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Gemäß des Neunten Buchs des Sozialgesetzbuches sind Menschen Behindert wenn die eine körperliche, geistige oder seelische Beeinträchtigung, die für ihr Lebensalter untypisch ist welche länger als sechs Monate anhält, vorweisen oder sie durch ihre Behinderung in der Teilnahme am Leben beeinträchtigt werden. Liegt der Grad der der Behinderung bei mindestens 50% gilt die Person als schwerbehindert.
Es gibt unterschiedliche Ursachen die zu einer Behinderung führen können. Einige Behinderungen sind genetisch bedingt, dass heißt sie wurden von den Eltern weitervererbt. Desweiteren können angeborene Behinderungen durch eine Störung der DNS oder einer Fehlmutation der Chromosomen verursacht werden. Während einer Schwangerschaft kann der Einfluss von z.B. Alkohol, Drogen oder Medikamenten sowie einer Infektionserkrankung wie z.B. Röteln zu einer Fehl- oder Frühgeburt führen sowie eine Behinderung hervorrufen. Nicht nur während einer Schwangerschaft sondern auch während der Geburt kann es durch Komplikationen, wie Sauerstoffmangel oder einer Steißbeinlage, zur Behinderung des Kindes führen. Viele Behinderungen basieren auf schwere Unfälle oder auf Krankheiten wie zum Beispiel Hirnhautentzündung. Einige entstehen auch aufgrund von Misshandlung sowie Gewaltausübung und andere beruhen auf medizinische Fehler.
Beim Umgang mit Menschen mit einer Behinderung kommt es oft zu Missverständnissen oder einer angespannten Unsicherheit was meist auf das ungewisse Verhalten behinderten Menschen gegenüber verschuldet ist. Viele Menschen die im Familien- sowie Bekanntenkreis weniger mit behinderten Personen zu tun haben, wissen oft nicht wie man sich „richtig“ behinderten Menschen gegenüber verhält.
Wie verhält man sich gegenüber einer Person mit einer Behinderung? Viele Menschen haben Berührungsängste in Bezug auf den Kontakt zu behinderten Menschen, welche durch das Unwissen über das Verhalten ihnen gegenüber zurückzuführen ist. Einige Tipps zum respektvollen Verhalten behinderter Menschen gegenüber:
Wenn man unbedingt wissen möchte wodurch der gegenüber zu dieser Behinderung gekommen ist oder was für eine Behinderung dieser genauer hat, sollte man seine Neugier unbedingt in Zaum halten. Die betroffene Person wird die Geschichte über seine Behinderung von sich aus erzählten, wenn diese es möchte. Genauso wenig sollte man eine Person mit einer Behinderung anstarren, man bedenke dass man selbst nicht gerne angestarrt werden möchte.
Einer Person mit einer Behinderung seine Hilfe anzubieten ist prinzipiell höflich, dennoch sollte man darauf achten die Hilfe nicht der Person aufzudrängen sondern geduldig auf die Reaktion zu warten und eine Ablehnung der angebotenen Hilfe zu akzeptieren. Zum Beispiel sollte man einem Blinden nicht einfach an den Arm oder an die Schulter greifen, denn man bedenke, die Person sieht einen nicht kommen und wird überrumpelt und möchte vielleicht keine Hilfe da er/sie auch ohne Hilfe gut zurecht kommt.
Die Distanzzone ist für Menschen mit Behinderung enorm wichtig. Ebenso wichtig ist es die Hilfsmittel wie z.B. Rollstuhl oder Blindenstock nicht zu verlegen oder zu missbrauchen, da diese für den Eigentümer etwas sehr persönliches ist und sollte demnach respektvoll behandelt werden. So sollte man bedenken dass man zum Beispiel einen Blindenhund nicht einfach streicheln sollte denn dieser befindet sich möglicherweise in der Zeit in der Arbeit und sollte nicht abgelenkt werden. Daher sollte man immer fragen wenn man aus welchen Gründen auch immer in die Distanzzone treten muss bzw. will oder einer der Hilfsmittel verlegen bzw. anfassen möchte. Die Kommunikation ist gerade für blinde Menschen ungeheuer wichtig. Zur Begrüßung sollte man den Namen der betroffenen sowie seinen eigenen Namen erwähnen und die Person über aktuelle Geschehnisse informieren. Auch wenn man zum Beispiel den Raum verlässt sollte man die Person benachrichtigen denn diese sieht ja nicht wer kommt oder geht. Man sollte keine Angst davor haben die falsche Redeanwendung bei einem Menschen mit Behinderung zu verwenden. Zu einem Blinden kann man demnach ohne Gewissensbisse „Auf Wiedersehen“ sagen, denn gängige Redeanwendungen stoßen bei Menschen mit Behinderung auf Akzeptanz. Auf die richtige Wortwahl ist zu achten, wenn man über eine Behinderung spricht. Um nicht diskriminierend zu wirken sollte man zum Beispiel anstatt der Bezeichnung „Behindert“ eher „Menschen mit Behinderung“ verwenden. Um eine respektvolle Unterhaltung führen zu können, sollte man die Menschen ansehen. Für Schwerhörige und Gehörlose ist dies besonders wichtig, da diese die Mimik und Gestik zum Verstehen benötigen. Auch bei einem Gebärdensprachdolmetscher sollte der Blickkontakt dem Gehörlosen entgegengebracht werden. Hierbei haben der Gesprächspartner die Hauptrolle und der Dolmetscher die Nebenrolle.
