Installiere die Dokumente-Online App

word image
Seminararbeit / Hausarbeit

Mega­ci­ties - Struk­turen und Probleme urbaner Ballungs­räume in der Dritten Welt

5.215 Wörter / ~22 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autor Johannes B. im Aug. 2009
<
>
Download
Dokumenttyp

Seminararbeit
Geowissenschaften

Universität, Schule

Leuphana Universität Lüneburg

Note, Lehrer, Jahr

2009, Prof. Dr. Pez

Autor / Copyright
Johannes B. ©
Metadaten
Preis 5.20
Format: pdf
Größe: 0.80 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 771







Megacities

Strukturen und Probleme Urbaner Ballungsräume in der Dritten Welt

Leuphana Universtät Lüneburg -Kulturgeographie


Inhaltsverzeichnis

·         Einleitung  3

·         Megacities  4

·         Definition und Arten von Megacities  4

·         Die Entwicklung der Megastädte   4

·         Merkmale und Probleme der Megacities in der Dritten Welt  6

·         Funktionale Primacy  7

·         Vermögensgefälle und gesellschaftliche Polarisierung  9

·         Marginalsiedlungen   10

·         Arbeitslosigkeit und informeller Sektor  11

·         Kriminalität und Sicherheit  11

·         Überlastung der Verkehrsinfrastruktur  12

·         Umwelt- und Gesundheitsprobleme   13

·         Lösungsansätze  16

·         Abbau der demographischen und funktionalen Primacy  16

·         Abbau sozialer Disparitäten   17

·         Fazit  19

·         Literaturverzeichnis  21


Einleitung

„Sometimes it takes just one human being to tipp the scales and change the course of history. In the year 2007, that human being will either move to a city or be born in one. Demographers watching urban trends will mark it as the moment when the world entered a new urban millenium, a period in which, for the first time in history, the majority of the world’s people will live in cities.” (United Nations 2006)


Schon in den frühen Phasen menschlicher Zivilisationsgeschichte waren Städte die Keimzellen des Fortschritts. Hier florierten Technik, Kultur und Handel, hier emanzipierte sich das Bürgertum von der Unterdrückung durch die Aristokratie und den Klerus. Mit der Industrialisierung nahm die Urbanisierung neue Ausmaße an.

Dennoch blieb die städtische Lebensform bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein Minderheitsphänomen. Erst in den letzten Jahrzehnten begann das Verhältnis von ruraler und urbaner Lebensweise zu kippen. Berechnungen von Habitat, einer Unterorganisation der UNO, zufolge, leben im Jahr 2007 erstmals mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Dieser Wendepunkt markiert den Beginn eines urbanen Millenniums, das Zeitalter der Städte liegt vor uns.

Lange Zeit versuchte man, den Prozess der Landflucht und der Verstädterung aufzuhalten – ohne Erfolg. Inzwischen gehen die Bemühungen dahin, die Urbanisierung so human und nachhaltig wie möglich zu gestalten. Das Hauptaugenmerk von Entwicklungspolitikern und Stadtplanern liegt dabei auf den Megastädten in den Schwellen- und Entwicklungsländern.

Hier leben die meisten Stadtbewohner. Insbesondere die Slums wuchern rasant. Schon heute leben in den Elendsvierteln Mumbais mehr Menschen als in ganz Norwegen – und Tag für Tag werden es mehr. Die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Folgen dieser Bevölkerungsexplosion stellen nicht nur die Regierungen der betroffenen Länder, sondern die gesamte Weltgemeinschaft vor völlig neue Herausforderungen.

In dieser Arbeit sollen die wesentlichen Merkmale und Probleme der Metropolisierung in der sogenannten „Dritten Welt“ dargestellt werden. Zunächst werden die grundlegenden Begriffe erläutert und die Entwicklungsgeschichte der Urbanisierung kurz skizziert. Im dritten Teil geht es dann konkret um einige der wichtigsten Problemfelder der Megacities in den Entwicklungsländern.

