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Zusammenfassung
Philosophie

Universität, Schule

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Daniel H. ©
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Ohne Kopierschutz
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sternsternsternsternstern_0.25
ID# 24025







Utilitarismus nach Mill und Bentham - Grundlagen und Ethik: Eine Zusammenfassung

Der zeitliche Rahmen befasst sich mit den beiden Hauptvertretern Bentham und Mill. Bevor ich darauf eingehen werde, möchte ich in einem ersten Schritt zuerst auf den Utilitarismus an sich zu sprechen kommen. Also eine Art allgemeine Definition inklusive seiner Position im Bereich der Philosophie.


Der Begriff Utilitarismus leitet sich vom lateinischen utilitas (Nutzen) ab und bezeichnet die philosophische Lehre, die im Nützlichen die Grundlage des sittlichen Verhaltens sieht und ideale Werte nur anerkennt, sofern sie dem einzelnen oder der Gemeinschaft nützen. Er gilt somit als die klassische Gegenposition zur kantischen Pflichtethik, bei der bestimmte Handlungen in sich oder an sich gut sind.

Im philosophiehistorischen Kontext unterscheidet man hier also zwischen einem deontologischen (gr. Gesollte, Pflichtmäßige) und einem teleologischen (gr. der Zweck) Ansatz. Für eine deontololigsche Position ist ausschlaggebend, dass sie das ethische Prinzip der Beurteilung einer Handlung - also die Differenz zwischen gutem und schlechtem Handeln - im inneren Wert oder Unwert der Handlung selbst begründet sieht, während eine teleologische Position auf einen externen Faktor Bezug nimmt, nämlich auf die Folgen der Handlung. Auf eine ausführlichere Beschreibung der Gegensätze dieser zwei Positionen gehe ich aufgrund des zeitlichen Rahmens nicht näher ein.Der Kern zwischen den Gegensätzen des Utilitarismus und Kants deontoligischer Ethik besteht letztlich in der Folgenabschätzung.

Kants kategorischer Imperativ soll ja als das Kriterium der Identifikation von Handlungsweisen dienen, denen ein guter Wille innewohnt. Die Kritik am Rigorismus der Pflichtethik hebt gerade darauf ab, dass sie die Folgen einer bestimmten Handlung nicht genügend in den ethischen Beurteilungsrahmen mit einbezieht. Also, dass man Kants Pflichtethik zufolge beispielsweise nicht in einer Situation lügen dürfte, in der durch die Lüge ein Leben gerettet werden könnte.

Der Utilitarismus geht insofern vom entgegengesetzten Ausgangspunkt aus: Für ihn entscheiden die Folgen einer Handlung über ihre ethische Beurteilung. Die Moral hat dieser Auffassung nach den Sinn, die Handlungen auszuzeichnen, mit denen ein Mensch zum Nutzen aller von seinem Handeln betroffenen Menschen beiträgt. Die Folgenabschätzung wird damit zum Schlüssel auch der ethischen Beurteilung von Handlungen.


Jeremy Bentham wurde 1748 in London als Sohn eines erfolgreichen Anwalts geboren und gilt als einer der wichtigsten Verfechter der utilitaristischen Ethik. Er gilt als Begründer der Kernthese „größtes Glück der größten Zahl“ - wobei diese auf den schottischen Philosophen Hutcheson zurückgeht. Dennoch ist es unzweifelhaft Benthams Verdienst, diese These in einem ausgearbeiteten System der breiten Öffentlichkeit bek.....[Volltext lesen]

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Die Kritik und die daraus entbrennende Diskussion werde ich gleich bei Mill aufgreifen. Bevor ich allerdings dazu komme, möchte ich noch rasch auf den Lebenslauf von Mill zu sprechen kommen, da er eine entscheidende Rolle spielt und quasi unzertrennlich mit seiner intellektuellen Entwicklung verbunden ist.


