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Interpretation

Markus Werner - Festland - Lösungsansätze

1.510 Wörter / ~4 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autorin Gudrun S. im Jan. 2011
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Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

KBZ Zürich

Note, Lehrer, Jahr

Lehrperson für Schüler 2005

Autor / Copyright
Gudrun S. ©
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Preis 6.30
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Größe: 0.13 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 4044







Inhalt: Die Interpre­tation ermöglic­ht ein tiefes Verständni­s der Hauptthe­men des Romans "Festlan­d" von Markus Werner, wie Selbstfi­ndung und die Komplexi­tät von Beziehun­gen. Sie beleucht­et den Aufbau der Erzählung und dessen Spannung­sbögen sowie wiederke­hrende Leitmoti­ve. Zudem bietet sie eine kritisch­e Auseinan­dersetzu­ng mit gesellsc­haftlich­en Themen, die im Roman angespro­chen werden.
#Selbstfindung#Entstehungsgeschichte#Vater-Tochter-Beziehung

Festland - Lösungsansätze

1.     Was sind die Hauptthemen des Romans?

o   Eine „Auszeit“ nehmen, sich mal nur mit sich selbst beschäftigen und zu sich finden à Selbstfindung: Julia kommt in Orta an, sie ist nun „verortet“, nachdem sie ihre Entstehungsgeschichte kennt und sie kann auch mit Josef Schluss machen. Neubeginn.

o   Entstehungsgeschichte (das treibt Julia zu ihrem Vater), daneben die Anspielungen auf Genesis (=Schöpfungsgeschichte in der Bibel), z.B. S. 10, S. 39 oben, S. 59 oben, damit verbunden Liebe und Sexualität (S. 63, S. 77 etc.).

o   Entstehung natürlich auch im Sinne von: Vater und Tochter arbeiten an ihrer Beziehung, die im Laufe der Gespräche (resp. Monologe des Vaters) auch wirklich entsteht. „Verortung“ auch, indem Julia ihren Vater findet.

o   Leben und Tod. Beides gegenwärtig in der kurzen Begegnung von Kaspar und Lena. Julias Entstehung beginnt damit, dass der Vater einem Verunfallten durch Mund-zu-Mund-Beatmung das Leben rettet. Dafür wird er zum Ritter der Strasse ernannt und sein Bild ist in der Zeitung.

Lena sieht Monate später ein Bild von einem, der zu Tode gestürzt ist, und meint, es handle sich um diesen „Ritter der Strasse“. Sie verwechselt also Kaspar mit einem Toten (S. 65), ist ja irgendwie kein gutes Omen für diese Liebe. Trotzdem ist Leben (Julia) daraus entstanden.

Die Depressionen und der Freitod der Mutter (S. 75 und S. 85 unten! Und S. 82 ihre Abschiedsworte: „Ein Sternenpfad, ein Schneegemach und keine Weltgeräusche.“)

o   Der Innere Monolog des Vaters ist dabei zentral (S. 76-80), denn die Themen werden dort aufgegriffen und die Textstelle ist auch nicht zufällig ungefähr in der Mitte des Romans.

2.     Wie ist die Erzählung aufgebaut?

o   Rahmen (S. 5, 1. Abschnitt: Julia ist in Orta angekommen (Aufbruchsstimmung, positives Vokabular) und am Schluss (S. 142) packt sie den Koffer, um nach Orta zu gehen. Die Gegenwart ist Orta.

o   Rückblende (Zürich und Vaters Wohnung) ebenfalls mit vielen Rückblenden (u.a. Julias Entstehung).

o   Es gibt aber auch Fiktion innerhalb des Romans (ist ja auch Fiktion): Vaters falsche Variante von seinem Urlaub in Santo Domingo und Julias 2 Varianten einer möglichen Ehe ihrer Eltern (S. 104-107), interessanterweise enden beid.....[Volltext lesen]

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Das Vaterbild von Julia „blutleerer, schäbiger, viertelsgebildeter Bürobiedermann“ (S. 9) wird schnell relativiert.

Seine Zuneigung zu Lena war ehrlich und tief, doch sie erwiderte seine Liebe nicht, er war „ein Spielzeug“ für sie. Trotzdem entsteht eine „Frucht ihrer Liebe“, doch auch von Julia weiss Lena Kaspar fernzuhalten. Irgendwann resigniert er.