Im Anschluss möchte ich mögliche Lösungsansätze, die bereits in die Praxis umgesetzt wurden, diskutieren.

Megacities

Definition und Arten von Megacities

Der Begriff Megacity oder Megastadt bezeichnet die größte Form städtischer Bevölkerungsagglomeration. Ab welcher Einwohnerzahl man von einer Megastadt spricht, darüber gibt es in der Literatur unterschiedliche Auffassungen. Einige Autoren ziehen die Grenze bei fünf Millionen Bewohnern (vgl. Bronger 1996, Bronger 1997), die Vereinten Nationen bei zehn Millionen (vgl. Bronger 1994, S. 13).

Einigkeit herrscht jedoch darin, dass eine Stadt eine hohe Bevölkerungsdichte aufweisen muss, um als Megacity zu gelten. Bronger legte diese auf 2000 Einwohner je Km² fest. Des Weiteren weisen Megastädte eine monozentrische Struktur und eine große (oft unkontrollierte) Flächenausdehnung auf (vgl. Bronger 1996, S. 74). Für einige der größten urbanen Agglomerationen mit mehr als 20 Millionen Menschen erscheint selbst der Begriff Megacity n.....[Volltext lesen]

Download Mega­ci­ties - Struk­turen und Probleme urbaner Ballungs­räume in der Dritten Welt
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text
• Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente
• Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos
• Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Bis heute hat kein Entwicklungsland den Verstädterungsgrad der Industrieländer erreicht (am nächstem kommen dem die Länder Lateinamerikas, vgl. Bronger 1997, S. 40). Im Innenstadtbereich weisen die Megacities der Dritten Welt eine wesentlich höhere Einwohnerdichte als die Megastädte der Industrienationen auf. Mittlerweile kommt es aber auch hier (wie schon in den Metropolen der Ersten Welt zuvor) zu Suburbanisierungsprozessen (vgl. Bronger 1996, S. 48).

Bronger konstatiert, dass es mittlerweile bei der Wachstumsentwicklung der Megastädte keine wesentlichen Unterschiede mehr zwischen den Ländern der Ersten und der Dritten Welt gibt. Ihm zufolge lässt weder der Anteil der Megastadtbevölkerung an der Gesamtbevölkerung eines Landes noch die demographische Primacy (das Einwohnerzahlenverhältnis zur nächst größeren Stadt) eine eindeutige Zuordnung in eine der beiden Welten zu (vgl. Bronger 1997, S. 38ff).

Daraus folgt, dass es inzwischen anderer Kriterien als allein demografischer Indikatoren bedarf, um Megacities in Schwellen- und Entwicklungsländern zu charakterisieren.


Merkmale und Probleme der Megacities in der Dritten Welt

Wie bereits im ersten Kapitel dargestellt, war die massive Binnenwanderung hin zu den großen Metropolen in den Entwicklungsländern (insbesondere zwischen 1940 und 1980) um ein vielfaches intensiver als in den Industrienationen. Sechsstellige Zuwachsraten mit mehr als 200.000 Zuwanderern pro Jahr waren in den Megacities der Dritten Welt keine Seltenheit (vgl. Bronger 2004, S. 48f).

Diesem enormen  Massenzustrom waren die Städte nicht gewachsen. Die Bevölkerungsexplosion führte zu einer ganzen Reihe von Problemen, von denen einige der wichtigsten im Folgenden erläutert werden sollen.



Funktionale Primacy

Die funktionale Primacy bezeichnet die zusätzlich zur Bevölkerungskonzentration (demografische Primacy) ausgeprägte Dominanz der Megastädte in sämtlichen Lebensbereichen. Mit Ausnahme der Landwirtschaft konzentrieren sich alle wirtschaftlichen, sozialen, administrativen und kulturellen Funktionen, Einrichtungen und Aktivitäten in der Metropole (vgl. Bronger 2004, S. 13).

