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Seminararbeit / Hausarbeit

Napoleon­: Sein Wirken und die Folgen der napoleon­ischen Kriege für die europäisch­e Welt

8.649 Wörter / ~24 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autorin Roman Schubart im Apr. 2011
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Napoleon: Sein Wirken und die Folgen der napoleonischen Kriege für Europa
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Dokumenttyp

Seminararbeit
Geschichte / Historik

Universität, Schule

Universität Duisburg-Essen - UDE

Note, Lehrer, Jahr

2011, Professor Engelbrecht

Autor / Copyright
Roman Schubart ©
Metadaten
Preis 8.80
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 6279







Napoleon: Sein Wirken und die Folgen der napoleonischen Kriege für die europäische Welt


1. Einleitung

Von Beginn seines Auftretens an vollbrachte Napoleon im Laufe seines Lebens Außergewöhnliches. Er führte weltgeschichtlich beispiellose Kriege und schaffte eine neue Ordnung, welche er einzig auf seine Person auszurichten verstand. Zu Hilfe kam ihm dabei seine Fähigkeit, sachlich und zum Konkreten zu denken.

Er überzeugte die Menschen und wusste sie an seinen beabsichtigten Punkt zu bringen. In ausgesprochenem Maße galt für Napoleon, dass Geist und Wille eine Ergänzung darstellen. Was er sich selbst mit größter Selbstverständlichkeit abforderte, verlangte er auch von anderen. Dazu jedoch waren nur sehr wenige fähig. Auf diesem Wege konnte er somit häufig seine Überlegenheit demonstrieren und als Machtmittel einsetzen.

Wo aber lagen bei solcher Einstellung die Grenzen der Herrschaft? Auch Napoleon bekannte sich zum Wort Cromwells: „Das der am weitesten komme, der nicht weiß, wohin er geht.“[1] Europa dachte er sich kaum anders, denn als Basis der Herrschaft über die Welt. Bezeichnend dafür äußerte er sich seinem Bruder Lucien gegenüber mit den Worten: „Europa ist zu klein für uns beide“.[2] Europa war Napoleon zu klein, als dass er irgendjemanden zugestehen wollte, sich selbstständig neben ihm oder gar gegen ihn zu behaupten.

Ich habe den Schwerpunkt meiner Ausarbeitung auf die Geschehnisse und Wirkungen des Handelns Napoleons in Europa gelegt. Dabei beziehe ich mich insbesondere auf die geschichtliche Tragweite der gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen der Veränderungen durch die napoleonischen Kriege. Sein Wirken und die Folgen der napoleonischen Kriege führten zu tief greifenden Veränderungen und Umbrüchen im europäischen Weltverständnis.

Die vorliegende Arbeit und die in ihr eingebetteten Gliederungspunkte sind in insgesamt fünf Bereiche unterteilt. Zunächst werden die Anfänge der Macht Napoleons und seine sich entwickelnde Kriegsstrategie am Beispiel des Italienfeldzuges erläutert. Seine Rückkehr nach Paris, die fehlgeschlagenen Expedition nach Ägypten und Napoleons Stellung als Erster Konsul beschreiben seine wachsende Bedeutung.

Es folgt die Beschreibung der von ihm selbst vollzogenen Krönung zum Kaiser. Anhand der Umbrüche des alten Europas werden der Verlauf und die Folgen der Kriegsgeschehnisse erläutert. Bevor ich zu meinem Fazit komme, gehe ich auf den Aufstand in Europa ein, der die gesellschaftlichen Bewegungen und Veränderungen widerspiegelt. Unter der verwendeten Literatur stützt sich der Schwerpunkt hauptsächlich auf die Erkenntnis der maßgeblichen Forschungsliteratur aus der Arbeit von Martin Göhring.

2. Die Anfänge eines Generals

2.1 Der Italienfeldzug

Anfang 1769 war die Zeit gekommen, gegen Österreich mit aller Kraft zu Felde zu ziehen. Denn Preußen hatte zu Basel (April 1795) Frieden geschlossen und mit dem Ausscheiden aus dem Kriege die Neutralität Norddeutschlands gewährleistet. In die Abtretung linksrheinischen Gebiets hatte es insgeheim eingewilligt.

Die Kriegsziele Frankreichs konnten somit als gesichert betrachtet werden. Also bot sich Oberitalien für den Endkampf geradezu an. Als Napoleon vom Direktorium Anfang März 1796 durch einstimmigen Beschluss, kurz vor seiner Heirat, das Kommando über die Italienarmee übertragen wird, ist er fest entschlossen seine Armee zum Sieg zu führen. Den Krieg nach freiem Ermessen zu führen wurde dem General Napoleon vom Direktorium natürlich nicht zugebilligt.

