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Mitschrift (Lernskript)

Mitschrift der China Vorlesung (Eicher WS08/09)

4.970 / ~23 sternsternsternsternstern_0.2 Ruth K. . 2013
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Mitschrift
Geowissenschaften

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

3, Prof. Eicher, 2008

Ruth K. ©

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sternsternsternsternstern_0.2
ID# 33692







Vorlesungmitschrift: China

Rahmenthema Naturraum-Landschaftsökologie

 

1) Einführung, Disposition, Literatur

2) Geschichte der Erforschung

3) China im Weltmaßstab

4) Paläogeographie Chinas

5) Geologie und Lagerstättenkunde

6) Geomorphologie und Bodenkunde

7) Relief und Mensch, Degradationsbekämpfung

8) Klimageographie

9) Hydrogeographie

10) Landschaftsökologie, ökologische Programme

11) Tragfähigkeit und Landwirtschaft

12) Beziehung Haus-und Hofformen- Naturraum

13) Bergstämme (Minderheiten und Naturraum)

14) Systematik der Naturkatastrophen

15) Naturraum und Verkehrserschließung

16) Stadt-Land-Beziehung

 

1) Einführung, Disposition, Literatur

Deutschland und China

·           Deutschland hatte trotz Kolonialherrschaft eine Vorbildfunktion für China

·           Ãœbersetzung chinesischer Schriften durch Deutsche

Jesuiten verstärken das positive Chinabild

Voltaire, Christian Wolff griffen jesuitische Vorgaben auf

England brachte Europa in Verruf: „China das Land des ewigen Stillstands“

·           Freiherr von Richthofen (1855-1909)

Physiogeograph, Mitglied der Wiener geologischen Reichsanstalt

1868-1872 bereiste er 13 der 18 Provinzen Chinas, daraus entstanden:       

Ø  Tagebücher aus China

Ø  Erste Länderkunde über China (Standardwerk in China)

·           Marco Polo (1254-1324) war der erste der über China schrieb, vorher war China nur durch Mythen und Sagen bekannt

1275 erreichte er Shantou, 1292 folgte die Rückreise über den Seeweg bis zum Persischen Golf, danach erreichte er Europa über den Landweg.

1298 geriet er in Gefangenschaft, dort schrieb er seine Erlebnisse auf: „Das Buch von den Wundern der Welt“

·           Mattäo Ricci geb.1552, studierte Astronomie, Mathematik, Rhetorik…, trat später einem Jesuitenorden bei, von diesem er 1592 als Missionar nach Südchina geschickt wurde.

Berühmt wurde er durch das Werk Magma Mappa Cosmographica

·           Athanasius Kircher, 1602 in Thüringen geboren, unterrichtete Mathematik und Physik, er sammelte alle Berichte über China und verfasste daraus die China Illustrata (umfassendes Nachschlagewerk), welches Interesse für das Land selbst erweckte.

 

Film:

·         Qingdao (Tsingtao) – deutsche Kolonie in der Provinz Shandong war über die Transsibirische Eisenbahn von Deutschland aus zu erreichen

Deutschland will die Kolonie Tsingtao an China zurückgeben, jedoch setzten Japan & England China unter Druck – China lehnt ab.

Auf Druck von Japan erklärt China Deutschland den Krieg.

Deutschland verliert seine Kolonie.

·           Durch Otto Braun (Militärberater) erlagen die chinesischen Kommunisten einer Niederlage, dadurch wurde Mao zum uneingeschränkten Herrscher                          (Der lange Marsch)

·           Shanghai (Stadt der Europäer und Amerikaner, Zufluchtsstätte für Juden)

1842: Shanghai wurde zum Eingangstor zu China (Engländer erzwangen es, die chinesischen Häfen zu öffnen). 2 Gruppen siedelten sich an:

1.) Spanische und portugiesische Juden

2.) Deutsche, französische und osteuropäische (v.a. russische) Juden

·           in Folge der Evian Konferenz konnten Juden nur noch nach China auswandern (Evian Konferenz: niemand wollte Juden aufnehmen (32 Nationen), Einwanderungsbeschränkungen folgten: es wurde nur noch verwandter Nachzug akzeptiert, nützliche Arbeiter oder Juden, die min. 4000 US Dollar besitzen)

·           Bei Bombardierungen Shanghais wurde auch der jüdische Stadtteil getroffen

·           Deutschland wird durch China zum drittgrößten Exportland

·           Japan will China einnehmen, Deutschland bleibt vorerst neutral

·           Chinas Erfolg beruhte auf Deutschen Waffen & Strategien

·           Oswald Ulbrecht – Funker und Bordmechaniker bei Eurasia

·           Tsingtao fiel in Deutsche Hände, nach wie vor hatten die Deutschen ein sorgenfreies Leben

·           1945 kapitulierte Japan

·           Deutsche verließen China

 

 

 

 

 

2) Geschichte der Erforschung

 (die traditionelle chinesische Geschichtsschreibung legt großen Wert auf die Hauptdynastien, die Zeiten dazwischen werden vernachlässigt)

Knochenfunde des Homo erectus, welcher sich dort unabhängig entwickelte, 

            Alter der Funde 300 000-700 000 Jahre

 

Yangshao-Kultur 5000-2000 v. Chr.

·           Funde einer typischen Siedlung dieser Kultur wurden im Dorf Banop bei Xi’an (chin. Provinz) gefunden – dadurch wurde die These aufgestellt, dass es einen Patriarchen gab.

 

Longshan-Kultur 3000-2000 v. Chr.