Ein Indikator für die Dichte der sozialen Versorgung ist beispielsweise die Zahl der Krankenhausbetten relativ zur Einwohnerzahl. Die Zahl der Telefon- bzw. Internetanschlüsse pro Einwohner gibt Aufschluss über die infrastrukturelle Erschließung einer Siedlung. Eine wirtschaftliche Primatstellung lässt sich zum Beispiel am BIP pro Kopf oder dem Einkommenssteueraufkommen erkennen.

Die Industrienationen weisen im Allgemeinen eine geringere Primatstellung der Metropolregionen auf: es gibt keinen großen Versorgungsunterschied zwischen urbanem und ländlichem Raum. In den Entwicklungsländern hingegen ist die herausragende Bedeutung der Megastädte in allen Lebensbereichen überaus deutlich. Bronger sieht in der funktionalen Primatstellung einen zuverlässigen Indikator für den Entwicklungsstand eines Landes:

„Die funktionale Primacy bezeichnet den entscheidenden Unterschied zwischen den Metropolen der Industrie- und der Entwicklungsländer: Bezogen auf den Entwicklungsstand des betreffenden Landes wird die Dominanz der funktionalen Hegemonialstellung der Entwicklungsländer-Metropolen von keiner der Metropolen in den Industrieländern erreicht“ (Bronger 2004, S. 90).

Gestützt wird diese These unter anderem durch das Fallbeispiel Seoul in Südkorea: gehörte das Land noch vor 40 Jahren zu den „least developed countries“ (mit einem BSP pro Kopf von 75 US$), so schaffte es innerhalb nur einer Generation den Sprung zum jungen Industrieland (vgl. Bronger 2004, S. 95). Die Zahlen zur Entwicklung der wirtschaftlichen Primacy in Seoul (Abbildung 2) belegen diese einzigartige Entwicklung.

Abbildung 2: Dynamik der wirtschaftlichen Primacy von Megastädten "Erste" Welt - "Dritte" Welt (BIP/Kopf - gemessen am Landesdurchschnitt = 100) (Quelle: Bronger 2004, S. 183)[1]

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Marginalsiedlungen

Während sich die reichen Bevölkerungsschichten in den Metropolen der Entwicklungsländer meist in sogenannten „gated communities“ abschotten, leben die Armen in wuchernden Elendsquartieren der Megacities. Favelas, Shanty Towns, Marginalsiedlungen – es existieren viele Begriffe für die Siedlungen der unteren Bevölkerungsschichten. Die UNO definiert einen Slum anhand folgender Merkmale (vgl. United Nations 2006, S. 19):

  • Fehlende dauerhafte Behausung
  • Mangel an ausreichendem Lebensraum
  • Kein ausreichender Zugang zu sauberem Trinkwasser
  • Mangelhafte sanitäre Einrichtungen
  • Unsichere Besitzverhältnisse


Jeder Dritte Bürger einer Stadt lebt heute in einem Slum. Das sind weltweit fast eine Milliarde Menschen. Die große Mehrheit der Marginalsiedlungen – über 90 Prozent – befindet sich in den Entwicklungsländern (vgl. United Nations 2006, S. 11). Aber die Slums befinden sich nicht, wie oft angenommen wird, ausschließlich in den Randgebieten der Städte.

Gerade für die Bewohner der Marginalsiedlungen ist die räumliche Nähe zum wirtschaftlichen Zentrum der Stadt lebenswichtig, da ein Leben in den Außenbezirken zusätzliche Transportkosten bedeuten würde. Diese können sich die Bewohner der Elendsviertel aber meist nicht leisten. Daher konzentrieren sich die Slums auch in den Kernstädten. Allerdings konkurrieren die Elendsviertel im ohnehin hochverdichteten Innenstadtbereich mit Unternehmen, Investoren und Bodenspekulanten.

