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Zusammenfassung
Produktionstechnik

Hamburger Fern-Hochschule - HFH

2015

Jakob D. ©
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Zusammenfassung SB – 1 Material- und Produktionslogistik (Grundlagen- und Aktionsinstrumente)

Grundlagen der Materialwirtschaft

Einordnung, Begriffe und Konzepte der Materialwirtschaft

Einordnung der Materialwirtschaft

Die Materialwirtschaft kann eingeteilt werden nach:

  • FunktionalenGesichtspunkten entsprechend den wirtschaftlichen Funktion in Wirtschaftseinheiten und

  • InstitutionellenAspekten in Hinblick auf Zugehörigkeit von Wirtschaftseinheiten Wirtschaftszweigen

Grundbegriffe der Materialwirtschaft

Unter dem Begriff Materialwirtschaft werden alle Tätigkeiten der Materialversorgung des Unternehmens subsumiert, wobei der Schwerpunkt der Betrachtungen beim „wirtschaftlichen Umgang mit dem Material“ liegt.


In einer engenbegrifflichenAuslegung werden unter der Materialwirtschaft die Beschaffung/ Disposition und Einkauf sowie die Lagerung von Material verstanden.


Im klassischenSinn gehören zur Materialwirtschaft neben der Beschaffung und Lagerung von Material auch der innerbetriebliche Transport sowie die Bereitstellung für den Leistungserstellungsprozess.


In einer integriertenMaterialwirtschaft werden die klassischen Aufgaben der Materialwirtschaft durch die Warenverteilung und die Entsorgung ergänzt. Die integrierte Materialwirtschaft ist am weitesten gefasst und umfasst die folgenden Kernaufgaben: Materialdisposition, Materialbeschaffung, Materiallagerung, innerbetrieblicher Transport,

außerbetrieblicher Transport und Materialentsorgung.

Einordnung Logistik

Supply Chain Management

Zu den wesentlichen Zielen des Suppy Chain Managements zählen die die Optimierung der Effektivität und Effizienz sowie die Harmonisierung der Wettbewerbsfaktoren. Optimierung von Effektivität und Effizienz: In Bezug auf das Supply Chain Management bedeutet die Optimierung von Effektivität und Effizienz, die Unternehmensaktivitäten in der gesamten Kette bzw. dem Netzwerk sowohl strategisch auf ein gemeinsames Ziel auszurichten (die „richtigen“ Dinge zu tun) als auch operativ aufeinander abzustimmen (die Dinge „richtig“ zu tun) und so ein Gesamtoptimum für die Zielerreichung anzustreben.


Harmonisierung der Wettbewerbsfaktoren: Die zentralen Wettbewerbsfaktoren sind Kosten, Zeit, Qualität und Flexibilität. Im Konzept des Supply Chain Managements wird generell im Sinne der Zielharmonisierung versucht, durch Abstimmung und Ausgewogenheit Synergieeffekte über alle beteiligten Partner im Zusammenwirken der Wettbewerbsfaktoren zu erzielen. Wesentlich ist dabei, gewollte positive Effekte nicht durch damit in Verbindung stehende negative Effekte zu überlagern oder sogar auszulöschen.


Die wesentliche Erweiterung des Supply Chain Managements besteht darin, dass die Glieder der Wertschöpfungskette (chain) vom Rohstofferzeuger bis zum Kunde, miteinander verknüpft werden. Die Verknüpfung erfolgt mit dem Ziel, die

Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Transaktionskosten im Wertschöpfungsprozess zu senken. Lieferanten, Hersteller, Händler, Distributoren und Kunden sind in ein Netzwerk eingebunden, das aktiv eine gemeinsame Zielstellung verfolgt.


Mögliche Probleme könnten auftreten, da die „Mitglieder“ dieses Netzwerkes unterschiedliche Interessen vertreten. Auf der einen Seite erhoffen sie sich durch das Netzwerk eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit, auf der anderen Seite handelt es sich i. d. R. um jeweils rechtlich selbstständige Organisationen, die auch eigene Ziele verfolgen. Es gilt daher, das natürliche Spannungsverhältnis in einem Netzwerk geschickt auszuloten, um für alle Akteure einen größeren Nutzen

zu erzielen.


