Überblick: Die Unterrichtsplanung ermöglicht Schülern, Märchen kreativ zu gestalten und vorzutragen. Sie lernen, Volksmärchenmerkmale zu nutzen und ihre Erzähltechnik zu verfeinern. Durch gezielte Stimmanwendung verbessern sie ihre Ausdrucksfähigkeit. Die Planung umfasst neun Lerneinheiten, die schrittweise aufeinander aufbauen und den Schülern helfen, ihre sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern. Die Reflexion eigener Arbeiten fördert zudem die Selbstständigkeit. Dieses Konzept unterstützt Lehrpläne und bildet kommunikative Kompetenzen aus.
Wir werden Märchenerzähler – Nach dem Vorbild berühmter Volksmärchen werden eigene Märchen ausgedacht, geplant, vorgestellt und überarbeitet
Mit der Unterrichtsreihe verfolgte Kompetenzerweiterung:
Die SchülerInnen lernen in Anlehnung an ausgewählte Volksmärchen und deren Merkmalen, eigene Märchen zu planen, erzählen, überarbeiten und vor der Klasse zu präsentieren.
Thema der Lerneinheit:
Wir benutzen unsere Stimme gezielt zur Akzentuierung der eigenen Märchenerzählung - Stimmliche Möglichkeiten für das Märchenerzählen werden am eigenen Märchen umgesetzt und vorgetragen
Mit der Lerneinheit verfolgte Kompetenzerweiterung:
Die SchülerInnen entwickeln Kriterien für den gezielten Einsatz sprecherischer bzw. stimmlicher Mittel beim Erzählen und nutzen diese zur Akzentuierung der eigenen Märchenerzählung.
Übersicht über die Unterrichtsreihe
Erziehungsziele und Bildungsziele für die Unterrichtsreihe
Im Rahmen der vorliegenden Unterrichtsreihe können grundsätzliche Erziehungs- und Bildungsziele der Richtlinien sowie des Lehrplans des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert werden.[1]Aus den Richtlinien ist einleitend eine generelle Zielerwartung an die vorliegende Unterrichtsreihe in Bezug auf das sprachliche Handeln der Kinder beim Erzählen von Märchen zu benennen: Die „alltagskommunikativen und die fachsprachlichen Kompetenzen“[2] der SchülerInnen sind so auszuweiten und zu festigen, „dass das differenzierte Verstehen und Darstellen von Sachverhalten erweitert wird“[3].
Für das sprachliche Ausdrucksvermögen der Lernenden sind in erster Linie „differenzierte Ausdrucksmöglichkeiten auf der verbalen und der nonverbalen Ebene“[4] erforderlich, um eine gelingende mündliche Darstellung des eigenen Märchens zu gewährleisten. „Die Fähigkeit, eigene Arbeits- und Lernprozesse zu entwickeln und mit anderen zu reflektieren, nimmt ebenfalls einen wichtigen Stellenwert ein.“[5] Der Forderung nach einem von den Kindern selbst gesteuerten Lernprozess entsprechend, wird für diese Unterrichtsreihe das Konzept der Erzählwerkstatt zur Planung, Durchführung und Vorstellung eigener Märchenerzählungen von Claussen angestrebt.[6] Mit dem Fokus auf der inhaltlichen Umsetzung der Unterrichtseinheit, ist es die Aufgabe der SchülerInnen die Märchenerzählung weitergehend mithilfe von gezielt eingesetzter Intonation darzustellen und damit die Stimme als Hilfsmittel zur Umsetzung von Gedanken und Gefühlen zu erproben.[7] Zusätzlich lernen sie mithilfe reflektierender Gesprächssituationen über die Wirkung der erprobten Darstellungsmöglichkeiten, ihre individuellen Ausdrucksmöglichkeiten zu entwickeln.[8] Verstärkt in Phasen der Präsentation von Erzähltem sollen die Kinder zudem lernen, „sich in Gesprächen an gemeinsam erarbeitete Regeln zu halten, eigene Positionen sachlich und fair zu vertreten, die Überlegungen anderer zu bedenken und ggf. die eigene Sichtweise zu revidieren.“[9]
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Der 'Sozialbezug' als Fachprinzip wird in Form von kooperativen Lernformen, wie beispielsweise der Erzählkonferenz[16] in den geplanten Unterrichtsstunden berücksichtigt und praktisch realisiert. Die Sprachbewusstheit der Lernenden ist in der vorliegenden Unterrichtseinheit auf eine bewusste Wahrnehmung der stimmlichen Möglichkeiten zur Akzentuierung der eigenen Märchenerzählungen anzubahnen.