Vielfach wird versucht, die innerstädtischen Elendsquartiere und illegal entstandenen Squattersiedlungen zu räumen und deren Bewohner an den Stadtrand zu drängen. Dort allerdings gibt es für die Ärmsten der Armen keine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Die Folge ist, dass die vertriebenen Slumbewohner zurück in die ökonomisch aktiven Stadtzentren ziehen. Die bereits bestehenden innerstädtischen Marginalsiedlungen werden durch diesen Prozess noch zusätzlich verdichtet.


In vielen Städten sind Slums nicht mehr nur „marginalisierte Nachbarschaften“, die nur einem kleinen Teil der Stadtbewohner als zu Hause dienen. Slums stellen mittlerweile die vorherrschende urbane Siedlungsform dar (vgl. United Nations 2006, S. 12).


Arbeitslosigkeit und informeller Sektor

Die meisten Menschen, die vom Land in die großen Städte ziehen, tun dies aus ökonomischen Gründen. Sie hoffen, dort eine bessere Arbeit zu finden, die ihnen ein höheres Maß an Wohlstand erlaubt. Doch insbesondere in den Entwicklungsländern fehlt das Angebot an regulären Jobs für die rapide wachs.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Kriminalität in den Städten betrifft jedoch die Ärmsten Stadtbewohner am stärksten. Zum einen  sind sie oft nicht in der Lage, sich vor Verbrechen zu schützen, zum anderen fehlen meist die finanziellen Mittel, um erlittene Schäden auszugleichen. Der Diebstahl eines Fahrrads, mit dem man zur Arbeit fährt und das man nicht ersetzen kann, führt zwangsläufig zu einer Verschlimmerung der ohnehin schon prekären Lebenssituation.

Dementsprechend bezeichnen die Bewohner der Elendsviertel Nairobis, Johannesburgs oder anderer Städte Sicherheit als eines der Hauptprobleme – genauso wichtig wie Hunger, Arbeitslosigkeit und Mangel an sauberem Trinkwasser (vgl. United Nations 2006, S. 144).


Überlastung der Verkehrsinfrastruktur

Deutlich zu Tage tritt die Überlastung der Verkehrsinfrastruktur durch die tagtäglichen Staus. Verstopfte Straßen, bedingt durch den Mangel an öffentlichen Verkehrsmitteln, stellen ein weiteres Problem der Megacities weltweit dar. Am schlimmsten sind die Auswirkungen aber auch hier wiederum in den Metropolen der Entwicklungsländer.

Während es in den Riesenstädten der Ersten Welt oft ein gut funktionierendes Metronetz gibt, wird in den meisten Metropolen der Entwicklungsländer gerade erst damit begonnen, ein solches Massenverkehrssystem zu bauen. In manchen Fällen wird dabei allerdings an den Bedürfnissen und der Kaufkraft der Bevölkerung vorbei geplant: in Bangkok oder Manila beispielsweise sind herkömmliche Transportmittel wie PKW oder Mopeds noch immer günstiger als die Metrozüge, die dadurch nur mit halber Kapazität fahren (vgl. Bronger 2004, S. 115).

Frühzeitig erkannt wurde dieses Problem in Mexico City, das 1969 die erste Metrostrecke einweihte und heute über ein ca. 200 km langes Schienennetz verfügt. Dabei wurden die Preise bewusst niedrig gehalten – eine Fahrt kostet 2 Peso, umgerechnet etwa 12 Cent. Jedoch ist die Abdeckung des Stadtgebietes bis heute sehr ungleich – die verstädterte Zone und die Randgebiete sind nur sehr unzureichend erschlossen (vgl. ebd.). Trotz dieser Einschränkung steht Mexico City im Vergleich mit anderen Megacities sehr gut da – 15 der 33 Metropolen in den Entwicklungsländern besaßen bis 2001 gar keine Metro.