Nicht nachweisbare Urkaiser Chinas: (wikipedia)

§  Shennong (göttlicher Landmann od. auch Flammenkaiser)

§  Huáng Di (Gelber Kaiser)

§  Zhuánxú

§  Ku

§  Yao

§  Shùn

Zhou- Zeit: frühe Philosophen spielen heute noch eine Rolle

 

1600-1100 v.Chr. Shang-Dynastie (wikipedia)

·           Es gab schon eine gut ausgebaute Bürokratie

·           Gefundene Handschriften auf Muschelschalen lassen sich zeitlich genau datieren

 

Seit 221-206 v.Chr.Qin-Dynastie

·           230 v.Chr.mehrere Feldzüge von Zheng (259-230 v.Chr) führten zur Reichseinigung

·           er nannte sich Qin Chi Huangdi (Huangdi-Kaiser) und gilt als der erste Staatsgründer Chinas, er wird heute mit Alexander dem Großen verglichen

 

·           Qin Shi Huangdi gilt als der erste Gottkaiser Chinas. Er führte einige Reformen wie zB:

§  Vereinheitlichung der Schriftzeichen im ganzen Reich (trotz der verschiedenen Dialekte war die Schrift überall gleich)

§  Schriftzeichen als Wortbedeutungen (àkein Alphabet, Wörter nicht aus verschiedenen Buchstaben zusammengesetzt).

§  außerdem wurden Teile der bestehenden Großen Mauer verbunden

§  250 v.Chr. wurde die Bewässerungsanlage Dujiangyan durch Li Bing erbaut, welche ein Gebiet von etwa 5350km2 bewässert (Zettel)

 

221-206 v.Chr. Chin-Dynastie

 

206 v.Chr-9 n.Chr. westliche Han-Dynastie

·           Sie ist geprägt durch eine Bürgerkriegsvergangenheit

·           Es kam zu ersten großzügigen Landverteilungen

·           Trotz der Unruhen kam es zur Expansion bis ins heutige Südchina

·           111 v.Chr. erfolgte die Eroberung von Kanton(Guangdong)

·           Buddhismus nahm Einzug

·           Trotzdem etablierte sich der Konfuzianismus welcher bis heute eine Nebenreligion ist

 

317-420 n.Chr. östliche Chin-Dynastie

·           Enorme Instabilität

·           Buddhismus verbreitete sich

 

589-618 n.Chr. Sui-Dynastie

·           Trotz der Kurzlebigkeit konnte nach über 300 jähriger Teilung eine Vereinigung des Landes erzielt werden

·           Bau des Kaiserkanals

 

618-907 n.Chr. Tang-Dynastie

·           Trotz innerer Machtkämpfe und Intrigen wurde sie von Europa als Glorifizierung beschrieben

·           Wu Zetian war die einzige offizielle Kaiserin Chinas und regierte von 690-705 n.Chr. sie galt als die brutalste aller Kaiser darstellt (obwohl sie nicht anders regierte als ihre männlichen Vorgänger)

·           Erstmals wurde China vom Christentum erreicht

·           Erstmals erfolgte über die Seidenstraße Handel mit dem Westen und mit Japan

·           Dadurch kam der Zen-Buddhismus nach Japan

 

960-1127 Nördliche Sung-Dynastie

·           Gilt als Ära kultureller Blüte & Erfindungen

·           Führte China zur Wiedervereinigung

·           Die Armee wurde unter ein ziviles Oberkommando gestellt

·           Eisengießereien: schon damals wurden 150 000 t Eisen verarbeitet

·           Durch Saatgutforschung wurde der Süden Chinas zur Kornkammer, dadurch kam es zur Machtverlagerung, ebenso verlagerten sich die Wirtschaftszentren

·           Flüsse wurden immer mehr als Handelswege genutzt, dadurch entstanden auch immer mehr Handelsstädte

·           Der Export florierte: produziert wurden größtenteils Porzellan & Seide, der Transport erfolgte entlang der Seidenstraße & Seewege

 

1280-1368 Yüan-Dynastie oder Mongolen-Dynastie

·           Kublai Khan betrieb eine Politik der Rassentrennung

·           Zentralasien blühte als Hochkultur auf

·           In dieser Zeit reiste Marco Polo nach China

 

1368-1644 Ming-Dynastie

·           Die Bauernrevolte oder auch Rote Turbane drängten die Mongolen zurück

·           Hongwu wuchs in einer Bauernfamilie auf und kam durch den Baueraufstand zu immer mehr ansehen, er wurde später einer der bedeutendsten Kaiser von China und war ein großer Reformer

·           China blühte wieder auf, insbesondere die Porzellanherstellung erreichte ein neues Hoch

·           die Zentralisierung der Reichsbürokratie war der Anfang des chinesischen Absolutismus

·           die chin. Bevölkerung nahm wieder auf 60 Mio. ab

·           die Große Mauer wurde auf den heutigen Stand erweitert

·           Admiral Zheng He führte die chinesische Seeflotte an, (China gehörte früher zu den führenden Seenationen)

·           Wegen einer befürchteten Eigendynamik wurde die Seeflotte nicht ausgebaut

·           Die Bauern rebellierten, der Bauernführer drang bis in den Palast des Kaisers in Peking vor, der Kaiser erhängte sich

·           Der General öffnete die Grenzen und rief die Mandchen (aus dem Norden) zu Hilfe

 

1644-1912 Mandschu-Dynastie (=Quing-Dynastie)

·           Durch die Mandschu, welche eine kriegerische Begabung hatten, wurde das Land schnell konsolidiert - die Qing-Dynastie wurde in mehrere Verwaltungseinheiten eingeteilt, welche als die Acht Banner bezeichnet wurden

·           Wieder gab es Fortschritte in der Landwirtschaft, von 1700 auf 1800 verdoppelte sich die Bevölkerung fast von 160 Mio. auf 300 Mio. Einwohner

·           China repräsentierte damals 50% der Weltproduktion und sollte in den Welthandel integriert werden

·           England stand durch zu hohen Teeimport im Handelsdefizit

·           Taiping-Aufstand (1850-1864) entstand wegen

Ø ökonomischen Problemen die durch das hohe Bevölkerungswachstum ausgelöst wurden,

Ø einiger militärischer Niederlagen durch westl. Länder (Opiumkriege)

Ø Naturkatastrophen

Ø Wobei christianisierte Minderheiten (Hakka) eine maßgebliche Rolle spielten

Unter der Herrschaft der Taiping wurde u.a. der Opiumkonsum verboten, wessen Handel indische Briten kontrollierten, die Briten wollten das Handelsdefizit durch den Opiumanbau ausgleichen

dem 15-jährigen Bürgerkrieg fielen Schätzungen nach 30 Mio. Menschen zu Opfer

·           Dadurch bekamen die Han-Chinesen die Vormachtstellung?????????????

