Methoden zur
Messung von Zentralität
Die von Christaller
vorgeschlagenen Lösung und ihre Probleme
- Schwierigkeit: Vielseitigkeit
dessen, was zur ‚Bedeutung eines Ortes beiträgt.
- Denn das Ziel – der Vergleich
mehrerer Orte hinsichtlich ihrer Zentralität- erfordert die verschiedenen
Träger (Eigenschaften) auf einen Nenner zu bringen
1. Gedanke :
- ideale Methode zur Ermittlung der
Zentralität
à in Geldbeträgen ausdrückbare
Wertschöpfung bzw. das Reineinkommen als Maß
ABER: schwer an solche Daten heranzukommen,
nur mit gr. Aufwand und berücksichtigt nicht alle Faktoren
à Christaller: man
würde Bildungsanstalten Verwaltungseinrichtungen Vergnügungsstätte usw.
unberücksichtigt lassen
- Methodische Schwierigkeit besteht
darin eine n-Dimensionalen Eigenschaftsraum auf eine Dimension zu reduzieren
à Christaller nahm
dafür die Telefonanschlüsse als eindimensionalen Indikator
Heute untauglich à nur
brauchbar solang Telefone nur für geschäftlich bzw. dienstlich genutzt wurden sind
und nicht privat
- Zur Bestimmung Zentralität
berechnet Christaller einen Ist-Wert (= die Zahl der vorhandenen
Telefonanschlüsse im zentralen Ort)
und einem Soll-Wert Jenen Zahl
von Telefonanschlüssen , die der zentrale Orte gemäß seiner Einwohnerzahl Ez
haben würden, sofern hinsichtlich der Telfondichte keine Unterschied zum Umland
bestünde
Überblick über die
nach Christaller entwickelten Verfahren
- Anzeigekraft der Telefonmethode ging
verloren
- 1950 distanzierte sich christaller
selbst von seiner früher angewanden Methode
Möglichkeiten der Gliederung der
neuen Methoden der Zentralitätsmessung
- Methoden die darauf angelegt
sind alle Faktoren zu berücksichtigen und Methoden die auf Einzelkriterien
basieren
- Unterscheidung von relativen
und absoluten Methoden mit heranziehen der begrifflichen Differenzierung
von ‚Zentralität
- nach der Art der jeweils
herangezogenen Daten zu gliedern
Als Datenbasis
kommen vor allem in betracht
1. die Beschäftigtenstruktur
2. die vorhandene Ausstattung mit zentralen Einrichtungen
3. die Inanspruchnahme von zentralen Einrichtungen, d.h. die zahl ihrer
Kunden/ Benutzer, bzw. die auf den zentralen ort gerichteten Interaktionen.
2.1 Beschäftigtenzahlen
als Ausgangsdaten
- Versuch: auf die Zahl der in
zentralen Einrichtungen Beschäftigten zurückzugreifen
- ähnlich wie bei der Telefonmethode
nur das man auf die z.B. im Einzelhandel Beschäftigten zurückgreift
à misst dabei den
Bedeutungsüberschuss à anhand der Zahl der
Einzelhandelsbeschäftigten bezogen auf den Kreisdurchschnitt
- man hat dabei aber nicht Zahl d.
Beschäftigten absolut genommen sondern entweder auf die Einwohnerzahl des
betreffenden Ortes oder auf die Zahl d. Beschäftigten insgesamt sich bezogen
- bei Bezug auf Beschäftigten à nur unterschiedl.
Gr. Einwohnerzahlen d. untersuchten Gebiete
- bei Bezug auf Einwohnerzahlà zenralörtliche
Rangfolge sichtbar
- Mittelzentren deutlich
höheren y-Wert als kleinere Zentren
NUR EINWOHNERZAHL IST GUT
- fast alle Verfahren verwenden die
Datenbasis der amtl. Statistik
à Vorteil:
Quantifizierung (Eine oder mehrere Eigenschaften
eines Gegenstands
werden in messbaren Größen und Zahlen umformuliert.)
der Bedeutung bzw. des Bedeutungsüberschusses eines zentralen Ortes leicht
möglich
Aber auch Nachteile, dass amtl.
Statistik als Datenbasis
1.
- die Arbeitsstättensystematik der
amtl. Statistik vereint im tertiären Bereich unterschiedl.
