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Hegel
ð„Vorlesungen zur Ästhetik“
ðEs geht nicht mehr um Regeln und Vorschriften der Sprache
ðÄsthetik = philosophische Disziplin, die sich mit der Frage nach dem Wesen des Schönen in der Natur und in der Kunst beschäftigt
ðÜbernimmt im 19. Jhd die Theorien
ðGibt 2 Punkte der Ästhetik an: Systematik und Geschichte (versucht dies zu verbinden)
Systematik:
ðEpik: das Sichbegeben berichten (Begründung dafür, dass Epik objektiv ist)
ðLyrik: das Sichaussprechen des Subjekts (subjektiv)
ðDrama: Synthese aus Subjektivem und Objektivem
Normativ =/ Deskriptiv:
Normativ: Gattungen als allgemein menschliche Konstante
zB Definition von Goethe
Deskriptiv: Gattungen als geschichtliche Gebilde, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln
Fast alle im 20. Jhd erschienen Zugänge (Strukturalismus, Formalismus, …)
Emil Staiger
ðLiteraturkritiker
ðSprach vom Epischen, Lyrischen und Dramatischen
ðAnthropologische Grundbefindlichkeiten des Menschen (20. Jhd)
Vorteil der Einteilungsschemen: => sie erlauben es, Texte zusammenzufassen
=> Zuordnung von Texten unter dem Gesichtspunkt „gemeinsame Merkmale“ (immer mehr Ausnahmen)
Wiedererkennens dieser Merkmale durch versch. Rezipienten
Vorwissen ändert sich im Laufe der Zeit
Lyrik
ðGedichte
ðKommt von Lyra (griechisches Saiteninstrument)
ðVerbindung mit Sangbarkeit, Tanzbarkeit, Nähe zur Musik
3 Aspekte:
1.Versmaß
2.Strophengliederung
Im engeren Sinn spricht man hier von:
ðPoesie (gebundene Rede)
ðProsa (ungebundene Rede)
Handout1
ðHomer: Kein Reim, Versmaß
ðPaul Celan: Ungebundene Rede, kein Versmaß, trotzdem bestimmter Rhythmus
ðBert Brecht: kein lyrisches Ich (wenn wir Gedichte interpretieren sprechen wir nicht vom Autor), lyrisches Ich = Subjekt des Gedichts, das von seinen Empfindungen spricht, lyrisches Ich =/ Figur, kann auch fehlen (wie hier im Gedicht von Brecht), kann sich auch als „du“ artikulieren, lyrisches Ich als Medium bzw.
Forum, mit Hilfe dessen Subjektivität ausgedrückt werden kann
ðLyrische Texte sind kürzer als allgemeine Erzähltexte
ðNarrative Texte haben einen Erzähler, es gibt eine Abfolge von vorher und nachher
ðLyrische Texte sind keine narrativen Texte
ðIn der Lyrik gibt es keine Handlung, es findet sich meist ein Bild
Verslehre
ðHeute hauptsächlich in der Lyrik
ðVers kommt vom lateinischen Wort „vertere“ = wenden
ðVers = eine Verszeile, de im allgemeinen Druckgrafisch hervorgehoben ist (sie steht allein)
Beispiel:
Der Kuckuck und der Esel,
Die hatten einen Streit,
Wer wohl am besten sänge,
zur schönen Maienzeit.
ðNähe zur Musik
ðLyrischer Text
ð4 Verszeilen (jede Zeile ist ein Vers, gekennzeichnet durch Großbuchstaben am Anfang)
ðVersmaß besteht aus Hebungen (betone Silbe) und Senkungen (unbetonte Silbe)
ðStrenge Abwechslung zwischen betonter und unbetonter Silbe, Wechsel von Hebung und Senkung (=Alternation)
ðDie Enden der Verse sind unterschiedlich, Ende = Kadenz
ðKadenz: betont (=männliche Kadenz) oder unbetont (=weibliche Kadenz)
ðReim: 2. Und 4. Verszeile (Streit, Zeit)
ðGleichmäßigkeit wird als Rhythmus empfunden
ðReim gehört eigentlich nicht zur Verslehre
ðSprechphasen und Betonungen
ðSprechphasen im Alltag sind gegliedert und durch Pausen getrennt (Satzzeichen)
ðSilben werden unterschiedlich betont (gebundene und ungebundene Sprache)
ðLyrischem Text: eine Sprechphase = 1 Verszeile
ðDurch Versmaß ist Anzahl der Betonungen festgelegt
Novalis
ðHymnen an die Nacht
ðMan kann keine Strophen bzw. Verse erkennen
Handout 1
ð„Das tapfere Scheiderein“
ðVersch. Sprechphasen, unregelmäßige Länge
ðUnregelmäßige Anzahl der Betonungen
ðMan kann Sprechphasen in Hierarchie bringen
Hierarchie der Sprechphasen
Beispiel:
Ma´rkt und Stra´ßen st´eh’n verla´ssen,
Sti´ll erle´uchtet je´des Hau´s.
Si´nnend ge´h‛ ich du´rch die Ga´ssen,
A´lles si´eht so fe´stlich a´us.
Merkmale:
ðDruckbild
ðReim
ðSinneinheit
ðZeilenstil: wenn 1 Merkmal vorherrscht
Gefugter Versübergang: verlassen - Haus
Ungefugter Versübergang: Haus – fassen
2 Senkungen oder 2 Hebungen (=Hebungsprall)
Enjambement
ðSinneinheit endet nicht mit der Versgrenze, sondern geht über die Versgrenze hinaus
oZeilensprung
oStrophensprung
ðR.M. Rilke
Hakenstil
ðGryphius
Der schnelle Tag ist hin/, die Nacht schwingt ihre Fahn‛
oSatz endet erst in der Mitte der Zeile, deswegen Hakenstil