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Seminararbeit
Deutsch

Universität, Schule

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg - PH

Note, Lehrer, Jahr

1, Prof. Dr. Roland Jost, 2009

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Elmar S. ©
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Preis 7.40
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
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sternsternsternsternstern
ID# 28779







Migration und Deutschunterricht: Multikultureller Literaturunterricht in gemischtsprachigen Klassen



Inhaltsübersicht
1.   Einleitung   2

2        Ein situativer Abriss des Unterrichtsfaches Deutsch an deutschen
Schulen  3

3        Migrationsliteratur – „Literatur der Fremde“  6

4        Die Arbeit mit literarischen Texten in migrationsstarken Klassen 8

4.1  Lyrik im Deutschunterricht  8

4.1.1        Beispiele für Migrationslyrik  9

4.1.2        Arbeit mit Lyrik  11

4.2  Der multikulturelle Literaturunterricht . 13

4.2.1        Literaturdidaktik in multikulturellen Schulklassen . 14

4.2.2        Ausländische Autoren im Literaturunterricht 16

4.2.3        Märchen – Eine Option für den interkulturellen Literaturunterricht  18

5        Resümee  22

6        Literaturverzeichnis  24


1       Einleitung

Schulen in Deutschland stehen in der heutigen Zeit vor einer großen und stetig weiter wachsenden Herausforderung: Die multikulturelle Gesellschaft, d.h. eine Gesellschaft welche ein Vielzahl an unterschiedlichen Kulturen aufweist. In den letzten Jahrzehnten nahm die Migration und somit Integration von Kindern mit anderer Muttersprache stetig zu.

Das deutsche Bildungssystem spricht bereits seit mehreren Jahren von einer „interkulturellen Erziehung“. Jedoch erlebte diese interkulturelle Erziehung einen drastische Umstrukturierung innerhalb ihrer Lern- und Bildungsziele. So wurden aus den anfänglichen Projektwochen, in denen fremde Kulturen vorgestellt wurden, weitläufige Schulkonzepte, die sich sowohl an die hier lebenden ausländischen Kinder und ihre Familien richtet und zum anderen aber auch an die deutschen Mitschüler.

Besonders der Deutschunterricht soll und muss einen großen Beitrag zur Mehrsprachigkeit beitragen. Kinder von Migranten müssen frühzeitig dazu befähigt werden, sich in unserer Gesellschaft zurechtzufinden, d.h. man muss ihre Sprachkompetenz intensiv fördern. Frühes Erlernen der Sprache und somit Kommunikation erhält einen unwahrscheinlich großen Stellenwert und bringt folglich gewisse bildungspolitische, didaktische und unterrichtsorganisatorische Konsequenzen mit sich.[1] In dieser Arbeit sollen vor allem die didaktischen und unterrichtsorganisatorischen Maßnahmen, welcher der interkulturelle Deutschunterricht mit sich bringt, betrachtet werden.

Es sollen daher auch Texte von eingewanderten Autoren behandelt werden. Zu Beginn wird ein aktueller Abriss des Deutschunterrichts an Schulen in Deutschland erstellt. Zudem erfolgt ein Einblick in die „Migrationsliteratur“ und schließlich soll verdeutlicht werden welche Möglichkeiten jene für den Deutschunterricht bereitstellt.

1       Ein situativer Abriss des Unterrichtsfaches Deutsch an deutschen Schulen

Wie bereits in der vorangegangenen Einleitung festgehalten wurde, muss eine interkulturelle Erziehung in der heutigen multikulturellen Gesellschaft unbedingt erfolgen. In diesem Zusammenhang wird bzw. sollte gerade dem Unterrichtsfach Deutsch eine ganz besondere Rolle zugeschrieben werden. Doch wie sieht der Deutschunterricht in den Schulen des Landes wirklich aus? Wie wird der Umgang mit Literatur gehandhabt? Wie werden die Lehrer bezüglich dieser Thematik ausgebildet? Das folgende Kapitel soll Aufschluss darüber geben.