·           1900 führte die Boxerbewegung, ein Aufstand gegen Ausländer und chinesische Christen, einen Krieg zwischen China und den Vereinigten acht Staaten (bestehend aus dem Deutschen Reich, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Österreich-Ungarn, Russland und den USA) herbei, der mit einer Niederlage der Chinesen und dem Abschluss des sogenannten „Boxerprotokolls“ im September 1901 endete

Dabei kamen  22000 chinesische Christen, 170 Missionare und ein deutscher Gesandter ums Leben

 

Republik China

·           Sun Yat-sen

Ø Wollte die Ching-Dynastie stürzen

Ø Die chinesische Nation wieder herstellen

Ø Eine Republik schaffen

Ø Und eine Landreform durchführen, rechtliche Umverteilung der ländlichen Fläche

·           Mit der Militärrevolte in Wuhan brach 1911 die chinesische Volksrevolte aus

·           1912 wurde von ihm die kommunistische Partei Kuomintang gegründet

·           Am 1. Jänner 1912 wurde die Republik China mit der Hauptstadt Nanjing ausgerufen

·           Die Kommunisten und die KMT traten gemeinsam gegen den imperialistischen Druck Japans und der westlichen Mächte auf und für eine Befreiung von der Herrschaft der Warlords und eine Wiedervereinigung Chinas

·           1927 wurde unter dem Nachfolger Sun Yat-sen eine neue demokratische Republik ausgerufen, er begann die Kommunisten zu unterdrücken

·           1931 erfolgte der Ãœberfall der Japaner

Mao Zedong konnte mithilfe Otto Brauns die Japaner zurückdrängen und die KMT verloren immer mehr an Macht

·           In der Frühphase des 2.WK erfolgte eine Landreform in dieser Großgrundbesitzer enteignet und deren Land aufgeteilt wurde, außerdem erfolgte eine Periode des Wiederaufbaus?

·           Die Regierung sorgte künstlich für eine Preisstabilität

·           Während der kommunistischen Regierung wurde auch die Emanzipation der Frau, dem sowjetischen Vorbild folgend, durchgesetzt

·           1956 initiierte Mao die Hundert-Blumen-Revolution in der ein Klassenkampf zwischen Intellektuellen und Proletariern entstand

·           1958-1961 Der große Sprung nach vorne

Durch Bildung der ländlichen Bevölkerung sollten die Disparitäten beseitigt werden und China zu einer Großmacht werden, aufgrund dessen und auch durch Naturkatastrophen kam es zu Versorgungsengpässen und zu der größten Hungersnot aller Zeiten, Schätzungen nach forderte dies bis zu 40 Mio. Menschenleben

·           Mao musste als Staatspräsident zurücktreten und die Sowjetunion wurde stark kritisiert, sowjetische Experten mussten auswandern

·           1966-1976 erfolgte die Kulturrevolution in welcher sich Studenten gegen den bürgerlichen Staat erhoben, Bildung und Kultur sollte für jeden zugänglich werden

Die anfänglichen Ideale arteten in Extremismus aus, infolge dessen wurden sehr viele Kulturschätze vernichtet und etwa 34000 Menschen kamen ums Leben

·           1971 starb Maos Nachfolger Lin Biao und mit ihm ebbte die Wirkung der Kulturrevolution ab

·           1976 wurde die „Vierer-Bande“ welche u.a. aus der Frau Maos Jiang Qing bestand aufgelöst und zur Rechenschaft gezogen

·           Zhou Enlais übernahm die Führung

Oberstes Ziel war der Wirtschaftsaufbau Chinas

 

Film: Auf der Transsib Teil 2

·           Die transsibirische Eisenbahn sollte den Weg nach China ebnen, jedoch sind die schon Russen und Chinesen durch Abteile getrennt und Russen werden bevorzugt behandelt

·           Die chinesische Stadt Harbin war schon immer mit Russland verbunden, in ihr findet man Bauten in russischem und europäischen Baustil welche heute noch erhalten sind

·           Heute wird auch wieder Russisch gelernt, trotzdem darf noch heute nicht über Religion oder Politik unterrichtet werden

·           russische Einrichtungen wie Friedhöfe und Kirchen verwildern zunehmends

·           in einer Klinik in Tajiang werden russische Patienten mit traditionellen Kräutern und Heilmethoden behandelt

·           Filmen ist nicht immer erlaubt

·           Port Arthur: 1955 gaben Stalins Nachfolger den Chinesen ihr Land zurück

·           Chinesen fahren heute nur noch wenig mit dem Rad, nur noch mit dem Auto

·           Sie lassen sich in europäischen Trachten photographieren

·           Chinesische Geschäfte schmücken sich mit russischen Namen, die Besitzer sind jedoch immer Chinesen

·           Russen bekommen leichter Arbeit

·           chinesische Arbeiter sind illegal im Holzfällergeschäft in Russland tätig

 

 