Bis 2004 gab es auf dem gesamten afrikanischen Kontinent nur 62 km .....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Abbildung 4: Die Zahlen für den Zugang zu Wasser sinken dramatisch, wenn Aufwand und Qualität mit einbezogen werden, Bsp. Addis Ababa (Quelle: United Nations 2006, S. 81)

Sanitäre Einrichtungen

Nicht nur der Zugang zu sauberem Wasser, auch die Entsorgung des Abwassers ist in vielen Megastädten problematisch. Meist fehlt eine funktionierende Kanalisation. Abwässer werden ungeklärt in den Boden oder überirdische Kanalsysteme abgeleitet (vgl. Kraas 1996, S. 95). Gravierend für viele Bewohner ist zudem der Mangel an sanitären Einrichtungen.

Schätzungen zufolge hat über ein Viertel der Stadtbevölkerung in den Entwicklungsländern keinen Zugang zu hinreichenden Toiletten (vgl. United Nations 2006, S. 83). Am schlechtesten ist die Lage in den Städten südlich der Sahara. Hier haben nur knapp über die Hälfte der Bewohner überhaupt Zugang zu den grundlegendsten sanitären Einrichtungen. Ähnlich verheerend ist die Lage in Asien: hier sind nur 66 Prozent der Bewohner ausreichend mit sanitären Einrichtungen versorgt (vgl. ebd., S. 84).

Das Fehlen von adäquaten Toiletten ist die entwürdigendste und gleichzeitig am wenigsten beachtete Folge von Armut.


Verschlimmert wird die Lage der ärmsten Bevölkerungsteile zudem durch unzureichende bzw. nicht vorhandene Abfallentsorgung. In Nairobi bspw. werden nur etwa 25 Prozent des anfallenden Mülls von den Behörden eingesammelt und auf die dafür vorgesehen Deponien gebracht. Der Rest lagert auf wilden Müllhalden in Gebieten, die ursprünglich als Bauland vorgesehen waren.

Dort leben unzählige Menschen buchstäblich im Müll, der ihr Grundwasser vergiftet und der Luft zum Atmen noch weiter verpe.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.

Abbildung 5: Krankenhausbetten je 100 Einwohner in Mumbai 1971-2000 (Quelle: Bronger 2004, S. 120)

Lösungsansätze

Die Vielzahl der Probleme, die die Megacities mit sich bringen, erfordern mehr als nur eine Lösungsstrategie. Zwei der Ansätze, die immer wieder diskutiert werden, sollen im Folgenden vorgestellt werden.


Abbau der demographischen und funktionalen Primacy

Um die Metropolen in den Entwicklungsländern dauerhaft vom Druck anhaltender Zuwanderungsströme zu entlasten, ist es nötig, die funktionale Primatstellung der großen Städte abzubauen (vgl. Bronger 1996, S. 78ff). Ein solches Konzept sollte gleichzeitig auch die Entwicklung der weniger stark verstädterten und ländlichen Gebiete fördern.

Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen allerdings, dass sich der Abbau der funktionalen Primacy nur bedingt verwirklichen lässt. Im Gegenteil: in vielen Fällen steigt die Dominanz der Megastädte trotz aller Gegenmaßnahmen immer weiter an. Beispielsweise versucht Indien bereits seit den 60er Jahren durch die Errichtung sogenannter „Growth Poles“ die Region um Mumbai zu dezentralisieren und die Primatstellung abzubauen.

Staatliche Investitionen in Wohnungsbau und Infrastruktur sollten die Migrationswelle in die Megacity ablenken und durch die Ansiedlung von Industriebetrieben neue Wirtschaftsstandorte (sog. „Industrial Growth Centres“) entstehen lassen. Die Maßnahmen führten zwar zu einer Verbesserung des Entwicklungsstandes der „Growth Poles“ – insbesondere in der Kleinindustrie konnten hier viele Arbeitsplä.....

Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.
Quellen & Links

Swop your Documents

G 2 - Cached Page: Thursday 28th of March 2024 01:58:50 PM