„Deutschunterricht ist Unterricht für Deutsche, in dem deutsche Literatur gelesen wird; Ausländer haben sich in die deutsche Kultur zu integrieren, und die deutsche Literatur ist dazu ein geeignetes Hilfsmittel“[2]. Ungefähr so kann die momentane Situation in vielen Schulen und Klassen der Bundesrepublik Deutschland beschrieben werden.

Beginnt man zu recherchieren inwieweit ausländische Literatur in der Sekundarstufe eine Rolle spielt, so wird relativ schnell ersichtlich, dass dieser so gut wie keine Aufmerksamkeit geschenkt wird! Entgegen diesem fatalen Ergebnis findet man vereinzelnd Angebote zu ausländischer Literatur in Vorlesungsverzeichnissen der Hochschulen[3], welche vor allem zukünf.....[Volltext lesen]

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2       Migrationsliteratur – „Literatur der Fremde“

In der Sekundärliteratur der Literaturwissenschaft wird Deutsch häufig als Fremd- und Zweitsprache vereinheitlicht. Die diversen Texte werden unter bestimmten Schlagworten eingeordnet. Somit werden die Autoren nicht in ihrer jeweiligen Exklusivität wahrgenommen.[9] Des Weiteren stößt man in Sekundärliteratur oft auf die Behauptung, dass Erfahrungen, die Migranten durch ihre Migration gemacht habe, häufig das ausschlaggebende Erlebnis zum Schreiben war.

Schreiben dient somit als eine Art Alltagsbewältigung und Therapie, als Ergebnis der Auseinandersetzung mit Diskriminierungen. Beim folgenden Zitat von Chiellino lässt sich klar und deutlich die Motivation erkennen, welche ihn zum Schreiben gebracht hat: „Wir hätten Presse, Rundfunk, Fernsehen gebraucht. Es ist für uns aber weitgehend unzugänglich. Da dieser Weg nicht möglich ist, fängt man an zu schreiben, weil man Leute sucht, die die gleichen Probleme haben, mit denen man über diese Probleme sprechen möchte.

Da man jedoch ein Tagebuch nicht veröffentlichen kann, so lange man nicht bekannt ist, fängt man an ein Gedicht zu schreiben. Ich spreche, wenn ich schreibe, über meine Isolation, ich spreche sozusagen mit mir selbst. Das Gedicht erhält eine andere Person, sie fängt an darüber nachzudenken, und vielleicht entsteht darüber eine Diskussion“.[10]

Aus etlichen anderen Schriften geht ebenfalls hervor, dass das Mitteilen von Erfahrungen in der neuen Heimat die Motivation für viele der Schreibenden war und die Funktion einer Art Selbsttherapie hatte. „Ich habe in der vergangenen Zeit gelitten, aber, indem ich euch diese wenigen Zeilen übergebe, lege ich euch das in die Hand, was mir noch geblieben

ist: Die Zukunft.“[11]

In der BRD ist Migrationsliteratur eine Literatur ethnischer Minderheiten. Bis zum heutigen Tag erfolgt eine Differenzierung zwischen Literatur immigrierter und autochthoner Autoren. Anfang der achtziger Jahre setzten sich Franco Biondi und Rafik Schami verstärkt dafür ein, dass die „Literatur der Fremde“ eine eigenständige Literatur darstellt.[12] Diese solle von deutschstämmigen Autoren getrennt betrachtet werden.

In welcher Sprache Migrationsliteratur verfasst ist, hängt davon ab, inwieweit die Autoren der deutschen Sprache mächtig sind. Autoren der „zweiten“ Generation, schreiben primär auf Deutsch, da jene die Sprache ihrer Eltern und Großeltern gar nicht mehr beherrschen, andererseits gibt es aber auch Autoren dieser Generation, die mehrsprachig schreiben, wie z.B. Zehra Cirak.