Aufgaben der Materialwirtschaft

Aufgaben des Materialmanagements:

  • Materialdisposition

  • Materialbeschaffung

  • Materiallagerung

  • Innerbetriebliche Transport

  • Abfallentsorgung

Materialdisposition

Die Materialdisposition bestimmt Art, Menge und Zeitpunkt des Materialbedarfs für

eine mengen- und termingerechte Versorgung der Produktion

Materialbeschaffung

Die Materialbeschaffung hat die Aufgabe auf der Grundlage einer Beschaffungsmarktbearbeitung die benötigten aber nicht selbst erzeugten Materialien unter wirtschaftlichen Bedingungen auf dem Markt zu beschaffen.

Materiallagerung

Die Materiallagerung gleicht zeitliche und mengenmäßige Schwankungen zwischen Beschaffungs- und Verbrauchszeitpunkt aus und beinhaltet die Warenannahme und -prüfung, die wirtschaftliche Lagerung des Materials sowie die mengen- und termingerechte Bereitstellung für die Produktion.

Materialtransport

Der innerbetriebliche Transport nimmt die unmittelbar (physischen) logistischen Aufgaben der Materialflusssteuerung, der Art und der Organisation des Transportes unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten wahr. Ziel ist die Gewährleistung der Versorgungssicherheit der einzelnen Bedarfsstellen.

Abfallentsorgung

Die Abfallentsorgung übernimmt die Aufgaben der Vermeidung von Abfallprodukten, der Verwertung und Rückführung (Recycling) von verbrauchten Produkten und Stoffen sowie der Beseitigung von Ausschuss und Abfall. In der Schaffung zunehmend geschlossener Stoffkreisläufe liegt eine Zukunftsaufgabe der Materialwirtschaft.


Die strategischen Aufgaben des Materialmanagements betreffen insbesondere die langfristige Sicherung der Versorgung des Unternehmens mit Fertigungsmaterialien. Die operativen Aufgaben bestehen in Gewährleistung einer Mengen-, Termin- und Qualitätsgerechten sowie kostengünstigen Ver- und Entsorgung der Unternehmensbereiche.

Objekte der Materialwirtschaft

Objekte der Materialwirtschaft sind die Repetierfaktoren Material und Handelswaren, die sich ständig verbrauchen und immer wieder neubeschafft werden müssen

  • Werkstoffe

  • Hilfsstoffe und

  • Betriebsstoffe

Managementaufgaben in der Materialwirtschaft

Einführung in das Materialmanagement

Das Materialmanagement stellt ganzheitliche Verantwortung für den Materialfluss vom Lieferanten bis zum Kunden in den Mittelpunkt. Der Managementbegriff kann prozessual als auch funktional aufgefasst werden.

In ProzessualerHinsicht hat es die Hauptaufgaben: Planung, Steuerung und Kontrolle

In Funktionaler Hinsicht steht es bleichberechtigt und in enger Verbindung mit den Funktionsbereichen: Forschung/Entwicklung, Produktion, Absatz/Vertrieb und Rechnungswesen

Die technischeHauptaufgabe(Primäraufgabe) besteht darin, die Gegenstände der Materialwirtschaft

entsprechend

  • Art/Sortiment,

  • Menge,

  • Qualität,

  • Zeit und

  • Ort

bereitzustellen.


Die ökonomischeHauptaufgabe (Sekundäraufgabe) erfordert, dass die notwendigen Gegenstände der Materialwirtschaft (unter Beachtung betriebswirtschaftlicher Attribute)

  • in zweckentsprechender Art,

  • in kostenoptimaler Menge,

  • in anforderungsgerechter Qualität,

  • zur günstigsten Zeit und

  • am richtigen Ort

bereitgestellt werden.


Ziele und Zielkonflikte des Materialmanagement

Primäre technische Zielstellung: 6-R-Regel

  • Das „richtige“ Material (Was?)

  • Inder „richtigen“ Menge (Wieviel?)

  • Inder „richtigen“ Qualität (Wie?)

  • Zum „richtigen“ Termin (Wann?)

  • Am „richtigen“ Ort (Wo?)

Sekundär ökonomische Zielstellung: möglichst geringe Kosten

  • Zum „richtigen“ Preis (Warum?)