Oftmals stellen Kinder, gerade im jüngeren Alter, Fragen über Menschen mit Behinderungen. Da die meisten von Ihnen selten mit Menschen mit Behinderungen in Kontakt treten und ein Zusammentreffen eher durch die Ungewissheit ungewöhnlich ist steigt die Neugier der Kinder. Nicht nur die Eltern sondern auch der gewohnte soziale Umfeld sollte den Kindern immer beibringen, das Anderssein nicht schlecht ist. Folgend aufgeführt stelle ich einige Lösungsvorschläge für Eltern dar, die sie ihren Kindern im Umgang mit Menschen mit Behinderungen vermitteln können.
Eltern haben einen enormen Einfluss auf ihre Kinder. Daher ist es ratsam, dass Eltern versuchen sollten, ihre eigenen Gefühle den Menschen mit Behinderungen gegenüber zu unterdrücken, damit ihre Kinder sich ein eigenes Bild bzw. eigene Meinung machen können. Oft verhalten sich Kinder genauso wie sich die Eltern fühlen, sind die Eltern beim Kontakt mit Menschen mit Behinderungen ängstlich oder ist es ihnen unangenehm, übertragen sich die Gefühle auf ihre Kinder.
Durch die Unsicherheit der Kinder und das wahrnehmen von schmerzen sowie erlernen von unterschiedlichen Wörtern, setzen viele Kinder eine Behinderung mit Schmerzen in Verbindung. Eltern sollten ihren Kindern wissen lassen, dass eine Behinderung nicht immer mit physischen Schmerzen verbunden ist. Hierdurch können Eltern der mit der Vorstellung des Schmerzens verbundenen Belastung nehmen. Wenn man keine genaue Antwort dem Kind gegenüber leisten kann, könnte man mit dem Kind gemeinsam auf den Menschen mit Behinderung zugehen und sich trauen nachzufragen, denn oftmals erhält man eine ehrliche Antwort.
Es ist sehr wichtig den Kindern beizubringen, dass ein Rollstuhl den Menschen mit einer Behinderung als „Beine“ dient. Daher sollte man den Kindern gegenüber auf keinen Fall den Rollstuhl als z.B. Kinderwagen bezeichnen sondern ihnen erklären wieso die Person auf einen Rollstuhl angewiesen ist ohne die Hilfslosigkeit in den Vordergrund zu stellen. Es wäre vorteilhaft, wenn die Kinder sehen wie ein Rollstuhlfahrer aus einem Rollstuhl herauskommt und die Person in einer auf dem Kind positiv gestelltem Umfeld zu sehen wie z.B. aus dem Rollstuhl aufs Sofa.
Eltern sollten ihren Kindern nicht nur beibringen wie wichtig es ist zu helfen sondern auch dass es genauso wichtig ist zuerst zu fragen ob man helfen kann bzw. helfen soll. Noch wichtiger als zu helfen ist die Menschen zu respektieren und ihre Selbständigkeit zu akzeptieren. Denn viele benötigen keine Hilfe auch wenn es einiger Meinung nach erforderlich wäre.
Heutzutage ist das Einholen von Infomaterial auf unterschiedlichen Wegen wie Internet, DVD-Verleih sowie vielen Anlaufstellen zur Aufklärung von unterschiedlichen Behinderungen erleichtert. Wenn die Möglichkeit bestehen sollte, wäre meiner Meinung nach der direkte Kontakt zwischen den Kindern und Kindern mit einer Behinderung vorteilhaft. Denn dadurch könnten die Ängste genommen werden und den Kindern gezeigt werden, dass zwar alle Menschen unterschiedlich sind und es dennoch ein Miteinander gibt. Dennoch sollten sie lernen dass sie allen Menschen respektvoll gegenübertreten müssen und dass jeder Mensch individuell auf seiner eigenen Art wundervoll ist. Um dieses Ziel erreichen zu können sollten Beschimpfungen und Vorurteile anderen gegenüber stets unterlassen werden. Die Eltern sollten meiner Meinung nach immer vor Augen halten, dass sie als Vorbildfunktion dafür verantwortlich sind ihren Kindern das nötige Wissen und den nötigen Anstand beizubringen. Kein Mensch hat es verdient auf seine Behinderung reduziert zu werden, denn es könnte jeden von uns treffen.
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