Wichtig ist, dass beide Gruppen, auf der einen Seite die deutsch

schreibenden Migranten und auf der anderen Seite die Migranten, die in ihrer Muttersprache schreiben, voll und ganz anerkannt werden wollen. Taufiq beschreibt Leserreaktionen folgendermaßen: „Wir haben ganz andere Assoziationen, einen ganz anderen kulturellen Hintergrund und wir

versuchen auch, sprachlich neue Bilder, neue Elemente in die Literatur einzubringen. Viele Leute sagen mir manchmal: Auf deutsch sagt man nicht so. Ich antworte dann: Ich sage das so auf deutsch und das will ich auch so sagen auf deutsch“.[13]

Migrationsliteratur ist vielseitig. Die am häufigsten gewählten Gattungen sind Lyrik und Prosatexte. Vor allem sind hierbei Erzählungen und Märchen gemeint. Grund hierfür ist, dass Lyrik und Erzähltexte der literarischen Tradition der Herkunftsländer entsprechen. Die Kultur der „alten“ Heimat wird in erster Linie von Autoren der „ersten“ Generation vorgezogen.

Diese Generation „[…] bereichert unsere Sprache mit fremden Bildern und neuen Sprachschöpfungen“[14].

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die verwirr mal nicht

 (Zehra Cirak 1987)



Biographie:

Ich bin Türke, geboren 1939 in Istanbul.

Mein Paß trägt die Nummer TR-B-295136

Bin 1,85m groß, wiege 78 Kilo.

Mitten auf dem Kopf habe ich eine Glatze, meine Augenbrauen

aber sind buschig:

als besonderes Merkmal habe ich eine große Nase

und einen Schnauzbart (manchmal lasse ich mir auch einen

Vollbart stehen)

Ich kam in diese Stadt aus freien Stücken,

ließ mich hier am 9. September 1969 nieder.

Die Gründe für mein Privatexil

möchte ich lieber für mich behalten. Ich glaube, was ich

erzähle, genügt euch.

    (Aras Ören 1987)


Die hier vorgestellten Gedichte sind Beispiele für Migrationslyrik. Chiellino beschreibt in seinem Gedicht „Wie kannst du hier leben?“ wie Einheimische sich diese Frage persönlich stellen, also nicht an die eingewanderten Personen. Diese Frage statuiert sich als Basis einer Solidarisierung, welche auf keinen Fall auf Mitleid gründet, sondern auf der Auseinandersetzung der gesellschaftlichen Realität und der gemeinsamen Betroffenheit über menschenunwürdige Zustände.

Angesichts der, auf die eigene Person bezogene Fragestellung, wird ein interkulturelles Lernen deutlich. Dieses interkulturelle Lernen geschieht explizit dadurch, dass sich die Person mit dem Fremden und dem Eigenen auseinandersetzt.[16] Es kann somit gesagt werden, dass das Gedicht die Außenperspektive in Bezug zur fremden Sprache behandelt. Im Gedicht von Cirak, „deutsche Sprache gute sprache“ geht es um die Problematik „Deutsch als Zweitsprache.“ Hier wird sehr spielerisch mit der Sprache umgegangen und man erkennt zunächst kein Indiz für eine Migration.

Nur der Titel weist darauf hin das kein/e Mutersprachler/in das .....

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Hierbei sollen die Schüler ein ähnliches Gedicht verfassen, beginnend mit der eigenen Nationalität: „Ich bin Deutscher “, „Ich bin Türke “, ect. Anhand der gestellten Aufgabe setzen sich die Schüler mit ihrer Nationalität und der Rolle in der Gesellschaft auseinander. Optional könnten die Schüler die Nationalität auch frei wählen, d.h. ein deutschstämmiger Schüler schreibt z.B. sein Gedicht aus der Sicht des türkischen Immigranten und umgekehrt.