·           2 Thesen für die Namensgebung Chinas

Ø Name stammt aus der Dynastie Qin

Ø Name entstammt dem Lateinischen (Sina-Land der Seide)

Chinesische Sprachen

·           auch sinitische Sprachen

·           Enorme Unterschiede der Dialekte – 55 anerkannte Minoritäten können sich untereinander nicht verständigen

·           Diese Dialekte sind weiter von einander entfernt als die der germanischen Sprachen

·           Standardsprache ist Hochchinesisch oder auch Mandarin (Ist auch die Beamtensprache (dehnt sich immer mehr aus))

·           Hokkien-Sprache – meist gesprochener Dialekt, wird in Südchina entlang der Küste & in Shanghai gesprochen

·           Obwohl Taiwanesisch als eigene Amtssprache gilt, ist sie die Sprache der Hokkien

·           da die meisten chinesischen Emigranten aus dem Süden Chinas stammen, ist Hokkien auch die Sprache der Ausland-oder Ãœberseechinesen

·           die wichtigste chinesische Sprache in den USA ist die Kantonesische Sprache, deren Wurzeln im Binnenland Chinas liegen.

Chinesische Schrift

·           entwickelte sich vor über 3000 Jahren, sie ist die älteste, noch heute geschriebene Schrift, geschrieben wird in Piktogrammen (=Bilderschrift)

·           während der Quing-Dynastie (221-206 v.Chr.) wurden die Schriftzeichen im ganzen Reich vereinheitlicht (obwohl es so viele verschiedene Dialekte gab, war die Schrift überall gleich). Es gab Schriftzeichen als Wortbedeutungen, es gab also kein Alphabet (Wörter wurden nicht aus verschiedenen Buchstaben zusammengesetzt).

·           während der Han-Dynastie entwickelte Xun Hu das erste Wörterbuch mit über 9000 Einträgen

·           In der Kangxi-Dynastie wurden Schriftzeichen weiterentwickelt, 1716 wurde ein Wörterbuch mit 47000 Einträgen veröffentlicht.

·           Letzte Reform 1955-1990: „Großes chinesisches Wörterbuch“ mit ca. 50 000 Zeichen

·           Der Lautbestand beträgt 416 Silben, die meisten dieser Silben können in 4 verschiedenen Tönen ausgesprochen werden (à es ergeben sich rund 1600 Silben)

·           Ein gebildeter Chinese beherrscht 6000 Zeichen

·           In Japan & Korea sind chinesische Zeichen zu 30% verankert

·           In Vietnam versuchten die Autoren nur in Chinesisch zu verfassen oder sie passten die Schrift an

·           Pinyin-Schrift = wichtigste Transkription:

D

zwischen dt

O

U

U

Ü

H

CH

Q

Tsch

X

CHC

J

dsch

R

J ähnlich dem Franz.

Y

J

CH

tsch

S

scharf ausgesprochen, weiß

Z

Ds

F

wie im Deutschen

SH

Sch

ZH

Dsch

G

Zwischen K und G

T

Wie im Deutschen

 

 

 

 

Auf dem PC wird die chinesische Schrift mit Hilfe von Eingabesystemen geschrieben:

·         Man gibt die Aussprache eines Zeichens in der Pinyin-Transkription ein und ein Ãœbersetzungsprogramm setzt dafür ein Standardzeichen od. –gruppe ein

·         Das Wissen um die traditionelle Schrift geht dadurch immer mehr verloren

Nicht die Sprache, sondern die Schrift ist schwer erlernbar

 

Erfindungen

·           die Reispflanze wurde schon 2400 v.Chr. im Südostasiatischen Bereich (am Jangtsekiang) früh kultiviert. Vorteile:

Ø  keine Insekten oder andere Pflanzen (Unkraut) können im Dauerstau des Wassers überleben,

Ø  sie stellt keine großen Ansprüche an den Boden (lebt in Dauerstau)

Ø  Durch das Züchten von Fischen in Reisfeldern werden die Larven der Moskitos gefressen – dadurch sind Reisbaugebiete keine Malariagebiete.

Ø  Die Wurzeln des schwimmenden Reises sind bis 5 m lang, dieser spielt quantitativ aber keine Rolle.

Ø  wegen des hohen Wasserverbrauchs wurde der Reisanbau im Gebiet um Peking verboten

 

·        die Chinesische Gartenkunst entwickelte sich schon 3000 v.Chr., meist nur Privatgärten reicher Leute. Hat nur symbolischen Charakter. Die Gartenkunst ist sehr ausgereift im tropischen China (Klima)

·           Seide wurde schon 2700 v.Chr. hergestellt

        Die Larve des Seidenspinners verpuppt sich im Maulbeerbaum – der Kokon dieser Raupe wird in heißes Wasser getaucht und der bis zu 900 m lange Faden aufgewickelt

        Die Seide wurde zum Luxusgut und Monopol, 550 n.Chr. gelang es zwei Mönchen das Geheimnis des „Seidemachens“ zu lüften.

