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Interpretation
Deutsch

Viscardi Gymnasium Fürstenfeldbruck

/,/,2017

Julia H. ©
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Nathan der Weise Interpretation ohne Deutung. Gotthold Ephraim Lessing

Der dramatischen Text „Nathan der Weise“, der zur Zeit der Aufklärung am 1779 von Gotthold Ephraim Lessing verfasst wurde, entstand im sogenannten „Fragmentstreit“ von 1778, eine religiöse Auseinandersetzung zwischen der theologischen Ideologie Goezes und neologistischen Ideologie Lessings.

Durch sein Drama konnte er der Zensur, die aufgrund seiner kritischen Äußerungen gegen die Bibel in seinen Werken erteilt wurde, entgehen. Dadurch konnte der Neologe sein Publikum über die Wichtigkeit der Menschlichkeit und Toleranz aufklären.

Der erste Auftritt des Dramas handelt von der Rückkehr der Geschäftsreise des jüdischen Kaufmanns Nathans, welcher ein Gespräch mit der christlichen Gesellschafterin Daja führt, die ihm vom Hausbrand und der Rettung seiner Tochter Recha durch den Tempelherrn erzählt.

Im anschließenden zweiten Auftritt tritt Recha auf. Auch sie freute sich über das Ankommen ihres Vaters und stellt ihre Rettung als göttliches Wunder dar. Daraufhin widerspricht ihr Nathan, und erklärt ihr, dass Wunder schwachsinnig sind. Außerdem macht er Recha Angst, indem er anfängt zu erzählen, wie schlecht es ihrem Helden gehen könnte.

Dabei greift Daja ein und möchte, dass er aufhört zu sprechen, da es seine Tochter nur weiter verwirren wird. Die Gesellschafterin berichtet Nathan vom Tempelherrn, welcher von dem Sultan Saladin begnadigt wurde, da der Tempelherr seinem verstorbenen Bruder ähnlich sieht.

Daja ist immer noch der Meinung, dass es nicht von Schaden sei zu glauben, dass Recha von einem Engel gerettet wurde. Nathan lehnt dies ab und sieht dies sogar als Gotteslästerung an, denn einem Menschen dankt man anders als den Engel. Im Anschluss wird das Gespräch durch das Auftreten Nathans Freund Al-Hafi, der einst ein Derwisch war, doch nun ein Schatzmeister des Sultan Saladins ist, unterbrochen.

Lessing schrieb das gesamte Drama im Blankvers, einer reimlosen Verszeile, die aus einem jambischen Fünfheber besteht. Durch diesen Rhythmus und der dadurch gegeben Betonung des Blankverses heben enorm die Sprachebene und geben den Sätzen einen ebenmäßigen Klang.

Somit verändert sich auch die Wortstellung der Wörter im Satz. Nathans Wortwahl entspricht auch seinem Verhalten und seiner Einstellungen. Auch spricht er ruhig, besonnen und klar. „Stolz! und nichts als Stolz! Der Topf. Von Eisen will mit einer silbern Zange. Gern aus der Glut gehoben sein, um selbst.

Ein Topf von Silber sich zu dünken. Pah! Und was es schadet, fragst du? Was es schadet? Was hilft es? dürft' ich nur hinwieder fragen. Denn dein "Sich Gott um so viel näher fühlen" Ist Unsinn oder Gotteslästerung.“ (V. 294ff.) Zudem kennzeichnen Logik und Bildhaftigkeit seine Sätze.

Des Öfteren benutzt Nathan auch Repetitio, also er wiederholt in den meisten Fällen das Gesagte des Gesprächspartners, um im anschließend Bezug darauf zu beziehen können. „Recha: Endlich, als er gar verschwand . Nathan: Verschwand? Wie denn verschwand? Sich untern Palmen
Nicht ferner sehen ließ? Wie? oder habt.

Denn Nathan erzählt von seinem Wissen wie man Engel dankt (vgl. V.294-317), wohingegen aber auch Daja ihm vom Tempelherrn erzählt. So sind sie im Gespräch auf Augenhöhe.

Nathan ist ein jüdischer Kaufmann und Adoptivvater Rechas.Er legt großen Wert auf Vernunft und möchte damit auch seine Tochter aufziehen, indem er versuch sie zur Realität zu bringen, um ihr einen klaren und vernünftigen Verstand auszubilden (vgl S.15). Hinzu ist er dennoch respektvoll und hört seinen Gesprächspartnern zu, ohne ihnen ins Wort zu fallen, auch wenn sie im Unrecht liegen.

Die Hauptsage des zweiten Auftritts des ersten Aufzuges ist die Natur des Wunders. Wobei aber Nathan der Auffassung ist, dass Wunder eher irrational sind „Sollt' es darum weniger
Ein Wunder sein? Der Wunder höchstes ist, Daß uns die wahren, echten Wunder so. Alltäglich werden können, werden sollen.

Ohn' dieses allgemeine Wunder, hätte
Ein Denkender wohl schwerlich Wunder je Genannt, was Kindern bloß so heißen mußte, Die gaffend nur das Ungewöhnlichste“ (v.217-222). Nathan soll hier somit den Autor Gotthold Ephraim Lessing darstellen. Denn Lessing war der Meinung, nachdem Fragmentenstreit, dass in der Gegenwart keine Wunder mehr erlebt werden können und nur noch Wunderberichte, hauptsächlich aus dem Alten Testament, existieren.

Der Toleranzgedanke, der in der Aufklärung entstanden ist, ist auch in unserer heutigen Gesellschaft noch ein großes Thema. In vielen Teilen der Welt, auch in Deutschland ist es für viele nicht klar, dass die ethnische Herkunft oder der Glauben keine Rolle im Umgang mit Menschen spielen soll.

Wichtiger sollte es sein sich gegenseitigen zu tolerieren und verschiedene Gedankengänge zu verstehen, denn nicht alle Menschen können gleich sein, dies ist unmöglich. Auch kann jeder gewisse Sachen nach seiner Hinsicht nach interpretieren. Ein Zusammenleben mit jeder Sorte von Menschen ist nur gestattet, wenn es einem unwichtig ist, wer der Gegenüber ist, mit den man zu tun hat.



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