Interessant wäre hier zunächst für welche Nationalität sich die einzelnen Schüler entscheiden und vor allem für welche expliziten Merkmale und Eigenschaften sich jene im Gedicht anschließend entscheiden. In einer, darauf hin folgenden, Textbesprechung kann und soll gemeinsam erörtert werden inwiefern die Schüler authentisch Texte produziert haben. Dies zeigt wie die Verfasser, ob Einheimische oder Immigranten, ihre Eindrücke und Erfahrungen wahrnehmen, ob sie lediglich äußerliche Klischees, wie es Ören tut, thematisieren oder auch gesellschaftsproblematische Aspekte von Immigranten aufgreifen.


In „deutsche sprache gute sprache“ von Cirak kann mit den Schülern primär die Interpunktion geübt werden. Dieses, in der Reinform doch zunächst verwirrende Gedicht, zieht die Aufmerksamkeit vor allem auf die Form. Die personalen Gruppierungen, welche im Gedicht vorkommen, können von den Schülern geordnet werden.

Im ersten Vers lässt sich herausarbeiten, dass die Menschen in gesellschaftliche Schichten unterteilt werden, den Dienenden und den Herrschenden. Im zweiten Vers folgt eine dritte Gruppe die mit der Bezeichnung „jene“ in gewisser Weise als weiter entfernt deklariert wird. Darauf hin verweist der dritte Vers, dass „jene“ ebenfalls einer weiteren Gruppe („denen“) dienen.

Mit „denen die dienen“ wird im folgenden Vers der Bogen zum Ausgang derjenigen, die ihnen dienen, gespannt, nämlich, dass man diese nicht verwirren soll. „Das Verwirrspiel von Zehra Cirak nachzuvollziehen, bringt insofern Klarheit, als es einer einfachen dualen Perspektive auf gesellschaftliche Verhältnisse eine Abfuhr erteilt und Abhängigkeiten differenzierter darstellt.“[19] Durch das setzen von Punkten und Kommas wird den Schülern geholfen das zunächst doch sehr verwirrend Gedicht zu verstehen.

Beide Gedichte veranschaulichen, wie mit Migrationslyrik in multikulturellen Schulklassen produktiv gearbeitet werden kann. Lyrik soll hierbei allerdings nicht die alleinige interkulturelle Textform darstellen. Im folgenden Abschnitt sollen weitere interkulturelle Texte und deren Handhabung im Unter.....

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In dieser, durch stetige Progression gezeichneten Zeit wurde Literatur mit der Vorbildfunktion „belastet“. So hatten die Texte meistens die Intension Kinder und Jugendliche zu besseren Menschen zu erziehen.[21]

Mit dem Lauf der Zeit und dem gesellschaftlichen Wandel veränderten sich auch die Ziele in der Literaturdidaktik. So wurde in den 70er Jahren aus der moralisch- ethischen Erziehung eine politisch- soziale Erziehung. In den Schulklassen stand eine kritische Textrezeption im Vordergrund. Primär ging es nun um eine Verbesserung der sozialen, gesellschaftlichen, politischen und materiellen Strukturen, in welche der einzelne miteingebunden war.[22] Mit Beginn der 80er Jahre kamen zusätzlich eine feministische, behindertenintegrative und auch eine interkulturelle Erziehung hinzu.

Auch hier fokussierte die Literatur, welche einem besseren Sozialverhalten dienen sollte, eine erzieherische Wirkung an.[23] Der Aspekt einer ausgebildeten Kritikfähigkeit rückt dabei immer mehr in den Hintergrund.[24]

Es gibt etliche Autoren, die in ihren Werken Minderheiten und weitere benachteiligte Gruppierungen behandeln. Jedoch fehlt es den genannten oftmals an einer ausführlichen Analyse zur kompetenten Problembehandlung. Dies soll nicht bedeuten dass Literatur nicht zu einer interkulturellen Erziehung beitragen kann. Vorwiegend soll nur eine ausreichende Analyse sowie Didaktisierung des interkulturellen Gehalts der Texte gegeben sein.[25]

Rösch prognostiziert hierzu einige Konsequenzen für einen interkulturellen Literaturunterricht:

Ø  Einsprachigkeit vs. Mehrsprachigkeit im Umgang mit Literatur:
Der Umgang mit Literatur kann im Kontext von Sprachförderung erfolgen, muss aber nicht auf die deutsche Sprache reduziert bleiben. Originaltexte können einbezogen werden, um Sprach und Literaturvergleiche anzuregen und Lernen in mehrsprachigen Situationen zu unterstützen.

