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Unterrichtsplanung
Deutsch

Universität, Schule

St. Ursula Gymnasium Freiburg

Note, Lehrer, Jahr

2, 2007

Autor / Copyright
Marina F. ©
Metadaten
Preis 4.50
Format: pdf
Größe: 0.45 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 33640







Klasse: 8c (G9)

Deutschlehrerin der Klasse 8c


Texterschließung (UE: Inhaltsangabe)
„Nacht schlafen die Ratten doch“, Wolfgang Borchert


Inhaltsverzeichnis

1.      Bedingungsanalyse. 2

2.      Sachanalyse. 3

3.      Didaktische Analyse. 5

4.      Methodische Analyse. 8

5.      Unterrichtsverlauf. 9

6.      Arbeitsblatt10


1.    Bedingungsanalyse

Die Klasse 8c von Frau Menz besteht aus 30 Schülerinnen (= S.). Die Klasse ist insgesamt am Deutschunterricht interessiert und arbeitet motiviert mit. Die leistungsstarken S. Anne-Sophie, Franzi, Marlene und Alicia sind konsequent und aktiv am Unterricht beteiligt. Einige S. sind leistungsschwach (Eva, Lisa, Nadja).

Die anderen S. zeigen mittlere bis gute Leistungen, wobei einige von ihnen hin und wieder mit anderen Dingen beschäftigt sind und v.a. in GA-Phasen an den Arbeitsauftrag erinnert werden müssen. Eine weitere Gruppe (Rebecca, Patricia, Johanna, Hannah, Johanna und Milena) ist sehr intelligent, aber bei der mündlichen Mitarbeit eher zurückhaltend.

Ich hospitiere seit dem 14.02.07 in der Klasse und habe seit dem 28.02.07 drei Doppelstunden in der Klasse eigenständig unterrichtet.

Die S. beschäftigen sich seit fünf Doppelstunden mit dem Thema Inhaltsangabe und der Textsorte Kurzgeschichte. Der Fokus der vorhergehenden Stunden lag auf der inhaltlichen Texterschließung (Textgliederung in Sinnabschnitte, Wesentliches anhand der W-Fragen herausarbeiten, Formulierung Inhaltsangabe) sowie der Erarbeitung eines ersten Deutungsansatzes, damit die Formulierung des Basissatzes geübt werden konnte.

Die Merkmale einer Kurzgeschichte wurden bisher nur randständig betrachtet und werden ein zentrales Thema der folgenden Stunden sein.

Aufgrund einer längeren Erkrankung der Klassenlehrerin in Stufe 7 werden die Lehrthemen Inhaltsangabe und Kurzgeschichte erst in Klasse 8 eingeführt.


2.    Sachanalyse

Die Kurzgeschichte „Nachts schlafen die Ratten doch“ (zw. 1945-47) von Wolfgang Borchert (1921-47) ist eines der bekanntesten Beispiele für die deutsche Trümmerliteratur, deren Hauptcharakteristik eine Vielfalt von Verarbeitungsansätzen der Kriegsthematik ist. Als grundsätzliche Antriebskraft für diese Stoffbewältigung lässt sich „das Ethos des Humanen“ erkennen.

Es verbindet sich mit der „moralischen Anklage gegen den Krieg und allen Abstufungen der Menschlichkeit“ [Marx, L., S. 141]. Dies gilt in besonderem Maße auch für „Nachts schlafen die Ratten doch“.
Der vorliegende Text weist typische Merkmale einer Kurzgeschichte auf, wobei der unvermittelte epische Eingang sowie der offene epische Schluss und die Wendepunktstruktur (s.u.) besonders hervorzuheben sind.

Hinzu kommt eine einfache (Alltags-)sprache, die dem Leser den Eindruck einer besonderen Realitätsnähe sowie einer Alltagssituation, die in diesem historischen Kontext viele Menschen betraf, vermittelt. Die einfache Sprache gilt sowohl für die epischen Passagen (kurze, stakkatoartige Sätze; viele Parataxen) als auch den szenischen Abschnitt in der Mitte des Textes (E.....[Volltext lesen]

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Durch den Titel „Nachts schlafen die Ratten doch“ führt Borchert den Leser konsequent zur zentralen Gelenk- bzw. Wendestelle der Geschichte.

Die in der Schlusspassage skizzierte Atmosphäre (s.u.) steht im klaren Gegensatz zu der eingangs gezeichneten. Sie steht für Jürgens Verhaltensänderung zu einem zwar immer noch trauernden Bruder, aber wieder hoffnungsvoller in die Zukunft blickenden Jungen. Die von Borchert verwendete Methode der Kontrastierung, die hier zum Tragen kommt, ist für ihn geradezu typisch und zeigt sich auch an anderen Stellen des Textes – sowohl inhaltlich als formal.

