kann man ihn auf alle Fälle. Verbessern kann man dabei viel und angefangen gehört dabei sofort in den Schulen.

Für mich sind daher auch radikale Lösungen notwendig. Wie zum Beispiel ein neues Schulsystem. Das traurige an unserem System in der Schule ist, dass der Leistungsdruck zwar immer mehr steigt, aber die Schüler nicht besser werden. Die Pisa-Studie beweist das auch voll und ganz.

Natürlich will ich auch realistisch sein und sehe ein, dass die Chancen sehr gering sind, dass es dazu kommen wird. Daher muss man eben kleinere Dinge tun, die aber große Auswirkungen haben. Weniger Hausübungen, abwechslungsreicherer Unterricht und mehr Geld für Schulpsychologen, die auf das Wohl der Schüler sehen.

Doch besonders appelliere ich an Sie, dass sie die Reifeprüfung neu gestalten. Bei der Matura müssen die Schüler so enorm viel Druck und Nervosität standhalten, dass es schon dabei zum Anfangsstadium des Burn-outs oder einer Depression kommen kann. Die Prüflinge sitzen lange 6 Stunden in einem Raum und endlos scheinende Aufgaben zu erledigen und kommen an ihre Grenzen.

Ich bitte Sie daher, tun Sie etwas, um etwas verändern zu können. Es geht nicht nur um das Wohl der Schüler und Studenten, sondern auch um die Zukunft unseres Landes.

Mit freundlichen Grüßen


645 Wörter

4AK 03.11.2017


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