Ø  Universalismus vs. Kulturalisierung:

Der Umgang mit Literatur kann nur bedingt landeskundliche Aufgaben erfüllen; in jedem Fall sollte er prozesshaft gestaltet sein, d.h. einen bewusst kulturalisierenden, ggf. auch universalistischen Schritt vorsehen und diesen im Spannungsfeld zwischen kulturübergreifenden

Gemeinsamkeiten und Unterschieden entfalten. In multiethnischen Lerngruppen ist dabei darauf zu achten, dass sich die Kulturalisierung nicht auf die anwesenden Lernenden bezieht, sondern auf den .....

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Zu Beginn lebt Remi gemeinsam mit ihrer Familie und weiteren Pflegekindern, weißen und schwarzen Dienstboten in einem großen luxuriösen Haus in Afrika. Die Familie ist reich und lebt so, dass afrikanische und europäische Traditionen verschmolzen werden. Oftmals überwiegen sogar die europäischen Traditionen, so ist die Familie christlich, spricht englisch und kleidet sich europäisch.

Remi kommt mit sechs Jahren in ein Internat nach England. In der neuen Heimat wird Remi rasch mit wesentlichen Unterschieden konfrontiert. Verwandte, die ebenfalls in England leben und fortan sich um Remi kümmern sollen, entziehen sich ihrer Verantwortung. Im Internat verspürt sie eine immer größer werdende Einsamkeit.

Auch Mädchen aus dem Internat wollen nichts mit der schwarzen Remi zu tun haben. Im Unterricht werden zusätzlich Unwahrheiten über ihre Heimat Afrika verbreitet. Remi beginnt drauf hin Geschichten zu erfinden, die nichts mit dem Alltagsleben in Afrika zu tun haben, um Ansehen bei ihren weißen Mitschülern zu erlangen. Remi wird in den folgenden Jahren zu einer schwarzen Engländerin.

Mit dem Aufkommen von Mädchen – Jungen Beziehungen erkennt Remi, dass sie aber nach wie vor in den Augen der anderen die „Schwarze“ ist und keine Chance hat unter Weißen akzeptiert zu werden. Darum intensiviert Remi fortan den Kontakt zu anderen Afrikanern, Familienangehörigen und deren Freunden. Remi hat nun wieder Anschluss an ihre alten Traditionen gefunden und somit ist sie wieder in ihrem bikulturellen Kreis, aus welchem sie mit der Ausreise aus Afrika, herausgerissen wurde.


In Jugendliteratur, wie sie hier vorliegt, geht es darum Wirklichkeit zu beleuchten, zu kritisieren, zu reflektieren und mögliche Wege durch eine negative Wirklichkeit zu entdecken. Europäer haben häufig das Problem, dass sie der Literatur aus der „Fremde“ nicht richtig folgen können oder wollen. Bedford und weitere Autoren sind sich dessen bewusst und gestalten ihre Texte daher mit zwei Leserrollen.

Hier, eine afrikanische und eine europäische. Der Leser wird hierbei, bei ihm aus dem gesellschaftlichen Leben bekannten Dingen abgeholt. Der Blick für Rassismus wird geschärft und Optionen zur Gegenwehr aufgezeigt.[28]

Die weißen Leser sollten ihre Rolle als „Weiße“ durchleuchten und nicht versuchen sich in die der Schwarzen zu zwängen. Es soll kein Mitleid heraufbeschworen werden, vielmehr eine Reflexion von historischen, politischen, usw. Entwicklungen stattfinden.[29]

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