Sie erzeugt, nicht nur in dieser Geschichte, einen Spannungsbogen zwischen Tod und Leben, Hoffnungslosigkeit und Hoffnung, Einsamkeit und Gesellschaft, Aussichtslosigkeit und Zukunft. Hier seien nur ein paar in der Geschichte verwirklichte Beispiele genannt. Die polaren Metaphern „Ratten“ (= Tod) und „Kaninchen“ (= Leben, Fortbestehen), ‚kleine Kuhlen wie Betten’ (= Särge) und ‚kleine Kuhlen wie Kaninchen’ (= Leben), die Farben Grau (= Tod, Trauer) und Grün (= Hoffnung), die Verben ‚dösen’ (= passiv, nahezu leblos) und ‚hin und her schwenken’ (= aktiv, positiv aufgeregt).

Die von Borchert erzeugten Gegensatzstrukturen spiegeln nicht nur das Spannungsmoment zwischen Ausgangs- und Schlusssituation, sondern entwerfen zugleich in extremer Komprimierung ein Bild, das den Einbruch des Krieges in die kindliche Vorstellungswelt begreifbar macht. ‚Was sich als Bild der Realität dem Kind schmerzlich einprägt, ist die Erkenntnis ihrer Widersprüchlichkeit und zugleich das Verstehen, dass sich die Realität eben nicht so einfach erschließen lässt wie eine einfache Rechenaufgabe.’ [in Anlehnung an Durzak, S. 324]

Die Auseinandersetzung mit der literarischen Textsorte Kurzgeschichte (KG) wird im Bildungsplan 2001 für Klasse 8 des 9-jährigen Gymnasiums gefordert. Borcherts „Nachts schlafen die Ratten doch“ ist eine exemplarische KG, sodass sie sich insbesondere für die einführende Unterrichtsphase eignet.

Weitere im Bildungsplan formulierte Ziele sind die Erfassung von Inhalt und Problemstellung (Aussagewert) eines literarischen Textes sowie die Überprüfung des ersten Leseeindrucks durch die S. (Distanzierungs- und Revidierungs-fähigkeit). In Klasse 8 soll dieser Prozess in der Formulierung einer Inhaltsangabe münden. (weitere Bezüge zum Bildungsplan siehe u.....

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Einstieg

Kenntnisse über den historischen Kontext sowie den biografischen Hintergrund des Autors sind für die Texterschließung dieser KG von Bedeutung, doch wird in einer 8. Klasse die Arbeit am Text im Wesentlichen textimmanent stattfinden, da der Geschichtsunterricht das Thema Zweiter Weltkrieg noch nicht erarbeitet hat. (Beachte: Die Klasse hat bereits das „Tagebuch der Anne Frank“ bearbeitet und somit ein gewisses Vorverständnis für den historischen Hintergrund.)

Die wesentlichen Aspekte, die die S. benötigen, um einen kontextgerechten Zugang zum Text zu erhalten, sind Zerstörung, Tod, Trauer, Verlust u.ä. Diese Kriegsaspekte erhalten sie über den gewählten Bildimpuls, wobei zusätzlich Präkonzepte zum Thema Zweiter Weltkrieg aktiviert werden sollen.

Mit dem Impuls „Versetzt euch in den Mensch auf dem Bild. Was würdet ihr in dieser Situation empfinden?“ soll die Empathiefähigkeit für Menschen in einer solchen Krisensituation geweckt werden. Diese voraktivierte Empathie wird sich bei der Erarbeitung der Geschichte verstärken, da sie Betroffenheit hervorruft und die Identifikationsmöglichkeit mit der Hauptperson möglich ist.

Nachdem in der vorhergehenden Stunde ein einfacherer Text bearbeitet wurde, soll die Klasse erneut mit einem inhaltlich sowie formal komplexeren Text konfrontiert werden, um das ‚genaue Hinsehen’ zu üben. Die S. erkennen den Handlungsablauf sowie die Notwendigkeit, dass der Kern eines literarischen Textes erfasst werden muss, um dessen Aussageabsicht zu begreifen.

Dies ist nur möglich, wenn eine differenzierte Textanalyse durchgeführt wird. Hierbei helfen Leitfragen, die an den Text gestellt werden. In dieser Unterrichtsphase werden sie vom Lehrer gestellt, später sollen die S. analoge Fragen selbst an einen Text stellen können. Diese Art der Texterschließung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Formulierung des Basissatzes einer Inhaltsangabe sowie - mit Blick auf die 9. u. 10. Klasse - für den I.....

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Literatur wird als Vermittler für Lösungsstrategien menschlicher Problemsituationen erkannt (vgl. Bildungsstandards)

Die Hausaufgabe (Borchert-Kurzbiografie) vermittelt den S. weitere Informationen, um den Text im Kontext seiner Zeit und der Autorbiografie zu betrachten.

