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Aufsatz
Deutsch

Friedrich-Wilhelm-von-Steuben Gesamtschule in Potsdam

2 mit 11, 2017

Gregor K. ©
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ID# 63756







Mein Team

Es ist Sonntag, 6,30 Uhr. Ich wache neben meiner Freundin auf, würde am liebsten weiterschlafen. Doch heute ist wieder Zeit für Fußball. Für Budenzauber. Für Hallenfußball. Wir treffen uns 7:40 Uhr am Bahnhof Rehbrücke, heute geht’s nach Belzig. Normalerweise fahren wir mit ein paar Autos hin, doch haben wir diesmal keine Fahrer. Wir sind auch nur 7 Leute, ursprünglich 8, doch einer hat verschlafen. Die Fahrtkosten müssen wir auch noch bezahlen, meine letzten 7 Euro in diesem Monat. Eigentlich wollte ich meiner Freundin noch etwas Kleines zum Geburtstag kaufen, doch wie heißt es immer so schön, „man solle sich Prioritäten setzen“. Ich hoffe es lohnt sich. Wir kommen an im verschneiten, kalten Belzig. Sehr beschaulich, aber eine große Halle haben sie. In der ersten Partie spielen wir gegen den Gastgeber und verlieren prompt mit 0:2. Jetzt geht’s wieder los, wenn’s noch nicht auf dem Platz begonnen hat, dann jetzt – das Meckern. Jeder nörgelt über den anderen, sucht die Fehler bei seinen Mitspielern, obwohl der Weg zur eigenen Nase bekanntlich der kürzere ist. Die, die nicht dabei sind, wissen nicht was in den Katakomben los ist. Zum Glück. Es wird gemeckert, sich über alles aufgeregt, ja wirklich über alles, selbst der Ball war schuld an unserer Niederlage. Ich bin, auch wenn sich das selbst für mich jetzt komisch anhört, der Ruhepol in dem Team. Ich habe die Mannschaft zusammengehalten, sonst hätten sie sich schon auf dem Platz die Köpfe eingeschlagen. Aber wie soll das jetzt bloß weitergehen?
Die Antwort kommt schnell und überzeugend: 4 Siege in Folge. Auf einmal schlägt das Meckern und Nörgeln in gegenseitiges lieben und verstehen um. Wir sind mittlerweile der Favorit auf den Turniersieg. Doch eins bringen wir als Mannschaft ab diesem Moment mit: Arroganz. Eine Menge Arroganz. Zu viel Arroganz. Innerhalb des Teams ist die Stimmung in Ordnung, es gab keinen Ärger und nun läuft es. Im nächsten Spiel erzielen wir das erste Unentschieden und als dieses Spiel beendet ist geht es wieder von vorne los. Wir sind Erster, haben einen ordentlichen Vorsprung und eine gute Mannschaft, doch sind wir zu arrogant unsere Fehler selbst einzugestehen und kriegen uns wieder in die Haare, verstehe wer wolle. Es wird gebrüllt, geschrien, sich angemotzt und die Schuld auf den nächsten Mitspieler weitergeschoben. Ein Team ist nicht mehr zu erkennen, es sind nur noch junge Leute die über alles und jeden diskutieren. Ist das noch mein Team? Es kommt, wie es kommen musste, wir verlieren auch das nächste Spiel und das Gemecker erreicht eine zuvor nie vorhandene Intensität, ich muss fast von Prügel sprechen. Ich weiß nicht wie wir das letzte Spiel noch bestreiten sollen. Doch was jetzt folgt ist und bleibt für mich unverständlich. Im letzten Spiel spielen wir uns in einen Rausch, wir kombinieren, kämpfen und waren dem Gegner deutlich überlegen. Alles Dinge, die wir die Spiele zuvor vermissen lassen haben. Wir waren dem Gegner mehr als überlegen, wir haben sie vorgeführt. 9:1 heißt es am Ende. Für uns fast unfassbar, dass wir nach solch einer miserablen Teamleistung, über weite Teile des Turniers, den Pokal in die Höhe strecken dürfen. Wir sind glücklich und erlöst zugleich. Wir feiern eine unserer schönsten Kabinenpartys, mit dem Pokal in der Mitte. Von dem gewonnen Preisgeld, konnten wir uns noch etwas zu essen holen. Alle Spieler laufen triumphal und grinsend durch die Halle. Mit dem Pokal in der Hand machten wir uns bereit für unsere Rückfahrt. Das kalte und verschneite Belzig vor dem Turnier, war nun eine reine Winterlandschaft, da passte unser Pokal natürlich perfekt dazu. Zurück geht’s mit dem Bus, 2 Stunden lang, aber das ist uns egal. Sichtlich erschöpft, aber mit dem Pokal in der Hand fahren wir zurück in unsere Landeshauptstadt.


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