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Mitschrift (Lernskript)

Nikolaus von Kues - Der Laie über die Weisheit

1.091 / ~3 sternsternsternstern_0.25stern_0.3 Anna M. . 2011
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Mitschrift
Philosophie

Universität Trier

2010

Anna M. ©
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sternsternsternstern_0.25stern_0.3
ID# 6746







Nikolaus von Kues – „Der Laie über die Weisheit“


Grundlage und Gegenstand des aktuellen Seminarkontextes ist der Text „Der Laie über die Weisheit“ (Idiota da sapientia) von Nikolaus von Kues, aus dem ersten Buch, basierend auf der Grundlage des Textes der kritischen Ausgabe, herausgegeben von Renate Steiger.

Zu Beginn der Seminarsitzung wurde ein kurzer Rückblick auf die vorhergehende Stunde gegeben. Diese beschäftigte sich intensiv mit dem Feld der Erkenntnisphilosophie. Ziel war es, grundsätzliche Dinge in Bezug auf Cusanus Ansichten zu klären.

Unter anderem das Verhältnis von Bücherwissen in Verbindung mit der Weisheit. Die Weisheit ruft in allem was geschaffen wurde. So sagt der Laie zum Redner: „Ich aber sage dir: die Weisheit ruft draußen auf den Straßen, und es ist ihr Rufen, daß[!] sie selbst in den höchsten Stufen wohnt.“[1] Zuvor hinterfragt der Redner, zuerst leicht feindselig gegenüber dem ungebildeten, unwissenden Mann, aus welchen Gründen die Weisheit nicht in den Büchern zu finden sei und vor allem, wo sie denn dann sein soll.

Cusanus hegt gegenüber Büchern keine Feindseligkeit, vielmehr wäre er glücklich auf Bücherwissen zurückgreifen zu können. Denn Wissen, beispielsweise medizinisches Wissen, ist die Weisheit der Welt. Daher besteht auch kein Grund zu Hochmut, wenn ein Mensch über bestimmtes Weltwissen verfügt.

Die Weisheit kann in Büchern nicht in ihrer natürlichen Reinheit gefunden werden, denn die Männer, welche als erste Menschen über die Weisheit schrieben, konnten nicht auf Bücherwissen zurückgreifen, sondern sie wurden durch „natürliche Nahrung“ vollkommene Männer.

Diese „natürliche Nahrung“ ist ein Aspekt der Unmittelbarkeit, sogenannte Weisheitsnahrung – also Futter für die Vernunft. Sie ist qualitativ hochwertiger als „fremde Nahrung“. Der Standpunkt des Natürlichen meint dementsprechend, Erkenntnis zu erlangen. Allerdings erhält der Rezipient von Cusanus keinerlei Informationen über die Methode um wahres Wissen zu erfahren, was jedoch auc.....

Erstens dient ihm dazu die sinnliche Wahrnehmung, zur Erfahrung der Weisheit, zweitens ist ihm die Ratio gegeben und drittens verfügt der Mensch über den Intellectus, seinen Geist. Menschliches Erkennen wird den Punkten entsprechend vorgenommen, denn sie sind die Instrumente der Erkenntnis.

Wie bereits erwähnt, kann der Mensch Vollkommenheit nur mithilfe wahren Wissens und Demut, also dem Konsum von Weisheitsnahrung, erreichen. Cusanus äußert, dass die Weisheit größer ist als die Sinne und nicht durch diese wahrgenommen werden kann.

Begründet auf dem Urgeschmack, hat der Mensch den Drang die ewige Weisheit zu erreichen, obwohl dies unmöglich ist. Warum das so ist, wird im weiteren Verlauf geklärt.

Die ewige Weisheit stellt den Rahmen für das menschliche Erkennen dar, ist Ursache und Bedingung und noch unendlich viel mehr für das „innere Schmecken“.

Im Folgenden wurde die Aufmerksamkeit der Frage nach der Motivation des Menschen gewidmet. Cusanus spricht vom Widerstrahlen der ewigen Weisheit (Relocentia) und den damit verbundenen Wirkungen der ewigen Weisheit.

Er verwendet den Weisheitsbegriff in zweifacher Hinsicht. Zum einen betrachtet er die geschaffene Weisheit, sapientia creata, welche besagt, dass alles von Gott geschaffene ein bisschen Weisheit ausstrahlt. Dem gegenüber steht die ungeschaffene Weisheit. Mahnend weist Cusanus auf die „Torheit vor Gott“ hin, welche sich darauf bezieht, dass Menschen meinen die Schöpfung wissenschaftlich nachvollziehen zu können.

Die Motivation kann auf die Jagd nach Gott zurückgeführt werden. Laut Cusanus wird der Mensch durch Strahlen der Weisheit gelockt, denn der Mensch verfügt bereits über den Vorgeschmack. Er besitzt diesen Vorgeschmack, weil er ein Mensch ist und vo.....

Cusanus Relativismus straft die Menschen ab, die glauben, vorhandene Weisheit sei alles und ausreichend. Wenn der Mensch der menschlichen Existenz gerecht werden will, muss er nach Licht streben, nach allem was die Vernunft übersteigt.

Die menschliche Vernunft bringt den Menschen an seine Grenzen, weil sie höher ist, als jeglicher Vorgeschmack, ja gar höher alles andere. Cusanus hat versucht, eine Position zu entwickeln, die den Menschen ein Verhältnis zur ewigen Weisheit erlaubt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Mensch ewig auf der Jagd nach Weisheit ist, weil er ein Mensch ist. Die Weisheit ist Gott und daher für den Menschen in ihrer Vollkommenheit unerreichbar.


[1] Nikolaus von Kues: Idiota de sapientia. Der Laie über die Weisheit. Buch 1, lat.-dt., auf der Grundlage des Textes der krit. Ausgabe neu übers. U. mit Einl. Und Anm. hrsg. V. Renate Ste.....


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