Die Unterrichtsgestaltung erfolgt weitgehend nach analytischer Verfahrensweise. In einem weiteren Schritt möchte ich in der Klasse handlungs- bzw. produktionsorientierte Interpretationsverfahren einsetzen. Geplant ist das ‚gestaltende Schreiben’
(-> Perspektivenwechsel) anhand der KG „Spaghetti für Zwei“ von Federica de Cesco.


Feinziele der Stunde
Hauptziel: S. erkennen den Inhalt und die Aussageabsicht der Kurzgeschichte.


Teilziele:

1.     Die S. sind grob über den historischen Kontext der Trümmerliteratur informiert und für ihn sensibilisiert (-> Empathie).

2.     Die S. erkennen die Situation, in der sich Jürgen zu Beginn der Geschichte befindet, und seine ablehnende Haltung gegenüber dem alten Mann.

3.     Die S. erkennen Jürgens Verhaltensänderung gegenüber dem alten Mann.

4.     Die S. erkennen den Zusammenhang zwischen Titel und Kurzgeschichte.

5.     Die S.  erkennen die Handlungsmotive der beiden Hauptpersonen.

6.     Die S. erkennen die Allgemeingültigkeit dieser Geschichte (Transferleistung).

7.     Die S. sind über den biografischen Hintergrund des Aut.....

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Vertiefende Zwischenfragen des Lehrers, die über den Fragenkatalog des Arbeitsblattes hinausgehen, werden in dieser integrierenden EA absichtlich gestellt, um einen abgerundeten Interpretationsansatz am Ende der Stunde zu erhalten. Sämtliche Fragen bereits auf dem Arbeitsblatt zu formulieren würde die S. in einer ersten Textannäherung ggf. überfordern.

Ergebnissicherung (ES)

Das begleitend erarbeitete Tafelbild dient der gleichwertigen und maximierten Ergebnissicherung der erfolgten Textanalyse und wird von allen S. in ihr Heft übertragen.

Hausaufgabe

Das Recherchieren in konventionellen Nachschlagwerken oder im Internet und die Formulierung einer Kurzbiografie lässt die S. die selbständige Informationsbeschaffung, den Umgang mit neuen Medien (Internet) sowie die eigenständige Formulierung einer Kurzbiografie üben. Es wird besonderen Wert darauf gelegt, dass nicht nur eine 1:1-Übertragung aus dem Internet stattfindet.

5.    Unterrichtsverlauf


Zeit (min)

Phase

Unterrichtsschritte

Ziele

Methoden

Sozialform

5’-7’

Einstieg

Begrüßung

Auflegen der OH-Folie (zerstörtes Freiburg, 1944):
1) „Beschreibt was ihr seht und welchen Eindruck das Bild auf euch ausübt?“

2) „Versetzt euch in die Person auf dem Bild. Was denkt, fühlt die Person?“


Motivation, Interesse, Empathie wecken, Vorwissen aktivieren:
TZ 1



Bildimpuls

LSG

3’

Übergangs-phase

Zusammenhang zw. Bild u. KG herausarbeiten:
1) „Seht ihr einen Zusammenhang zwischen dem Inhalt des Bildes und der Geschichte «Nachts schlafen die Ratten doch»?“

Hinführung zur KG

LSG

12’-15’

EA 1

Austeilen der Arbeits- blätter; S. arbeiten in konzentrierter PA nahe am Text und formulieren ihre Ergebnisse stichwortartig auf dem AB;

S. können mit Hilfe von Leitfragen den Text in einem ersten Schritt in PA erschließen;
TZ 2

TZ 3

TZ 4

TZ 5

AB

PA

15’

EA 2 / ES1

S. formulieren die Resultate ihrer EA1 laut im Plenum;

ggf. Konkretisierung bzw. Ergänzung der PA-Ergebnisse durch Besprechung im Plenum;

S. formulieren laut ihre Ergebnisse im Plenum; S. üben aufmerksames Zuhören sowie Kritikfähigkeit durch gegenseitige Ergänzungen;
Vertiefung der TZ 2-5

Tafelbild

LSG



5’


„Welche Probleme könnte es heute geben, die auf eine ähnliche Art und Weise gelöst werden?“

TZ 6 (Transfer: Allgemeingültigkeit)

LSG

1. Unterrichtsausstieg

5’

Puffer 1

„Welche symbolische Bedeutung haben die beiden Tiere in der Geschichte?“

Hinführung zum Thema „Form und Inhalt“ über ein einfaches Beispiel aus dem Text.

LSG

2’

HA

1) „Formuliert eine Kurzbiografie über W. Borchert. Informations- quellen: Internet, Lexika; ca. 1 Seite. 

S. können eine Kurz-biografie formulieren und eigenverantwortlich recherchieren; TZ 7

EA

6.    Arbeitsblatt


AB: „Nachts schlafen die Ratten doch“          

von Wolfgang Borchert


Aufgabe: Beantworte nachfolgende Aufgaben und begründe deine Antworten mit Textstellen. Es genügen stichwortartige Notizen.


1. Warum geht Jürgen nicht nach Hause?

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