Er bekam seine bindenden Instruktionen und seine Verfahrensweisen vorgeschrieben, die nur teilweise zu seiner persönlichen Konzeption passten. Keine politischen Befugnisse standen ihm zu, wie etwa das Recht Waffenstillstand oder Frieden abzuschließen. Das behielt sich das Direktorium vor. Als Napoleon am 27. März im Hauptquartier in Nizza eintrifft, versteht er es in herausragender Weise, höhere Offiziere über sein Anl.....[Volltext lesen]

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Die zweite Phase des Feldzuges war wiederum gekennzeichnet durch eine Reihe glanzvoller Siege der französischen Armee. Dazu gehören beispielsweise der Fall von Mantua, die Schlacht bei Arcole und der Sieg bei Rivoli Anfang 1797 auf österreichischem Gebiet. Österreich stand isoliert, die Bevölkerung war kriegsmüde, die Hofgesellschaft in Panikstimmung.

So kam es am 18.April zum Vorfrieden von Leoben. Napoleon schloss ihn ab, ohne das Eintreffen der Bevollmächtigung des Direktoriums abzuwarten. Dieses war darüber ein weiteres Mal verärgert. Doch das Direktorium befand sich in einer ernsten inneren Krise. In sich gespalten war es im Frühjahr 1797 endgültig aktionsunfähig und es kam zu Neuwahlen.[10]

Als Napoleon dann einer Einladung des neu zusammengesetzten Direktoriums Folge leistend, Anfang Dezember 1797 nach Paris zurückkehrte, wurde er groß umjubelt empfangen. Die französische Nation hatte ein Idol gefunden, denn er hatte ihre Wünsche erfüllt, ihren Ehrgeiz gestillt und Frankreich Ruhm gebracht.

England jedoch stand nach wie vor unbesiegt im Felde. Frühere Invasionen waren gescheitert. Es lag auf der Hand, dass der Gegner nur durch eine Landung zu schlagen war und Napoleon erhielt den Auftrag.[11]


3. Der Erste Konsul

3.1 Expedition nach Ägypten

Mit der ihm eigenen Tatkraft gab sich Napoleon dem neuen Auftrag hin. Im Anbetracht der Tatsache das frühere Invasionen ohne wirklichen Erfolg durchgeführt wurden und versuchte Landungen in Fehlschlägen ausliefen, kam Napoleon zu der Erkenntnis, dass der Seeweg zu gefahrvoll sei.

Neben der starken englischen Flotte stellte die Unberechenbarkeit des Wetters einen zu großen Risikofaktor dar. Napoleon wollte um jeden Preis vermeiden als Gescheiterter dazustehen und somit suchte er nach einer erfolgsversprechenden Alternative. Auf dem Festland aber, bot sich kein anderer Weg strategisch klug an. So blieb nur, England an einem anderen Punkt zu treffen sodass es friedensreif wird.

Als solcher galt Ägypten.[12]

Die Idee war keineswegs so abenteuerlich, wie es zunächst scheinen mochte. Nicht wenige französische Politiker und Publizisten hatten im Laufe des 18. Jahrhunderts davon geträumt, sich des Landes am Nil zu bemächtigen.[13] Die Überzeugung, dass man an diesem Punkt Englands Weltmachtposition am besten treffen könne, weil hier der Schlüssel für den Weg nach Indien lag, teilte Napoleon mit vielen Zeitgenossen.

Es bildete gleichsam eine Brücke zwischen den Kontinenten. Frankreich hatte seine Kolonien an England verloren; hier bot sich ein vergleichbarer Ersatz. Dass man zudem auch noch einen gefürchteten Rivalen empfindlich treffen könne, war weiterer Anreiz für Napoleons Unternehmen. Umsichtig und sorgfältig bereitete er die Expedition vor. Er verlieh ihr keinen alleinigen militärischen Charakter, sondern auch einen wissenschaftlichen.

Damit brachte er einen weiteren persönlichen Wesenszug zum Ausdruck.[14]

Begleitet von einer starken Kriegsflotte lichtete die französische Expeditionsflotte am 19. Mai 1798 vor Toulon die Anker. An Bord befanden sich neben den 38.000 Soldaten des Expeditionskorps auch 200 Wissenschaftler und Künstler.[15] Den Engländern war nicht entgangen, dass ein Unternehmen vorbereitet wurde und sie wollten es gleich im Auftakt zerschlagen.