Zentralitätsqualitäten
- unterschiede in Qualifikation oder
Produktivität der Beschäftigten nicht ersichtlich
2.
- Berufsstatistik von der
Wohnbevölkerung ausgeht, so dass alle Pendler für die zwecke der
Zentralitätsbestimmung am falschen Ort, nämlich an ihrem Wohnort und nicht wo
sie arbeiten erfasst werden
Die Ausstattung mit
zentralen Einrichtungen als Ausgangspunkt zur Zentralitätsmessung
- alle Kataloge gestatten nur eine
Aussage über das Vorhanden – bzw. Nichtvorhandensein bestimmter zentraler
Einrichtungen
- Jeder Katalog ist zeitbezogen und
auf sein jeweiliges Untersuchungsgebiet ausgerichtet
àdarf also nicht auf
andere Gebiete übertragen werden
àbei der Anwendung
bei gleichen Gebiet ist zu berücksichtigen: je größer der zeitliche Abstand der
Erstuntersuchung und ihrer Wiederholung ist desto weniger darf der Katalog
verwendet werden
- Katalog unterscheiden sich hinsichtlich
der verwendeten Zahl an hierarchischen Zentralitätsstufen
à gehen von unterschiedl.
Modellen des zentralörtlichen Systems aus
- somit gilt eine durch
Katalogmethode bestimmte Zentralität nur für das jeweilige Modell
- Kataloge unterscheiden sich hinsichtlich
Zahl und Art der ausgewählten zentralen Einrichtungen
à diese Zuordnung
ist eher subjektiv als das sie theoretisch begründet ist
àman versucht dem
entgegen zuwirken idem man viele Funktionen bzw. Arten von zentralen
Einrichtungen bei Untersuchungen betrachtet
Kritik
- auch hier Bedeutungsunterschiede
zw. Zentralen Einrichtungen (Qualität d. Dienstleistung , Betriebsgröße)
unberücksichtigt
- Qualitätsunterschiede nicht
erfasst à obwohl sehr wichtig für Bewertung der
Attraktivität eines zentralen Ortes
- Vorhandensein einer best.
Institution gibt keine Aussage darüber von welchem Benutzerkreis sie in
Anspruch genommen wird
à will man
Zentralität als relativen Begriff verwenden und dementsprechend den
Bedeutungsüberschuss erfassen, kommt die Katalogmethode nicht in Betracht.
àvon Existenz einer
Einrichtung kann man nicht auf deren Umlandbedeutung schließen
Beispiel: Kurorte
Verfügen über reiche Ausstattung im
tertiären Sektor
Der Überbesatz mit tertiären
Einrichtungen gilt als charakteristisches Strukturmerkmal von
Fremdenverkehrsgemeinden
Dennoch fungieren Kurorte oft nicht
als zentraler Ort für ihr Umland, da ihr Angebot in Sortiment und Preislage auf
Urlaubsgäste ausgerichtet ist. Somit für Umlandbevölkerung nicht relevant.
Kataloge können selten wieder
verwendet werden da sie zu stark Zeit- und Ortsbezogen sind
Interaktion als Maß
für die Zentralität eines Ortes
- Versuche, die auf der
Nachfrageseite ansetzen und die Inanspruchnahme von zentralen Einrichtungen
bzw. Orten als Maß für Zentralität verwenden
Am BspUmlandmethode
- Befragung von Konsumenten eines
bestimmten Raumes über die Orte , die für verschiedene Bedarfsstufen ausgesucht
werden
- hier wird ein dreistufiges Modell
des Systems zugrunde gelegt
- mutmaßliche Kenner (Lehrer bzw.
Bürgermeister ) werden zu dem Versorgungsverhalten der Verbraucher des Ortes
befragt à also nicht die Verbraucher selbst
- gestützt werden diese Befragung
noch durch Bereisung und Ortskenntnisse der Bearbeiter selbst
Kritik:
- ob der Befragte bei der Beantwortung
nur das eigene Verhalten berücksichtigt
- ob und wie er die ihm bekannten
Unterschiede in der Zentrenorientierung in seiner Antwort berücksichtigt
- ob und inwieweit ihm überhaupt die
Versorgungsgewohnheiten der Ortsbevölkerung bekannt sind und ob er sie
quantitativ richtig oder falsch eingeschätzt hat
Quellen & Links