Mann über Bord von Günter Kunert
Parabelanalyse und Inhaltsangabe
Die Parabel „Mann über Bord“ von Günter Kunert aus dem Jahr 1979
thematisiert ein Schiffsunglück.
Ich werde mit meiner
Inhaltsangabe beginnen. Die Parabel spielt auf einem Schiff. Dort befinden sich
mehrere Personen. Darunter auch ein angetrunkener Matrose, der bei einem
leichten Windstoß sein Gleichgewicht verliert und geht dabei über Bord. Der
Kapitän des Schiffes sieht den Unfall und versucht den Matrosen mit einem
hinunter gelassenen Rettungsboot zu retten. Dem vom Bord gegangenen wirft ein
Mann einen Rettungsring vom Schiff zu. Der dabei aber ebenfalls von der Reling
stürzt. Eine hohe Welle, bringt das zur Rettung hinunter geworfene Boot zum
Kentern. Als der Kapitän das Boot retten will kommt er mit seinem Schiff auf
ein Korallenriff und sein Fortbewegungsmittel sinkt ebenso. Er stirbt.
Daraufhin tauchen Haie auf, die einige Männer töten. Die Anderen, die nicht
gefressen werden, verdursten nach einem Tag auf den Rettungsbooten. Der einzige
Überlebende, der Matrose, strandet auf einer Insel. Dort wird er von den
Bewohnern der Insel gefunden und gepflegt. Der Matrose hat nach dem
Schiffsunglück einige Ängste.
Der Kapitän versucht verzweifelt den blonden Matrosen zu retten, während ein weiterer Mann ins tosende Meer stürzt.
Jetzt werde ich zu
meiner Textanalyse übergehen. Wenn man den Text genauer analysiert, kann man
unter anderem folgende Merkmale erkennen: Die Geschichte spielt auf einem
Schiff, wobei das Jahr, wenn die Geschichte spielt nicht erkennbar ist. Es gibt
einen Hauptcharakter, nämlich den Matrosen. Die Darbietungsform ist ein innerer
Monolog. Bei der Parabel handelt es sich um einen Er-Erzähler, die Geschichte
wird nämlich in der neutralen Erzählperspektive wiedergegeben. Die zeitliche
Abfolge ist immer chronologisch. Außerdem ist das Verhältnis von Erzählzeit zur
erzählten Zeit gleich, das heißt die Kurzgeschichte wird Zeit deckend erzählt. Der
Spielort der Geschichte ist logischerweise auf dem Meer. Typisch für eine
Kurzgeschichte hat ein offenes Ende. Der Autor hat eine einfache Sprachegewählt,
sodass der Inhalt leicht verständlich für jeden ist. Der Einstieg folgt sofort,
ohne jegliche Vorinformationen, dadurch befindet sich schnell mitten im
Geschehen.
Nun werde ich mit
meiner Deutung beginnen. Auffällig ist, dass der Matrose, der vermeintliche
Hauptcharakter, am Anfang eine Rolle spielt, dann plötzlich untertaucht und am
Ende wieder „auftaucht“. Der wahrscheinliche Verursacher des Unglücks ist der
Matrose. Dieser befindet sich im betrunkenen Zustand und fällt dadurch ins
Wasser. Das ausgerechnet der Verursacher überlebt durch eine Drift überlebt,
lässt sich so erklären: Der Autor will vermutlich damit zeigen, dass das Leben nicht
immer gerecht ist. Denn bei diesem epischen Text sterben die „Unschuldigen“.
So etwas wie den Spruch „So, ist das Leben“ ist der Schriftsteller gewollt zu
zeigen. Nach dem Unglück ist er auch voller Ängste. Wie es scheint kann er mit
der Situation als einziger Überlebender nicht umgehen. Er schämt sich zu sehr. Er
scheint der Auslöser zu sein. Es soll uns Lesern eine Lehre zeigen. Nämlich man
sollte nicht betrunken auf der Reling des Schiffes herum torkeln.