Operative Ziele

Rentabilitäts- und Kostenziele

  • Senkung der Material-, Bestell- und Lagerhaltungskosten

  • Verringerung von Transport- und Liegezeiten

  • Sparsamer Materialeinsatz und kostengünstige Abfallentsorgung

    Strategische Ziele

    Langfristige Sicherung der Existenz und den Erfolg des Unternehmens

    • Gewährleistung einer stabilen Materialversorgung

    • Hohe Kundenzufriedenheit durch Qualitativ hohe Produktqualität

    • Langfristige Optimierung der Beschaffung von Materialien

    • Sicherung eines Umwelt- und ressourcenschonenden Materialeinsatzes

    Zielkonflikte des Materialmanagements


    Bedeutung der Materialwirtschaft im Unternehmen

    Kostensenkung und Bestandsoptimierung

    Controlling

    Aufgaben des materialwirtschaftlichen Controllings:

    • Entscheidungsunterstützung des Materialmanagements

    • Koordination materialwirtschaftlicher Prozesse

    • Aufbau von Frühwarnsystemen mit Hilfe von Kennzahlen

    • Soll/Ist-Vergleiche und Abweichungsanalysen

    • Budgetierung

    Materialwirtschaftliche Kennzahlen:

    • Spitzenkennzahlen des Materialmanagements

    (Steuerung der Materialwirtschaft aus übergeordneter Perspektive)

    • Strukturkennzahlen des Materialmanagements

    (Beurteilung des Ergebnisbeitrags bezogen auf den Marktkostenanteil und die Bestände)

    • Kennzahlen der Materialdisposition

    • Kennzahlen der Materialbeschaffung

    • Kennzahlen der Materiallagerung

    • Kennzahlen des Transports

    • Kennzahlen der Materialentsorgung und Verwertung

    Kennzahlen dienen

    • der Quantifizierung von Zielen,

    • der Entscheidungsunterstützung bei der Planung und Steuerung,

    • der Vorgabe von Soll- / Zielwerten,

    • als Kontrollinstrument bzgl. der Zielerreichung und somit als Frühwarnsystem

    • sowie als Analyseinstrument bei Abweichungen von Sollwerten.


    Ziele der Entwicklung eines materialwirtschaftlichenKennzahlensystems sind

    • die Analyse des Beitrages des Materialmanagements zum betrieblichen Erfolg,

    • die Erfassung und Darstellung der Erfüllung materialwirtschaftlicher Zielstellungen,

    wie Versorgungssicherheit und Kostenoptimierung, sowie

    • die Steuerung materialwirtschaftlicher Prozesse.

    Herausforderungen des Materialmanagements

    Entwicklungen und Trends

    • Nutzung weltweiter Beschaffungsmärkte  Zunahme Welthandel und Internationalisierung Warenströme

    • Zunahme der Automation

    • Beschleunigung der Entwicklung (Vernetzung von Lieferanten und Abnehmern)

    • Höhere Flexibilitätsanforderungen an Liefersysteme (Just-in-Time)

    • Steigerung Beschaffungsvolumen durch Reduktion von Fertigungstiefe/verstärkter Fremdbezug

    • Fertigungssynchrone Anlieferung, Verringerung Kapitalbindung/Materialbestände

    • Ständige Produktinnovation und kürzere Produktlebenszyklen

    • Bezug, kompletter, einbaufähiger Module und Systeme

  • Kernbereiche eines Unternehmens sind gekennzeichnet durch:

    • Hohe Zukunftsträchtigkeit (große Wachstumschancen)

    • Zukünftige Wettbewerbsfähigkeit

    • Umfangreiche Möglichkeiten für Produktdifferenzierung

    • Know-How-Vorsprung gegenüber Wettbewerbern

    • Bedeutung für das Image des Unternehmens

    Kennzeichen von Kernkompetenzen eines Unternehmens:

    • Schlüsseltechnologien die in Produkte einfließen

    • Produktvorzüge die durch Kunden wahrgenommen werden

    • Produkte, die schwer zu imitieren sind

    Unternehmen konzentrierten sich auf ihre Kernbereiche, die durch ihre eigenen Kernkompetenzen getragen werden. Viele Unternehmen bemühen sich in diesen Zusammenhang um die Senkung der Fertigungstiefe, um Kostensenkungspotenzial auszuschöpfen.