Der Sohn des engsten Freundes Jeremy Benthams wurde 1806 in London geboren. Er wurde von seinem Vater zu einer „Benthamschen Denkmaschine“ ausgebildet. Dieser übernahm auch den Unterricht seines Sohnes, um schädigender Einflüsse eines Schul- und Universitätsbesuches zuvorzukommen. Man kann Mills Biographie in zwei Abschnitte unterteilen: Erstens seine Jugend bis zum Alter von 23, in der er unter dem starken Einfluss seines Vaters, zu einem der führenden Utilitaristen seiner Zeit aufstieg und zweitens seine restlichen 45 Lebensjahre, in denen er diese Gedanken anfing kritisch zu betrachten.

Nach dem Tod seines Vaters gelang es ihm, den anerzogenen väterlichen Dogmatismus zu modifizieren und eine objektivere Stellung zum Utilitarismus einzunehmen.


Bentham hatte mit seiner Idee, die Nützlichkeit einer Handlung zum ethischen Grundbegriff zu machen, das Fundament für den so genannten Utilitarismus gelegt. Mill versuchte die Mängel und Schwierigkeiten des Bentham´schen Ansatzes zu beseitigen und den Utilitarismus gegen kritische Einwände zu verteidigen. Er nimmt dafür eine Vielzahl von Gegenargumenten auf, um sie zu entkräften und so Benthams Nützlichkeitsprinzip zu verteidigen.

Seine Schrift Utilitarismus gehört zu den meistgelesenen philosophischen Schriften des 19. Jahrhunderts. Um den Vorwurf der wenig schmeichelhaften „pig philosophy“ zu entkräften, führt Mill eine Art „qualitatives Kalkül“ ein. Mill stimmt weiterhin damit überein, dass das Hauptziel des Menschen die Suche nach Glück sei. Er zielt also daraufhin ab, die Kernthese des Utilitarismus als zutreffend zu verteidigen, indem zu einer Modifizierung der Hülle ansetzt.

Die entscheidende Veränderung, die Mill gegenüber Bentham einnimmt, ist, dass er eine Unterscheidung zwischen moralisch minderwertigen und wertvollen Arten von Lust/Freude macht. Dem quantitativen Nutzenkalkül Benthams setzt Mill den berühmt gewordenen Satz entgegen: „Es ist besser ein unzufriedener Mensch zu sein als ein zufriedenes Schwein; besser ein unzufriedener Sokrates als .....

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Die Begründung des „Prinzips des Nutzens“ stützt sich bei den „klassischen“ Utilitaristen auf den psychologischen Hedonismus, demgemäß alle Menschen faktisch nach ihrer Lust/Freude, beziehungsweise nach Glück streben. Der Utilitarismus verlangt von den Individuen aber, dass sie das größte Glück aller Menschen anstreben. Es bleibt also völlig unklar, warum ein Individuum das allgemeine Glück an Stelle seines eigenen Glücks zur Richtschnur seines Handelns machen soll.

Während sich bei Bentham keine tiefergehende Begründung findet, unternimmt Mill größere Anstrengungen zu Begründung des hedonistischen Prinzips. Sein Beweis im vierten Kapitel ist viel diskutiert und zitiert worden, aber doch eindeutig fehlerhaft. Dabei ist an dieser Stelle aber unbedingt darauf hinzuweisen, dass sein Beweis des Nützlichkeitsprinzips keinen strikten Beweis darstellt, sondern einen Versuch, evidente Gründe für das utilitaristische Prinzip anzuführen.

Er will das allgemeine Glück als wünschenswert begründen. Mill führt dazu aus, dass das allgemeine Glück wünschenswert sei, zeige sich daran, dass jeder sein eigenes Glück erstrebt und demnach das allgemeine Glück ein Gut für die Gesamtheit aller Personen sei. Aus der Tatsache, dass für jede Person das eigene Glück ein Gut ist, folgt jedoch nicht, dass das allgemeine Glück deshalb ein Gut für die Gesamtheit aller Personen ist.