Auf dem Meer lauerte der gefährlichste aller Gegner, Admiral Nelson mit einer starken englischen Kriegsflotte. Doch ein schwerer Sturm trieb Nelsons Schiffe auseinander, verursachte Havarien und die Besatzung musste sardinische Häfen aufsuchen. Als Nelsons Streitkräfte wieder seetüchtig waren, hatte Napoleon die Gefahrenzone längst passiert.[16]

Nachdem Napoleon die Insel Malta unter seinem Besitz gebracht hatte, landeten die französischen Truppen am 1. Juli 1798 vor Alexandria. Von Anfang an taten sich unerwartete Schwierigkeiten auf. Zwar konnte die Festung der Hafenstadt rasch eingenommen werden, doch der Marsch durch die Wüste in Richtung Kairo war für das französische Heer außeror.....

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Am 09.November 1799 schien der Staatsstreich des 18. Brumaire VIII durch politische Manipulationen zu gelingen. Am darauf folgenden Tag zeigten sich die beiden Parlamentskammern jedoch widersetzlich und als eine Rede Napoleons die Lage noch dramatisierte, wurden die Kammern durch die Grenadiere Bonapartes auseinandergetrieben.

Ein einberufenes Rumpfparlament willigte in die Pläne zur Errichtung der Konsulatsverfassung und den Konsuln Bonaparte, Sieyés und Ducos ein. In der Folge gelang es Napoleon als dem Ersten Konsul seine Mitverschwörer auszuschalten und diese ins politische Abseits zu drängen. Er ersetzte diese durch Jean-Jacques Cambacérés und Charles-Francois Lebrun. Bonaparte wurde somit quasi zum Alleinherrscher.

Auf das neue, durch die Revolution geschaffene Frankreich überträgt Napoleon den Machtgedanken des absolutistischen Staates.[22] Napoleon besaß faktisch die Macht eines absoluten Königs, er bestimmte die Kandidaten des Senats, er behielt sich das Recht vor, die Verfassung mittels eines organischen Senatsbeschlusses zu ergänzen oder durch Senatsbeschluss abzuändern.

Er schloss Verträge, übte das Begnadigungsrecht aus, bestimmte seine engeren Arbeitskollegen, den Zweiten und Dritten Konsul. Er besetzte die maßgebenden Ämter bis hinab zum Friedensrichter. Napoleon war Frankreich.[23]

Seine Macht ruhte auf von ihm selbst erschaffenen Grundlagen. Napoleon ließ die organisierte politische Opposition bekämpfen. Zudem versuchte er die ehemaligen Anhänger der Jakobiner als auch die Royalisten in den neuen Staat zu integrieren. Im Fall der letzteren spielte das Konkordat mit Papst Pius VII. von 1801 eine wichtige Rolle.

Als Bonaparte nach einer aufgedeckten Verschwörung im August 1803 um Georges Cadoudal, Pichegru und General Moreau den Herzog von Enghien, einen Angehörigen des ehemaligen Königshauses, in Deutschland entführen, verurteilen und erschießen ließ, bedeutete dies einen Rückschlag für den Versöhnungsprozess und löste insbesondere im Ausland heftige Proteste aus. Ein weiteres zentrales Anliegen Napoleons war es, den zweiten Koalitionskrieg siegreich zu beenden.

Mit seiner Armee zog er nach dem Vorbild von Hannibal über die Alpen. Der Sieg in der Schlacht bei Marengo am 14. Juni 1800 war allerdings vor allem General Desaix zu verdanken, der in der Schlacht fiel. Nach dem entscheidenden Sieg der von General Jean-Victor Moreau geführten Truppen in der Schlacht von Hohenlinden wurde am 09. Februar 1801 in Lunéville der Frieden mit Österreich geschlossen.

Der Frieden mit Russland folgte am 08. Oktober 1801 und der Frieden von Amiens beendete am 25. März 1802 den Krieg mit Großbritannien.[24] In Übersee führte die Wiedereinführung der Sklaverei 1802 in Haiti zum Aufstand und schließlich zur Unabhängigkeit. Im Jahr 1803 verkaufte Napoleon Louisianaan an die Vereinigten Staaten. Damit zog sich Frankreich gänzlich vom nordamerikanischen Kontinent zurück.[25]

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Und doch, ein Problem blieb in den Augen Napoleons ungelöst, nämlich England auszuschalten. Ernsthaft erwog er den Plan, ein neues, ihm angehöriges Kurfürstentum zu schaffen, das einerseits als Pufferstaat gegen Preußen, andererseits als Barrierestaat gegen England dienen könnte. Eine vorläufige Lösung findet sich in der Schaffung des Großherzogtums Berg.[30]

Zugleich bahnte sich die Phase an, in der Napoleon sich anschickte, seinem ganzen Herrschaftsbereich föderative Züge zu verleihen. Die aufzubauende „Föderation“ begriff der Kaiser im weitesten Sinne. Weil er selbst Wert darauf legte, dass seine Krone „legitim“ war, sollen es auch die Neuen werden.