    Durch Reduktion der Fertigungstiefe erhöht sich der Fremdbezug von Vorprodukten und Dienstleistungen deutlich. Ziel ist es die Fixkostenanteile an den Herstellkosten zu senken. Unternehmen gewinnen dadurch:

    • Beschäftigungsflexibilität

    • Innovationsflexibilität

    • Potential für Kernkompetenzen

    Durch Senken der Fertigungstiefe verringert sich die Wertschöpfung, eine Senkung der Beschäftigung und die Ausgliederung von Know-How sind damit verbunden. Erhaltung oder Ausbau der Kernkompetenzen ist mit einer Erhöhung der Fertigungstiefe verbunden.

    Mit der Ausgliederung von Bereichen aus dem Unternehmen wird eine Optimierung der Arbeitsteilung angestrebt.

    Ziele des Outsourcing:

    • Aufwandsminimierung insbesondere die Optimierung der Fixkostenstruktur

    • Reduzierung des Kapitaleinsatzes

    • Erhöhung der Flexibilität

    • Verbesserung der Transparenz

    • Verbesserung der Wettbewerbssituation

    Insourcing ist der Gegenbegriff zum Outsourcing

    Resourcing ist der Gegenprozess zum Outsourcing

    Gründe für Resourcing:

    • Verbesserung der Flexibilität

    • Verbesserung der Kapazitätsauslastung

    • Erhöhung der Qualität

    • Koordinationskosten

    • Ausweitung der Kernkompetenzen

    • Produktion in der Nähe der F&E-Zentren

    Wertschöpfungspartner sind selbstständige Unternehmen, die für die Erreichung es bestimmten Zwecks, enge vertragliche Bindungen mit den Abnehmern eingehen.

    Ziele von Wertschöpfungspartnerschaften:

    • Unternehmensübergreifende Maßnahmen zur Kostensenkung,

    • Sicherung der „Null-Fehler“-Belieferung,

    • Nutzung der Vorteile der Standardisierung,

    • Transparenz von Informationen, Durchgängigkeit der Kommunikation,

    • Einsatz eines durchgängigen Qualitätsmanagements,

    • Sukzessivplanung durch Simultaneus Engineering

    Gestaltung von Einkaufsstrategien (Sourcing Strategien)

    Die Gestaltung von Sourcing-Strategien konzentriert sich auf drei Entwicklungen die eng miteinander verknüpft sind. Das Global Sourcing, das Single Sourcing und das Modular Sourcing.

    Global Sourcing

    Die zunehmende Globalisierung bildet die Grundlage für die Ausdehnung der Lieferantenauswahl der Beschaffungsfelder des Materialmanagements auf den Weltmarkt aus. Im Konzept des Global Sourcings werden Preis- und Kosten Vorteile im internationalen weltweiten Transaktionsrahmen erschlossen.


    Es werden mit dem Global Sourcing folgende Ziele verfolgt:

    • Senkung von Material- und Bezugskosten

    • Aufbau eines weltweiten Lieferantenmanagements

    • Erschließung neuer Bezugsquellen

    • Nutzung neuster weltweit verfügbarer Technologien

  • Erschließung neuer Absatzmärkte über Beschaffungsmärkte

  • Nutzung der Lohnstruktur in Niedriglohnländern

  • Etc.

    Durch Global Sourcing können auch folgende Risiken entstehen:

    • Kostenrisiken aus erhöhten direkten Kosten aber auch indirekten Kosten z.B. Länderrisiko

    • Qualitätsrisiken durch unterschiedliche Anforderungen an Qualität und Qualitätssicherung

    • Flexibilitätsrisiken bei kurzfristigen Änderungen im Produktions- und Absatzprogramm

    • Logistikrisiken durch längere Transportwege

    • Kommunikationsrisiken durch unterschiedliche Sprachen, Kulturen Rechtssysteme

    Single Sourcing

    Das Single Sourcing konzentriert darauf, ein Bauteil (Modul, Produkt) von nur einem Lieferanten zu beziehen. Als Konsequenz daraus entsteht eine Neugestaltung der Zuliefer-Abnehmer-Beziehung und die Kooperation zwischen beiden Partnern sowie die Qualitätspotenziale rücken in den Mittelpunkt.

