Lorenzo
de Medici
Pate
der Renaissance?
1.Januar
1449, Florenz: Lorenzo I. de Medici wird in Florenz als Sohn der
einflussreichen Familie der Medici geboren. Damals ahnte noch
niemand, welchen Einfluss der neugeborene Lorenzo später haben
würde.
Die
Familie der Medici war bei den Bürgern von Florenz nicht sonderlich
beliebt und um das Imperium von seinem Großvater nicht zu gefährden,
wurde Lorenzo mit Clarice Orsini, der Tochter des römischen Barons
Jacopo Orsini von Monterotondo. Dadurch wurden die Medici geadelt und
ihr Ansehen beim Volk stieg an.
Damals
war Florenz ein Ort kultureller Produktion, die Heimat der großen
Künstler der damaligen Zeit. Doch es herrschte auch große Armut.
Als Lorenzo der mächtigste Mann von Florenz wurde, bot er dem Volk
Almosen an, er erschuf ein Netz gegenseitiger Gefälligkeiten. Das
Volk war begeistert, zumindest größtenteils: Die Pazzi waren mit
der momentanen Situation in Florenz äußerst unzufrieden, keine aus
ihrer Familie bekleidete ein führendes Amt. Also beschlossen die
Pazzi die völlige Vernichtung der Medici. Doch Gerüchte
verbreiteten sich rasant und so wurde er Plan, einen Anschlag auf die
Medici zu machen bald bekannt. Ein neuer Plan musste her und die
Versammlung der Medici und des Volkes in der Kirche am Ostersonntag
bot die beste Gelegenheit, die Medici endgültig zu entmachten. 19
mal stachen sie auf Lorenzos Bruder Giuliano ein, dieser starb
sofort. Lorenzo jedoch war verschwunden, bis er sich schwer verwundet
dem Volk zeigte, was eine Rachewelle der Medici-Anhänger zu Folge
hatte. Die Familie war gerettet, zumindest vorerst, denn der Pabst
persönlich hatte Truppen entsandt, um die aufblühende Stadt Florenz
zu besetzen und alle neuen, nicht kirchlichen Ideen im Keim zu
ersticken. Lorenzo musste dies verhindern und reiste zum Wohl der
Stadt alleine zum Pabst um über den Frieden zu verhandeln. Sehr zu
seinem Unwillen, stimmte der Pabst letztendlich einem Friedensvertrag
zu, Lorenzo, der für diese Leistung den Beinamen „il Magnifico“
erhielt, hatte Florenz vor einer schweren Krise gerettet! Lorenzo
adoptiert nun den unehelichen Sohn seinen ermordeten Bruders und wird
zum Alleinherrscher von Florenz.
Lorenzo,
der schon immer ein reges Interesse an der Kunst hegte, wandte sich
immer mehr einer Kunst zu, die auf heidnische Ideale zurückgriff
Girolamo Savonarola, ein Bußprediger, war überzeugt, dass Lorenzo
die Stadt ins Verderben stürze. Er war regelrecht besessen und
richtete seinen eifernden hass auf Lorenzo.
Am
30.07.1488 starb Lorenzos Frau Clarise an Tuberkulose. Lorenzo war
zutiefst erschüttert, doch er fand Trost in der Kunst.
Wenig
später gründete er die erste Kunsthochschule, an der er wenig
später Michelangelo, einen jungen Bildhauer, entdeckt und unter
seine Fittiche nimmt. Michelangelo wird von Lorenzo in die Familie
aufgenommen.
Trotz
seiner kulturellen Errungenschaften, stand Lorenzo politisch und
finanziell vor dem Aus. Er hatte ein Vermögen verloren, wodurch das
langjährig aufgebaute Netzwerk der Familie zerbrach. 1492 erkrankte
Lorenzo ernsthaft. Im Sterben liegend, wandte er sich nun der Kirche
zu. Um die Familie zu retten kaufte er dem 16-jährigen Giovanni de
Lorenzo eine Kardinalsstelle.
In
letzter Not ruft Lorenzo sogar Girolamo Savonarola an sein
Sterbebett, um um Erlösung zu bitten, dieser jedoch verdammt Lorenzo
auf ewig.
Lorenzo
stirbt am 08.04.1492 im Alter von 43 Jahren. Mit ihm starben die
neuen kulturellen, unorthodoxen Bewegungen, die in Florenz entstanden
waren. Künstler, die sich einst von der Kirche abgewandt hatten,
kehrten nun zu dieser zurück.
In
Florenz herrschte unterdessen Chaos, das der Apokalypse ähnelte.
Savonarola hatte die Macht übernommen und wollte ein Reich Gottes
auf Erden errichten: Prostituierte wurden verprügelt und
Homosexuelle verbrannt. Er organisierte ein gewaltiges Ketzergericht
und verbrannte alles, was dem christlichen Ideal wiedersprach, er
nannte es den „Scheiterhaufen
der Eitelkeit“.