Ein solcher Schluss ist jedoch logisch nicht gültig, denn wenn er es wäre, müsste beispielsweise aus der Tatsache, dass jeder Staatsbürger an seinen eigenen Staat Steuern zahlt, auch logisch folgen, dass alle Staatsbürger an alle Staaten Steuern zahlen, was natürlich falsch ist. In seiner Argumentation ist also jener egoistische Hedonismus impliziert, den Mill im unmittelbar vorangegangen Kapitel relativiert hatte - auf das ich an dieser Stelle nicht eingehen werde. Mill beschreibt in seinem Kapitel über die Sanktionen der utilitaristischen Moral das, was den einzelnen dazu bringt, sich dieser Moral entsprechend zu verhalten.

Im Vergleich zu Benthams Motivationstheorie, in der nur die Existenz der äußeren Sanktionen (Bestrafung seitens der Staatsgewalt, Missbilligung und Ächtung der Gesellschaft) sicherstellen konnten, dass sich der Einzelne in seinem eigenen Interesse so verhält, wie es das Gesamtinteresse verlangt, sieht Mill die machtvollsten und verlässlichsten Triebfedern des richtigen Handelns nicht in den äußeren, sondern in den inneren Sanktionen.

Er nennt beispielsweise Gewissenhaftigkeit und Pflichtgefühl in den Motiven einer Handlung, die vom Eigeninteresse unabhängig sind. Er nimmt damit also Zuflucht in einer Art moralischem Empfinden der „Sympathie mit anderen“, beziehungsweise der „Betrachtung fremder Interessen als seine eigenen“, ein solches moralisches Empfinden ist laut Mill Quelle der Motivation für die Befolgung utilitaristischer Normen. -denn das Glück, das die Menschen erstreben ist schließlich i.....

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Mill hält dem entgegen, dass der Utilitarismus richtig verstanden solche Handlungen auf keinen Fall rechtfertige. Mill hält dem entgegen - und dies kann als eine Form des Regelutilitarismus gedeutet werden - dass der Utilitarismus richtig verstanden solche Handlungen auf keinen Fall rechtfertige. Er beurteilt die einzelne Handlung also nicht mit dem hedonistischen Kalkül, sondern beurteilt die Folgen die eintreten würden, falls alle Individuen in einer bestimmten Situation auf die gleiche Weise handeln würden.

Die Beurteilung der einzelnen Handlung ist also von ihrer Übereinstimmung mit Handlungsregeln abhängig. Dies ist ein klarer Gegensatz zu Benthams Handlungsutilitarismus, bei dem in jeder einzelnen Handlungssituation neu zu entscheiden ist, was das optimale Ergebnis ist.



Notizen:

Laut Mill liegt die menschliche Würde in der Betätigung geistiger Fähigkeiten und das müsse bei allen Nützlichkeitserwägungen berücksichtigt werden. Wo jemand sein Leben als unbefriedigt ansehe, fehle es offenbar an geistiger Bildung.


Was ist Handlungsutilitarismus?
Bentham gilt als Vorläufer der Handlungsutilitaristen. Dieser besagt, dass die ethische Beurteilung einer jeden Handlung nur nach ihren Folgen gemäß des hedonistischen Kalkül beurteilt wird. Die Beurteilung der aus ihr folgenden Konsequenzen erfolgt also ohne Rücksicht darauf, welche Art Handlung vorliegt. Vertrauensbruch kann je nach den möglichen Konsequenzen als besser beurteilt werden, als Treue.


Was ist Regelutilitarismus?
Mill gilt als Vorläufer des Regelutilitarismus. Hier wird nicht die einzelne Handlung mit dem hedonistischen Kalkül beurteilt werden, sondern die Folgen die eintreten würden, falls alle Individuen in einer bestimmten Situation auf die gleiche Weise handeln würden. Die Beurteilung der einzelnen Handlung ist von ihrer Übereinstimmung mit Han.....

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