    Es werden mit dem Single Sourcing folgende Ziele verfolgt:

    • Vereinfachung der Lieferbeziehungen

    • Verringerung der Bezugskosten

    • Erhöhung der Transparenz der Beschaffungsprozesse

  • Konzentration auf die Kernkompetenzen

  • Stärkung der kooperativen Zusammenarbeit mit den Lieferanten

    Mögliche Nachteile sind:

    • Ausschaltung des Wettbewerbs zwischen den Lieferanten

    • Erhöhung des Risikos durch Ausfall des Lieferanten

    Modular Sourcing

    Mit dem Konzept des Modular Sourcing wird der Bezug vieler Einzelteile von verschiedenen Herstellern durch die Zusammenfassung der Einzelteile zu Modulen bzw. System verstanden. Der Lieferant übernimmt gleichzeitig damit die Verantwortung für die Funktionsfähigkeit, Qualität und Weiterentwicklung der Module.

    Module sind komplette, einbaufertige Baugruppen, die hochintegriert von Modullieferanten bezogen werden.

    Systeme sind funktionell abgestimmte Baugruppen, die nicht zwingen eine physische Einheit bilden.

    Es werden mit dem Modular Sourcing folgende Ziele verfolgt:

    • Verringerung der Lieferantenzahl durch Bündelung / Konzentration bei ausgewählten Modullieferanten.

    • Reduzierung der Fertigungstiefe durch den Bezug ganzer Systeme und Teilsysteme anstelle von Einzelteilen.

  • Möglichkeit einer Just-in-Time-Anlieferung

  • Integration des Modullieferanten in die Entwicklung neuer Produkte

    Durch Modular Sourcing steigt die Abhängigkeit von Lieferanten und Herstellern. Es muss eine strikte Abgrenzung der Verantwortlichkeiten in Hinblick auf Vorgaben, Verpflichtungen und Absprachen erfolgen.

    Nachteile die Entstehen können sind hohe Implementierungskosten (Informations- und Kommunikationssystem sowie Qualitätsmanagement) und der Verlust von Fertigungs-Know-how.


    E-Commerce in der Beschaffung

    Vorteile des E-Commerce:

    • Beschleunigung von Informations- und Transaktionsprozessen

    • Unabhängigkeit von Raum und Zeit

    • Möglichkeit der direkten Ansprachen von Unternehmen oder Personen

    • Weltweite Zugriff auf Informationen

    • Einsatz multimedial aufbereiteter Materialien

    • Chance zum Aufbau neuartiger Geschäftsbeziehungen

    Instrumente in der Materialwirtschaft

    Rationalisierungsmaßnahmen in der Materialwirtschaft

    Kostensenkung ist das zentrale Anliegen des Materialmanagements

    • Materialstandardisierung

    • Materialnummerung

  • Preisstrukturanalyse


    Klassifizierung des Materials

    Die ABC-Analyse hilft, die Aktivitäten schwerpunktmäßig auf den Bereich hoher wirtschaftlicher Bedeutung zu lenken und gleichzeitig den Aufwand für die übrigen Gebiete durch Vereinfachungsmaßnahmen zu senken. Der Aussagewert von ABC – Analysen kann noch beträchtlich erhöht werden, wenn die vorher klassifizierten Materialien entsprechend der Vorhersagegenauigkeit ihres Verbrauchsverlaufs (XYZ-Analyse) geordnet werden.

    Optimierung kann nach wirtschaftlicher Bedeutung priorisiert werden.


    • ABC – Analyse ( Rationalisierungsinstrument )

    Mit Hilfe der ABC – Analyse werden aus materialwirtschaftlicher Sicht wichtige und weniger wichtige Materialien klassifiziert. Es lassen sich damit Schwerpunkte für die Materialwirtschaft setzen und dadurch lässt sich die Wirtschaftlichkeit verbessern. Die Analyse basiert auf einem allgemeingültigen Wert – Mengen – Zusammenhang. Herausgestellt werden dadurch die relativ wenigen Materialien, die Wertmäßig eine besondere Bedeutung besitzen.