Der Kampf in Santo Domingo könnte dafür stehen, dass er für Lenas Liebe hätte kämpfen sollen (wie ein Mann), das aber nicht getan hat (in Tat und Wahrheit kaufte er sich ja frei). Vielleicht will er damit seiner Tochter sagen, dass er es bereut, dass er, was Lena betrifft, nicht hartnäckiger gewesen ist, doch hat sie (Lena) es ihm ja auch wirklich schwer gemacht.

§  Am Anfang: Er kann nicht mehr (genau wie Julia S. 6). Die Reise des Vaters geht „weg vom Festland“ (S. 7), er befindet sich im „Gnadenstand“ (S. 12). Er bleibt zu Hause und schottet sich von der Aussenwelt ab. Er kontaktiert seine Tochter und nur sie hat Zutritt.

§  Am Ende: Kaspar Steinbach ist wieder zur Arbeit gegangen und „scheint sehr auf dem Damm“ (S. 142), ist also offenbar wieder voller Energie.

§  Sein Name Steinbach ist eine Mischung aus Starrheit, Leblosem (Stein) und Fluss, Leben, Veränderung (Bach als Vertreter von Wasser). Vielleicht kann man ihn als Katalysator im Leben seiner Tochter sehen: Zum Zeitpunkt, als er sie anruft, hat sie einen Zustand der Starre erreicht.

Er sorgt dann für ihre „Wiederbelebung“, dafür, dass wieder .....

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Er hat auch ihren Respekt und ihre Liebe/Zuneigung gewonnen.

o   Lena Stoll: Interessant ist, dass man annehmen muss, ihre Mutter sei erfroren (S. 80). Hätte sie die Liebe Kaspars doch zulassen sollen?

6.     Erkennen Sie typisch Schweizerisches?

o   Z.B. S. 88 (der Vergleich mit den Fahrgästen im Zürcher Tram)

o   Der „Bürobiedermann“ an sich

7.     Kapitel 4: Die Beschreibung des Bruegel-Bildes. Was will der Vater damit sagen?

o   Ein Blinder führt Blinde. Blind sein heisst nichts sehen können. Sehen kann man als Metapher für Begreifen verstehen. Wir sind alles Blinde, auch die, die uns führen. Wir haben irgendwie nichts kapiert und tapsen im Dunkeln herum.

Es sind alle gleich unwissend, ignorant. Das hängt natürlich auch wieder mit unserem „Alltagstrott“ zusammen. Solange wir darin gefangen sind, sind wir Blinde.

8.     Wie kam Julia zu ihrem Namen (2 Gründe)?

o   Kaspar und Lena trafen sich im Juli zum 1. Mal (S. 64). Sie wurde im Monat Juli gezeugt.

o   Kapitel 17: Julia erfüllt den Wunsch des Vaters und geht in die Basilika San Giulio (=Heiliger Julius) und entzündet dort eine Kerze für ihn und dann für die ganze Familie. Evtl. nicht zufällig, dass das ein Lie.....

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Dass sie sich von ihm, der ein typischer Prototyp der „Alltagsmühle“ ist, trennt, ist nicht verwunderlich (Kapitel 12, das Ende der Beziehung).

10.           Fällt Ihnen etwas zur Sprache/Ausdrucksweise von Markus Werner auf?

o   Die Sprache, mit der Julias Vater seine Reflexionen formuliert, besticht durch detailgenaue Beschreibungen oft sehr delikater Situationen. Die teilweise antiquiert anmutende (vielleicht auch durch Schweizer Idiom bedingte) Ausdrucksweise unterstreicht seine Denkweise und hebt sich deutlich von der modernen Alltagssprache der Tochter ab.

o   Markus Werner hat die Gabe, sowohl Örtlichkeiten wie auch Befindlichkeiten in einer sehr klaren und lebendigen Sprache zu beschreiben. Er setzt die Wortwahl auch ganz bewusst ein, um gewisse Stimmungen zu erzeugen (vgl. S. 5: Kontrast fröhlich, optimistisch, warm zu kalt, melancholisch, trist)

o   Besonderheit: Innerer Monolog S. 76-80. Wurde das 1. Mal von James Joyce in Ulysses angewendet. Man versteht darunter, dass ein Text so verfasst ist, wie wir denken (im Englischen wird das daher „stream of consciousness“ genannt.) – und wir d.....

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