In diesem Zusammenhang findet ebenso auch eine Verständigung über das Sprachhandeln[17] statt.[18]
3.3Lebensbedeutsamkeit
„Ohne Märchen wird keiner groß!“[19], so lautet die Überschrift des Kapitels zur Fundierung der Leseentwicklung von Schulz. Sie pointiert damit ihre Erkenntnis, dass das Märchen rein formal „den Bedürfnissen des kindlichen Geistes“[20] entspreche und „dem Kind das Üben seiner Vorstellungsmechanismen“[21] ermögliche.
Für die Lebenswirklichkeit der SchülerInnen bedeutsam sind die eindimensionalen Texte somit einerseits, weil sie mit wenigen Personen auskommen, die den Kindern wohl vertraut sind (Kinder, Eltern, Geschwister, Kameraden, Tiere). Andererseits treten auch merkwürdige Fabelwesen auf, die phantasievoll das Ungewöhnliche und Wunderbare in die Erzählung integrieren sowie heimlich genährte Wünsche und Hoffnungen[22] der Kinder aufnehmen können.
Weitergehend werden durch die Behandlung von Märchen im Unterricht die entwicklungspsychologischen Grundlagen der SchülerInnen aufgenommen: „Die Polarisation im Märchen in gut und böse und der unbedingte Sieg des Guten über das Böse entsprechen dem kindlichen Gerechtigkeitsempfinden und bestärken es zugleich.“[23] Der Fragebogen, welcher zu Beginn der Unterrichtsreihe von den SchülerInnen ausgefüllt wurde, bestätigte diese allgemein formulierten Thes.....[Volltext lesen]
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Dies steht im Gegensatz zur schriftlichen Erzählung, denn dort werden diese Aspekte nicht beachtet. Dort sind eher Satzbau und Wortwahl bedeutend.[28] Des Weiteren setzt Erzählen eine Atmosphäre der gegenseitigen Achtung und Anerkennung voraus. Nur unter diesen Bedingungen ist die erzählende Person dazu bereit, etwas von sich in die Erzählung mit einzubringen. Eine solche Erzählsituation kann für Kinder im Unterricht ebenfalls durch die mündliche Vorstellung ihrer Arbeit in Kleingruppen angebahnt werden.
So entwickeln sie ihre Erzählkompetenz selbst gesteuert. Durch die Reaktion der Zuhörer gewinnen sie Hinweise auf erfolgreiches Erzählen, lernen Erzählweisen kennen und probieren sie aus. Des Weiteren kann im Team gemeinsam über Verbesserungen der Erzählungen nachgedacht und Ideen ausgetauscht werden.[29]
Eine schriftliche Tradierung fand erst Jahrhunderte Jahre später statt, so sammelten und veröffentlichten bspw. die Gebrüder Grimm die Volksmärchen für den deutschsprachigen Raum erst im Jahre 1815.[30] Im Rahmen dieser Unterrichtsreihe wurden die SchülerInnen vorwiegend mit Volksmärchen konfrontiert, die über die folgenden wesentlichen Gemeinsamkeiten verfügen.[31] Sie beinhalten eine Eingangs- sowie meistens auch eine Endformel ('Es war einmal .und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.').
Es treten nicht nur gewöhnliche Menschen in ihnen auf, sondern auch magische Wesen sowie Gegenstände, die manchmal sprechen und es gibt auch eine Symbolhaftigkeit von Zahlen, Farben u.ä Der rote Faden eines Märchens besteht zudem aus einem geschlossenen Handlungsgeschehen, zu Beginn aus einer Anfangssituation, die sich schnell auf eine Schwierigkeit sowie ihre Bewältigung (auch Kampf mit Sieg oder Aufgabe und Erfüllung ebendieser) hin entwickelt.
Abschließend gibt „das Gesetz des Abschlusses, das Happy End“[32] vor, welches von einem Helden erkämpft oder ausgelöst wird. Des Weiteren findet eine Polarisierung von guten und bösen Figuren statt, welche für die Lernenden eine eindeutige Orientierung bietet. Märchen beruhen nicht auf wahren Begebenheiten und sind im Präteritum abgefasst.
5.1.....