Er holte sich päpstlichen Segen dazu. So sorgte Napoleon dafür, dass die Mitglieder der Familie sich mit legitimen Dynastien verbanden und auf diesem Wege auch gleich die politischen Bande gekräftigt werden. So wurde beispielsweise der Adoptivsohn Beauharnias mit der bayrischen Königstocher Auguste verheiratet.[31]

Napoleon wäre zu dieser Zeit eine Zeit des Friedens sehr willkommen gewesen. Er hatte es auch an Friedensbemühungen nicht fehlen lassen. Der Nachfolger Pitts, der versöhnliche, liberal eingestellte Fox, hatte sich zu Verhandlungen herabgelassen, so auch Alexander. Es schien eine kurze Zeit über, als gewänne er diesen auch für seine Interessen.

Aber dann ratifizierte er einen von seinem Bevollmächtigten in Paris geschlossenen Vertrag nicht. Auch die Verhandlungen mit Englands Vertreter Fox gerieten ins Stocken. Napoleon hatte sich im Laufe der Gespräche bereit gezeigt, Hannover zurückzugeben, dass er Preußen, seinen Alliierten aufgedrängt hatte.[32]

Diese Nachricht gelangte auch nach Berlin und löste bei Friedrich Wilhelm größte Empörung aus. Diesem wird bewusst, dass er lediglich eine Figur im Spiel des französischen Kaisers gewesen ist. Deutschland fühlte sich erniedrigt. Dieses Gefühl rief eine überstürzte Reaktion des Königs hervor.

Die Handlungsweise Napoleons lässt sich als unloyal bezeichnen, doch seinem Verständnis nach hatte Frankreich nur einen Feind, England. Auf den Weltmeeren ist es durch eigene Kraft mächtig, zu Lande bedarf es der Hilfe anderer Verbündeter. Sein natürlicher Verbündeter ist das überdimensionale und unkontrollierbare Russland.

Napoleon befürchtete, dass Russland als Freund Englands stets auf Alliierte Frankreichs Druck ausüben könnte. So lautete die klare Folgerung Napoleons, dass das Bündnis mit Preußen dem politischen Zweck nur dann genügen könne, wenn dieser Staat Ehrgeiz genug besäße, eine Rolle an Frankreichs Seite zu spielen. So aber ist der Nachteil größer als der Vorteil.[33] Napoleons Denkweise in dieser Hinsicht führte dazu, dass er die Kriegsdrohung Preußens zunä.....

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Am selben Tage besiegte Marschall Devout die preußische Hauptarmee unter dem Herzog von Braunschweig. Wie ein Kartenhaus brach das alte Preußen zusammen. Unterdessen zog der Kaiser durch das Brandenburger Tor in Berlin ein.[37]

In Berlin fand Napoleon Beweise der engen Verbundenheit des Königshauses mit dem Zaren. Er brannte darauf, mit ihm abzurechnen. Sich das Kriegsziel der Koalition des Siebenjährigen Krieges zu Eigen machend, wollte er den Preußenstaat bis zur Bedeutungslosigkeit herabdrücken. Es wurde härter in dem Maße, wie sich das Ausmaß seines Sieges abzeichnete und er zeigte nur Bereitschaft zum Entgegenkommen, wenn Friedrich Wilhelm sich nicht nur vom Zaren trennte, sondern sich sogar in den Kampf gegen ihn einbeziehen ließe.

Aber fast die Hälfte des Staates, die Gebiete westlich der Elbe, forderte er von Anfang an. Dank seiner Gemahlin Luise wurde der König jedoch nicht weich. Luise war eine Frau von Charakter und Mut, erfüllt vom Vertrauen auf Gott und den Zaren.[38]

Der hereinbrechende harte Winter zeigte Napoleon, wie einst in Ägypten, die Grenzen auf. Die restlichen preußischen Truppen kooperierten nun mit den Russen zusammen. In den erst schlammigen, später tief versumpften und verschneiten Wäldern kamen die Truppen nur mit Mühe und sehr langsam voran.