  • Die Materialien werden in drei Gruppen eingeteilt:

    A – Gruppe : Materialien mit einem relativ geringen Mengenanteil die aber einen relativ hohen Wertanteil besitzen. 10 % zu 75%

    B – Gruppe : Mengen und Wertmäßig ähnlicher wie A – Materialien, mittlerer Anteil an der Gesamtheit. 20 % zu 15%

    C – Gruppe : Materialien mit einem relativ großen Anteil der Materialmenge, die einen relativ geringen Teil des Materialwerts umfasst. 70 % zu 10%

    Die Festlegung der Grenzen der Wertgruppen (z.B. 75%, 15%, 10%) erfolgt nicht einheitlich. Es handelt sich um Orientierungsgrößen, die je nach Unternehmen und entsprechendem Informationsnutzen variieren können.

    Die ABC-Analyse schafft eine hohe Transparenz über die Materialkosten und führt in der Konsequenz zu einer differenzierten Behandlung der Materialien. Den wertmäßig wichtigen Materialien mit einer hohen Bedeutung für das Unternehmen (A-Materialien) kommt eine hohe Aufmerksamkeit im gesamten materialwirtschaftlichen Prozess zu.

    Im Gegensatz dazu werden für die geringwertigen Materialien (C-Gruppe) eher vereinfachte Verfahren bzw. Routinen im Rahmen der Aufgaben der Materialwirtschaft eingesetzt. Dabei ist die Bedeutung der C-Materialien nicht zu vernachlässigen. Zwar ist der Einzelwert der Materialien niedrig, aber Bestellaufwand, Bestellhäufigkeit und Lieferantenanzahl sind relativ hoch. Dies kann zu entsprechend hohen Bestellkosten führen.





    Die ABC – Analyse wird periodenbezogen nach folgenden Schritten erstellt:

    1. Bestimmung der Verbrauchswerte der Periode durch Multiplikation der benötigten Materialmenge mit dem zugehörigen Materialpreis;

    2. Sortierung der Materialwerte der Periode in absteigender Reihenfolge;

    3. Bestimmung der Prozentanteile der einzelnen Materialwerte am Gesamtwert der Periode;

    4. Kumulierung der Prozentanteile der Materialwerte in der Sortierfolge

    5. Bestimmung der Prozentanteile der einzelnen Materialmengen an der Gesamtmenge der Periode;

    6. Kumulierung der Prozentanteile der Materialmengen;

    7. Festlegung der Klassengrenzen und Bildung der Wertgruppen.

    Die grafische Darstellung erfolgt in einer Lorenzkurve.

    Differenzierte Behandlung von A- und C-Materialien

    Materialwirtschaftliche Handlungsempfehlungen:

    A-Teile

    • monatlicher Angebotsvergleich

    • programmorientierte Bedarfsermittlung

    • Ausgabe nur gegen Materialentnahmescheine

    • genaue Berechnung von Sicherheits- und Meldebeständen

    • permanente Ãœberwachung der Lagerdauer

    • etc.

    B-Teile

    • vierteljährlicher Angebotsvergleich

  • Programm- oder verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung

  • etc.

    C-Teile

    • jährlicher Angebotsvergleich

    • verbrauchsorientierte Bedarfsermittlung

    • freie Entnahme Möglichkeiten in der Fertigungsorganisation

    • größere Bestellmengen, zusammengefasste Bestellungen

    • etc.


    • XYZ - Analyse

    Standardisierung des Materials

    Arten der Materialstandartisierung :

    • Normung

    • Typung

    • Mengenstandartisierung

    Normung

    Normung ist die planmäßige, durch interessierte Kreise gemeinschaftlich durchgeführte Vereinheitlichung von materiellen und immateriellen Gegenständen zum Nutzen der Allgemeinheit.“ (DIN 820). Der Einsatz von Normen führt zur VereinheitlichungvonMaterialien im Hinblick auf Größe, Abmessung, Form, Farbe und Qualitätsparameter.

    Die Normung reduziert die Vielfalt technischer Lösungsmöglichkeiten (Teilevielfalt), wirkt sich dadurch kostensparend aus und unterstützt die universelle Verwendung.


    Kosteneinsparungen durch Normung sind möglich durch:

    • vereinfachte Beschaffung aufgrund einer geringeren Sortimentsbreite durch Normierung

    • größere Bestellmengen für normierte Teile und dadurch günstigere Einstandspreise


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