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So wissen sie, dass Märchen im Präteritum erzählt werden und setzen dieses in Regel auch um. Im Rahmen der Planung ihres eigenen Märchens sowie des Reihum-Erzählens sind die Kinder mit dem Kriterium des roten Fadens vertraut worden und weisen normalerweise auf Unstimmigkeiten der Märchenerzählung im Rahmen der Erzählkonferenzen sowie des Reflexionsgespräches der Präsentationsphase hin.
Diese beiden ersten Erzählkriterien hängen zur Ansicht noch am Board und werden in der vorliegenden Stunde durch stimmliche Kriterien ergänzt.
5.2 Methoden, Verfahren
Den Kindern ist bekannt, dass sie sich vor Beginn der Stunde auf ihren Platz setzen sollen. Für den Sitz- bzw. Kinokreis im hinteren Teil der Klasse gibt es einen Sitzkreisleiter, der den ruhigen Verlauf des Sozialformwechsels koordiniert. Aus dem Kreis heraus gehen sie in Form einer Schlange.
In Gruppengesprächen ist es nach dem entsprechenden Handzeichen der LAA für die Kinder selbstverständlich eine Meldekette zu bilden. Jedoch müssen die SchülerInnen gelegentlich daran erinnert werden, sich gegenseitig weiter aufzurufen. Als Gesprächsregeln sind die von Bartnitzky (u.a.) geforderten Erweiterungen angebahnt: 1. „Wer spricht, bleibt beim Thema.“[33] und 2. „Wer direkt etwas zu einem Kind sagen will, meldet sich mit beiden Händen.“[34] Auch diese Regeln werden von den meisten Kindern gewinnbringend umgesetzt.
Schwer fällt es einigen Kindern dennoch, sich auf das bereits gesagte zu beziehen und si.....
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-Mithilfe der Ziel- bzw. Stundentransparenz wird den Kindern der Verlauf der Stunde verdeutlicht sowie ihre erwartete Kompetenzerweiterung angedeutet
-sie erarbeiten mithilfe der Erzählung der LAA stimmliche Merkmale zum gelingenden Erzählen (Hinführung zur Problemstellung sowie Verdeutlichung anhand eines Beispiels)
Verlaufsplan
Literaturverzeichnis
Bartnitzky, Horst: Kursbuch Grundschule. Beiträge zur Reform der Grundschule. Frankfurt 2009.
Bartnitzky, Horst (u.a.): Pädagogische Leistungskultur: Materialien für Klasse 3 und 4. Arbeitskreis
Grundschule/Grundschulverband. Frankfurt 2004.
Bartnitzky, Horst: Sprachunterricht heute. Berlin 2000.
Brinkmann, Erika: Erzähl mir was!“. In: Grundschule Deutsch. Erzählen – mündlich und schriftlich.
8/2005.
Claussen, Claus: Die weite Welt selbst beim Wort nehmen – Kinder in Erzählwerkstätten. In: Die
Grundschulzeitschrift 168/2003.
Kirchner, Constanze: Es war einmal…Wissenswertes über Märchen, In: Sammelband GS, Seelze
2003.
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule. 1. Auflage. Frechen 2008.
Schulz, Gudrun: Märchen in der .....
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[16] Vgl. Claussen, Claus: Die weite Welt selbst beim Wort nehmen – Kinder in Erzählwerkstätten, S.10. Claussen spricht von einer Beratung, die analog zu den „so genannten Schreibkonferenzen“ nach Spitta stattfindet. Im Rahmen dieser Unterrichtsplanung wird deswegen von Erzählkonferenzen gesprochen.
[17] Vgl. ebd.
[18] Die Prinzipien der 'Bedeutsamkeit der Inhalte' sowie des 'Situationsbezuges' sind ebenfalls aufgenommen und wer den im Rahmen dieser Ausführungen innerhalb der Gliederungspunkte 3.3 Lebensbedeutsamkeit sowie 4. Sachlicher Hintergrund näher beleuchtet.
[19] Schulz, Gudrun: Märchen in der Grundschule, S.18.
[20] .....
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Thema der Unterrichtsstunde: „Erst nachdenken, dann schreiben. Schreibideen zu einem eigenen Märchen in Partnerarbeit mithilfe eines Schreibplans verschriftlichen“ Thema der Unterrichtsreihe Ein eigens Märchen schreiben Inhaltsverzeichnis Seite 1. Die Unterrichtsreihe 3 1.1 Aufbau der…
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