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Interpretation

`Neue Liebe, neues Leben` von Goethe - Analyse des Gedichtes

714 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern Autor Rainer M. im Dez. 2016
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Interpretation
Deutsch

Neue Liebe Neues Leben Interpretation

Universität, Schule

Bertha von Suttner Gymnasium Oberhausen

Note, Lehrer, Jahr

keine Note, Haas,2016

Autor / Copyright
Rainer M. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.02 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 61288







Inhalt: Die Inter­pre­ta­tion von Goethes "Neue Liebe, neues Leben" liefert eine tief­ge­hende Analyse der thema­ti­schen Entwick­lung und sprach­li­chen Mittel des Gedichts. Sie beleuchtet die Verän­de­rungen im Leben des lyri­schen Ichs durch die Liebe und dessen Ringen mit dieser neuen Situa­tion. Die Glie­de­rung in Teile und die Erläu­te­rung von Meta­phern, Anaphern und weiteren rheto­ri­schen Figuren ermög­li­chen ein besseres Verständnis der emotio­nalen Tiefe und der Inten­tion Goethes. Diese Ausar­bei­tung ist hilf­reich für Leser, die sich intensiv mit dem Gedicht ausein­an­der­setzen möch­ten.
#Goethe#Liebesgedicht#Metaphern

27.11.2016

Das Gedicht „Neue Lieb, neues Leben“ ist ein Liebesgedicht von Johann Wolfgang Goethe, dass 1774/75 erstmals erschienen ist und beschreibt die Veränderung im Leben des lyrischen Ichs wegen der Liebe zum lyrischen Du.

Das Gedicht kann man in drei Teile gliedern (jeweils eine Strophe), die man jeweils noch einmal in zwei Teile unterteilen kann, indem man sie in der Mitte trennt. Im erste Teil (vgl. Z 1-4) fühlt sich das lyrische Ich durch die Veränderung, die es im zweiten Teil aufzählt (vgl. 5-8), in seinem Leben unwohl und bringt mit dem letzten Vers im zweiten Teil zum Ausdruck, dass es nicht weiß, wie es dazu kommen konnte. Im dritten Teil (vgl. 9-12) beantwortet das lyrische Ich die Frage, die es sich in dem letzten Vers des zweiten Teiles gestellt hat, hat jedoch noch keine Erklärung und zählt deshalb im vierten Teil (vgl.13-16) einige Gründe auf weshalb es nichts an der Situation ändern kann. Schlussendlich kommt das lyrische Ich in den letzten beiden Teilen (vgl. 17-20, 21-14) zum Entschluss, dass es sich mit der Situation zurechtfinden muss und sich nicht von dem lyrischen Du trennen kann.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen die jeweils aus acht Versen bestehen (insgesamt 24 Verse). Die beiden zu findenden Reimschemen sind der Kreuzreim und der Paarreim, die sich alle vier Verse abwechseln (ababccdd, efefgghh, ijijkkll). Das gesamte Gedicht ist zudem von einem vierhebigen Trochäus durchzogen. Die Kadenz wechselt sich an jedem Versende ab (also m, w, m, w, …).

Herz, mein Herz, […]“ (Z. 1) ist eine Metapher die das lyrische Ich repräsentiert. So wird die Klagen des lyrischen Ichs verdeutlicht und dem Leser klargemacht, dass das Thema dem lyrischen Ich sehr nahegeht. Ein weiteres rhetorisches Mittel, welches sich am Anfang des Gedichts befindet, sind zwei rhetorische Fragen, die dem Leser sagen, dass das lyrische Ich selbst nicht mehr weiterweiß und keine passende Erklärung findet. In Zeile fünf bis sieben befinden sich Anaphern („Weg […], Weg, […], Weg, […]“), die den Verlust bzw. die Veränderung deutlich machen. Dies wird zusätzlich durch einen Tempus Wechsel (von Präsens auf Präteritum) verstärkt. Die Frage, die sich das lyrische Ich im letzten Vers der ersten Strophe stellt, ist eine rhetorische Frage, die mit den ersten Beiden rhetorischen Fragen in Verbindung steht und somit dieselbe Funktion hat. In dem zweiten und vierten Vers der zweiten Strophe befindet sich eine Epipher/Wortwiederholung am Ende des Verses, „[…] Gewalt, […] Gewalt?“, die besagt das auf das lyrische ich eine gewisse Gewalt ausgeübt wird. Das lyrische ich will hiermit die unbekannte Erläuterung des Problems verallgemeinern und sagt gleichzeitig damit aus, dass diese „Gewalt“, die diese Veränderung hervorgerufen hat, nicht gerade schwach ist. Die vier letzten Verse der zweiten Strophe sind Enjambements. Die ersten drei dieser vier Verse stellen da, dass das lyrische Ich unbedingt vor dieser „Gewalt“ fliehen möchte. Der vierte Vers allerdings besagt, dass es schließlich doch wieder zurückmuss. Damit will das lyrische Ich sagen, dass es egal wie stark es dagegenhält, schließlich doch wieder zurückkehren muss. In Zeile 17 und 21 befinden ich zwei Metaphern, „[…] Zauberfädchen, […] Zauberkreise“, die wiederspiegeln, dass er wie eine Marionette gesteuert wird oder sogar in einer Art Trance ist. Zwischen diesen beiden Metaphern stehen in Zeile 19 und 20 zwei Alliterationen, verdeutlichen wie unangenehm im die Situation ist. Im allerletzten Vers verstecken sich zwei rhetorisch Mittel. Zum einen eine Alliteration („Liebe, Liebe, lass mich los!“), die seinen Hauptapell kenntlich macht und einmal mehr sagt, dass das lyrische ich diese Veränderung rückgängig machen will. Zum anderen befindet sich in diesem Vers eine Personifikation, da die „Liebe“ nichts „loslassen“ kann. Mit dieser Metapher wird die Veränderung verbildlicht.

Die Hauptaussage dieses Gedichtes ist, dass das lyrische ich durch eine „neue Liebe“ eine „neues Leben“ angefangen hat, was schon am Anfang in der Überschrift beschrieben wird, jedoch diese Veränderung als unangenehm empfindet und versucht dieser Veränderung zu entfliehen, was es jedoch nicht schaft. Die Verzweiflung die dabei entsteht, gibt das lyrische Ich durch rhetorische Mittel wie Metaphern, Anaphern, Enjambements, Epiphern, Personifikationen und Alliterationen wieder.

Die Intention des Gedichts ist es die Leser darüber zu informieren, dass sich das Leben in einer Beziehung ändert und dass man bevor man eine beginnt darüber nachdenken sollte, ob man das wirklich will.

Meiner Meinung nach ist das Gedicht zu bildlich geschrieben, sodass man sich den Inhalt erst nach längerem Nachdenken erschließen kann.


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