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Erörterung
Deutsch

HTL Kapfenberg

3, Knoll-Zach, 2017

Stefan G. ©
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Meinungsrede

Poste nicht was du willst

Sehr geehrte Lehrkräfte, liebe Schülerinnen und Schüler!

Das Internet vergisst angeblich nie. Sollte man deswegen nicht überlegen, was man veröffentlicht? Meine Damen und Herren, herzlich willkommen bei meiner Präsentation, die die Privatsphäre im Internet thematisiert. Für die Ausarbeitung der Präsentation wurden zwei Texte verwendet, die nicht unterschiedlicher sein könnten.


Im Bericht der 20. Wochenausgabe im Jahr 2015 namens Falter mit dem Titel „Das bloßgestellte Kind“ von Florian Klenk wird über ein Wunderkind namens William James Sidis berichtet, der sich von der Öffentlichkeit komplett isolierte, um im Gegenzug jegliches Wissen zu erlangen.

Jahre später wurde ein Bericht über William ohne dessen Einwilligung veröffentlicht. Es kam zu einer Verhandlung und er verlor diese, da er früher eine Person der Öffentlichkeit gewesen war und er dies somit auch noch ist, zumindest laut Richter. Dieses Missverständnis wurde von seinen Eltern in das Leben gerufen, da sie Sidis zu dem gemacht haben, was er ist.

Das komplette Gegenteil hierzu stellen die Aussagen des Artikels „Der Mensch im Netz“ dar. Dieser wurde in der Februar Ausgabe im Jahr 2014 eines Monatsmagazins namens Spektrum der Wissenschaft von Nicolas Auary veröffentlicht. Im vorher genannten Artikel wird über Webseiten berichtet, auf denen Menschen ihre Trauermomente und schlimmen Ereignisse teilen können, und somit sich gegenseitig zuhören und helfen können.


Beide Texte gehen aneinander vorbei, ohne sich zu treffen. Klenk will warnen, dass nicht der gleiche Fehler von Eltern gemacht wird wie bei Sidis. Auray hingegen beschränkt seine Meinung auf die gegenseitige Seelsorge, vermutlich um zu beweisen, dass man mit Problemen nicht alleine dasteht.

Beide haben gute Ansätze, aber die Gesamtheit fehlt. Wie bereits angesprochen, die Webseiten, bei denen man seine größten Ängste und Trauermomente mit anderen teilen kann, sind eine gute Ablenkung und eine noch bessere Hilfe, weil die Menschen auf diesen Seiten sich gegenseitig helfen.

Somit kommen die Betroffenen auf keine dummen Gedanken und können mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in das normale Leben zurückkehren. Aber über die Probleme der Kinder zu schreiben? Oder ohne Einwilligung von Betroffenen private Angelegenheiten veröffentlichen? Bei solchen Aktionen werde ich rot vor Wut.

Jeder Mensch, egal ob Kinderstar, Newcomer oder einfache Kinder, deren Eltern, die bei einer Scheidungsverhandlung Geschichten von ihnen freigeben, um das Sorgerecht zu ergattern, sollte das Recht haben selbst zu entscheiden was veröffentlicht wird. Mir wird schwarz vor Augen, wenn ich nur daran denke, dass es Leute gibt, die anderen die Entscheidung abnehmen, was die Allgemeinheit über sie erfährt.

Und ich rede noch nicht mal von den Müttern, die täglich die süßesten Fotos ihrer kleinen Lieblinge auf Facebook stellen, denn die sind am allerschlimmsten. Jeden Tag neue Fotos und Videos der kleinen Racker auf Facebook oder sonstigen Plattformen posten und somit eventuell die Befriedigung pädophiler Menschen zu stillen.


Sie fragen sich, ob es für diese Problematik überhaupt einen Lösungsvorschlag gibt? Natürlich gibt es einen! Ich appelliere an alle von Ihnen, egal ob Lehrkräfte oder Schülerinnen und Schüler. Ich bin mir sicher, dass alle von Ihnen nicht einen privaten oder sogar intimen Beitrag ohne Einwilligung im Internet zufällig finden wollen, also warum solltet ihr dann das Recht haben dies bei anderen zu machen? Es bleiben zwei Möglichkeiten.

Entweder Sie bitten um die Einwilligung, auch wenn es sich um Kinder handelt, oder Sie veröffentlichen nur Sachen von einem selbst, denn im Zeitalter der Datenschutzreform, können solche Aktionen Sie arm machen. Also frage ich erneut. Was würden Sie sich denken? Danke. Ich heiße Alex und bedanke mich für meine deutsch HÜ recht herzlich bei allen von ihnen.

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