·           Nudeln

        Schon 2000 v.Chr. wurden etwa 15cm lange Nudeln aus Hirse hergestellt, das belegen archäologische Funde am Gelben Fluss im Ort Lajia, Stäbchen wurden 1500 v.Chr.erfunden

·           die Fischzuchttradition begann 1100 v.Chr. Es gab 2 Richtungen: Fische wurden wegen Aquarienfunktion (z.B.: Karpfen als Zierfische) gezüchtet oder als Süßwasserfischzucht (Pangasius)

·           Rechenmaschine. Schon 1100 v.Chr. gab es die erste „primitive“ Rechenmaschine, der so genannte „Suanpan“, alle 4 Grundrechnungsarten und auch das Wurzelziehen war damit möglich

·           Mechanischer Webstuhl. Schon 800 v.Chr. webte die autarke Bevölkerung haltbare Stoffe

·           Münztradition

Ø  5000 v.Chr. gab es das Spatengeld in Nordchina

Ø  2000-1000 v.Chr. galt Steinjade, Seide & Tee als Zahlungsmittel

Ø  Cache kommt aus dem Chinesischen und war die Bezeichnung von Kupfermünzen mit einem quadratischen Loch in der Mitte (in der altchinesischen Kosmologie stellte man sich den Himmel rund und die Erde quadratisch vor)

Ø  221 v. Chr. vereinheitlichte Kaiser Qin Shi Huangdi (erster Kaiser Chinas) das Maß-und Münzsystem und führte die Ban-Liang Münze ein

Ø  Für größere Zahlungen wurden Barren im Gewicht bis zu 50 Tael (ca. 1,85 kg) verwendet, 1 TAEL=100 TEN

Ø  900 n.Chr. führte China wegen zunehmender Bevölkerung und den damit zunehmenden Handel als erstes Land Papiergeld in Form von Depositenscheine ein, die Scheine trugen den Stempel des Kaisers welche man in Münzen umwechseln konnte, der Umtausch wurde garantiert: wegen einem Ãœberschuss an gedruckten Geldscheinen kam es schon damals zur ersten Inflation; mit Beginn der Yuan-Dynastie wurden die Geldscheine unabhängig von der Zeit gültig und wurden entlang der Seidenstraße bis nach Europa akzeptiert

·           Eisenpflug. 400 v.Chr. wurde der Eisenpflug erfunden, schon damals war in China die Kunst des Eisengießens hoch entwickelt

·           Ebenso wurden der Ackerbau & Bewässerungssysteme entwickelt, dadurch kam es zu einem Zuwachs der Bevölkerung

·           Durch das Anbringen eines Streichbrettes verbesserte sich die Wirkungsweise des Pfluges

·           durch die Erfindung des Seismoskops konnte man die Erdbewegung messen

·           Papierherstellung. 140 v.Chr. wurde zum ersten Mal Papier hergestellt: Fasern des Maulbeerbaumes und Beimengungen von anderem Holz wurden zu einem Brei gerührt, welcher dünn auf Sieben verteilt, getrocknet, danach gepresst und geglättet wurde. Erst im 12. Jh. gelang dieses Wissen nach Europa

·           Etwa 400 v.Chr. wurde die erste Zeitung gedruckt (In Europa erst im 17.Jh., vorher wurden Bekanntmachungen auf Ton gedruckt und an Stadtmauern usw. angebracht)

·           Wasserbaukunst ( :

Der Kaiserkanal ist die längste von Menschen geschaffene Wasserstraße mit einer Länge von 1600km. Der Bau wurde vor 2500 Jahren vom Norden zum Yangtsekiang begonnen und war nicht homogen. In der Sui-Dynastie wurden die Teile in einen durchgehend schiffbaren Kanal von Hangzhou bis Luoyang verbunden. In der Yuan-Dynastie wurde er bis Peking verlängert

·           984 n.Chr. wurde die Schiffsschleuse erfunden, vorher wurden die Höhenniveaus durch Rutschen oder Rampen überwunden

·           Porzellan. Im 7. Jh. n.Chr wurde schon Porzellan hergestellt (fast 1000 Jahre vor Europa). Während der Ming-Dynastie erreichte sowohl die Qualität als auch die Quantität der Herstellung ihren Höhepunkt. Porzellan wird aus Kaolin (einem Verwitterungsprodukt in den Tropen), Feldspat und Quarz hergestellt, die strahlend weiße und schwarze Farbe zeichnete die Porzellankunst Chinas aus

·           Teekultur

Tee wird in China seit 2500 Jahren angebaut. Die älteste Kulturpflanze wächst im Südwesten. In China werden die Teeblätter pulverisiert und aufgekocht. Der Anbau von Tee brachte China zu großem Reichtum

 

Film: Reise entlang der chinesischen Mauer

Vor 2200 Jahren wurde mit dem Bau der chinesischen Mauer begonnen und erst während der Ming-Dynastie vollendet, bis zu 16m hoch und 5-8m breit verläuft von der Provinz Gansu bis zum Golf von Liaodong (Quelle: Brockhaus)

In der Wüste Gobi ist die Mauer 16m hoch und über 1Mio. Soldaten schützten und erhielten die Mauer zum Schutz der sesshaften Bauern im Süden vor den Nomaden im Norden.

In der Zeit der streitenden Reiche war Peking zum ersten Mal Hauptstadt. Yan

Qin (Qin-Dynastie) unterwarf mehrere der streitenden Königreiche, Teile der Mauer wurden wieder abgerissen und Bauern und Nomaden lebten friedlich miteinander und profitierten durch den Austausch von Wissen.

 

Dahequ besitzt eine gewinnbringende Stahlfabrik mit 10000 Arbeitern, während des Kommunismus wurden die Arbeiter zwangsversetzt, heute ist sie der größte Arbeitgeber der Stadt, die Stadt wurde nach dem Pass Dahequ benannt und entwickelte sich um die Fabrik herum.

 

6) Geomorphologie und Bodenkunde

6.1. Löss

Über die Genese von Löss ist man sich uneinig

·        Entsteht durch Verwitterung aus Ton, d.h. Gesteinsstaub entsteht bei Gesteinsverwitterung

·        Gesteinsmehl eines glazial zerriebenen Sedimentes (Pleistozän)

Ø Gully-Erosion

 

Lössbergland/Lössplateau haben eine enorme Mächtigkeit: Warmzeiten führten zu Bodenbildung, der Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten führte dazu, dass sich enorme Lössschichten ansammeln konnten.