Schwierig wurde ihre Verpflegung, groß war der Ausfall und mangelhaft der Nachschub. Als er endlich am 07.Februar 1807 bei Preußisch-Eylau auf den Feind stieß, entbrannte eine wilde Schlacht, die Napoleon um ein Haar verloren hätte. Er erkannte, dass sich die Dinge nicht zwingen ließen. [39]


4.2 Umbruch des alten Europas

Napoleon unterließ den Waffengebrauch, welcher ihn zu dieser Zeit nicht weiterführte und verdoppelte seine Bemühungen auf dem Gebiet der Diplomatie. Er residierte im Schloß an der Dohna und regierte von dort aus sein Reich. Er entwickelte die Beziehungen zu den Türken weiter, welche im Kampfe mit den Russen lagen.

Er bearbeitete den Schah von Persien, um diesen mit jenen auszusöhnen und den Vorderen Orient gegen England zu richten. So spielte er gegen England, welches sich darum bemühte, hinter seinem Rücken alle Kräfte gegen ihn zu mobilisieren. Es war ein großes diplomatisches Ringen beider Seiten. Eine Kräftegruppierung zeigte sich an, denn in Wien spielte man in der Tat mit der Überlegung einer bewaffneten Vermittlung und Preußen versagte sich allen Lockungen Napoleons.

Friedrich Wilhelm, welcher beinahe zu einem König ohne Land geworden war, schloss mit dem Zaren am 26. April das Bündnis von Bartenstein. Dieses sollte die Grundlage einer neuen Koalition mit England, Österreich, Schweden und Dänemark werden.[40] Endziel des gemeinsamen Bündnisses war die Vertreibung Napoleons aus Deutschland. Doch Napoleon hatte die Zeit genutzt und im Laufe des Frühlings seine Positionen gefestigt, den Nachschub gesichert und .....

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Der Zar ließ sich locken und beteuerte, ein Bündnis Russlands mit Frankreich sei stets sein Wunsch gewesen. Am 25. Juni war es soweit und das erste Treffen der Beiden fand auf einem Floß in Njemen nahe bei Tilsit statt. Der Fluss trennte beiden Heere, so dass die Garden der Herrscher standen einander gegenüber. Die Unterhaltung der beiden Herrscher verlief positiv und einstimmig.

Es einte sie der Hass auf die Engländer.[43]

Mit dem Tilsiter Frieden befand sich Napoleon auf dem Höhepunkt seiner Macht.[44] Preußen musste sämtliche Gebiete westlich der Elbe und den größten Teil seiner polnischen Erwerbungen abtreten. Es blieb ihnen lediglich ein schmales Verbindungsstück zu Ostpreußen. Von 10 Millionen Einwohnern verlor es die Hälfte und wurde zudem noch zur Zahlung einer Kriegsentschädigung verpflichtet, deren Höhe noch nicht feststand.

Und, als selbstverständlich wurde vereinbart, dass Preußen seine Häfen England verschließt.[45]


4.3 Neuordnung Europas

Zu Tilsit schloss Napoleon auch das Schutzbündnis mit dem Zaren Alexander. Dieser erkannte die durch Napoleon hervorgerufenen Veränderungen in Westeuropa und stimmte der Bildung des Königreichs Westfalens zu. So reichte der Herrschaftsbereich Napoleons bis an die Weichsel. Bei den Gesprächen mit dem Zaren kam zudem zum Ausdruck, dass die Teilung der Türkei höchstens bedingt in Frage kommt.

Denn Napoleon wollte zwischen ihr und Russland vermitteln, wogegen sich der Zar verpflichtete fühlte, dasselbe zwischen England und Frankreich anzuregen.[46]

An sich lassen sich die Grundbedingungen für Napoleon als günstig bezeichnen. Er hatte, wie schon häufiger, fortschrittliche Kräfte für sich. Viele haben zu damaligen Zeit die Seemacht der Engländer gehasst, empfanden die Art der Kontrolle und die Knebelung des Handels als tyrannisch.

Nun hatte auch England im Laufe des Krieges über weite Teile der Nordseeküste die Blockade verhängt. Daraufhin drohte Napoleon, England werde selbst so behandelt werden, wie es den Kontinent behandle. Das Berliner Dekret vom 21.November 1806 bestimmte die totale Blockade Englands. Das bedeutete die hermetische Abschließung des Festlandes. Spezielle Verordnungen dafür erschienen im Laufe der folgenden Jahre.

Das Mailänder Dekret vom 23. November 1807 erklärte jedes neutrale Schiff, welches einen englischen Hafen anfuhr, als guten Freund und jedes Schiff, das sich den inzwischen ergangenen englischen Anordnungen zur Gegenblockade fügte, als staatenlos.[47] Dieser totale Wirtschaftskrieg hatte weit reichende Konsequenzen. Rücksichtslos wollte er die italienischen .....

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Quellen & Links

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