In Warmzeiten Linearerosion, in Kaltzeiten sanfte Formen. Vor ca. 6000 Jahren fing der mensch an, zu roden. So wurde Erosion ausgelöst was zur größten Sedimentationsfracht weltweit führte (Mensch nutzt Löss ausàTerrassierung).

Konvexe Strukturen in Lösslandschaften sind durch den Menschen entstanden. In Lösslandschaft ist die erste Hochkultur entstanden.

Die letzte Eiszeit war die prägenste Eiszeit: Paläopermafrost ist weit ins Land nach Süden vorgerückt und führet zum Zuwachsen von LössàErosionen.

Film: Bei den Höhlenbewohnern im Lösshochland Shaanxi

 

·        „aoting yaodong“: Höhle mit eingesetztem Hof (Kärtchen)

·        Der Norden von Shaanxi ist Wüste, südlich davon liegt das Lössplateau und im Osten verläuft der Huang He (Gelber Fluss)

·        der Huang He ist die Lebensader der Bevölkerung, er transportiert 16 Mrd. kg Löss pro Jahr, welcher ein sehr fruchtbarer Boden ist

·        am Ufer ist der Löss sehr elastisch und das Wasser schneidet sich in den weichen Boden ein, es gibt keine Oberflächenvegetation

·        der Löss an den Ufern türmt sich oft bis zu 100m auf, solange es keine hohen Niederschläge gibt, sind die Lössschluchten stabil

·        um sich vor der Erosion zu schützen, werden Terrassen und Höhlen angelegt

·        im Sommer gibt es wenige aber heftige Niederschläge bis zu 400mm, dann wird die obere Erdschicht weggespült

·        in den Löss werden Yaodongs gebaut, diese Höhlenwohnungen bestehen hauptsächlich aus Löss, weit transportierte Steine geben diesen die Festigkeit und nur wenige Bauteile bestehen aus Holz, der Bau eines solchen Yaodongs dauert etwa ein Monat, wobei das ganze Dorf mithilft

·        das Bodenwasser ist Voraussetzung für die Lebensweise der Menschen, wer keinen Brunnen besitzt holt sich das Wasser aus dem Fluss, im Sommer muss Areol???? beigemischt werden um das Wasser trinkbar zu machen

·        im Norden in der Mongolei erstreckt sich die Wüste Gobi über eine Fläche von etwa 1Mio km² sie liegt auf einer Meereshöhe von 1000m bis 1200m und hat 100-150mm Niederschlag im Jahr

·        der Kern zeichnet sich durch schwach gewellte offene Waldsteppe und Mulden bis 600m Meereshöhe aus

·        der Boden wechselt stark von einer Pflasterwüste über Lössboden und durch winterlichen N-Winden in die Wüste getragenen Triebsand

·        der Norden erstreckt sich von der Bergmongolei bis zum großen Hinggan-Gebirge, dort gibt es Wälder und gutes Weideland

·        im Süden ebenso Weideland und durch Versandung bedrohte Oasenlandschaften

der Kern wird auch heute noch von Nomanden bewohnt, welche von der Regierung nicht gern gesehen sind

·        Glacisflächen sind tonig-lehmige Flächen, welche konglomeratähnliche Grundwasserträger sind (Aquifer)????

·        Die Dünen in der Wüste Gobi werden bis zu 200m hoch, charakteristisch sind Sterndünen, welche durch die oft drehenden Winde entstehen

 

6.2. Karst

Der Fünffingerberg

·        Die Landschaft entstand innerhalb 200 Mio Jahren

·        Muschelkalk lagerte sich ab und das Gebirge erhob sich

·        Das Wasser formte die Landschaft

·        Im Norden gibt es vor allem den Turmkarst

Kegel- und Kuppenkarst nennt man Feng Kong, Turmkarst Feng Ling. 1.2 Millionen km² der Landesfläche Chinas ist verkarstet. Voraussetzungen dafür, um Kegelformen zu bekommen, sind das Vorhandensein von massigem Kalk, 2000 mm Niederschlag und eine langsame Hebung der gesamten Karstplattform.

Cockpitkarst ist relativ seltenàsteinerner Wald. Kommt nur in Mexiko, Madagaskar und China vor.

Kuppenkarst und Kegelkarst wird gerodet und genutzt.

Turmkarst ist fast nicht benutzbar (Tierwelt ist hier noch sehr unerforscht). Alluvialflächen zwischen Turmkarst sind sehr fruchtbare Flächen.

Karstvorkommen:

Tropische Zone: Wollsack- und Tiefenverwitterung, hoch widerstandsfähige Gesteine.

Westchina: unterirdische Hydrographie (kein oberirdischer Karst), in tieferen Bereichen nutzbare Quellen.

Nordchina: Dinarischer Karst (= Hohlformenkarst).

Südchina: Tropischer Karst

 

 

8) Klimageographie

Monsun

Er ist der zentrale Steuerungsfaktor des Klimageschehens in China, aufgrund des Monsuns herrscht ein alternierendes Klima und eine Variabilität des Niederschlags (sommerliche Regenfälle sind sehr wichtig für die Landwirtschaft Chinas.)

Der Sommermonsun bringt den wichtigsten Niederschlag, er wird durch den labilisierten Südost-Passat und vom Nordwestpazifischen subtropischen Hoch gesteuert (dies gilt für ganz China bis zum 105. östlichen Längengrad).

Der ostasiatische Monsun reicht weiter nach Norden als der indische Monsun und ist nicht allein an die Wanderung der innertropischen Konvergenzzone gekoppelt. Der Monsun wird von der Land- und Meeresverteilung, dem Westpazifischen Hochdruckgebiet, dem tropischen Ostjet und von Westen heranziehenden Störungen der Mittelbreiten gesteuert.

Die Tropikfront bildet die Grenze zwischen den tropischen und den außertropischen Luftmassen, die sich nicht nur in ihrer Feuchtigkeit sondern auch in ihrer Niederschlagsmenge unterscheiden. Die Tropikfront ist im Jänner südlich von China und wandert dann nach Norden. In der Umstellungsphase zwischen dem Winter- und dem Sommermonsun fallen im Kontaktbereich der aufeinanderstoßenden Luftmassen (=Tropikfront) die stärksten Niederschläge.

Im Süden Chinas zieht die Tropikfront relativ rasch durch (erkennt man am Beginn des Sommermonsuns), im Winter ist das Wettergeschehen von labiler Luftschichtung geprägt (mit häufigen Zenitalregenàhohe Luftfeuchtigkeit).

Die Tropikfront nimmt bis Mitte Juni eine nördliche Position ein und kommt im Yangtsegebiet zu liegen. Hier kommt es dann zu einem Crash zwischen außertropischen (von Westen heranziehenden) Störungen und polarer Kaltluftàes folgen starke Niederschläge, Überschwemmungen usw. Der Monsun zieht dann weiter nach Nordwesten.

Mei-Yu-Regen: starke Regenfälle im Mai/Juni („Pflaumenregen“: Regen hängt mit der Wachstumszeit der Pflaumen zusammen).

 

 

Semi-humides Klima in der nordchinesischen Tiefebene (sehr viele Einwohner) und der Mandschurei, die Niederschläge sind höher als die Verdunstung, in einigen wenigen Monaten herrscht aber auch ein Niederschlags-Defizit. Die natürliche Vegetation stellen Laubmischwälder dar (sind aber kaum mehr vorhanden), heute gibt es ertragreichen Trockenfeldbau.

 

Humides Klima herrscht im Südwesten, die Niederschläge sind ganzjährlich höher als die Verdunstung, es gibt jedoch große Schwankungen. Die natürliche Vegetation besteht aus Kiefernwalder. Das Humide Klima stimmt mit der Nordseite des Reisanbaus überein. Meiyu-Regen decken sich mit dem Beginn der Reisanbauzeit.

 

Perhumides Klima im äußersten Südrand Chinas (teilweise auch auf Festlandseite), hier beruht das Perhumide Klima auf der Zugehörigkeit der Tropen. Es gibt einen hohen Niederschlagsüberschuss in allen Monaten (in höheren Lagen der Gebirge Südchinas, wo Temperatur und Verdunstung niedriger sind).

 

Semiarides Klima: Der Niederschlag ist für einige Monate lang höher als die Verdunstung. Hier ist die Zone der Steppenvegetation (in Westtibet Kältesteppe). Im Sommer am meisten Niederschlag, im Osten ist Trockenfeldbau möglich.

 

Unterschiede chinesischer Monsun – indischer Monsun:

·        Der chinesische Monsun ist der klassische Vertreter des subtropischen Monsuntyps (der Monsun ist ein Windsystem mit jahreszeitlicher Umkehr durch labile regenreiche Luftmassen des Nordwestpazifischen subtropischen Hochs im Sommer und stabile trockene Luftmassen der sibirischen Antizyklonen im Winter…gilt allgemein für Asien, nicht speziell für China)

·        Luftmassenstabilität beim chinesischen Monsun

·        Monsunwinkel von min.120° beim chinesischen Monsun ((Als Monsunwinkel bezeichnet man den Winkel zwischen den vorherrschenden Windrichtungen eines Monsuns in Januar (Windrichtung Wintermonsun) und Juli (Windrichtung Sommermonsun). Abgelesen wird der Monsunwinkel aus einem Vergleich der langjährig gemittelten Windkarten (je eine Karte für Januar und Juli) der entsprechenden Regionen. Er stellt das wichtigste Monsunkriterium dar, wobei nur monsunale Phänomene ab einem Monsunwinkel von 120° als Monsune klassifiziert werden (Wikipedia)).

·        Die Niederschlagsergiebigkeit des chinesischen Sommermonsuns (einschließlich Beginn und Ende) hängen von der Intensität und der genauen Lage des Nordwestpazifischen subtropischen Hochs ab.

·        Einbruch des Monsuns zwischen 10.Mai und 30.Juli

·        Rückzug zwischen 30.August und 10.Oktober

·        Mittlere Dauer des Sommermonsuns: 5 Monate im Südwesten, 1 Monat im Nordosten

 

9) Hydrogeographie

Huang He - Gelber Fluss

·        die Transportmenge des Huang He (Gelber Fluss) beträgt das 5 bis 10-fache an Schwebelast als vergleichbare Tieflandströme, er transportiert bis zu 930kg/m³ (Maximallast), das sind bis zu 16 Mrd. kg Löss im Jahr. Der Colorado (USA) mit einer Schwebelast von 40kg/m³ kommt an zweiter Stelle. Damit ist der Huang He weltweit unerreicht! Durch die hohen Transportmengen im Fluss bilden sich aber immer wieder Bänke, daher ist der Huang He nur von kleinen Booten beschiffbar.

·        Funktionen des Huang He

o   früher war er ein wichtiger Transportweg

o   heute wird er nur noch von Fähren befahren, der Transport hat sich auf Straßen verlagert

·        die Wasserwege werden freigesprengt, die Regierung fördert die Sprengungen

·        in der nordchinesischen Tiefebene wurden 3500km Hochwasserdämme gebaut

·        Kaifeng wurde 1117 und 1642 wegen Hochwasser von Schlamm bedeckt, es gab ca. 350 000 Todesopfer. Heute liegt Kai Feng ca. 7 m unter dem Niveau des Huang He.

 

 

 

 

Film: Den Drachen zähmen

·        Racheln (geomorph.) sind Furchen, die sich in Hänge einkerben und die Ausbildung einer geschlossenen Vegetationsdecke verhindern. Sie entstehen durch heftige Regenfälle.

·        Im Fluss gibt es teilweise sehr große Sandbänke. Auf einer Sandbank, die ca. 1km lang und 400m breit ist, leben sogar Menschen. Sie bauen hier Weizen an, da der Boden sehr fruchtbar ist. Diese „Insel“ nennt man „Insel der Mutter“

·        In der Provinz Shandong geht das Militär mit Bomben vor, um den Fluss vom Eisstau zu befreien (sollte das Wasser nämlich über das Eis treten, würde das ganze Land überflutet werden, vor allem die innere Mongolei und die Provinz Shandong sind davon betroffen).

·        Die Provinz Shanxi liegt auf dem größten Lössplateau der Erde (750.000km²), das Plateau ist durchschnittlich 40m dick, kann aber auch bis zu 100m betragen. Dieses Gebiet hier ist sehr trocken, es gibt nur 400 mm Jahresniederschlag. Dieser Niederschlag fällt dafür in kürzester Zeit (Platzregen) und verursacht ErosionenàErde wird zu Morast und es bilden sich Erdströme (Das Wasser kann ungehindert in den Boden einsickern, da der Boden nur aus Sand besteht). Die Erde wird in den Fluss hineingespült.

·        Die höchste „Schlammspülung“ in den Fluss lag bei 933 kg/m³ (40 kg/m³ sind der durchschnittliche Erdgehalt, Colorado hatte z.B. 29 kg/m³, andere Flüsse liegen bei ca. 10 kg/m³).

·        Der Schlammstrom fließt weiter zum Wasserfall Hukou (dieser Wasserfall ist auch nur das Ergebnis einer starken Erosion). Der Strom des Huang He nimmt dann eine scharfe Ostwende und fließt in eine andere Provinz. Hier gibt es viele Sandbänke, weshalb der Fluss während der Regenzeiten unpassierbar war-nun hat man eine Brücke gebaut.

·        In den letzten 2000 Jahren trat der Fluss über 1500 Mal über seine Ufer, die furchtbarsten Katastrophen gab es in den Jahren 1841 und 1938 (1938 in der nordchinesischen Tiefebene, war aber kein Naturereignis: Soldaten sprengten damals die Dämme um Angriffe abzuwehren).

·        Durch die ständigen Ãœberflutungen hat der Fluss seinen Lauf in den letzten 2000 Jahren ca. 26mal verlegt (àKARTE), der Golf von Bohai mündet z.B. erst seit 150 Jahren in den gelben Fluss.

·        Keifeng (ehem. Hauptstadt) in Henan wurde schon 7 Mal überflutet. Vor den Ãœberflutungen waren Verkehr, Handwerk, Handel und Kunst hier stark konzentriert, außerdem war Kaifeng ein politisches, kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Heute ist Kaifeng nur noch eine Provinzstadt mit vielen Traditionen und ca. 500 000 Einwohnern.

·        1644 starben bei einer Ãœberflutung ca. 350 000 Menschen. Kaifeng liegt heute ca. 7 m unter dem Niveau des Flusses.

·        Schutzmaßnahmen gegen die Erosion

o   Hänge werden mit Samenbällen, welche schnell wachsende Samen von Pflanzen beinhalten, beworfen oder vom Hubschrauber aus abgeworfen. So werden die Böden gefestigt, v.a. Hirse, Weizen und Zuckerrohr festigen den Boden (terrassierte Ebenen), das Wasser muss auf diese terrassierten Felder getragen werden.

o   Aufforstung ist das sicherste Mittel gegen Erosion (man opfert sogar landwirtschaftliche Nutzflächen dafür)

o   Der Dammbau wurde 1950 begonnen, die Dämme haben ein V-förmiges 20m tiefes Fundament, der ausgehobene Schlamm wird für neue Dämme verwendet und das Wasser wird zu Bewässerungszwecken abgeleitet. Jedes Jahr werden ca.300 000 Arbeiter mit dem Dammbau beschäftigt.

o   Es gibt Ãœberflutungsübungen: ca. 1200 Menschen nehmen an diesen Ãœbungen teil und werden für den Notfall vorbereitet, indem sie möglichst schnell Dämme bauen bzw. Löcher in Dämmen reparieren.

·        Heute gibt es entlang des Flusses ca. 3500km lange Dämme und man spricht von der „neuen Mauer Chinas“

·        Man errichtete eine Statue von Yu (?), denn er verschaffte als Erster dem Wasser

·         Abfluss. Wegen seiner Bemühungen, den gelben Fluss zu kontrollieren, wird er heute noch verehrt.

 

Nordchinesische Tiefebene:

àHier herrscht hohe Trockenheit, daher intensive Bewässerung (das Wasser wird

     vom Jangtse in den Huang He übergeleitet. Durch Düngung ist das Grundwasser

    nicht mehr zum Trinken geeignet.

àHier lebt man vom Trockenfeldbau, Weizen, Mais und Süßkartoffeln sind sehr

    wichtig. Zurückgenommen werden Baumwolle, Reis (verbraucht zu viel Wasser)

    und Rinderzucht (Weidenutzung ist nicht mehr möglich).

àBei weniger differenzierten Alluvialböden ist eine ausreichende, gleichbleibende

     Nährstoffzufuhr notwendig, daher Düngung (Schweinezucht spielt in diesem

     Zusammenhang eine große Rolle wegen der Gülle). Es gibt eine ertragreiche,

     landwirtschaftliche Inwertsetzung in jüngeren Alluvialböden.

àEs gibt eine Krümelstruktur im Boden, daher sind auch wenig entwickelte Böden

     gut durchlüftet und somit gut durchwurzelbar.

àIn der Nordchinesischen Tiefebene herrscht INTENSIVE LANDWIRTSCHAFT!


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